02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1880
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800121023
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- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
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Inserate sind stetü au d. Ervedttt»» zu senden. — üiadatt wird nicht gegeben. Gablung pr»«-k»um^ e>i>ä«» ober durch Postoorschust. 37. Mittwoch den 21. Ja mar 1880. 74. Jahrgang. Leipzig, 21. Januar. * Berlin, 20 Januar. Das Abgeord netenhaus erledigte heule zunächst in dritter Lesung den Gesetzentwurf betreffend die Kreisver- netung im Herzogthum bauend urg ebne Debatte and gmg dann zur dritten Beralhung des Gesetz entwurfs betreffend die Kosten für die Bedürfnisse der linksrheinischen Kirche „gemeinden über. Abg. Cremer suchte den Slandpuncl, den die Ultramontanen patriotischen Festseiern gegen über eingenommen, zu rechtfertigen, erfuhr aber eine Zurückweisung seitens des Abg. Knebel. Eine lebhafte Debatte, an der sich die Abgg. Kühler, Retckensperger-Köln, Petri, v. Wedeil Picstorff, Windthorst belheitigten. entspann sich über den von der Verfügung über die Glocken bandelnden H. 4. In zweiter Lesung halte das Abgeord netenhaus bekanntlich die „Anhörung der kirch lichen Oberbehördcn" bei Bestimmung der feier lichen Gelegenheiten, bei denen die Glocken zu läuten sind, dem Oberpräsidenlcn zur Pflicht ge macht. Zwei Anträge Köhler-Petr» wollten die Regierungsvorlage wiederbersiellen, also die Benutzung der Glocken bei feierlichen Gelegen heiten den bürgerlichen Gemeinden zugesiehen, oder eventuell den Zusatz von der „Anhörung der kirchlichen Behörden" streichen; diese Anträge wurden jedoch, trotzdem der Minister Gras Eulen bürg warm dafür eintrat. mit knapper Majorität verworfen, die sich aus Ecntrum und Eonservativen gegen Nationalliberale. Fortschrittspartei, Frei konservative zusainuiensetzte. Ohne DiScussion wurde sodann der Gesetzentwurf, betreffend die Gastgemeinden in der evangeiischcn Kirche Schlesiens, »n dritter Lesung angenommen, und nach kurzer Debatte unter Ablehnung aller Amendements das NothstandSqesetz in dritter Lesung erledigt. Ohne erbebliche Debatte wurden schließlich noch einige kleinere Vorlagen und einige Eommissionsberichte über Petitionen erledigt, gelegentlich eine» der letzteren gab der Eultusminrstcr v. Putt kam er die vom Centrum und der Rechten mit Beifall ausgenommen«? Erklärung ab, daß er die Polizei behordcn allgemein habe anweisen lasten, nicht jede möglicherweise unter VaS Strafgesetz fallende Hand lung eines Geistlichen zuin Gegenstand von Straf anträgen bei der Staatsanwaltschaft zu machen. Dem Wortlaute nach äußerte sich der Minister wie folgt: Die Frage, inwieweit in verwaisten katbolischen Pfarreien eine seelsorgerische Hülieleistung durch nachbarliche Geistliche gestaltet sei, ist der eigentliche Gegenstand dieser Petition. Ter Wunsch nach Be- seingung dieses Nolhstandes bat in der Pclilions- Commission lebhaften Ausdruck gefunden, und wenn auch der Weg, auf welchem die königliche Staat» regierung Abbülfe schaffen soll, nicht angegeben ist. so habe rch mich doch für verpflichtet gehalten, schon ehe daS Haus in die Bcrathung dieser Petition ein- rrat, zu erwägen, inwieweit von meinem Restort inerm etwas zur Abbülfe geschehen könne, und bade an die Oberpräsidenten der Provinzen eine Ver fügung gerichtet, die ihnen unterstellten Polizeibehörden daraus aufmerksam zu macken, daß nicht jede unter die Strafgesetze fallende Handlung von Geistlichen direet bei der Staatsanwaltschaft zu» Anzeige gebracht, son dern erst ibm zur Begutachtung milgetheilt' werden ,olle. und ich habe auch wegen der eingeleiteben Pro cess« — möge das Urtheil ausgefallen sein, wie es wolle, — verfügt, daß von einer Aufenthaltsheschräii .ung ganz abzuseben sei. Ich glaube, daß dies der t este Weg