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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050415018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-15
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.04.1905
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s . 2 L - L r» ? i r»» - « L - «» «« t* »-5 i-^2 u auf de« Valast »»stimmt gewest» Mehrere steinbe Votschakstr «nid Geiaubte «»'wie »uderr hochiiekeube mitiläriiche, politische und diplomatische Perionlichkeiteu ioUeu Drvbbncst erhalle» halvu Wir au» Odessa beuchtet wirb. > cd o « dort ein junger unbe kannter Meuich an« den Polizeiches Olschiuskn eine Revolver- luget ab Die Kugel drang Olichiusk» in die Brust. Der Täter weigerte sich, seinen Noinen anzugrben. Berit». iPrw.-Tel.I Der Kaiser beabsichtigt, nach Beendigung seiner Mittelmrertahrt aus der Rückreise von Italien zu Anfang Mai dem großherzogltch badischen Hose in Karl«, ruhe eine» kurzen Besuch abzustatten. Bon dort erfolgt die Weiterreise nach Dtrahburg, Med. Urville und Wiesbaden. Berlin. lPriv.-Tel.) Sächsisch« Orden erhielten, und zwar: da» Ritterkreuz 3- Klasse des Albrechtsordens Ober leutnant v. Rundstedt im Ulanen « Regiment „Hennios von Treffenfeld" Nr. 16, Leutnant ». Buch, Regimentsadjutant desselben Regiments, und Leutnant Freiherr v. Frydaa im da« AlbrechtskreuH vrigad«. Berlin. die Beschlüsse der Berggesetzkommission i» Hoffnung auf eine Verständigung der Reg lament über die grundlegenden Fragen des lPriv.-Tel-i Der „Nat.-Ztg." zufolge haben i» ziveiter Lesung die .. gierung mit dem Par- grundlegenden Fragen des Bergarbeiter- schudeS vorläufig nicht gesteigert. Wie das Blatt hört, er- icheint gerade eine Reche von Beschlüssen zweiter Lesung der Regierung als vollkommen unannehmbar. Hierzu gehört namentlich di« Oeffentlichkeit der Wahl zu den Arbeiteraus schüssen und der Beschiuh, der die Verwirkung de» rückständigen Arbeitslohnes bei .Vertragsbrüchiger" Lösung des ArbeitSoer- hältnisses Vorsicht. Kiel. Prinz Heinrich von Preußen hat sich beute vormittag nach Bergedorf begeben, wo er mit dem Auto- mubilkorps, das heute morgen von Berlin abgefahren ist. zu- sammeistrifft und nach Hamburg wetterfahren wird. Hamburg. In einem Logierhause in der Großen Dreh- bahn ist bei einem makedonischen Äusivanderer Pocken- Erkrankung sesweslellt worden. Der Kranke ist sofort in das Krankenhaus überführt, worden. Einige Personen, die mit dem Erkrankten in Gemeinschaft gelebt halten, wurden von der Polizei im Beobachtungshause stuften. Sämtliche Bewohner des Hauses sind von neuem geimpft und werden unter amts ärztlicher Beobachtung gelxilten. Die in Frage kommenden Raume sind desinfiziert worden. Weitere Erkrankungen sind nicht vorgckommen. Ein Anlab zur Beunruhigung liegt nicht vor. Hamburg. Auf seiner ersten Uebungssahrt von Berlin nach Kiel traf heute nachmittag daS Freiwillige Äutomobil- koros in Bergedorf ein, wo die Uebungsfahrt unterbrochen wurde. Prinz Heinrich war bereits nachmittags gegen :! Ubr von Kiel in Bergedorf eingetrosfen und erwartete die Teilnehmer. Gegen 4^-.- Uhr nachmittags erfolgte die Abfahrt nach Hainburg, wo Prinz Heinrich an der Spitze des 30 Wagen zählenden Antomobilkorps um 5^ Ul>r eintrof und nach dem Velodrom „Roter Baum" fuhr. H a n n ov c r. lPriv.