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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051013010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905101301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905101301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-13
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1905
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Betlin. sPriv.-Tel.) Heute nachmittag haben die Elektrotechniker, die beim Neubau der Komischen Oper a» der Weidendammbriicke beschäftigt sind, die Arbeit cschäs Die Beranlassun na hierzu soll eine Maß . die acht schtoedische Elektro- niedergrleat. nähme der Bauleitung gegeben haben, lechniker anstellte. Berlin. iPriv.-Tel.) Die Große Berlin« Straßenbahn-Gesellschaft hat die ihr von der Stadt Berlin gestellte Zumutung, vor Eintritt in Verhandlungen »der das neue Untergrunobahn-Projekt daS vertragsmäßige Recht der Stadt aus Uebergabe des gesamten Stragrnbahn tlnternehmenS im Jahre 1919 anzuerkemien. abgelehnt Lübeck. iPriv.-Tel.) Anläßlich des hier stattsindenden Schlnßtages des Kongresse- des Evangelischen Bundes trafen von Hamburg über 400 Vertreter ecn. Senator Lr. Vermehren begrüßte die Gäste am Bismarck-Denkmal, wo ein EichenkranL niedergelegt wurde. Mittags fand ein Fest mahl im Ratskeller, abends eine Jestversammlung statt. Bremen. iPriv.-Tel.) Leute begann hier die Tagung der Konferenz zur Bekämpfung des Mädchen handels. Im Aufträge der Kaiserin wohnte Kammerl>err n. Bchr-Pinlww den Verhandlungen bei. In Vertretung des nreuhiichen Ministeriums des Innern war Diederici-<Berlin er schienen. Der Vorsitzende des Komitees, Gesandter v. Dirkjen E ' ei. - ... rkje kritisierte in iriner Einleituna-rede mit scharfen Worten de. Dichter Frank Wedekind, da sein „Totentaicz" Mädchenhändler und Dirnen aus die Bühne bringe. Es fei traurig, daß die .,»r Aöichasfung des Mädchenhandels. Der Statuten-Entwurf mr Umwandlung des Komitees in einen Verein wurde ange nommeii. Bieleseld. Der Ausstand, der in der Bielefelder Ma'chinenfabrik Dürkopp u. Eo. ausgebrochen lvar, bat sich jetzt oerschärst, nachdem gestern auch die Anschläger ausständig ge worden ünd, weil sie keine Streikarbeit verrichten wollten. Der Verein der Bielefelder Fabrikanten beschloß, am 21. Oktober den Betrieb in den Nähmaschinen-Ableilungen sämtlicher Biele- iclder Fabriken zu schließen, wenn die Arbeit nicht beding,mgs los wieder ausgenommen wird. Hierdurch würden gegen 7000 Arbeiter ausaeiperrt werben. Magdebnr g. IPriv.-Tel.) Schwere Regengüsse brachten den Harzslüssen Hochwasser. Weite Strecken sind überflutet. Vie Verluste an Zuckerrüben-, Kartoffeln- und Grummet-Ernten, die wegen Nässe vielfach noch nicht Angebracht sind, zählen nach Hunderltausenden Koburg. sPriv.-Tel.) Herzog Kar! Eduard stiftete anläßlich seiner Vermählung eine Reibe von Zuwendungen für Wohlfahrlseinrichtnngen beider Herzogtümer. Die Gesamthöhe der fürstlichen Zuwendungen wird auf 100 000 Mk. angegeben. Frankfurt a. M. Tie „Franks. Ztg." meldet aus Konsraiitinopel: Zum Präsidenten der internationalen Finanzkontrolle in Makedonien ist der russische Delegierte Demerik ausersehen. — IiiHauraii. südöstlich von Damaskus, haben sich die Stämme der Druden gegen die dortige Verwaltung erhoben. Nähere Einzelheiten stehen noch aus, doch »oll das ganze Haurangebiet in Aufruhr sein. Die Mobilisierung vcS 5. Armeekorps in Damaskus steht hiermit im Zujaminenhcnge. ' Mannheim. sPriv.