Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.09.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040911014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904091101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904091101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-11
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.09.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Allerlei für die Frauenwelt. Ein Wort für dir Kinder. Von! Allee Witt mu»d. s^chluß.s An diel Kindersorgen. wenn sie ties sind, können unsre ^sorgen später nie Hern». Darum helft sic tragen, sic linder»! Wir Hobe» ja die Macht dazu fast immer. Wie isl'S »u» gar or)t böse im späteren »indesaller, wo die ^>chi/liorgen ei» Kapitel für sich bilden. Äon dem ersten Schillinge mi bis hinein in die Jünglings- und Mädchenjahrc. Wenn so ei» lechSjährigeS Kerlchen ans seinem Schulwege immer leise voi sich hi»: „Mutt chen, Mntlche», KNuIlchen" jaminert, da in daS kleine Herz so zum Zerspringen voll, als ob cs »>e wieder srol, werde» könnte, llvd welche, bitteren Konsequenzen laden die Schulsornen in spateren Jahre» ans sich. Die Selostmordstatislik von Schülern nnd Schüleriiinen legt ei» beredtes ,'sengniS da- für ab. Bum größlcn Teil liech hier die «schuld weniger an den Lehrern, als an de» Elter» der Kinder. „Wenn du nicht ver setzt wirst, koinm mir nicht nach Haute, mein Junge!" Solch unglanbliche Training seitens der Väter gehört zu den Alltäglich, keilen. Tum Glück nehmen Hunderte von Mindern daS ganz ^lilcginaliich hin. vcnken gar nicht an de» esi»» oder vielmehr den Unsinn der Worte, komme» trotzdem nach Hause, auch wenn sie nicht verietzl sind. Die paar aber, die Stolz und Teingesühl haben, für die bleibt in den, Talle nur ein Weg. Und da soll sich nicht alles in uns aus- bäumen, wenn jo ein junger Mensch in lo ehrlicher, treuer Gewissenhaftigkeit seinem Leben ein Ende macht eines Schul zeugnisses wegen! Und solch unglaublicher Kleinkram ist nun schon vit genug mit dm» Tode bezahlt worden. — Das! die Eltern doch aushören möchte», die Teindc ihrer Kinder zu sein! Und sie sind ost die ärgsten Teinde. Auf der einen Seite die Hilslosig- kcit, das SchiltzbedursniS, ans der anderen die Gewalt. DaS ist die Talge unterer Er ziehungsmethoden — eben der Methode oder besser der Schablone! Kinder uiüssru nreug gehalten werden, — Kinder müssen gesirnttl werden, Kinder müssen Prügel Hoden und schließlich: Kinder müssen den Eltern dank ! bar sein! Herrgott, wofür de»» ? Tatzir,! daß sic in die Welt gesetzt wurden? Sind! sic schuld daran, ist ihnen denn damit ein Gefalle» getan? Da wird aber ein Kind ganz willkürlich i» die Welt «eietzl, muh sich einer mehr oder weniger strengen Ge walt seiner Erzeuger nnterwrrsen, und dann heißt es: dankbar sein müssen! Läge rS eigentlich nicht viel naher, in den Kindern nur die Fortsetzung seiner selbst zu sehen? Tan» müßten wir aus gesundem Egoismus milder werden. Elternliebe ist doch nur ei» rein natürlicher Trieb. Wir täten uns miltzi weh, hätten wir unsere Kinder nicht I.eli und stolz sind wir auch auf sie. ^Gewiß, am liebsten holten wir ihnen die Sonne vom Himmel herunter, nur damit sic eben weit, weit über u»S selbst hinauSragcn möchten. Aber im Grunde tu» wir den grogien Ge fallen uns mit allem, was wir inr me Kinder tun. Opfer» wir sür sie mit dem Twcck im Auge: „Dafür müßt ihr mir dank- bar sei»!", müsse» wir vor »nS selbst erraten. Schließlich dürfen wir sicher sein, daß in Liebe und T psersreudigkeit ansgezogene Kinder ihren Ellern und Beschützer» neu und liebevoll