-Tel.- Die gerichtsärztliche Untersuchung der gestern ausgesundeuen Tkciettteile der Elle Kassel bat er gebe». baß Elle Kassel gleichfalls von ihren Mördern zerstückelt worden ist. Die beiden Verhafteten leugnen bis jetzt die Tat. Die Untersuchung nach weiteren. möglicherweise in demselben Haine verübten Verbrechen an Kindern wird fortgesetzt. F r a nkf »lrt a. M Der Kommerzienrat Richard Pastavant- Goittard hat der Stadt Frankfurt die ^uimne von IM «Do Mk. iur Verfügung gestellt, die für wissenschastliche Studien ans dem Gebiete der Medizin, vor allein für die Tuberkulose-Be kamp f u u g vcrwcudet werden soll. Stuttgart. Tie Regierung hat bei den Ständen ein E i i e n b a h » b au - Kred i t g e s etz eingebracht, daS insgesamt 2:18 Millionen fordert. Zunächst und 3 Mill. Mk. zu ersten Raten für Nebenbahnen bestimmt. Als Staatsbertrag für Privatnebenbahnen werden 1180 000 Mk. gefordert, für zweite Gleise 17 Millionen, für Erweiterung und Verbesserung bestehen der Bahnen 8 943 OM Mk. ^ Cannes. Die Herzogin Cecilie von Mecklenburg- Schwerin. die Braut des deutschen Kronprinzen, ist heute nach mittag nach Deutschland ab gerosst. Zur Verabschiedung waren ans dem Bahnhöfe die Großherzogin Mutter Anastasia, Groß- nirste» Michael und Georg von Rußland. hervorragende Mit glieder der Freiiidenkolonie, sowie der Präfekt von Nizza und der Maire von Cannes erschienen. Paris. iPrio.-Tel.l Der Gouverneur am oberen Niger will leinen Urlaub in Europa zur Betreibung des Baues eines , Telegraphen von Taurvit i- Süd-Oran über Dimrssao-Dttiibnktu—Sao und Zinder bis zum Tschad-See be nutzen. Die neue Linie könnte innerhalb zwei Jahren für sechs Millionen sertiaqestellt werden und würde Agier mit dem Tschad-cSee verbinden. Madrids iPriv. Tel.i In Malaga fasste» gestern die Zoll beamten das Schiss ..Joven Teresa" ab. das angeblich mit einer Vacksteinladiing nach Tanger bestimmt war. Unter den Backsteine» 'and inan 5M Kilogramm Schießpulver, 200 Kisten Patronen. 20 Reminglon- und 5 Mausergewehre. Haag. Die Zweite Kammer hat die Schieds- g e r i ch t s v e r l r ä ge mit Dänemark. Frankreich und England aenehlnigt. Einige Mitglieder der Kammer erhoben Einspruch gegen dre Bestimmung rn dem Vertrage mit Dänemark, datz die Schicdsiorüche nicht der Zustimmung der Kammer unter worfen seien. Der Justiznunister erwiderte: Bei solchen Schiedswrüchen. die aus einem allgemeinen Vertrage beruhen, bandle es sich um die Ausführung des Vertrags, und diese itche der Regierung zu. London. 'Brio.-Tel.) Aus der gestrigen Versammlung derjenigen »monistische» Unterhansmitglieder, die Anhänger der Zollpolitik Ehamberlains sind, wurde nach längerer Beratung unter Cbaiirverlaiiis Vorsitz der Beschluß gefaßt, behufs Anbah nung einer Versöhnung mit den unronr st ischen Frei- bla iidlern. das zvttpolitiiche Programm vorläufig aus die von Valfour befürwortete Einführung von Vergeltungszöllen zu beschrän ken und von der Einführung von Schutzzöllen abzustehen. Eine 'Abordnung der Versammlung wird heule diesen Beschluß dem Miuistervräsrdeisten Mitteilen. London. iPrio.