-Tel.) Der Kassierer des hiesigen Maler- und Tünchcr-Vcrbandcs, Heinrich Brechtel. wurde wegen bedeutender Unterschlagung von Verbandsgeldern ver haftet. München. Kammer der Abgeordneten. sFort- setzung.) Abg. Müller-Meiningen sliberals verteidigt die libe ralen Anträge und tadelt das Ministerium, das; es, anstatt selbst das Wahlrecht mit Proportialwahl vorzuschlagen, dein Zentrum die Initiative überlasse. Auch die Reform des Reichs rates sei notwendig. Die Städte, Handel und Industrie müßten vertreten sein. Tie Liberalen miißlen unbedingt an der ge forderten absoluten Mehrheit an Stelle der relativen festhaltcn. Der Redner schließt mit loarmem Appell, daß noch ein Kom promiß Zustandekommen möge, dem auch der Reichsrat bei- Itimmcn könnte. Abg. Vollmar sSoz.) sagt, die Sozialdemo kraten seien durch die ablehnende Haltung der Liberalen gegen über dem Wahlgesetz in ein Wahlbündnis mit dem Zentrum hineingedrängt worden. Die Regierung sei bei der Wahlkreis- Einteilung nicht objektiv vorgegangen, um so dringender sei die gesetzliche Festlegung. — Weiterberatung morgen. München. Nachdem bereits am 23. September die Wahl zweier Nechlsräte im G c m e i n d c k o l l e g i u in wegen Fernbleibens der Mitglieder der Zentrumspartei ergeb nislos verlaufen war, blieb auch die heutige Wahl wiederum erfolglos, da der größte Teil der Zcntrumsmitalieder fehlte und deshalb die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht wurde. Nach lebba'ter Debatte beschloß die liberale Mehrbeit, die fehlenden Mitglieder in eine Strafe von 30 Mk. zu nehmen. A l l e n st e i n sOstpreußens. In der Artilleriekaserne sind neun Soldaten am Typhus erkrankt. Wahrscheinlich ist die Krankheit aus den Manövern eingcsch'eppt worden. Alle Maß regeln wurden getroffen, um ein Uebergreifcn der Krankheit auf die Zivilbevölkerung zu verhindern. Wien. sPriv.-Tel.) Die Wiener Polizei führt die la oanische Verteidigungs- und Angriffs- m c,t hodc Dschiu-Dschihu ein. Ein Athlet, namens Jagen- daner. wurde mit der Ausbildung von 12 Polizisten betraut, die ihrerseits wieder die Mannschaften unterrichten werden. W i c n. Der ungarische Ministerpräsident Baron Feier- >ary wird morgen 1 Uhr nachmittags vom Kaiser in beson drer Audienz empfangen werden. Iustizminister Lanyi und Minister des Innern Kriüoffy sind nicht in Wien eingetroffcn. ES iir ungcwitz. ob sie überhaupt nach Wien kommen werden. Paris. Professor v. Behring ist heute mit seiner Gattin nach Berlin abgereist. Pari s. sPriv.-Tel.) Wie das „Echo de Paris" im Hin- b..ck ans das Auslaufen von Schissen auf Minen in den mtasiatischen Gewässern mitteilt, schwimmen zwischen Wladiwostok und Port Arthur mindestens noch 4M solcher, wwohl von den Japanern wie von den Russen gelegter See minen. Madrid. Ter Minister des Acußern Sanchez Roman bestätigt, daß er den König auf jeiner Reise nach Deutschland begleiten und dag der König auf der Rückkehr von Berlin zwei Tage in München Aufenthalt nehmen wird. Ehristiania. sPriv.