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Dresdner Nachrichten : 15.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187910153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-15
- Monat1879-10
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 15.10.1879
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NKPZ LöNr^W.LüÜL ^ »«fl»«« 34000 «p»»r. ,inqti««d>er «»- »»l«ri,l, »acht licklic «ed,c«loa «tüit »erdindltch. S«s«r«in> > Aiinadm« ,u»«0rt»> M,«s»*N»I« u. «»»I,r tn van,, h«», Berlin, wicn. LeiVtl», Balcl» «r-iilau, AranNurt», V>. - »«». Wl-S« m Berll». «cipjia. wi,n. t»mdur», yrnnklurt a, M„ Mit». ch««.—O««»«» <». tn Zranliurt — Burraur d, „In»att»«n- K«l". - »»'»», >»«>«», tlnllter » V«. in Parl«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsendericht,Freinden>ifte. Svlnat» >»»r«rn MirA-Ii-i«, ltz il« 0«d«. » NI,, »n»cn»«VI«, B-nnl-ai bl« Milla,» I, Nruslodi nur o» wl'chkntaarn: gr. »l»I,er,»ll, «r. b di« Nach«. «U»r. — Der Sil»»» einer tlnlualllien VelU«ellelolielILPiuc, «tinaelandt die üelle »u VI,e. «in, «arinlic liir da» «ilchsl» t««t«e itrscheinen der Jnlerat« wird nicht,e»«be«. >u«wiirtl«k Annoncen« Ilulträa« »on nn« unbelannlen girme» und Verionen inierire» n»r »ur gezen a>ranu»er«»»„«t»l,ln«i durch »rielmarlen oder Policinialiluna. dicht Luden tollen >L Piae. In- lerote lür die Moning« - Nummer »der nach einem i>ei»aar dt« v«iit» «tile it» Plge. Mttredacteur: ve Ln»«! Für das Fcuill.. ? Lovpvt är Lu., v»a«tßsv«oI»ihLt, 8oliIoö8-8tiutjtiv 14, gpgauülwr clor 8>,vr»>rt.'a!iS<' ^n- unet Verknul rütsr 8lss1spsplei-v, pfsnädclofo, Motion vte. ^VuÄ/nIllunft aller 6oupo»8. Uitvut^eltlivüv Lonlrols äer Vsnloosung aller IVortlrpapiere. I,llv8 auel» aut I», ivstiekvm VVe^s, 0omivll,1vlls fsir tztzvestsvl Druck und Ktaentbum der Herausgeber in Dresden. ^ äsrmLnn Vcraiitwortl. Redakteur: t »I»I«rnIt in Dresden -L L-> "^^Oio hestvu 8teffe ü> grüsster Au^ralil. Lx«iu»!!lte Ludlüllrunx^ kosclmiaelevollv I-'a^on. Mlnr. , nt,IvUir, ^1^„fo llttvlVON AK. 90 tw, ' i »:iox»»t« n Inten,»>I«t«tn „>u »Ui. 8U UN. «r.L88. S1.Jahra.187N. Witterungsaussichten: Aleist trübe, Niederschläge. Dresden. M ittuioch, IS. Letover. Volittfche». Mit der Wahl des „Märtyrers" AlphonS Humbert zumMitgliede drS Pariser Gcmeinderathcü haben die Kommunarden in Frankreich einen Sieg von großer Tragweite erfochten. Allerdings betrug die Mehrheit, mittelst welcher der begnadigt aus Nuinea zurückgekehrte Humbert seinen demokratischen Gegner schlug, nur 74 Stimmen (684:610), aber gleichzeitig wurde in einen» anderen Pariser Arbeiterviertel, im Stadttheil Bassins, ein anderer amnestirter Communard, Namens Bouteiller, gewählt. Dieser Doppelsieg der Vertreter deS Umsturz- und ZerstörungsgedankcnS ist nicht wegen des Stimmenzuwachses, den er dem aus Anhängern der Commune fast ausschließlich bestehenden Pariser Gemeinderathe zuführt, sondern wegen der ihn begleitenden Umstände und als Zeichen der Zeit hoch interessant. Das Stichwort bei den Wahlen hieß: volle, uneingeschränkte, schleunige Amnestie der noch in Neucaledonien zurückgehaltenenCommunarden Nachder mit vollen Händen gegebenen Amnestie kann e« sich nur um verhältnißinäßig wenige Sträflinge handeln. Warum erstreckte Präsivent GrSvy seine Gnade nicht auch auf diese ? Unter ihnen befinden sich Diebe, Räuber und Brandstifter. Die Behauptung der Rothen, daß diese Verbrechen nur im Interesse der Commune begangen ivurden, ist zu durchsichtig, um ernstliche Widerlegung zu bedürfen. Schwer zu vereinbaren mit der Logik aber