-Tel.) Zu den Meldungen au"i Adis Abeba bemerk: die „Morning-Post": Sie enthalten zwar keinen ausdrücklichen Hinweis aus Deutschland, man dürfe aber getrost annehmeii. daß Deutschland die Macht sei, auf deren Beistand Menelik rechnet. Die Ausführung seines Planes liege auch ini italienischen Interesse. Auch die französische Geschäfts welt >ei damit einverstanden, nur die französische Regierung bestehe auf der Auirechlerhaltuna des ausschließlich französischen Elioraklers der geplanten Eisenbahnlinie wenigstens bis Avis Abeba. Mit vollem Neckte sträube Menelik sich gegen eine solche Beeinträchtigung ''einer Sonoeränilät. Hoffentlich ent schließe sich Frankreich endlich, cke Rolle des alleinigen Stören frieds in der Regelung dieser Frage aufzngeben. <9ia,1itS einaebende Trvcickien befinden sich Seite 4.) Fra»ssirrr a.M (Schluß.) «redtt 269.- . Di-konto 1V0.L0. Tre-dner «ant 1L7. . Lraat4dahn —- Lombard«" 16.L0- Laurahütte 277,90. Ungar. Gold Portuqiele», —. Türkenlose — P»rtS. fit Ul" nachmittag. 4t«nr« !»9.46. Italiener 106 20. Svanter 90,80. Neue Portugiesen 68.70. Dirken lunrfic. Anleihe) 84 22. Türkenlose 138.—. Otto» anbank 002.—. Lraar«babn —.—. Lombarden ^est Vckris. Produktenmarkt. Nerzen per April 83 70 re. Septbr -Derbr. 21.80. ruhig. Spiriku« per April 49 60 per Septlr. lezbr. 43 75. fest. Mböl per April 60.--, per 2evt «Lei. 50.26. ruhiq. Amfterda«. Produkten Bericht. Weiten per April —per Mai —, 9iogaeu Avril —per Mai —. SelcdüftSlor. SoMdv». Getrerdemarkt.) Engl. Weiten ruhig, stetig. Amerik. MatZ fest und ermai »"rer. Donauer nonmiell unocrauc-rkt. Mehl ruhig. Gerste stetig. Hafer fest. Wetter? Warm. Lertliches und Sächsisches. — Dem Lehrer n»d Kantor Bieber in Pirna ist das Ber- dienstkrenz verliehen worden. -- Der Kaustnan» Karl Günther in Glauchau ist zum Handelsrichter bei der Kammer kür Handelssachen in Glauchau mr die Zeit bis Ende September IMS ernannt worden. — Die von verschiedenen alten Herren studentischer Korpora- tionen Dresdens an den Reichstag gerichtet« Petition um Straflosigkeit der studentischen Schläger men- suren hat. wie wir kürzlich mitteilten, zunächst die Petition«, kvmmiisü'n de» Reichstag« beschäftigt Di« Dresdner Petition streb! lediglich dir Straflosigkeit von -Zweikämpfen «ft genügen den Schutzvorrichtungen gegen gefährliche Verwundungen an: sie betont, daß in unserer Leu. wo die alte ritterliche gechtkuirst »u neuem Leben «wacht ist wo das Feststen beim deutschen Heere wieder Eingang gefunden hat und man überall in Deutschland etntritt für vir Erziehung unsere« Holkes zur Wehrhaftigkeit, «ine Bestrafung der studentischen Schlagern,rnsuren nach > All de» «trafgeicickiichs als hart und ungerecht empfunden werde Zu» akcich wird beantragt, die Petition dem Herm Reichskanzler al» Material für die bevorstehende Revision de« Strafgesetzbuch« zu überweisen. Einem solchen Anträge hat der Reichstag schon im Jahre 1903 entsprochen, als ihm die Petition de« Landgcrichtsrat« Professor Dr. Mcdem in Greifswald vorlag. Letzterer wünschte insbesondere Slraflosigtrit bei dem Pistvlendurü für denienigen Duellanten, der absichtlich in die Lust schießt. Eine Abänderung der Vorschriften über die Bestrafung des Zweikampfes schon vor der allgemeinen Revision des Strafgesetzbuchs ist somit nicht Gegenstand der Dresdner Petition gewesen. Der Anschluß einer Anzahl Korporationen des