-Tel.) In der gestrigen S i h u n g der Medizinischen Gesellschaft teilte Dr. Geirsvold »nt. daß cs ihm gelungen sei. den Bazillus der Rückenmarks krankheit skoliomzwlitis! zu entdecken. K o nsta n t i n o p e l. Dis Verhaftungen und Ver höre, auch fremder Untertanen, unter Konsular-Assistenz und die Haiisjiichunaen bei Armeniern dauern fort, da nach den Aussagen der Vevhasteten und verschiedenen Anzeigen noch große Mengen von Ervlosivstoffcn verborgen fein tollen. Auch die diplomatischen Missionen, die Fremdenanstalten und Pri vate, in deren Diensten Armenier stehen, lassen diese unter suchen und überwachen. Das allgemeine Mißtrauen gegen die armenischen Revoluttonäre schädigt ungemein die rußige armc- niiche Bevölkerung. I.UaGts euiaehrnde Levetckie» beNnde» kick, «eite 4.1 stranlwrt ». M. Kredit »IL.—. ritkonto >Sl.«0. «re»dn«r Bank 166.»«-. ^'.aEbahn —. Lombarden 3 3". - Luurahütte —. Ungar. Sold Portugiesen —. Türkenloje —. Schwach. Pari-. s3 Uhr nachmittag) Rente V9.60. Italiener —. Soanter 93.20 Neue Portugiesen >,05. Tilrken sunisic Anleihe) 90.95. TUrkenlose 134,50. Lt'o» manbank 6U-,—. Etaattbahn —. Lombarden —Fest. Pari-, Produklenrnark: Wenen per Oktober 73,05. aer Ianuar-April 33.L5. matt. Li'tritiltz xer Oktober 32.25 acr Mai Äugust 33,75, fest. RUböl per Oktober 43 50, per IaNua,-Avril 49.75, ruhig. Nmstrr»am. Produkten. Be, ich». Weizen per Oktober , per Vttirt . Roggen per Oktober —rer März —. Äelchült-loS. steh» Dr. Dehner an der Spitze, die Herren Staottzmintster d. Metzsch. Kreishauptmann Dr. Forker^Schub komnia iir Generalmajor v. Hardenburg enkompagni« IMS OertlicheS und Sächsisches. — König Friedrich Angust in Ncichcnbach i. V. Se. Ma jestät der König traf gestern mittag gegen 11 Uhr in Reichenbach i. V. ein, um der feierlichen Einweihung des König Albert-Denkmals beizuwohnen. Auf dein Bahnhose erwarteten den Monarchen neben den Vertretern der Stadt, mit den Herren Bürgermeister Dr. Mettig und Stadtverordneten-Vor- - . . 4M ^ . unter Führung oe» Hanptmanns Schmalz ausgestellt. Wahrend de» feierlcchen Äi zug» de» Monarchen hatte der Regen nachgelassen. Aus de;.. Markt« angekommrn, wurde der König von jungen Damen in vogtlandlscher Tracht begrüßt. E«n« Voiatländerin überreichte ecn Bukett, Frau Staatsminister v. Metzsch den traditionellen Kuchen. Ans dem Marktplätze selbst batte» sich die Sieger- Vereine und andere Korporationen ausgestellt. In Begleitung sich der Monarch gegen wo die Ratsmitalleoer, ^ ... . mw. Aufstellung genommen hatten. Bürgermeister Dr. Mettig hielt eine längere Ansprache, in der er zunächst seiner Freude Ausdruck gab, datz der König die Stadt mit seinem Besuche beehrt habe. Er betonte den Gewcrbesleiß der Einwohner, erwähnte aber auch, daß der irtzlge Stand der Industrie kein günstiger zu nennen sei. Die Bürgerschaft freue sich um so mehr, daß der König gerade jetzt gekommen sei. um der Enthüllung des Denkmals beizuwohnen. Aus Anlaß der Anwesenheit des Königs hätten die städtischen Kollegien be schlossen, den Veteranen, deren Einkommen nicht mehr alS 1200 Mark beträgt, sämtliche Steuern zu erlassen. Der Redner schloß mit nochmaligem Danke an den König und mit einem drec- maligen Hoch auf den Monarchen. T-er König erwiderte dann etwa folgendes: „Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister, für den überaus freundlichen Empfang