gegeben sind auS eigenem Bcr- langen. Kindesliebe und Ehrsurcht wird sich indes nie schasse» lasse» durch: „Tn sollst!" — Männer wie Traue», gleichviel ab sic »nu eigene Kinder haben oder nicht, sollte» lapser mitkämpsc» sür eine E>- zichnngSrcsorm. Sie bedeutet die Wurzel oller inncrcn Kultur. Ob nicht Mittel und Wege zu finden wären, Ellern und Er- ziehern der Kinder die so erschreckend ost »>>>:- brauchte Gewalt zu entziehen, wo cs ange- bracht ilt? Und ich denke hierbei nicht nur an körperliche Mißhandlungen. Vielleicht könnte» sich hier Tore öflne» zu einem neue» Tranenbenis. Allerdings gehören kluge, reise Mewchen dazu, van jener Klug- heil, die Ezainina niemals stempeln kann. ErziehnngSlehrer nnd .Bcaussichliger, deren Ausgabe eS wäre, einerseits jungen Traue» und Mädchen Unterricht und Anleitung in Kinderlichandlniig und Erziehung „u er- leilr», und die andererseits, aus Gruno höheren ErlaiseS, Besugnis hätten, in jeder Tamilie, einerlei welchen Standes, Umschau zu hatten, wie cs mit der Behandlung der Heranwachsenden Menschen steht. — Ter Plan ist einstweilen noch vag, iinauSführ- bar aber leineSsalls. Eine herrliche Aus gabe Harri liier jedem, der die Kinder !iel> Hai. Und was gefordert wird, i>t ja nichts als Liebe! M o r i tz b u > g. Tu stolzes Jagdschloß inil vier roten Türmen, Tn grüßest nnc ein Bild ans alter Teil! Tein aeau Gemäuer wiegelt sich un Teiche Tn abendrotbestrahlter Herrlichkeit! Welch lieser Trioden ruht a»i deine» Wäldern, Tn denen teilen jetzt das Hifthorn tönt: Welch öde Stille in den Sclilvngemäche»'. Tic einsttnals üppig Teil aitt Tett verschönt! Ten wetten Hoi belebten Lauser und Heiducken. Tie Steinte, ratzen Kavaliere, schöne Trau'», Und bunte «gondeln kreuzten ans den Teichen Tn venctian'schcr Pracht, gar herrlich anzn- schau'n! Hent' wuchert Sch!» auf sttllen Wasserflächen, Tie wilde Ente lackt sie scheue Brut, Und nur der Wind mtt seinem frischen Hauche Spielt ans der ausgedehnten blauen Tlut. Aus lernen Wiesen sch' ich Rehe grase», Verschwinde» dann im tiefen, dunklen Wale, «geheimnisvoll ans einsam-nillen «gründen Teullich des scheuen Kuckucks Ruf crschallsi Auf Goldgrund stehn des Schlosses hohe Mauer», Tie Sonnenwende feiern Wald und Tlur — Ein zanbervvller Abend sinkt hernieder, AIS hohes Lied der heiligen Natur! , Angelika Kaufmann. -elelnWt Erschein» fN täglich M«. ÄIÄ Sonntag, den II. September. 11>«4 Magelone. Von B. v. d. L a n ck e n. <>>. Fortsetzung.» (Nachdruck verbalen.» Am Abend waren keine Gäste im Palais Barluch, selbst .Trau von GieSbrecht fehlte beim Tee, mit dessen Bereitung Magclone beschäftigt war. Sascha EoelSbcrg so» dich, neben ihr und iah zu. wie ihre kleinen weißen Hände alles w zierlich nnd geschickt ansaßlen. Xenia war im Mnsikziinmer, die Türen sianden aus, sie probierte mit Heller Summe einige neue Lieder. „Gnädiges Träulcin," sagte der Prinz plötzlich, „reiten Sic?" „Sv cttvas. Als wir aus dem Gute waren, habe ich'S in den zwei letzten Sommern manchmal getan." „Möchten Tie cS nicht einmal wieder versuchen?" „O ja." „So wollen wir morgen vormittag mil Xenia im Tiergarten spazieren reiten. Ich habe ein laminsrommcs Tamcnpscrd, einen allerliebsten milchweiße» Araber." LonaS Augen leuchteten vor Vergnügen, aber die verschiedensten Gedanken kreuzten sich in ihrem Kops, — blitzschnell crwog sie die „Tür" und „Wider" des Vorschlages. „Durchlaucht sind sehr gütig: indessen ich glaube — ich fürchte — ich möchte «S doch lieber nicht tun." „Mein Go», warum denn nicht? Tühlen Sic sich nicht sicher? Ent, so reiten Sic erst mal in der