Weinheimer Verbandes durch 19 weitere Petitionen zeigt, welche» Beifall die Dresdner Petition in akade mische» Kreisen gefunden hat. — Di» Arbeitszeit der Fabrikarbeiterinnen. Aus Ersuchen de« Reichskanzlers sind im Hahr« 1SG2 die GewerveaufstchlS- beamten sämtlicher BundeSreglerungen und der Reich-landc be auftragt worden, über die Dauer der täglichen Arbeitszeit der i» Fabriken und in diesen gleichgestellten Anlagen be schäftigten Arbeiterinnen über 16 Jahre und über die Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit einer weiteren Herab- '«bring der gegenwärtig zulässigen Dauer ihrer Be schäftigung umfassende Erhebungen anzustellen. Für di« Erörterungen waren folgend« Gesichtspunkte ausgestellt: 1. Wie lange dauerte am 1. Oktober 1903 die tägliche Arbeit«- zeit und die Mittagspaule der in den Fabriken »»d diesen gleichgestellten Anlagen beschäftigten Arbeiterinnen über 16 Jahre in den einzelnen Betrieben? 2. Inwieweit ist in den einzelnen Gewerbearten am Sonnabend und an den Vorabenden der Festtage ein früherer Arbeitsschluk als 5'ck Uhr nachmittags üblich, und wieviel beträgt die Verkürzung der Arbeitszeit? 3. Erscheint «S zweckmäßig und durchführbar: »i die nach 8 137 Abs. 2 der Gewerbeordnung zulästige tägliche Arbeits zeit von 11 auf 10 Stunden herabzusetzen? d> die nach 8 137 Abs. 3 a. a. O. zu gewährende Mittagspause von l stunde aus 1>Xj Stunden zu verlängern? a) den Arbeitsschluß am Sonnabend und an den Vorabenden der Festtage auf eine frühere Stunde als 5»/2 lchr nachmittags zu verlegen, und auf welch«? Oder stehen zu » bis o Bedenken entgegen und welche ? und zwar allgemein oder nur sür einzelne Industriezweige? Um die zur Beantwortung der vorstehenden Fragen erforderlichen Unterlagen zu beschaffen, sind die Aufsichtsbeamten sowohl mtt Unternehmern und Betriebsleitern als mtt Arbeitern und Ar beilerimicn ihres Bezirkes in Verbindi'ng getreten. Diese Be richte der Gewcrbeaussichtsbeamten sind nun soeben in einer Be arbeitung^ des Reichsamts deS Innern in R. v. Deckers Ver- lag lG. Scbenck. Königlicher Hofbuchhändlerl. Berlin, erschienen. Entsprechend dem oben aufgestellten Arbeilsprogramm zerfällt daS Werk in einen statistischen und in einen gutachtlichen Teil. Der erffere beschäftigt sich zunächst mit der Dauer der täglichen Arbeitszeit der Fabrikarbeiterinnen. Hier ergibt sich, daß nahezu zwei Drittel s64.7 Prozent! aller in Betracht kommenden Anlagen ihre erwachsenen Arbeiterinnen nur 10 Stunden oder noch kürzere Zeit beschäftigen. Jedoch entfielen aus diese Betriebe nur 53,3 Prozent, also etwa- mehr als die Hälfte sämtlicher Arbeiterinnen. Dagegen wurden 46,7 Prozent der Arbeiterinnen in 35,3 Prozent der gezählten Fabriken länger als 10 Stunden beschäftigt. Davon entfallen allein auf die Textilindustrie nahezu zwei Drittel, nämlich 246 765, d. i. 65 Prozent. In der an zweiter Stelle stehendpn Industrie der Nahrungs- und Genußmittel sinkt die Summe der länger als 10 Stunden beschäftigten Arbeiterinnen bereits auf 40111, d. i. 10,6 Prozent aller weiblichen Arbeitskräfte. Die Herabsetzung der Beschaftigungsdauer erwachsener Arbeiterinnen aus 10 Stunden war in den polygraphischen Gewerben bereits fast durchgeführt: auch in den Gruppen der Maschinen-, Leder