ist das Verfahren des Präsidenten Grevy, einen Journalisten, wie Humbert, zu begnadigen, der einen Mord auf seinem Gewissen hat und Diebe in der Strafe der Verbannung festzuhalten. Auch darin kann manRochefort, der behusüDurchsetzung dcrHumbert'schen Wahl einen aufreizenden Brief an die Arbeiter der Pariser Vorstädte gerichtet hatte, nicht völlig Unrecht geben, daß seiner Zeit, als die Kriegsgerichte massenhafte Todesurtheile und Verbannungen erkannten, dabei nicht mit Sorgfalt zu Werke gegangen, sondern mitunter auf's Gerathewohl furchtbare Strafen verhängt wurden, daß Verwechselungen in Personen und Thatsachcn unterliefen. Das ist bei der summarischen Justiz, welche die Gesellschaft, um sich vor ihre» Todfeinden zu retten, 1871 üben mußte, recht wohl erklärlich. Die Regierung führt nun an, indem sie dm Erlaß einer allgemeinen Amnestie fortdauernd verweigert, daß sie von der Amnestie nur die schlimmsten rückfälligen Verbrecher ausgeschlossen habe. Warum soll man ihr darin nicht Glauben schenken? Alles was man verlangen kann, ist eine gewissenhafte Revision der Prozeßakten. Das gebietet nickst nur die Menschlichkeit, sondern di« Gerechtigkeit. Hätte sich Gavibett» daraus eiizen gemachte Unterschied: direkte Änstifte^ tzt 1 zu begnadigen und Diebe nicht, ein dem französischen Nationglcharakter Aber Gambetta that-mehr. Er .. Feldgeschrei der Umsturzpartei: Volle Amnestie Ln damit einen schweren Schlag gegen die Republik; Rothen nahestehender Demokrat, LouisÄanv» cine-nepeLadrlNg voq 412 Neucaledoniern in Port VendreS mit dem Rufe "begrüßt: ,v:rde die volle Amnestie durchsetzen, so ist das wohlbegreistich; abock zu ! Die Strafe, welche England über die meuterische feindlicheHauplstadt für denGesandtenmord verhängt,wird schrecklichsein. Sentimentalitäts rücksichten sind hier gewiß nicht angebracht, aber England hat bei der Züchtigung von Empörern stets gezeigt, daß es in den Stunden der Rache sich auch jeder Rücksicht auf die Menschlichkeit zu cntschlagen weiß. Wenn aber das Blutbad vorüber und die Rache des englischen Leo parden sich an der Abschlachtung Tausender und in unzähligen Schei terhaufen gesättigt hat, tritt die Frage um das künftige Schicksal des gcdemüthigten Afghanenlandes in den Vordergrund. Es blos züch Ligen und dann wieder räumen? Es annektiren? Sich init Ruß land über den Besitz einigen? Und auf welchen Gruedlagen? Scheinbar ist England von einer Verständigung mit Rußland jetzt weiter denn je entfernt. Der Minister des Innern, Croß, führte dieser Tage auf einem Banquette eine Rede, die von schweren An klagen gegen die um sich greifende Raubgier Rußlands strotzte. Croß nannte Rußland das „störende Element" in der orientalischen Frage und erklärte unumwunden, daß Rußlands Ziel der Besitz Konstantinopels sei. Croß würde schwerlich so gesprochen haben, wenn England einen Werth darauf legen würde, irgend eine Ver ständigung mit Rußland anzustreben. Nach den, Ausfall der preußischen Wahlen glaubt man, daß der König von Preußen in Person den Landtag seines Königreichs mit einer Thronrede eröffnen werde. Als Präsidenten der Abgeord netenkammcr nennt man den konservativen Präsidenten der Provinz Wcstprenßen, den früheren Minister 1>r. Achenbach, als ersten Vize präsidenten den wegen seiner Liebenswürdigkeit und gediegenen Kenntnisse allgemein geschätzten Ultramontanen, von Hceremann. Die Nationalliberalen scheinen leer ausgehcn zu sollen, worüber Niemand, außer ihnen selbst, trauern oder worin kein Mensch etwas Anderes, als einen Alt, der den Uebermuth strafenden vergeltenden Gerechtigkeit erblicken würde. Gambctta? Den Rothen ist es ja nur um einen Brandstoff thun-, ihnen kann gar nichts Heilsameres passiren, als ,>penn dai ernd auf die „Märtyrer" in Numea hinweism können. ,A verwerthet Rochefort diese überseeischeStrafcotonie zu fortwährendem Agitationsstoff! Rochesort verlangt, daß man, wie man die Gebeine des Despoten 'Napoleon von der Insel St. Helena nach Frankreich zurückgeholt habe, nunmehr auch die Gebeine der unterdem böSÄiigev Klima der Insel Numea gestorbenen Comynznarden hn Triumphs über das Meer zurückführen solle. Man solle ihre Gebeine sondern von denen der Diebe, Fälscher, Todschläger und Vatermörder, mit denen sie zusammen begraben seien. Dieses Verlangen zei-tdeutlich, daß es den Rothen nur um neue Aufreizungen und einen dAftbaren Agitationsstoff zu thun ist. Nun hat d»e Regierung beschlossen, Humbert wegen seiner aufrührerischen und Verbrechen ver^rrlichmüm, Grabreden gerichtlich verfolgen. Der- fraglich bleibt, ob sie ihr Ziel erreicht. Erinnere man' sich,' daß Cassagnac wegm Zeitungsartikeln, die' vom' boaqpartistischeN Standpunkt au« kaum ärger an der Republik rüttelt«, als sicht vom sozialistischen aus die Brandreden Humbert'S,- von »d, Geschworenen freigesprochen wurde! Wenn nun dim Motdfchreiber Humbert ein Gleiches passirt? Dann hätte die Regtßruüg nur si selbst geschlagen. Vielleicht hat sie die ganze revokltionäre Brwegui, nur so weit sich entwickeln und entfalten lassen, um einen heilsames Schreck auf alle guten Bürger auSzuliben. Jeüt will sie gegen alle aufrührerischen Kundgebungen energisch einsAeijen. Voller Mißmuth aber ist die Regierung gegen selbe hat den Zwiespalt im republikanischen La fesselt. Die Republik wird den Angriffen der Elerikalen von rechtS, sowie der Sozialisten von liakch sein, wenn in ihrem eigenen Lager der Helle Zwiest rin liegt die Hauptgefahr für die Republik. Die-M denn auch ihre liebe Freude daran. Die Scheidung der R»i in Rothe und Blaue kann zu parlamentarischen und zu kämpfen führen, die dem Cäsar als „Retter" die Bahn ebnen, französische Arbeiterpartei zerfällt in vielerlei Schulen und S deren gemeinsaines Bindemittel der romantische Glaube an das „revolutionäre Prinzip" ist. Aber Niemand weiß zu sagen, was denn eigentlich das „revolutionäre Prinzip" in seiner Anwendung auf die heutige Zeit mit ihren besonderen Bedürfnissen bedeutet. Der Bezwingung der Citadelle von Kabul, Balahissar, folgte Tags darauf der Einmarsch der Engländer in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, selbst. Nach verhältnißinäßig geringen Opfern und Verlusten haben die Engländer das Endziel ihres vierten Afghanen kriegs erreicht. Die Citadelle fiel infolge geschickter UmgehungS- manöver. dir den Orientalen gegenüber nie ihre Wirkung verfehlen. Neueste Telegramme der..Dresdner Ralstrtcklten." Berlin, 14. October. Rack» Ablehnung der Vcrkaui'Svro- posittonen der Regierung und nack, Zurückckebnng eines Antrags wegen Bewilligung einer Konvertirnngörrämle von uvanzlg Mark, nahm die Generalversammlung cerBcrlin-PvtSbam-Magdcburglr Eilenbahn mitgegen 5>i:i Stimmen den Antrag an: den Vertrag über de» Verkauf dieser Bahn mit der Regierung abzu- schlicßen, wenn der Staat zehn Mark Prämie gewädrc. Stuttgart, 14. Oktober. Gestern Abend 10Uhr stießen in lSheim bei Bruchsal auf einer Areuzungsstelle zwei auch Per- W »schoß^ Oktober. DaS Abgeordnetenhaus wählte de» , -oronlni mit NB von :i4! Stimmen zum ^st d cftlfv. «Gras Coronlnk dankte sür die erwiesene Ehre, st» kalBmrauc» und die Unterstützung der Versammlung, .fte seinem Vorgänger vr. ReeNbanr warineö Lob. begrüßte sympathisch bte nckw iangläbriger Abwesenheit ino Hauö eingetre tenen Tzrckwn, versprach Ihre Forderungen, soweit sie mit den «tfttenzbevlngungen der Monart le vercinbarlich, wohlwollend zu Vtrncksichtlgcn und spre' - - - - ^ . rach die Hoffnung a»ö, sie werden ihrer- tö die Rechte der Verfassung und die Errungenschaften der taatSgrundgeietzc im Reiche unverkümmert erhalten. Rach Hin- >cis aut die friedlich vollzogene Okkupation Rovibazarö spricht Grat Coronlol ven Wunsch auö, laß nicht wieterausloderntcr Hktn-Itcher Zwist die Lösung dringender wlrthsck'aitlichcr Ausgaben dtudern möge und daß die Volksvertreter, wenn inan an die pa triotische OpfernIltigkeit der Steuerträger appciilrc, nicht ver- arffen mögen, welche hohe Lasten bereits erreicht seien. Erschließt mtt ttnem Hock, aus den Kaiser, «n welches die Versammlung bc- grtslM rlnstimmtc. London. 11. Oktober. Die „Daily RewS" melden auö Labore von gestern: Lcllalubad ist von den englischen Truppen »Setzt. - Locale« auv Sächsisches. - Ce. Mas. der König besichtigte gestern Nachmittag daö ven hergestellte Raubthierbaue, des joologischcn Gartens, Diese Euevaie ist nur löblich, in welches Tags zuvor die bisher hinter dem Adierbame in rr-k - «ästgen untergevracht gewesenen Venrctcr des Katzengcichlcchtö Übertührt worden waren. Dic Raub:hicre haben in ihrem Som- »rrquartiere gegen 4',, Monate zngcbrack't: etc häMche Haut krankheit, von der sie betauen worden waren, ist durch Einspritz. »vg und Einreibung mir peruvlanlsck'nn Balsam vollständig de. setttgt worden. Die Fütterung der Raudthiere erfolgt nach wie vor mtt Pferdefleisch. — Der Geb. Rcalerungüratb Martens ist durch wieder, botteß Brustleidcn genöthlgt worden, einen mehrmonatlicken Urlaub anzutrcten, den er aus Catania in SIcilicn verbrin gen wirb. - Se. Ere. der Herr KricgSmIniitcr von Fabrice ver bringt ven letzten Tbeil seines bis Mitte November währenden .tzkrtaudö bei seinen Verwandte» in Mecklenburg. Vorher hatte 8e. Erc. seinen Bruder, den sächsischen Gesandten in München, betucht und sodann seine lochiki der berühmten GesangSlebrcriii Ma0chesln tn Wien zur Ausbildung übergeben. Die Marck'esi mar bekanntlich auch die Lehrerin der Fra» Schuch, der F-räul. Ovtzrneber, Beck, Schreiber und anderer Gesanaskünsticrinnc». n Folge besonderer Bcstimmung Sr. Rias, tcö Königs, Bvkstanv ber Dieötncr Poiizeldircctio» von jetzt ad den ätzet prä st de» t" und lat seinen Rang in r.4 rer Hotrangordnnng. ' oll waa rcn-I» dustrl ellen baden in ibrcr -u Grüncberg als »äck'sljäbrlgc» Ausstellungsort . , — . > nicht Dresden gcwävit. Hätte man sich seitens Dresden von Anfang an in dieser Frage besser an den Laten gelegt, so wäre diese Beeinträchtigung unserer Jntcrefieii wobl unterblieben. Anwesend bei den Grünbrrgcr Verum dlungcn waren von hier aus der Präsident der Dresdner H'inde'skaiiimcr, Herr Rülke, Hr. AVV Lcöky und mehrere andere Helle» vom Pscrdc-A»os>elilmgö-Eom tö. Direktor Koch u. s. w. — Der Rclchötagvadg. Grütznc r schreibt unS bezüglich der Le I»en I ndust rle: ..ZurBeruhigung der bethciligien Kee'lc wird es dienen, daß na h den mir von kompetenter Sel'e ge wordenen zuverlässigen Informationen die deutsche Relchöregicr» ung gar nicht daran denkt, die seit besl'lossene AM'cbung der ircien >ltvhle>ncnclnfubr von Böhmen In den obschwrbcndcn Ver handlungen mit Oeüerreich irgendwie zum Gegenstände von Transaktionen zu machen, überhaupt Ist cs als iestslchend zu be