Balm." Er sland ans, ohne ihre Antwort abzuwarlcn, und trat in die Tür des Munk- zimmers. „Xenia!" Tie Gräfin wandte sich halb z» ihm um. „Xenia, Träulcin Dm- furt reitet: sie möchte die schöne Kunst morgen einmal bei mir in der Bahn anSuben, wann paßt es Dir?" „Sie reitet?" ries Grän» Bnrtuch, „wie charmant, und das er- sährt man so gelegentlich. Ich bin morgen den ganzen Vormittag frei: wir werden also um 12 Uhr dort sein." „Aber, teuerste Trau Gräfin," ries Loua dazwischen, „ich habe ja kein Rcilkleio." „Das schadet nicht: ich habe vier — eins davon macht Marie Terrier für Sic passend," gab Xenia lachend zurück. Marie Terrier war ihre langjährige, gut geschulte Kammerfrau. „Kommen Sie, wir wollen gleich Anprobe halten: cs ist noch nicht jo spät und sie ist so geschickt. Superb, 'miß Sie reiten. Elschen, superb." Mit diese» Worten sprang sic aus, legte den Arm um LonaS Schulter nnd wollte die nur sanft Widerstrebende sorlziehen. „Hall, meine Damen," ries Prinz Alexander, ihnen den Weg vertretend, „muß ich mich nun schon eine Stunde ohne Ihre liebens- würdige Geiellschasi zufrieden geben, so lassen Sic doch wenigstens mein armes „Ich" nicht verhungern und verdursten. Eine Tasse Tee, gnädiges Träulcin — bitte schön." Er faltete mit komischer Geberde die Hände und hob sie gegen Magelonc ans. „Erhören Sie dies kindliche Tlehcn. Magelone," lachte Gräfin Bartuch: das junge Mädchen trat a» den Samovar. stillte eine der große», runden Tatzen mit den, duftenden Pcceo und reichte sie dem Prinzen: dann ging!» sie und ließen ihn mit seinem Tee und einem zierlichen Bullcrvcol ans dem Teller allein. In der Garderobe der Gräfin fand sich ein tiesgrunes Tuchkleid, noch aus Grän» XcniaS Mädchentagen, nnd die Tranzötzn versprach, mit Hitze ihres geschickten Nähmädchens bis znin nächsten Tage mittags 12 Uhr ein „Kostüm" für „Mademoiselle Thrsnrt" zu fertigen, taut, couuuo il tau«. 12. Rotz von Velten saß in seinem mäßig erwärmten, durch die Lampe auf dem Schreibtisch nur spärlich erleuchteten Iimmer ,,nd schrieb an Mageloiic. Er hatte gerade heute abend mit einer säst »nbczwuiglichcn Sehnsucht zu tämpscn, und es war ihm daher nichts weniger als angenehm, als er durch ein IciscS Klopfen an der Tür gefrört wurde: man merkte seinen Unmut an dem Ton an, mil den« er „herein" rief. Baron von Preuß trat über die Schwelle, und Rolf war min doch angenehm überrascht durch den gänzlich unerwarteten Besuch des TrcundcS. „Ah, Tu bist's. Gasion! Willkommen." Er stand ans, nahm die Lampe und trug sie nach dem Sosatisch. Herr von Preuß warf den Mantel ab, und Rotz iah, daß er im GescllschasiSanzng war. „Wir haben auch nicht mehr lange fsctt, Rolf," sagte er. sich in einer Sosaecke niederlossend, „aber, mein Gott. Tn stehst ja noch ganz nnd gar als HanSmenich vor mir! Eile Dich nur." „Weshalb?" lächelte der andere. „Tu weißt, die estiicn sind vorüber, ivo nian mich zu Festen lud. endlich Witzen cS alle, daß ich keine mehr besuche." „Run, ich glaubte, bei der Bartuch machtest Tu eine Ausnahme nnd schon deshalb, weil Deine Eousinc heute abend dort ist." LleiiierM'-üieiilieikii. Mvlinv8 - V«iiivnt»ellv (Mp«il8 in U6U6N braunen, binnen uuä blnuKinnen loutui bsiTSk'i'sciien ciis --'1^ Vi6 ZtSnIiSitSL» kür ZrinsviL mä M leli brii»§v önnii äl8 Lj>62iii.1ität eiuo »muI-Litroilsuo ^UBAiItl. Robert ööbms ir., QsoespwwlS. klagen 81l-akv !2. OklXVOLX. IVIsnufsktur-, küoäöwaren, Konfektion, Isppielio, ksi'lünen. llsrbst- Löoksts I^SistuußksfLbiSLsit ln Autsr Lloiäsrsloüs Lsrisu bl8 psr Dlslwr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder