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Dresdner Nachrichten : 18.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-18
- Monat1903-08
- Jahr1903
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- Dresdner Nachrichten : 18.08.1903
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Dresdner Nachrichten. Str. 228. Leite 1. TienSrag. 18. Slnaust beiten beendigt und r^r Bericht liegt nunmehr im Wortlaute vor. Nach dem Hinweis, daß jedes Land befugt sei, die Ein wanderung vou Fremden zu beaufsichtigen und zu regeln, bemerkt der Bericht, daß Gesetze gegeben werden sollte», um soweit als möglich zu verhindern, daß England »ut „nicht wünschenswerten Ausländern" überfüllt werde, und Fürsorge für deren Abschiebung in geivissen Fällen zu treffen. Besonders betont wird, daß, daS Land von sremdländischen Verbrechern und anderen anstößigen Elementen gesäubert werde. Die Gesetzgeber würden nicht nur d>e gegenwärtige Lage zu berncksichiigen, sondern auch so wen als möglich ins Auge zu fassen habe», was sich in Zukunft er- eignen könnte Die Kommission macht acht Vorschläge. Die wich- > geren derselben sind: 1. Die Einwanderung gewnser Klassen von Ausländern in England solle der Aussicht deS Staates und der Regelung nnlerworsen sein. 2. Za diesem Zwecke solle ein Ein- ii andelnirgsaint geschaffen werden, daS entlveöer dem Handels ministerium oder dem OrtSverivaltnngSamte unterstehe», das »mze EiinoanderungSlvesen beanssichtigen und krast gesetzlicher Aollinachten liach Befinden EiiisönantnugSinaßregeln anordnen olle. 3. Behufs Sichenrug einer korrekten EinlmindernngS- uilistik solle» verbesserie Aceehode» aiigeivenbel werden. 4. DaS inivandernugsaml loll die gesetzliche Befugnis haben, srenide Ein- oanderer, die nach zweijährigem Ansenthalke in England sich als Verbrecher, Prosliiniene. deren Zuhäller, Persoilen von notorisch öiechtem Eharakter erive>sei> oder der Armenkasse auS aiidere» «munden als Krauchen zur Bin fallen oder keine sichtbaren Enstenzmtttel besitzen, ans dem Lande zu schicken, wahrend der 'Heeder deS Schiffes, das sie nach Enchand gebracht hat, ver- o'licbtet sein soll, sie nach dem Eiiiichifsnngshasen zurnckzn- . 'ordern. DaS Einivanderungsamt soll auch befugt sein. Ans- . oder im Anknnftshasen ätzilich iinlersiichen z» lassen und solche -invaliderer. die an ansteckende» Kstankhette» leiden oder geistes- krank sind, a» der Landung zu verhindern und auf Kosten der k chiissreeder, die sie nach E» stand geführt. zurückzusenden. 5. Alle remden Einwanderer sollen in ein Register eingetragen, und jeder kLohnnngswechsel soll während der ersten zwei Jahre der Ein- andernnaSbehörte gemeldet werden. 6. Zur Verhinderung von ...berbeoölkerniig durch eingewanderte Ausländer soll die Nieder- .'iililg ui Stadtbezirken, die schon nbersiilli seien, untersagt >ver- >en können. 7. Die Ausweisung miS England kann Teil eines .'irasnrteilS bilden, d. h.. wenn ein Ausländer eines Verbrechens aeer Vergehens übennhrr worden ist, dürfe der Richter verfügen, >as; der Verurteilte nach Abbüßung seiner Strafe abgeschvbcn werde. Wann die Vorschläge der königlichen Kommission Gesetzes- Emst erlangen werden, läßt sich noch nicht absehen^ es können de rüber Jahre vergehen, und vieles an iAnen dürste gemildert oder verschärft werden. Aber selbst vom Standpunkte des Ans- länders läßt sich nur wenig gegen die Vorschläge einwenden. Seit fahren strömt der Abschaum der Menschheit ans allen Welt- ieilcn ununterbrochen und ungehemmt nach England, hauptsäch lich nach London. Salisbury befindet sich etwas bester: sein Kräftezustand hat sich merklich gehoben. Dänemark. Der Generalgonvsrneur von Kreta, Prinz Georg von Griechenland, ist zum Besuche des Hofes in Kopen- öagen eingetrossen, Italien. Wir berichteten jüngst über interessante Enthüllungen des „Giornale d'Jralia" in Rom über die Geheimnisse des Konklaves. Das Blatt weiß jetzt werteres ansznplandern. Es will von einem Konklavisten. d. h. von einem der Kardinal- Adjnianten, folgende Zuschrift erhalten haben, die mit der Er klärung anhebt, daß die im ganzen richtigen früheren Mitteilungen des genannien BlalteS in einigen Punkten der Ergänzung be dürfen. „Die Partei Rampollas". heißt es sodann, „wollte um keinen Preis nachgehen, und es wurden dem Konklave die ge wöhnlichsten Machenschaften einer politischen Wahlperiode nicht erspart. Sie Partei des Ez-StaatSsekretärs wurde durch mehrere italienische fämtliche französische und spanische Kardinäle unter Führung MathienS und Vives y Tutos gebildet. Die Ent- tänfclmng Rampollas war sehr groß, und er vermochte im ent scheidenden Augenblick bei aller Selbstbeherrschung und Undnrch- dringst st,ckeit nicht ganz zu verbergen, was in ihm vorging. Ais Sarto gewählt war, sagte er leise zu einem der Befürworter der Wahl: „Emu Eminenz wird nun znsrieüev sein." Die "Antwort strittest-: „Tartu in nnS von Gott gesandt; er ist fromm, gütig, veicheiden und ein vor.restlicher Hrrl jnr die Kirche: deshalb bin ich allerdings znsttieden." Auch Vineenzo Vamrutelli, der Bruder Seraffnos. war enttäuscht. Er hatte für die Wahl des letzteren gearbeitet, mehr als Eapecelalro, Satolli, Ägliardi, Ferrari rechnen. Bei der ersten Begegnung hatte Vamnttelli zu Eapecelakro gesagt: „Rur zehn Jahre länger, und Ew, Eminenz würde ohne Frage Papst." Der grelse Erzbischof von Eapua mitivortete: „Danke, Eminenz, aber die Last ist zu schwer für mich." Der Kvnklavist und der Tiener ^crcttino Vannutellis empfingen bereits Bittschriften und Anliegen für oen Tag, an dem ihr Herr den Stuhl Petri besteigen tverde. Als man zu dem Entschluß gekommen war, keinen politischen Papst und auch keinen Kardinal der Kurie zu wählen, sondern einen frommen Diözesan- bischos, waren Satolli, Ägliardi und Terrari durchaus für Cape- eelalro. aber die'er stoß nicht ab mit Bitten, man möge die Sttmmenzeisplitterung vermeide». Er sei zu alt; das Konklave koste eine Million, und es ist nickst angebracht, dem Heiligen Stuhle in Kurze abermals solches r„pser auszuerlegen. Darauf hin begaben sich Ägliardi, Satolli und Ferrari, und mit ihnen Eavccelcttro nach der Zelle 57, um in Sarto zu dringen, damij er sich ausstellen lasse. Er sträubte sich anfS äußerste, und er bat aufs dringlichste, den Gedanken auszugeben. Satolli und Eavecelatro erwiderten: „Es ist der W:lle Gottes, und Sie innen annehmen." Sarto sträubte sich noch immer, schloß aber nuk dein Ausrufe: „Dann tun Sie, wie Gott Ihnen cingibt." T-.e anderen machten sich ans Werk, wie'en ans die Tugenden Tartos und ans sein noch nicht zu hohes "Älter hm und brachten >s zu dein glänzenden Wahlergebnis. Satolli und Eapecelatro ließen »ich vernehmen: „Es ist ein Papst ohne politische Farbe und wird den verschiedenen Rationen genehm sein." Der Kon- klavist und der Diener Rampollas machten sich unsichtbar. Rampolla hatte eine lange Unterredung mit Malhien. Die Stim men, die aitt Oreglia ,md Gotti, steten. wurden unniitzerweise ieriplitten. Gotti persönlich genoß 'Vertrauen, aber seine Um- "bllng flößte Bedenken em. Auch hatte das Heilige Kollegium Abneigung gegen einen OrdenSgeistlicde» und wollte nicht den -ranzen Karinclitaner-Erden mächtig mache», indem cs c nen seiner Angehörigen zur Hcrr'chast berieß Im letzten Wahlgange hatte Sarto 50, Ramvolla l», Gotti 5 Tkimmen." Spanien. Ter französische Botschafter Eambon ist in San Sebastian eingetroffcn, wo er eine Besprechung mit dem Minister präsidenten und dem Minister des Aeußere», betr. die Reise des Königs nach Frankreich und den französisch-spanischen Handelsvertrag, haben loftd. Tie Regierung dementiert energisch das Gerückt von einer Erkrankung des Königs, sowie einer llebersiedelnng in ein Sana'orinm »iir Schwindsüchtige, und droht der Presse mit ge richtlicher Verfolgung, falls sie unwahre Nachrichten hierüber verbreitet. Ten Prästkten sind über die Behandlung anarchistischer Versammlungen bestimmte Weisungen gegeben worden. Alle Ans- länder, welche keinen Aufcitthaltserlauvnisschcin besitzen, sollen ansgewiestn werden. Im Madrider Amtsblatte wird ein Dekret veröffentlicht, wonach allen wegen Streikvera ehe» und Aufruhr Ver urteilten, ausgenommen d>e wegen Mord, Todlchlag, Raub und Brandstiftung Verurteilten, Amnestie gewähct wird, und die schwebenden gleichartigen Prozesse niedergeschlagen werden, Rußland. Ter Kaiser und die Kaiserin sind zu den Manövern, die in der Nähe der Stadt Pskow stcittsstrdcn, abgercist. Türkei. Ein in Bukarest weilender hervorragender Leiter der makedonischen Bewegung machte dem Berichterstatter der „PcterSb. Wed," interessante Mitteilungen. Tie bisherigen Vorgänge in Makedonien bezcichnete er als den Anfang einer Balkanerhebnua. Tie in Makedonien oesindlichen 120 Banden, wclckn 3000 gut bewaffnete Leute zählen, erhielten noch keinen Befehl, eine ernstliche Tätigkeit zu eröffnen, und vermeiden daher ernste Gestchte mit den Türken. Der bevorstehende Kampf werde ein langwieriger Guerrillnkrieg sein. In Makedonien und dem Pilajet Adrianopcl habe jetzt jede Bewegung der inneren Organi sation antgebört, weil die Ereigniste der Anwerbung neuer Kräfte hindernd ui den Weg getreten seien. Tie Erhebung im vorigen Herbste, welche einige Grenzgebiete ergriff, sei von Michgilowski und General Zontsthcw voreilig begonnen worden und habe zur Beschleunig»»» des allgemeinen Ausstands genötigt. Wie sich fetzt herausstelle, sei die vorjährige Bewegung sür die Organisation ein harter Schlag gewesen, indem ste den Türken ermöglichte, Maßnahmen gegen die Organisation zu treffen, die sich planmäßig vorbereitete. Die Ereignisse in Saloniki. äußerte der "Revolutionär* seien unbedingt nötig gewesen. Mit Hilfe de» Dynamits rechnete die Organisation, die Befreiung Makedonien» durcl-znletzen. Sie erreichte das auch jetzt. Der Tag des großen Aufstandes sei nabe, die Mtttel und Waffen vorhanden für eine» langen Kampf, Die innere Organisation stehe ganz selbständig da. An der Behauptung, die bulgarischen Minister beeinflußten die Bewegung, sei kein wahres Wort. Allerdings seien der Organisation von bulaarisckxn Ministern früher wie gegenwärtig Anerbietungen gemacht worden, aber erfolglos, Fürst Ferdinand habe mehr als einmal versucht, sie sich unlerznordne». aber ebenso fruchtlos, Nalschewiisch sei nach Konstantinopel gesandt worden, weil seine Verhandlungen mit de» Leitern der Bewegung zu keinem Ergebnis geführt Hütten. „Unsere Ausgabe ist die Be freiung der Heimat," schlvß er, „und wir werden niemandes Wvsfe werden," In Kvnstantinopel fand in der Kapelle der russischen Botschaft ein Reaniem sür den ennvrdeien Konsul RostkvwSky statt, dem das gesamte diplomatische Korps beiwohnte. Der östelreichstch-nnaarstche Bottchaster Kat nenerdtngS bei de,,, Grvßwcsir dringende Boistellnngen bezüglich energischer Ueberwach » ng de, O c i e » t t> a h n l i n i e gemacht. Ans Grund des Berichtes des GenernlinwektenrS Hilm! Pascha teilte die Piorte mit, daß zum Schutze der Konsulate Wachen ansgestellt und die Kannst» beim Ansuchen von Eskorten begleitet werden. Im ÄildioPatast sind neuerdings Beichwerde- depeicbe» der Türken und Albanese» auS verschiedene» Orten des VilajetS Monastir eingelanse», welche teils Schutz gegen die Koinitatschis, teils dringend die Erlaubnis zum Vorgehen gegen die der Teilnahme an dem Treiben der Komitees beichnldiate bnlaariiche Landbevölkernng verlange», widrigenfalls sie selbst Rache nehmen würden. Eine Meldung der Platte an die ösler- reichiich-nngaiiichk und an die russische Botschaft betagt, daß eine Komiteebande in dem mnhamedanhchen Torie Zive. Kreis Kattoria. von 94 Häuser» 89 verbrannt habe Eine aus Kastorra eintreffende Trupvenabteiittiig brachte der Bonde schwere Verluste bei. Die !rnppe» hatte» einen Verlust von einem Toten und drei Ver wundeten, Ferner werden Einzelheiten über den am 11. d, M in Gueinendiche ini Vstajet Saloniki stattgehabten Bandenkamvi mitgetcilt. Die Komileebande und einige bulgarische Einivvhner sollen Wachen und Patrouille» beschösse» und mit zahlreiche» Tonaintthoinhen beworfen habe». Ein Koinitalschi wurde getötet, mehrere wurden gefangen genommen. Der Rest der Bande st lichtete Von den 169 Jnfanteriebataillonen des dritten KorpSbereicheS Saloniki, der die Vilaieis Saloniki, Monastir, Uesküb und Janina nrnfaßr, ist beinahe der dritte Teil im Vilaiel Monastir zu- sanimengezogen. Daß trotzdem die revolutionäre Be wegung nicht erstickt ist, wird auf das Bemühen der türkischen Regierung zurnckgenihrt, größeres Blutvergießen möglichst zu vermeiden, die Aufständischen zur Niederlegring der Waffen und d e gefluchtete Landbevölkerung zur Rückkehr m ihre Döner zu bewegen. Nach amtlichen 'Angaben ist die Bande, die Kruschewo besetzt hielt, nicht »nt Gewalt daraus vertrieben worden, sondern sie ist freiwillig abgezogen. Sie hat sich an einem anderen Orte festgesetzt, der iiikvlgedessn, umzingelt ist: ein weiterer Ort ist nicht in den Händen der Kolnftatschis. ES scheint daß aus den oben angeyebene» Gründen absichtlich von türkischer Seite den Komttatschi der "Abzug auS Kstoichewo ermöglicht worden ist. In den letzten Tagen sind nach "Angaben der Pforte keine größeren Zusammenstöße des Militärs nut Banden vorgekoinmen. Nach einer Drahtmeidung der „Nowoje Wremja" aus Sebastopol besteht daS dort eiiiPlanfene russische Ge schwader auü vier Panzerschiffen, ferner vier Torpedojägcrn und sechs Minenbootei. ES ist zum "Abgänge nach den türkischen Gewässern bereit, Bulgarien. Die „Agence Tslögraphigne Bulgare" meldet: Die bulgarische Regierung hatte am 16, Juni den Vertretern Bulgariens im AuSlande eine Zirknlarnote zngehen lassen, welche bestätigte, daß die Befolgungen gegen Bulgaren in der Türkei wieder hcgvnnen haben, und die gegen das Fürstentum erhobe nen Beschuldigungen, welche Bulgarien die Verantwortung sür die Unruhen in den türkischen VstajetS znjchriebe», zurnckwies. In Bekräftigung dieser 'Note hat nun die bulgarische Regierung ei» Memoranvum übersendet, in welchem diejenigen Tatsachen >m einzelnen angeführt werden, die die Regierung als wahre Ur sachen des gegenwärtigen Aufstandes in Makedonien ansieht. Kunst und Wissenschaft. t Im Könial. H o s o p e r n h a u s e gelangt heute (Vs8 Uhr) „Der Troubadour" zur Ausführung. * Mitteilung au« dem Bureau der König!. Hoftheater. Im Kön > gt. Opernhause gebrngen Mittwoch den 19. August Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg" zur Aufführung. Die Hauptrollen sind ivie folgt besetzt: Magdalene -- Frl. von Ehavaune, Eva — Irl. Rast, Walter ovn Stolzurg — Herr Burrian, Hans Sachs — Herr Scheidemantcl, David — Herr Rüdiger, Beckmesser — Herr Greder, Pogner — Herr Plaschke, Kothner — Herr Ncbuschka, Vvgelsang — Herr Erl. Tie Vorstellung beginnt am 6 Uhr. h Im Eentralthcater bleibt das wirkungsvolle LuMiel „Die Li ed es schau kel" bis auf weiteres auf dem Spielplan. f Infolge der Ungunst des Wetters war die Mehrzahl der Sänger des Deutschen Sängerbundes in Böhmen be reits Sonnabend nacht und Sonntag vormittag abgercist, so daß die für Sonntag in Aussicht genommenen Gelangsaufführungen in der Deutschen Städie-'Ausstcllnng ausfnllen mußten, f Sächsische Kunstausstellung auf der Brühl- s che n Terrasse. Am vorgestrigen Sonntag, an dem zum ersten Male der ermäßigte Eintrittspreis von 50 Pfg, für den Besuch der Ausstellung in Gültigkeit trat, waren unter den zahlreichen Scharen von Besuchern hauptsächlich in den frühen Vormittags- stunden viele Fremde aus Böhmen zu bemerken, die aus Anlaß des großen Konzertes ihrer Landsleute un Ausstellungspalaste Dresden besuchten und die Sehenswürdigkeiten der Residenz in Augenschein nahmen. Besonders bewährt hat sich auch der .billige Tag" sür die zahlreichen Familie» ans Dresden und Um gegend, die gern zusammen die Kunstausstellung besuchen wollen, zumal Kinder unter 10 Jahren an solchen Tagen nur 25 Psg. Eintritt bezahlen. Versuchsweise wird daher auch an einem Wochentage, und zwar zunächst Mittwoch, der Eintritt aus 50 Pfg. ermäßigt. st Recht Hohe Ziele hat sich der neue Generalintendant der König! Schn n spiele zu Berlin gleich sür die erste Saison gesteckt. Ein Evmniiiniaiis gibt darüber die nötigen Fingerzeige. Es heißt da: Mit der jetzigen Wiedereröffnung der Königlichen Theater kann die neue Berwaltungs-Ocgani- iation als in großen Zügen beendigt gelten, nachdem luden Fetten dte Spezial-Jnstrultioucn sür sämtliche Berwalkungszweige von Herrn v Hülsen und Gehcimrctt Winter ausgcarbcitet und nunmehr zur Ausgabe gekommen sind. Die Einrichtung der großen, neuen technischen Etablissements für da? Garderobe- und Tekorationswe!en soll ebenfalls bereits z»m 1. Oktober d, I, be endet sein. Bis dahin weiden auch die künstlerischen Vorstudien für die zunächst zur R e u sl n d i e r un g geplanten Werke so weit gefördert sein, daß man vom Beginn der