trachten, daß der ncue autonome deutsche Zolltartt rum 1. Jan. ix-M zum minbcstcn naö die Eizeugiiissc derLelnenindustrlr an geht, voll und ganz i» Kraft trete» wird. - Am Sonnlag beging der F o r t b I l b u n g s ve re t n sür SIrbetter icdc» Berufes i» Bach'S Etabltstemrnt in yteustatt sein StistlingSicst. Die Fesirete hielt Herr In spektor lanncr, rer das Erstarke» und Wachse» des Verein- mtt dem Eutwickeliingsgange eines Kindes verglich. De» Jahres bericht crualtctc cec Lcüer deS Vereins, Direktor Sck'lagrban, der bcn zahlreichen Förderer», an der Spitze Sr. Mas. dem König, icrncr dem Ministerium dev Innern und des Kultus, den städtischen Behörden re., herzlichen Dank sagte. Bei der daraus folgenden Fcütascl brachte Herr Scküagehan den erste» Toast auf Se. Mai. den König aus. woran sich Zrinksprüche aus die Behörden -c. schlosse». Den Schluß der Festlichkeit bildete et»» animirter Ball. — Vitt Spannung siebt »na» den Beschlüssen der Stadtver ordneten bezüglich der M a r tckial l si ra ße entgegen, deren Durchführung bekgnntlich vom Rath einstimmig bcantrggt worden ist. Genannte Straße wirb »lebt »ue eine direkte und gerad linige Verbindung zwischen der inneren Stabt und der Albcrt- brnckc bersiellen, sonbcr» voraussichtlich auch einen großen Tbcll teö Verkcbrs nach Blasewip >ia Blaiewitzer- und Piotenhauer. slraße amncbmcn und dadurch die PiUnitzcrsiraße wesentlich ent laßen. Berücksichllgt man, daß bic neue Straße ungeiäbr ebenso lang wie die Prager- oder WeNlnerstraße, dabei 20 Meter breit» uno mitbin eine Straße ersten Ranges werten soll, so muß der Zuschuß von ca. üstMOMark, den die Stadt schließlich zu leisten habe» wird, geradezu verschwindend klein genannt werben, und siebt somit zu »offen, daß die Stadtvcrorbnckc» die jetzige gün stige Gelegenheit zur Verwirklichung des Projektes nicht un- hcnuizl porubergebe» lassen werde». — Innerhalb bcö Professoren-Collegiums unseres Poly technikums habe» mit bei» Beginn des ncue» StukicnjadrcS. 0. Oktober, wichtige Veränderungen resp. Ergänzungen statt- gesunden. Wäbrend a» Stelle des Herrn RegierungSratb Stein, welcher mit Schluß kcö vorigen Sommerscmeste»sin de» erbetenen Ruhestand trat, der bisherige Prwatdocent 1)r. Walther Hempct mtt der Proicssur sür technische Chemie betraut wart, wurden neu bernlen die Herren De. pstil. Aurel Voß, bisher Professor an der technischen Hochschule zu Darmstatt als „ordentlicher Proiessor der Mathematik mit der Verpflichtung der Mitwirkung in der Leitung dev matbematischen Seminars", ferner Or. püil. Oscar Drude, bisher Prtvatdocent der Botanik und CustoS teS UnwcrsitätS-Herbariums in Göttingen, als „orbentlicher Pro fessor der Botanik am Polytechnikum und Direktor beS Königl. botanisehen Gartenö in Dresden", und enbllch vr. nüit» Gröwt» Frcibcrr von der Nopp, bisher anßcrordrntllcher Pro- seiioc an der Universität Leipzig als „ordentlicher Professor der Geschichte am Polytechnikum" Daö Polytechnikum hat um so mehr Ursache diese Ernennung mit Befrievigung zu begrüßen, ^ rill Won bei brr Reorganisation geplan- luren ker innere Suüda« unserer Hochschule, soweit er bte Zahl der Docentenstelle» betrifft, nunmehr zum Adschl»»tz gelangt ist. - Der Voranschlag dev HaushaltplaneS tür die Gaö- fabrlkcn pro 1880 erglebt einen Ueberschuß von 658.61» Mars, wclck'er leider gegen een bleSjäbrtgcn um über 86,000 Mark zurückbleibt. I», brr Hauptsache bat dies seinen Grund darin, daß die Einnahmen sür GaS sowohl von Privatkonsumenttn wie von der Stabt unv bei» Staat für öffentliche