und chemischen Industrie waren über drei Viertel der Ar bciterinneu 10 Stunden oder weniger beschäftigt: in den übrigen Gruppen, mit Ausnahme der Textilindustrie, waren drei Viertel bis etwa zwei Drittel der Arbeiterinnen längstens 10 Stunden tätig. In der Textilindustrie dagegen überwog bei weitem die Zahl der in längerer Arbeitszeit oeichästigten: nur 29.2 Prozent, also erheblich weniger al« ein Drittel der Textilarbeiterinnen, lxitte eine Arbeitszeit von höchstens 10 Stunden, während für 70,3 Prozent eine längere Heschäftigungsdauer ermittelt wurde. Innerhalb der Textilindustrie sind es vor allem die Spinnereien, lixlche mit nur geringen Ausnahmen an der mehr als zehn stündigen Betriebsdauer seschielten. während in den Webereien die Arbeitszeit schon in weiterem Umfange auf 10 Stunden ver kürzt worden ist. Aus dem übrigen Zahlenmaterial heben wir noch hervor, daß auffallend groß die summe der im Königreich Sachsen beschäftigten Arbeiterinnen ist. Die beträgt mehr als dos Doppelte der für das Königreich Bayern ermittelten Tabl. Der Prozentsatz der auf die Textilindustrie entfallenden rbeiterinnen ist am größten in Elsaß-Lothringen s76,3 ProzZ, in Sachsen s59.5 Prozent! und in Württemberg s51,5 Prozent!: er bleibt hinter dem für das Deutsche Reich ermittelten Durstj- schnittSprozentsatz von 42,8 Prozent zurück in Bayern 137.6 Proz.I, in Preußen s36.9 Prozent!, in Baden <28,3 Prozent! und end lich in Hessen, wo nur 7.1 Prozent aller Arbeiterinnen der Textil- induftrie angehörten. In dem gutachtlichen Teile wird zuerst die Frag« nach der Verkürzung der nach der Ge- iverbeordnung zulässigen Arbeitszeit von 11 auf 10 Stunden beantwortet. In der weitaus überwiegenden Mehrzahl der vor liegenden Aeutzerungen wird die Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit der Fabrikarbeiterinnen aut die Dauer von 10 Stunden grundsätzlich — allerdings vielfach mit Einschränkungen — be- ' ürwort«r: von 84 Gutachtern sprechen sich 66 sür, 18 gegen die fragliche Maßnahme aus. Von den 28 preußischen Bericht erstattern äußern sich '22 im zustimmenden. 6 im ablehnenden Sinne: aus Bayern liegen 8 Gutachten vor. von denen sich nur eins gegen die Verkürzung der Arbeitszeit aussvricht: von den 13 Auffichisbeamten der Jnspektionsbezirke Sachsens er klären sich 8 sür. 7 gegen die Verringerung der täglichen Be- schäftigniigsdauer: eS äußern sich ferner oie Berichterstatter sür 3 sächsische Regierungsbezirke, und znxrr 2 im befürworten den. 1 im ablehnenden Sinne. Die drei Aufsichtsbeamten Württembergs, derjenige sür Baden, und die fünf Berichterstatter Hessens sprechen sich sämtlich für die Einführung des Zehn- stundentages aus. Von den Alltsickitsbeamteii der übrigen Bundes- regierniigen erklären sich gegen di« zur Erivägunq gestellte Maß nahme nur diejenigen für Sachsen-Weimar. Braunschweia und Sachsen-Meiningen. Die vier Berichterstatter >ür Elsaß- Lothringen kommen zum zustimmenden Ergebnisse. Die geäußer- cen einschränkenden Vorschläge betreffen folgende Punkte: 1. Die Gewährung einer längeren Frist bis zum Inkrafttreten der Neu regelung. 2. Ten Erlaß besonderer llebergangS- und Ausnahme bestimmungen für einzelne Erwerbsziveige. besonders sür die Ziegeleien und die Textilindustrie. 