eine Menge Vorteile seiner Intelligenz gegenüber dem Tiere ausgenutzt hat. Erft später gegen seinesgleichen. Es ist in den Pampas Südamerikas der Panzer einer Niesenschild- kröte (vunoptus) gefunden worden, unter dem sich ein Urmensch eine Wohngrube zum Schutz gegen Sicht, Witterung und Ungriffe von Tieren gegraben hatte, es sind ferner Panzer von Ol^ptoäon gefunden worden, die gleichfalls zu Schutzzwecken Verwendung gefunden hatten. Wenn auch die Benutzung dieser Panzer in eine spätere Zeit verlegt werden mutzte, als von Umeghino ursprünglich angenommen war, so bleibt doch die Tatsache bestehen, datz sie als vorgeschichtliche Befestigungen für die Behausungen einzelner gedient haben. Ullmählich lernte der Urmensch im Gelände natürliche feste Stellungen finden, d. h. solche, in denen er sich im Kalle eines Ungriffs mit Vorteil verteidigen konnte. Es brauchten das durchaus nicht „sturmfreie" Stel lungen zu sein. Stand ein Kämpfer nur um einen Kuh höher als sein Gegner, so befand er sich diesem gegenüber bereits in einer festen Stellung. (Bild 2.) Venn der Schlag, den er von oben herunter mit einem Baum ast, einer Keule oder einem Stein führte, war wuchtiger, als der von unten nach oben geführte Schlag des Gegners. (Bild 3.) Uuch der Stein- oder Speerwurf und der Pfeilschuh nach der Tiefe sind wirksamer als der von unten nach oben. Kerner ist in einer auch nur ganz wenig überhöhenden Stellung die Übersicht über den Gegner eine bessere, das Unrennen gegen den Feind ist bergab wirkungsvoller als bergauf. Ulle diese an sich kleinen Vorteile, von denen die meisten für den heutigen Krieg fast belanglos geworden sind, waren damals von grotzer, unter Umständen ausschlaggebender Bedeutung. In diesem Sinne sind vorgeschichtliche Befestigungen zu bewerten. Sturmfreie Stellungen fanden sich häufig, seltener natürliche Festungen, welche ganz oder wenigstens zum gröhten Teil von Natur sturmfrei sind, so datz sie von den Besitzern als Wohn- oder Zufluchtsstätten benutzt werden können, in denen sie gar nicht mal gezwungen sind, sich bei einem Un griffe zu verteidigen, oder doch wenigstens nicht auf dem ganzen Umfang der Festung. Uber auch da ist zu berücksichtigen, datz ein Steilabfall von 3 in höhe als Hindernis genügte, dessen Sturmfreiheit mit wenigen leicht zu beschaffenden Mitteln ergänzt und verstärkt werden konnte. Zusammen getragene Steine und Baumstämme, vorhandene oder angepflanzte Hecken, später pfähle und Lohlwerk aller Urt, in Verbindung mit Erde, Klecht- werk und Tierfellen. Ulles konnte je nach Umständen Verwendung finden. Vas Kehlen einer Brustwehr bei vielen der noch in so grohen Mengen vorhandenen vorgeschichtlichen Befestigungen darf nicht immer so ge deutet werden, als sei dieselbe dem Pflug zum Opfer gefallen, vielfach hat dieselbe überhaupt nicht existiert, hölzerne Brustwehren sind natür lich verschwunden.