Beleuchtung unv zwar crstere Position um ca. 80,400 Mark, letztere um ca.:t8,400 Mark niedriger vcrgnsch'agt werben mußten. Die Verringerung dcs Gaöbetarscs sicht, gegenüber bem ununterbrochenen Anwachsen unserer Statt, wie ein Widerspruch ans. ist cs aber nicht. Dle Zahl ber Flammen wird sich nicht verringern, im Gegcntbell, sie wird vcrbältnißmäßlg weiter wachsen. der Auölall kommt ledig lich von dem setzt fast allgemein beliebten. oder auch gebotene», Sparsystcm. In unendlich vielen Etablissements. Restaurants:c. und selbst bei Behörden wird trotz der unverrsngertcn Flainmen- zabl dock' ber Konsuln ein immer niedrigerer; die Flammen. die sonst voll amgebrevt wurden, werden, so viel stchS tbun läßt - und sogar häufig mehr als sich- eigentlich im Interesse der Auge» tbu» lassen sollte — eingezogen und so nnbedcutend dies auch dem Itneingcncihtcn erscheinen mag, so verringert cS doch dem Konsumenten die 'Ausgabe sür Gas und der Gasfabrik die Ein nahme für dasselbe. Der bezifferte nächstläbrigc Ueberschuß würde nach Lage der Sache noch gar nickst so bock sein können, wenn nickst ain Bedarf an Gaökohlen, an Feueruugsmaterial und für Arbeitslöhne borauSsicksttich Inögctammt ca. 78,000 Mark gespart werden könnten. Nach dem Voranschlag wird sich, in Summa gesagt, die Einnahme tcr GaSiabrikcn auf 2,384,882 Mark und die Ausgabe aui 1,726,268 Mark beziffern. — Die in Berlin tagende Generglsynode der 8 alten preußi schen Provinzen bat fick' sür Verlegung dcS vrcußische» Bußtags aus den Freilag vor dem ersten Adventsonntag aus gesprochen; daö solle dann der neue große Retchöbußtag werden. — Gegen die Wortkrämcret und schablonenbaite Salbaderet wie sic in dev Volksschule nach und nach eingerisse», hat neulich einmal ein Fachmann, der Bürgerschnltircktor 11r. Hartmann ln Annaverg, mittelst Vortrags i» der am 4. vor. Mtö dort abge- haltcncn Hauptkonscrenz der Lehrer tcö SchiilinspcktsonsbezirkS Annaverg seine Stimme erhoben und dadurch große Erregung unter den sächsischen Volksschullehrcr» brrvorgeruten. Er be hauptete, daß der Volksschule ein Tbeil tcr Schuld an den höchst traurige» Zeltvcrhältnissen zuerkannt werten müsse, „indem sie picliach einen geist- und hcrztödientenVcrbaliSmuö ln sich dulde. Derselbe verknöchere den Religionsunterricht, mache de» Sprach unterricht zur Sck'abloncnwirtbschaft oder Salbaderei, crnlrdrlge die Ge,(dickste zur Trägerin von Phrasen und ichrecke von dein verekelnden Umgänge mlt der Natur türm iclne herzlose Kälte ab." Die neuere VolkSschuIgcictzgcbung könne dastir nicht ver antwortlich gemacht werde» und iie steht der Beseitigung dieses schädlichen Verbaliömutz nickst entgegen. Die Versammlung war mit rem Redner einverstanden und so dürste der Mann also nicht in den Wind gesprochen haben. — Der nach unserer gestrigen Mittheilnng hier festgenom« mene V ater und Brudcrmörker Richard Kühn auv Eckart, dcrga ist gestern Nachmittag von der Polizeltlrektion an kaü hiesige Amtsgericht in der Pillnihcistraßc abgeliErrt worben, bo» wo auS er dem Amtsgericht in EckarkSbcrga überlteiert wer ten wird. Wie man nachträglich hört, hat sich Kühn seit dem «>. d. M. bereits hier ausgchaltcn und bei einer Wsttwc in der Setanstraße unter seinem wahren Namen gewohnt, ist auch von tcrse be» v> rscknsttsmäi lg angemelbet worden. Während seiner Jnbastiiung bei der Volizeicircktion sind, um einen etwaigen Flucht- odcr Selbsientlcid ngdversuch zu verhindern, außcrotbcut- lickie Vorsichtsmaßregeln angcordnct gewciti».
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