3. Den Schutz vor dem Wett bewerb ausländischer Industrien sinternationale Regelung: zoll- volitische Maßnahmen!. 4. Den gleichzeitigen Erlaß von Vor schriften zur Regelung der Arbeitsverhältniise in der Haus- iiidustrie. Die zweite Frage betrifft die Verlängerung d e r M i t ta g s p a u s e von 1 auf 1'ck Stunde. Für die all gemeine Verlängerung der Mittagspause sprechen sich nur die AufsichtSbeamten für 17 Bezirke aus. Tie übrigen, also vier Fünftel aller Berichterstatter, erklären fick grundlätzlich für die Beibehaltung der einstündigen Pause, befürworten jedoch znm Teil anderweitige Vorschläge zur Ausgestaltung der Bestim mungen über die Mittagsruhe der Arbeiterinnen. Betreffs der dritten Frage: Die Festsetzung eine» früheren Arbeits schlusses am Sonnabend und an den Vorabenden von Festtagen wird die vollständige Freigabe des Nachmittags vor c-onii- und Festtagen übereinstimmend abgelehnt. 31 Be richterstatter sprechen sich für den früheren ArbeitSschlnß an«, schlagen jedoch meist nur eine geringe Aendernng des aeaen- wärtigen NechtSzustandcs vor. In 15 Berichten wird empfohlen, die Beschäftigung von Arbeiterinnen art den Sonnabenden und Vorabenden der Festtage nach b Ehr nachmittag« zu untersagen. Renn Berichterstatter schlage« vor. den Schluß der ArLsit4>ett der Arbeiterinnen an icneff Tagen aus «>,. Uhr nachmittag« verlegen In sechs Gulachten wird der Arbei««ichluß um 4 1 nachmittags für ziveckmäßia und durchführbar erklärt Ei» ' chtersiatter. o,rienige ,u Dresden, befürworte», die Stand« »er ntlaffuna der Arbeiterinnen aus 3 Uhx nachmittag« seftzujetzen. ervorzubebe» ,s«. daß sich die Arbe,t««ber nach de« Be- ^ ^ «egend aeg»« di« erAärt haben Zar ahme wird von den der tvewerbegäksichldbeamten vor»» schrLnkung der Arbeitszeit , - e egründung ihrer Stellungnahme binduna hiermit eine relative Ersiöbirng der Unkosten und eine beträchtliche Schmälerung de» Reinertrag« zu evwarteu sei: hierdurch werde insbesondere die A «t t b ewe rb«s äh tä tige tu Frage gestellt, di« schon jetzt scharfen So». Maße beschränkten Industrie ihren'Platz auf dem^Leltmark^zu behaupten. — Im Hinblick darauf, daß durch die Gesetzgebung der deut schen Bundesstaaten das Spielen in außerdeutschen Lotterien, sowie der Verkauf imd Vertrieb von Losen solcher Lotterien verboten ist, sind die Postanstalten angewiesen worden, offene Drucksachensendungen, bei deren Durchsicht wahrgenommei, wird, daß der Inhalt außerdeutsche Lotterien betrifft, al« unbe stellbar zu behandeln. — Gestern vormittag hielt der „Landwirtschaftliche di« seit der letzten Versammlung erfolgten Anglrederrurgen der neu begründeten land-rvirtsä-aftlicyen Berrine zu Mattersleben. Grürrberg und Sadisdorf eröffnet«, sodann dre innerhalb der Vereinsvorstände eingetretenen Personaländerungen bekannt gab und den verstorbenen Mitgliedern, Herrn Geh. Oekonomierat Käscrstein-Nitdersedlitz. ioelcher 15 'Jahre hindurch an der Spitze de- Vereins gestanden hatte, und vcrrn Kantor Carl GeiliNH. Clausnitz, eineil warmen Nachruf widmete: die Versammlung ehrte das Andenken der Dahinaesststcdenen durch Erheben von den Sitzen. A»S dem folgenden Bericht über die R« äistrou- de n-E i n g ä n g e ist hervorzul-eben, daß der Ausschuß des Laudeskulturrats in Nr. l4 des