eigentlichen Saison, die unter dem Zeichen dieser neue» eingreifende» Veränderimgeii steht, wird sprechen können Sie wird in der Oper mit einer sorgfältig vorbereiteten Reiistudlerung von Wagners .Meffieisinaer", im Schanfpiet mit einer solchen von Goethes .Gotz von Vettichingen" Anfang Oktober einsetzeir. An Novitäten weide» i» der Oper die bereits lange Zeit angenommenen Werke Masserreks „Marron", „Slenbawmors". „Fest vo» Solhnng", TichnikowSkyS „Pinne Dame" uiiv.. an Neiiemslndiernngeir WagnerS „Lohcnariir", Thomas' „Mignon". Anders „Schwarzer Domino", Rossinis ."Varbier von Lkvilla", Nicolais „Lustige Weiber von Windsor". Götz' „Bezähmte Widerspenstige" und — zur 200, Aufführung - Humperdincks „Häusel und Gictel" und Leoneavallos „Basarzr" folgen. Des letzteren Meisters „Roland von Berlin" geht gleich falls seiner Vollendung entgegen und kan» voraussichtlich bereits zum Beginn des neuen Jahres herauSkommeii, Ter definitive Nvvitälcnvlan des Schauspiels wird Ansang nächste» Monats be kannt gegeben werde». Tie Vorsaison bringt im August in der Oper eine Wiederaufnahme vo» Schillings „Picisscrtag" unler Leitung des Komponisten, eine benierkeiiswertc Nrnrinstudierung vo» Brülls „Goldenem Kreuz" znr Parndcvorstellung am 3t, d, M. und eine Wiederansnahme deS „Rienzi", Io daß ir» Oktober Richard WagnerS sämtliche Werke ans dem Ncpcrtvir sein weide». Im Tchanivrel erscheint als erste Novität am 22. d, M- LienhardS „Fremder" und Herzt» „Solo» in Lhdien". Am 2. September folgt Kleists „Hermanns schlacht", vom 14. bks September eine Wiederhol«,« de« Zvklu» der KöntgSdramen. denen sich am 26. September dir Reu- eurstudirruiia von „König Johann" anlchlteßt.1 st Der Ingenieur de« Münchner HvsiheaterS. Juli»» Klein, glaubt da» Problem de» .fließenden Wals«,»" aus de, Bühne glücklich gelöst zu habe». Dir Darstellung der atmoiphti- rischcn Erlchelnungen kann sür die heutige Thraiertechaik so ziem lich als überwunden gelten: man donnert, blitzt, stürmt und wettert aus der Bühne, baß dte Wände de» Tbearer» in Erschütte rung kommen. Rur die Nachahmung de» „fließenden Basier»" wnr dt» jetzt nicht gelungen, zum Schmerz so vieler Dichter und Dichterkomponisten, dte bisher statt de» prächtig in Belle» fließende» Wassers mit benratter Leinwand oder dünnen Blech- vlalten. dir über Wulzen gerollt wurden, sich begnüge« mußren. Jetzt bot Herr Julius Klein glücklich eine bessere Losung zelunden Es ist eine Kombination von Zinkstreifen, tu dte die Welle» enr- graviert sind. Die Vorrichtung wird über die „Effelimoichtne" gewalzt und mit eigen,,rttg durchbrochenem rieklrischen Licht bc- lenctuet. Dieie Erfindung, die bei den .'Rheingold'-Aussührunacn im Prinj-Regenteil.Tbeater. und zrvnr in irner Szene, nr der die Rheintvcbter in de» Fluren schwimmen, zurrst in Anwendung kommt, bat sich aur der Probe airsgezerchnki bewährt. st Eine Theodor Körner-Gedenkseier wird auch in diesem Jahre ^oirrrlag, den 23, August, und zwar aus Anlaß des 90. Todestages deS HeldenjüngllngS zu Wüb bei in in Mecllenbnrg.Lchwerin abgehalte», die der dortige Theodor Kürirer-Gesaiigverein in Geiiremschast mit anderen Vereinen der Umgegend veranstaltet. Der Direktor unsere» Körnermuseums, Herr Hosrat Dr. Pesckxl, hat dazu eine Einladung erhallen, der er, wie schon früher, Folge leiste» wird, st Eines der „historischen Häuser" Heidelbergs ist dem Untergänge geweiht. Das Vog-Hau» in der Plöck, im Hose des Gemeindefchulhauses, wird abgerissen. Es war der berühmte „Turm", in der Blütezeit der Heidelberger Romantik das haorpt- quartier der Opposition, der Aufklärung; hier hat der knorrige Riedersachse Johann Heinrich Boß im geblümten Schlastock zur Seite seiner Ernestine und reines Sohnes, des Professors, die Besuche der Gesinnungsgenossen und der bewundernden reisenden Studenten empfangen. st Julien Ticrsot veröffentlicht eine Reihe Briefe au» dem Nach lasse des Kvinvonisten Hector Berlioz. Darunter befindet sich auch ein kurzes Schreibe» Richard Wagners, datiert vom 21. Januar 1860. Wagner schrieb an Berlioz: „Theurer Berlioz! Ick» bin entzückt. Ihne» das erste Exemplar meines „Tristan" anbieten z» können. Empfangen Sie es und bewahren Sie es ans Freundschaft für mich. Ihr Richard Wagner." Das Original dieses kurzen Billetts wurde in der Bibliothek von Grenoble gefunden. st Zur tschechischen Premiöre der „Weber* in den „böhmischen Wäldern" sPardnbitzl hat ein böhmischer Ton- letzer eine Musik geschrieben: „Ouvertüre" und „Entr'act" Der 'Name deS Komponisten ist — recht stilgemäß — Karl Moor. Am Ende gilt die Musik gar nicht den „Webern", son dern den „Räubern". st Man bereitet in Pari» für den König von Italien eine kleine lleberraschung vor, die ihn bei Gelegenheit seines Besuches der Oper erfreuen soll. Wenn ihm daS herrliche Foyer gezeigt wird, soll er daselbst eine prächtig gelungene Büste der Sängerin Alboni enthüllen, welche besonders zu diesem Zweck von der Regierung beim Bildhauer Moncel bestellt wurde. st Der „Deutsche Verein abstinenter Lehrer" Hot einen Preis von 900 Mk. ausgeschrieben für ein gutes Lesestück, das unmittelbar in den Dienst der Bekämpfung des Alkoholismus tritt. Die Preisbewerbuirgeir müssen in üblicher Weise bis zum l. November d. I. bei dem Bereinsvorsitzerrden, Lehrer I. Peter- seri in KAel. Möllingstraße 3, eingereicht sein,. st Zu der bereits dementierten Nachricht von der Erblindung Edisons infolge seiner Experimente mit Röntgenstrahlen be merkte der große Gelehrte einem Berichterstatter, es sei nur eine inzwischen wieder behobene Schwächung des Augenlichtes eiirgetretcri: doch habe er auch andere Unannehmlichkeiten verspürt, die ihn bewogen hätten, die Experimente eiirzuslellen. Sein Assistent Elarerrce Dally habe sich infolge eines Unglücks beim Exverimciriieren der Aniputation des rechten Armes und zweier Finger der linken Hand unterziehen müssen. Während des Druck» ein gegangene Drahtmeldungen vom 17. bez. 18. August * Sebastopol, Heute ist die Abteilung der Schiffe der Schwarze Meer-Flotte unter Kontrcadirrrial Krüger von hier nach den türkischen Gewässern abgegangen. Vermischtes. * Taubheit infolge Tabakmrßbrarrchs, Daß in folge übertrieben starken Rauchens Störungen der Gesichtssinne eintrcten können, wie Schwachsichtigkeit, Flimmer» vor den Augen, 'Verengerung der Pupillen, welche nach dem Aussetzen des Rau chens nr der Regel wieder verschwinde», ist eine in ärztlichen Kreisen längst bekannte Tatsache, Weniger bekannt sind Gehvr- störungeir infolge Tabakmißbrauchs. Ein englischer Arzt be richtet nun über siebzehn Fälle von Taubheit bei starken Rau- chern, bei denen meist auch da.