II. von wann an hat es menschliche Befestigungen auf -er Erde gegeben! Um einen Unhalt über das Alter der ältesten Befestigungen zu ge winnen, muß man die Urgeschichte studieren. Die Wissenschaft, welche sich mit der Erforschung des Menschen in urgeschichtlichen Zeiten beschäftigt, tappt um so mehr im dunkeln, je weiter die zu erforschende Zeit zurückliegt. So viele Fragen mit unserer fortschreitenden Erkenntnis bereits gelöst sind, so viele noch gelöst werden, immer wieder entstehen neue Fragen, die der Lösung harren. Das Studium der Urgeschichte ist deshalb so schwierig und umfangreich, weil es auf die Hilfe einer ganzen Reihe anderer Wissenschaften angewiesen ist, die ihm auf Schritt und Tritt mit Rat und Tat zur Seite stehen müssen. vie Geologie vor allem muß über das Alter der Ablagerungen Aus kunft geben, in denen ;. B. menschliche Reste eingebettet sind, vie Astro nomie muß klären, ob infolge der Verschiebung der Eiskalotten auf der Erde um die Pole herum oder durch andere Ursachen für bestimmte Länderstrecken kalte und warme Perioden wechseln. vie Paläontologie muß die Tiere bestimmen, mit denen der Urmensch zusammenlebte, von deren Fleisch er sich nährte, deren Nnochen er zur Anfertigung von Werkzeugen benutzte, in deren Zelle er sich kleidete,- die Pflanzen, die der Urmensch zu seiner Nahrung verwendete, deren Holz er zu Instrumenten, deren Zasern er zu Geweben verwendete. vie Anthropologie muß uns z. B. begreiflich machen, wie sich der jetzige menschliche Zuß aus einem Greiffuße entwickelt hat, kurz, sie muß uns lehren, wie der Mensch entstanden ist. Oie Ethnologie muß klären, wie sich die Kamillen zu Sippen, die Lippen zu Stämmen, die Stämme zu Völkern zusammengeschlossen haben, wie es den Kührern gelang,ihre Untergebenen zu gemeinschaftlicher Tätigkeitzu bringen. Oie Sprachforschung muß die ältesten Bilderschriften und Runen deuten, vie Waffenlehre muß Anfertigung und Gebrauch der ersten Waffen klären. Oie Befestigungslehre endlich muß über Zwecke und die Ausführung der Urbefestigungen Auskunft geben. Nein einziges Forschungsergebnis einer jeden dieser Wissenschaften dürfte im Widerspruch zu den Forschungen einer anderen stehen. Wo sie nicht genau übereinstimmen, ist eine Lücke, die erst ausgefüllt werden muß. Auf schwankendem Boden läßt sich nicht weiterbauen. ver Altertumsforscher muß sich deshalb in allen diesen Wissenschaften auf dem laufenden halten, sonst bleiben seine eigenen Forschungsergeb nisse nicht auf der höhe der Zeit. Rückständigkeit im einzelnen ist aber Rückständigkeit im ganzen.