Amtsblatts 1905 eine Zu- ammenstellring der für die Prämiierung mustergültiger bäner» icker Wirtschaften aus der Reuning-Stistung maßgebenden Ge- ächtSpiinikle r>eröffen,tlicht hat: aus den StiftunoSerträgnlssei, leheir auch sür dieses Jahr zwei Preise von je 500 Mk. zur Ver- üguirg. Bäuerliche Landwirte, deren Verhältmffe den Voraus- etzungen für eine erfolgreiche Bewerbung entsprechen, haben ich baldmöglichst, spätestens bis zmn 1. Mar d. I., bei der KrerS- vereinSdirektion zu melden, falls sie sich um den Preis zu be- »»erbeir wünschen. Herr Geh. Regierungsrat Münzner bat dem Verein eine Zusammenstellung der bei UntersttitziuraSWuchen aus der Schrodtschen Stiftung erforderlichen Nachweise zugeheu lassen, nach ivelcher Anspruch aus Unterstützung zu erbeben be rechtigt sind: ..Bedürftige landwirtschaftliche Arbeiter sächsischer Staatsangehörigkeit, die krank geworden und nicht mehr in der Lage sind, ihrem Berufe nachzugehen. insbesondere lungenkranke, für die Dauer ihrer Erwerbsunfähigkeit. Ausgeschlossen sind nur vorübergehend in der Landwirtschaft beschäftigte oder be schäftigt gewesene Personen, sowie alle gerichtlich Bestraften Unter Arbeiten sind auch weibliche Personen, Tagelöhner, Knechte und Mägde zu versieben. Die Gesuchsteller müssen schriftlich Nachweisen: 1. die sächsische Staatsangehörigkeit iGe- burlS- oder Tauffcl^in!, 2. Unbescholtenbeit durch Führungszeugnis der OrtSbehörde, 3. Tätigkeit in der Landwirtschaft lDienstbuch und Ärbettszeugnisse!, 4. Ursache und Grad der Erwerbsunfähig keit durch ärztlicl>eS Zeugnis. 5. Bedürftigkeit durch Zeugnis der OrtSbebörde, event. unter Beifügung eines Nachweises über die dem Gesuchsteller zuaesprochene Alters- oder Invalidenrente Ter Bericht über die Tätigkeit de« Kreisvereins enthielt u. a. die Veränderungen im Lehrkörper der laüdwirt- schastlichen Winterschule in Freiberg. Für den ausscheidende» und i» den Rubestand tretenden Elementarlehrer, Herrn Dietze, wurde ans zahlreichen Bewerbern der Assistent an der Londwm- schnftskammer zu Oldenburg, Herr K. G. Buchholz. gewäblt. welcher geborener Sachse ist und neben vorzüglichen Zeugnissen und Referenzen außer akademischer Bildung auch eine umfängliche landwirtschaftliche Praxis Nachweisen konnte. Die Tätigkeit des Genannte» wird so begrenzt, daß er etwa die eine Hälfte dem Schul unterricht, die andere Hälfte der Tätigkeit als Zuchtinspektor zu widmen hat. — Die vom Königl. Ministerium in die Wege ge leitete Prämiierung landwirtschaftlicher Buchführungen ergab ein negatives Resultat, da alle drei Bewerber in irgend einer Hinsicht den gestellten Bedingungen nicht entsprachen; denselben wnrde an- heimgeftcllt. sich in einigen Jahren nack entsprechenden Abände rungen nochmals zum Wettbewerb zu melden. — Mit dem Direk tvrium des Landesverbandes sächsischer Geflüaclziichtcrvercinc ist ein Abkomme» dahin getroffen worden, daß der Bezug von Brutciern zur Zucht reinblntiger Stämme sür Eier- und Fleisch produktion nunmehr auch allen Mitgliedern landwirtschaftlicher Kreis vereine sreisteht. — Tie Stutenmusterunaen und Fohlenschauen sind vom Könrgl. Landstallamt Mvr'siburg für dieses Jahr anaesetzt auf de» 10. April, Uhr vorm., für Kesselsdors Fohlenpreise, 11. April 9 Uhr vorm., für Copitz Fohlenpreise. 