« Unterscheidungsvermögen sür Farben gestört war. Arzneimittel hatten keinen Erfolg, dagegen brachte völliges Unterlassen des Rauchens in 80 Prozent oc- deutende Besserung: drei Fälle wurden vollständig geheilt. Die Taubheit ist zweifellos auf den Rachenkatarrh zurückzrrsühren, eine häufige Zugabe bei starkem Rauchen, Bei höheren Graden derselben treten Schwellungen der Ohrtrompete und Blutwallungen zur Trommelhöhle ein, und im letzten Stadium entsteht dann eine Lähmung der Gehörnerven, Lvetterberlcht des Kgl. Sächl, Meteorolog, Instituts tu Chemnitz vom 17. August 8 Uhr morgens (Temveratnr nach Celsius). Wetterlage in Europa am 17. August 8 Udr früh: Richtung Station«-, - . Name des Winde« n. Stärk« ! Wetter Lp. Station«' Name «kr N - Richtung ! u. «üirt» ! Witter rp. § de« Winde« ! Liornow Black'od Shristiansd Lavrirand. LtudeSnä« Stockholm ilopenhrig. Memel Swinem.2 Skagen Sylt tzambg. 1 Still Still VV schwach «) leicht >V stark 0>0 stark tVYVV mäs,. >V steif mäh kr VV leicht divv Mtlklg VV8VV schw wolkig !-s-1v rvolkenl -j-12 bedeckt 413 wolkenl !wolktg . 13 »legen bedeckt bedeckt I Ibrdeckt ' wolkig övolkig ><is! Lctll, MNnsler < B-rNn Narltnche Frank». M. RI», « Pari, I» M»nch»n 8 »Rom R»„a Id-mni, 7 IN« 8IV Nicht d»d»«t z-Iß- I», vvnnr ft»r, dkdr« ! r I«- d« 8IV lkich, »MS Ü7 »V mäßig mollig -PN> - l-ich, d»d«-ki » rvsrv ISl- 8 I»>chist,I>»<« Z IS!- 8 jtichliwollig jzis < sszv »chn-.iR-g-n I ist « zv Mschid-dk« ZI»! l iro »,-»»!» I-.rst- N»V Ichaldb-d,^-!!»- 8VV schwach halbbkd >2 0 Ein Martmum von über 768 Mm. erstreckt sich von Sürnvcft'Europa bt« zum Alprnaebict, ein Minimum unter Mi». lagert vor dem Ein gang deS Rigaer MeerbMens. ein weitere« unter 7KS Mm. befindet iich über Enalnnv. Demicbland bat tübleS, vorwiegend ziemlich trübes Wetter, auch tiaten meist Regensälle und vielfach Gewitter auf. Prognose sür oen 18. August. Weiler: Unsicher. Temperatur: Normal. Windurspnmg: Südwest. Barometer: Mittel. Witterung irr Sachsen am 16. August. «totton «e». »»»- IN Demi,. wind D «tatton See« hvh« m Dem». «in» » L « ß Dresden UL Id« 15.6 >v L 1b.2 Freiberg «os 13! 13 2 rvnv « tt-5 Leidig ,17 ib v N.6 >V 4 3.2 Lchneeberg 435 I7.S 12.9 4 ir» Soldiy IM 1b 5 !« 9 VV81V 6 7.5 SNier 500 109 1, 5 w 2 n»z Bautzen 202 »Nien»erg 751 108 2 4 XV b rr.ti Nilta» 2b« IN « 12.4 >vvrv 2 12.4 Reitzentzain 772 9.0 9.4 4 7!.N Shemni, 310 l2.b io.» 8.^>V 8 15 5 xichlelberg tirn Ü.7 6.4 7 US An, Mittag des l!>. August begannen ausgebrcltete. ergiebige Regel fälle, welche bis zum Bonmttag de« l». vielfach 10 bt« I« Mm. betrugen Grotzrückerswatde 27. Porschdorf 28). Der letzter« bracht« unter wechseln- der ylcivölkuna noch zeitweise Niederschläge bei Mblcr Temperatur und leb- Iiasleu westlichen Winden Im Minimum traten 6,5 Gr. (Ftchletberg) mi di, Mittelwerte waren bi« zu « Gr uuternormal, dt« Mazima erreichte« nur verrinzell (Dresden, Leipzig) 2<1 Gr. Dresden, 17. August. Barometer von Optiker Eduard Wk-lmd <vorm Otk Pöiold), Wallitraßc S. Abends 6 Ubr: 752 Millimeter, un verändert. Therniomeiroaraxb nach Celsius. Temperatur: böchlte 2t Er. Wärm«, ntednait« >2 Gr. Wärme. Meist bedeckt, nachmillngS nrrzer I«tch> tcr Regen Weiiivbid. Tltafferktaud der KIbe und Moldau. BudwetS Prag Pardubitz Melnik Leitmetttz Dresden 16 «ngnst -5-4-15-4-8 -42 -39 -US 17. August Z-16 -s- ,4 st-106 - gg - 4<) - ISO W-ttstrwärme der Elbe am 17. August: 19 Grad 0.
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