und für die Beweise treuer Liebe, über die Ich Mich sehr gefreut habe. Es war Mir schon vor sechs Wochen unlieb, daß Ich Neichenbach nicht mit berühren konnte, um so mehr, als Ich für Reichenbach viel Sympathie übrig habe und eS als eine Stätte geistiger Regsamkeit, großen Gewerbfleißcs und treuen Bürgersinns kenne. Es ist Mir eine h« Stadt einen Beschluß gefaßt har, . . ihrem Teile beiträgt, Not und Elend zu lindern. Ich danke Ihnen nochmals." Während der König nach dem Verlassen des Rathauses die Front der aus dem Marktplatze ausgestellten Kriegervereine ab schritt, batten sich die Festteilnchmcr ans dem oberen Teile des Königsplahes, wo das Denkmal steht, ausgestellt. Für den König war dort ein Baldachin errichtet worden. Eine ^roße . . schl eine Rede mit einem begeistert ausgenommenen Hoch auf den König. Herr Bürgermeister Dr. Mettig übernahm im Namen der Stadt das Denkmal. 'Der König legte einen Kranz am Fuße des Denkmals nieder und zeichnete dann verschiedene Herren durch Ansprachen aus, insbesondere Fabrikant Braun und die Schöpfer des Denkmals, Bildhauer Wastel und Eisen gießer Bicrling. Herr Braun erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albreckitsordcu. Nach Beendigung der Feier besuchte der König die Webschule und begab sich alsdann nach dem Bahnhose, van wo aus er »m 2 Uhr unter brausenden Hochrufen der Menae seine Reise nach Gera fortsctzte, um dem Regenten von Neuß j. L., dem Erbprinzen Heinrich XXVII., seinen Be uch abzustatten. Dem in den Ruhestand getretenen Pfarrer Scheibe von Dobra ist das Ritterkreuz 1. Klasse vom Älbrechtsorden ver liehen worden. — Dem Bizewachtmeister der 6. Batterie des 78. Feldartlllerie- Regimeiits Rechner in Wurzen und dem Gefreiten derselben Batte,ie ist für Enettmig zweier Milikärpcrsancii vom Tode des Ertrinkens in der Mulde die silberne Lebensrettungsmedaille ver liehen worden. — Aus Anlaß deS 225jährigcn Regiments-Jubiläum» deS Gardetcilcr-Ncainieiits wurde dem Regimentsschreiber Vizewacht» meister Reichenbach die Friedrich August-Medaille in Bronze verliehen. — In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten gelangte ein Sch>eibe» des Herrn StaatSniinisters v. Metzlch an Herrn Lberbiilgeiiiicister Beutler zur Verlesung, in dem der Minister für die ihm zu teil gewordene Eriiemiuna zum Ehrenbürger der Stadt Dresden dankt. Das Schreiben lautet: „Dres den. am 30. September 1905. Sehr geehrter Herr Oberbürger meister! Bei dem gestrigen feierlichen Akte der Gurndfteinlegung ür das neu zu erbauende städtische Rathaus haben Sie namens der städtische» Kollegien mcine Eriieiinuiig zum Ehrenbürger der Stadl Dresden in mich hoch ehrenden Worten bekanntgegeben. Es ist mir Bedürfnis, Ihnen zunächst ans diesem Wege meinen tiefgefühlteste» Taut für die mir ans diese Weise zu teil gewordene clteue Ehrniig niiszusprechen und hierbei zum Ausdruck zu bringen, wie ich es ganz betauders hoch zu schätzen weiß, daß mir durch diese» Akt höchster Ehrung ein schätzbarer Beweis des Vertrauens der hiesigen städliiche» Kollegien und, i>1> darf vielleicht sagen, eines grauen Teiles der Biirger'chaft Dresdens, deren Mitbürger » sei» mich stets mit Stolz ersüllt bat, ciitgegkiigebracht wird. Venn ich ailiiehmen darf, daß ich eS zu allererst Ihrer Vermitt lung und Anregung zu danke» habe, daß meine Einreihung in die Zahl der Ehrenbürger dieser Stadt erfolgt ist, so wollen Sie für den mir auf diese Weite von neuem gebotenen Beweis besonderen Wohlwollens meiner tiefsten Erkenntlichkeit sich versichert halten, ich darf aber auch gleichzeitig das Ersuchen an Sie richten, den städtischen Kollegien den gleichen Dank für die mir zngehilligte Hohe Ehrung vorläufig aiiözusprechen. Ich behalte mir vor. bei sich demnächst darbietender Gelegenheit diesen Dank erneut zum Ausdruck zu bringcn und möchte nur noch betone», daß in meinem Berufsleben, in dessen Verlauf mir so mancherlei Ehrungen dank dem mir vielfach eittgegeiigebrachten Wohlwollen zu teil geworden sind, mich keinerlei Aiiszcichnuug so hoch beglückt und so erfreut hat. als die durch Verleihung des Enreiibürgerrechts der Stadt der wichtigsten «amen« und Wurzelunkraurer, kritisch, «chllderrin- woblaelunaener. Maleichru mißlungener All»rottungsv«rsuchr und hieraus sich ergebende begründete Anweisungen zur Bekänrvfuna der vemnkmutung der Felder durch allgemein«, vorbeugende, sowle durch die für eliuelne Gattungen ongezeiatrn besonderen guiia-maßregeln". hat »Arbeite» gezeitigt, dt« jedoch filmt«, genügten, so daß der Preis nicht vergeben werden konnte, konnte au» der Dtistung keine bäuerliche Wirtschakt vrämilen wer den. da nur eine Bewerbung vorlag. die den Bedingungen aber nicht entsprach. — Der Landeskulturrat hat dem Köntgl. Ministe rium de» Jnnem ein Gutachten unterbreltet. woirach der Handel mitMargartne tm Umherzlehen nicht gestattet «erden soll da die dringend notwendige Kontrolle im Sinn« de» Gesetze» von! 15. 2unt,lK7 Margarinegesitzt dann nicht durchaeführt werden MWWWUNtrggNNl FttMW »n«. Bezüglich der von anderer Seite beantragten frachtfreien Beförderung de» Buttrrseiidunaen in Waggoniadunarn belgegebe ne» Eise» hat sich der LandeSkiiltnrrat zu einer Befürwortung im Interesse der brinilschen Molkereien nicht entschließen Mur,,, dagegen hat er dir frachtfreie Beförderung von Kälte- und Wärine- schutzmittcln für den Versand von Feld liste eine Frachtermäßigung für Saatgut der Königs. Staal-bahuen befürwortet. Könlal. Ministeriums des Innern bat st der Frage einer Ausdehnung der Becichterstaltung über die auf sächsischen Früchte»,ärklen lGetreidrmärtten) gezahlten bezw notierten Preise befaßt und ein ausführliche» Gutachten abgegeben, in welchem geeignete Vorschläge gemacht wurden, vornehmlich mit bezug auf Errichtung ständigrrNotterungSkommissio- nen. — Gegen die Aufiechterballuiig des zollfreien kleinen Grenzverkehr» mit Nahrungsmitteln sind schwere worden. Derselbe schädige nur die edeiikrn gellend nheimiichen gen» mit bezug auf die außerhalb der gemacht worden. Dersetve schädige »heimiichen gewerblichen und Kletichandelskretse, wirke ungerecht bezug auf die außerhalb der Grenzzone lebenden bilde in sanitärer Hinsicht eine Gefahr für die Grelizbezirke. Es empfehle sich, die Einfuhr namentlich von Fleisch entweder snnz zu verbieten, oder aber eine Unleriuchung des Fleisches zu ordern und den Verkehr auf die reinen Grenzorte zu beschranken Ferner empfiehlt der LandeSknllurrat folgende Maßregeln: jeder wirklich bedürftigen Familie in den Grenzorten soll alljährlich ein Erlaubnisschein ausgefertigt werden: Weiterverkauf der zollfrei eingeführten Nahrungsmittel wird bei Strafe der Entziehung des Scheines verholen; die Erlaubnis zur zollsreien Ernfudrung von Nahrungsmitteln wird auf drei Werktage in der Woche und an diesen auf bestimmte Stunde» beschränkt: den die sächsische Grenze überlchrciteiidcii ausländischen Arbeitern nt verboten, an Nahrungs mitteln mehr mitzusükren. als sie für sich selbst für die Zeit ihres ciithattcs im Ehre habe zn lein Euer Hochwohlgeboren sehr ergebener v. Metzsch." — Der LandcSkiilturrat eröfsnete gestern mittag 12 Uhr seine diesjährige G e s a m t s i tz n n g. Sie wurde vom Herrn Geheimen L-cronomicrat H ä h n e l-Kuppritz geleitet. Am Rcgicrunastische hatten die Herren Ministerialdirektor Geheim rat Tr. Roscher, Geh. Regierungsrat Kuntze und Geh. Regie- rungsral Münzner Platz genommen. Bor Eintritt in oie Tagesordnung dielt der Herr Vorsitzende eine Ansprache folgen den Inhalts: Dir stehen in einer Uebergangszert. Abgesehen davon, baß unserer Organisation selbst eine Veränderung be- vorsleyt, bat auch die vorjährige Dürre und der in ihrem Gefolge befindliche Futtermangel schwerwiegende Folgen für die sächsische Lcmdwirischaft gelmbt, und nur mit großen Opfern bat der qualitative und quantitative Status quc, der Bieh- oestände aufrechterhalten werden können. Die Landwirtschaft hat diese Opfer willig gebracht, und wer daran zweifeln wollte, den hätte die Kreistierschau in Chemnitz eines Besseren be- lehrt. Jetzt sei beinahe das Gegenteil von dem vorjährigen Zustande cingetceten: es herrsche jetzt ein enormer Jntter- reichtum. Doch auch dieser bringe wieder Opfer für die Land wirtschaft mit sich. Tie Viehbestände baden nicht mebr regulär, sondern sprungweise vermehrt werden müssen, um die Futter massen verbrauchen zu können. Die dadurch enorm gesteigerte» Einkaufspreise des Viehs habe der Landwirt selbst zu zahlen, da er häufig als Selbstkäufer auftrcten müsse. Die Zustände werden noch verschärft durch das Einsetzen der Spekulation, was sich am besten bei der neuesten Steigerung der Zuckerpreise gezeigt habe. Auch in gnderer Beziehung befinde sich die bei- mische Landwirtschaft in einer Uebcrgangszeit, nämlich rin Ueber- gange von den alten zu den neuen Handelsverträgen. Auch hier werde ja die Spekulation vollauf Gelegenheit zu ihrer Be tätigung finden. Ter Landwirtschaft könne — das wolle er hier ausdrücklich fcststellen — an einer sprunghaften Erhöhung der Preise nichts gelegen sein, denn einer solchen sprunahasten Erhöhung folge fast immer ein um so schlimmerer Rückschlag. Man könne nur wünschen, daß auch bei den neuen Handels- vertragen der Anteil der sächsischen Landwirtschaft an der heimischen Produktion sich erhöhen möge. Der Redner schloß mit einem Hoch aus Se Majestät den König Friedrich August. — Hieraus wurde in die Tagesordnung einaetreten. Der Generalsekretär .^err Dr. Raubold erstattete de» Vortrag ans der Rcgistraiide. ES sei daraus folgendes erwähnt: Das Preis- aiisßkrclbcn der R c » n i n g - S t i f t» n g , betreffend Arbeiten über die Aufgabe ..Anschauliche Darstellung der Organisation. Ent wicklung, Leve»sbkdl»g>mgen, Vermehrung»- und Perbreitungsweise täglichen Aufenthaltes im Reiche gebrauchen. — Ein Gesuch des Dresdner Rennvereins und des Leipziger RennUubS um Gewäh rung von Staatspreisen für Pferderennen ist mit der Maßgabe befürwortet worden, daß durch Förderung der Voll blut-Pferdezucht auch die Zucht von Halbblütern für militärische Zwecke befördert werde. lJuzwilchen ist durch Reichsgeletz die Hälfte des Ertrages der Rcichsiteinpelcibgcibe für Zwecke der Pferdezucht zur Verfügung gestellt worden.» — Zu dem an den Reichskanzler gerichteten Verlangen des Deutschen Jleischerverban- des nach riiicr Beiordnung, welche das Feilhallen von mit Ocl- kiichen, Fischen, Fischabfällen, uiieiitöllcin Fischmehl, Fleisch kranker Tiere, rohem Zeiittifagc»schlämm oder Blutinelasse gefütterten Schweinen als menschliches Nahrungsmittel verbietet, hat der Landeskulturrat energisch im Jutereste der Landwirte Stellung eiiommen. In den, Gutachten ist u. a. folgendes ausgeführt: cs könne nicht in Abrede gestellt werden, datz durch die Verab reichung gewisser Futtermittel in zu großen Mengen und während laiiger Dauer bei Mastnng von »Lchwelnen die Ouali- ät des Fleisches und FetteS »»günstig beclnfiußt und namentlich der Wert des Fleisches für die Verstellung von Dauerwaren ver mindert weide» könne. Das Verlangen se« nichtsdestoweniger un berechtigt, weil eine genügende Kontrolle nicht möglich sei. In Sachten habe man die Vettütlerung von Zentrifugenichlami» längst verboten und die Verwendung von Blutinelasse erheblich erschwert. Die beklagte Wertsvcrniinderung des Schweinefleisches für die Herstellung von Dauenvare» sei nicht ausschließlich in der einsei tigen Ernährung der Tiere, sondern auch niit in dem erfolgreichen Bestreben zu suche», frühreife Tiere zu züchten. Nach dieser Rich tung könne nian billigcnvcise den Züchtern keine Beschränkung nuferlegen, überdies würde die weitere Erhöhung der Fleischerzeu- anng, die im Interesse der Fleischversorgung der Bevölkerung ge fordert werden müsse, beeinträchtigt, wenn nicht ganz unterbunden. Da im Königreich Sachsen das Fleisch der geschlachteten Schweine znm überwiegenden Teile direkt in den unmittelbaren Konsum gelange und Dauerwarenfabrikalion nur in geringem Nmsange vorhanden sei. so werde ein Verbot, bestimmte Futterstoffe bei der Schweinemast zu verwenden, diese unrentabel machen. Es empfehle sich, daß die Fabrikanten von Dauerwaren wieder direkt nril den Landwirten wegen Mästung von für ihre Zwecke brauch baren Schweinen in Verbindung treten und für solche Schweine jederzeit den erhöhten Etzeugiingskvsten angemessene Preise zahlen. — Zur/ Frage der Fleischiwt ist das Ansuchen an das Minillerium des Innern gerichtet worden, gegebenenfalls dafür eintreten zu wollen, daß die znm Schutze der heimischen Vieh bestände getroffenen veteruiSrpolizeilichcn Maßnahmen nicht abge schwächt werden. Aus der Begründung dieses Antrages sel folgen des erwähnt: Wie vor drei Jahren, werde der Rückgang des Auf triebes aus den Schlachtviehmärkten aus die angebliche Unfähigkeit der Landwirtschaft, den deutschen Fleischbedars zu decken, zurück- gesührt und Vefsnung der Grenzen gefordert. Der geringere Auf trieb habe jedoch feine Ursache in Verknappen Futtcr-und derKartoffel- Mißernte des Vorjahres. Daher stamme auch die Steigerung der Viehprcise. die sich eben aus den erhöhten Produktionskosten er gebe. Hierzu komme »och der unverhältnismäßig Hobe Gewinn des Zwischenhandels und der gesteigerte Äeschästsaufwand der Fleiicber. Die heimische Viehzucht sei ständig in aufsteigender Linie begriffen, so daß die durch die Futternot heivorgernfenen Lücken im Vichstande bald ausgesullt sem werden. Ein Oefsncn der Grenzen sei deshalb unnötig und werde auch keinen Erfolg haben, da in den in Betracht kommenden Ländern die Preise selbst anormal Hobe seien. Vor der Gefahr einer Seucheneinschleppung könne jedoch nicht genug gewarnt werden. Durch eine Grenzen- össnuna werde nur das weitere Aufblühen der heimischen Viehzucht zum Nachteil der Gesamtheit des deutschen Volkes gefährdet werden. — Zu letzterem Punkte ergriff zunächst Herr Geh. Oekonomie- ratSchubart - Euba das Wort zu einem eingehenden Bor- trage an der Hand graphischer Wanddarftellungen. Die zahl reichen slatMschen Angaben entstammten oen Notierungen des städtischen Schlachthoses in Dresden und behandelten lediglich bas Steigen und Fallen der Piehpreise in den letzten Jahren. Es lag dem Vorsitzenden daran, nachzuweisen, daß die unge heure Erhöhung der Preise nicht den Landwirten -uzuschieben sei. sondern teilweise durch die großen Preisausschläge der Fleischer hervorgerusen würden. Selbst in Zeiten der niedrig sten Schweinepreije habe der Aufschlag bis zu 200 Prozent be tragen. Gegenwärtig habe sich bas freilich geändert zu Un- aunsten der Fleischer. Hoben diese aber Zeilen gehabt, wo sie sehr gut verdient hätten, so müßten sie auch Zeiten überwinden können, in denen sie weniger verdienen. Es sei festzustellrn, daß wohl jede Hausse die Fleischpreise in die Höh« getrieben habe, kerne Baisse aber in der Lage gewesen sei, die Preise des Fleisches nach sich zu ziehen. Dies beweise am besten, daß die Schuld den Landwirten nicht beizumessen sei. Es kämen noch viele andere Umstände hinzu. Die hohen Zinsen für die Schlocht- hofanlagen, die großen Aufwendungen sur Ladeneinrichtungen. Wagen, Geschirr, Pferde- die großen Ansprüche der Kon sumenten, die jedes Stückchen Fleisch, jeden Zipfel Wurst ins Haus gebracht haben wollen, die Ueberhandnahme des Zwischen handels, dem sich noch der Engrosschlächter zugeselle, treibt die Preise übermäßig in die Höhe. Auch der Konsum pro Kops und Familie ist bedeutend gestiegen. Der Fleischer komme auch nicht mehr auss Land und der Landwirt sei nicht mehr in der recht. - an hohen P 'se, si Ter Laii^lv ... Läubivirtschaft liege mehr an stabilen mittleren, als ... ...... ^.reisen. WaS n»n den angeblichen Vieh Mangel anbetrefse, so sei auch dieses Märchen eben nur ein Märchen. Der Austrieb habe sich, wie Redner auS den An gaben des Dresdner Statistischen Amte» hervorgehe, nicht egongen " vermindert, sondern sei ständig ,n die . Futternot sec viel Lrößer gewesen als dl« Fl größer gewesen a Fleischvrelse tn al cehme Zustand wer! gegl leischnots' da» weisen die hohen zweifellos unangeney ern, der Auftrix en, da der liberstehe. Ebenso ^ freie Platz werde jetzt benützt, um Kälber »u züchten, bahrt «mch . allen Läiwern. ... rnehme Zustand werde jedoch nicht mehr lange «ustrieb werde sich rapid steigern, namentsich in hu-einen, oa der Futternot eben jetzt der Futterreichtum geaen- so werde eS bald mit den Rindern sein. Jeder
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