12. April, 10 Ubr vorm., 91/2 Uhr vorm., für Großhartmannsdorf Angeld und Haltrmos- preise. 10. Mai. 9 Uhr vorm., für Crumbach Fohlenprcilse, 11. Mai, 9 Uhr vorm., für Zella Angeld und Zucht preise. 12. Mai. 9 Uhr vorm., nir Moritzburg Fohlenpreqe Aus dem Referat über die landwirtschaftlichen unterrichts anftalten des Kreisvereins ergab sich eine erfreuliche Frequenz: in Meißen bezw. Frecher« sind 2 bezw. 3 Stellen zur Besetzung frei. Für die Freiberger Anstalt hat der dortige Stadtrat in dankenswertem Entgegenkommen zunächst auf fünf Jahre GaS und Wasser bis zu BO rcsp. 150 Mk. pro Jahr kosten!»« be willigt. Die aut der Tagesordnung stehende Diskussion der Schwemmkanaliiation und ihre Rückwirkungen auf die Land wirtschaft wurde vom engeren Ausschuß in der Vorbesprechung wieder abgesetzt, da cs zweckmäßiger erscheint^ über diese An gelegenheit in besonders einzuberufenden Versammlungen, und zwar in Radeberg und Radeburg, zu verhandeln und hierzu auch die dortigen Interessenten einzulabcn. Durch diesen Modus hofft man, eine bessere Verständigung und erschöpfendere Behandlung der wichtigen Frage zu erreichen. — Bei der Diskussion über die Anstellung eines Wanderlehrers für Obstbau machte Herr AmtShauptmann Dr. Ulsieuiann-Grohenhaur daraus aufmerksam, daß nicht alle Krershauptmannschasten einen Wanderlehrer hätten: er würde alles tu», um die Anstellung eines solchen zu fördern, mau möae aber auch berücksichtigen, daß in den Dienst vorschriften derselben ausdrücklich bestimmt sei, daß sie sich jedem landwirtschaftlichen Verein zur Vertilgung zu stellen hätten. Der Unterricht durch Wanderlehrer erfolac am besten nicht nur durch Vorträge, sondern zweckmäßiger durch praktische Demonstrationen im Garten. Landwirtsclraftliche »nd Obskbauverein« müßten Hand in Hand gehen und gemeinsam arbeiten, um das beste Resultat zu erzielen. Das Problem des Obstverkauss würde sich auch noch befriedigend lösen lassen: die Produzenten müßten nur stets im Auge behalten, daß es sich meist um Verkauf noch Muster handle, und diese seien in nur zu vielen Fällen besser als die Ware im Durchschnitt, woraus sich ein beträchtlicher Teil aller Schwierigkeiten erklären lasse. Herr Rittergutsbesitzer Sachße weist auf die Vorteile rationeller Obstzucht hin und begrüßt mit Genugtuung das Zusammenarbeiten mit dem Lnndesobstbau- verein. Die Obstzüchter müßten vor allem Wert darauf legen, wenige, aber gute Sorten zu züchten und diese aus das sorg fältigste zu behandeln; jetzt ziehe man leider auf 99 Bäumen 100 verschiedene Sorten, die, bunt durcheinander, groß »nd klein vermischt, zum Verkauf kämen. Dabei laste sich kein Nutzen erzielen. — Für die nächste Versammlung wird, dem Vor schläge d«S Vorsitzende» gemäß, Stadt Wehlen bestimmt, und als Tag der 29. Mai d. I. Von Wehleu aus soll eine Be» sichtiguug der Bärensteincr Obstanlagen vorgesehen werden; anch wird Herr Hofrat Pros. Dr. Kellner über: „Die Fütterung der landwirtschaftlichen Haustiere" sprechen. Nachdem noch vom Vereinssekretär durch Rundfrage bei den Anwesenden der DurchschnittS-Milchertrag der Kühe rn den einzelnen vertrete»«» Bezirken schä-una-weil» festgrstellt wurde ltu» Lag uud SVK
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