ist, den Petenten Abbülfe zu sckxlffefn, evcnt. :ebme ,ck an, daß sie sich weiter an mich wenden. Ich glaube, daß ich hiermit bis an die Grenze denen gegangen bin, was mir verfastungs und gevciimaßig .ustevt. Ich habe vermieden, einen Einfluß) ans die Justizbehörden anszuüben — das würde aitich obne Erfolg Mn — aber waS auf dem reinen iBerwal tungsgebielc geschehen kann, eine vcrsöhnlickic, milde Ausführung der Gesetze zu ermöglichen, das habe ich qetban, Hab« cs mit Freude getban, und ich glaube, das HauS wird hierin eine Beruhigung auch, für die Zukunft finden. Freund« und Gegner de« früheren preus, ischen EultuSministerS Ilr Falk werfen die Frc^ge auf, weshalb diese außerordentliche Persönlick-keit «IS Mitglied des Abgeordnetenhauses ' bis jetzt keinen Antheil an der Debatte ffgenom.nen Kat. Dieses Schweigen eines Mannes, der seit 7 Jahren ven Mittelpunkt deS Culturkampses gegen 'die katholi >cheHierarchie und den renitenten Ultram6ntani«mus führte, der mit seinem bedeutenden slaut^männischen Talent« und dem Schwünge seiner Rede weit hinaus über die Grenzen deS Saales am D'önhossplatze wirkte — dieses Schweigen wird in eitnem Augen blicke räthselbaft gesunden, wo von obem und unten die Hebel angesetzt werden, die Gcse^qebung der Falschen Aera vollends zu zerstören. Allerdings de haupten die Eonservativcn, — so schreibt >nan uns aus Berlin —daß seitens deSEentrums biHzurStunde kein persönlicher Angriff aus den von iIhnen bcslge baßtenGegner unternommen worden ist: kiVKlerikalen fürchteten, ihn durch persönliche Provocmtionen an die Spitze der kirchenpolitischen Opposition zu drän gen, und folgten dabei nur der Taktik, welche bisher der Kultusminister v. Puttkamer selbst inne kielt. Von liberaler Seite läßt man diese Auffassung nicht gelten. Man sagt, daß bei wiederholten Gelegen heilen, wenn auch nickt die Person, so doch das Snsiem des früheren Euttusministers von den Ultramontanen angegriffen worden sei. Deshalb habe das Schweigen 1)r. Fatk'S eine Deutung erfahren, als ob er auS Opportunitätögründen daS Wort nicht genommen. Es wnrde sogar daraus bingcwiesen, daß die halbamtlichen Zurecktweisun gen. welche s. Z. der vielbesprochene Brief Ilr. Falk's erfuhr, eine Wirkung auf den Erminister auöübten, die seine gegenwärtige Re serve erklärlich macht. Von den näheren Freunden des Abg. Dr. Falk wird jedoch behauptet, daß 'Nichts falscher als diese Version sei. Man würde lang unterrichtet habe, muß ick bekennen, daß, falls, uin meine Anftellungssähigkeit zu erproben, ^ von mir verlangt würde, die Examen zu destehen, ick lieber als Tagelöhner mein Brod verdienen, als mich eine», solchen Risico aussetzen wollte." In Wahrbeit sind die Anforderungen des Examens nicht gerade rigoros, aber es ist aus den Enthüllun gen des Professors Jürgen Bo na-Meyer in Bonn bekannt genug, daß die Resultate trotzdem keine glänzenden und für die theologischen Erami- „anden schmeichelhafte gewesen sind. Eben diese Enthüllungen sind cS. welche das ganze Examen bei der evangelisckicn Geistlichkeit und den preußi schen Eonservativen in letzter Zeit besonders ver haßt gemacht haben. Aus die Verhältnisse in Baden kommen wir noch zurück. * * . . ... Die vereinigten Ausschüsse der ungarischen gut thun, die,en,gen Momente abzuwarten, ei eö I , j»ri' berielhen am Montag, wie unö telegraphisch gemeldet wird, daS außerordentliche Erfordern iß für Bosnien und die Herzego wina. .'tus verschiedene Anfragen der Abgeord neten Falk, Szilagyi. Hegedue,'Wahrmann und Apponvi gab der Minister deS Auswärtigen. Baron von Haymerte, auosübrlichc Aufklä rungen. Tic Verwaltung Bosnien? und der Herzegowina! bei der Beratbung deS EultuSetatS oder bei an deren Gelegenheiten, wo der ehemalige Eultuö minister es für räthlich halten werde, auö seiner Zurinkhattung hervorzutreten. EinS dürfe jedoch nickt vergessen tverden: der kirchenpolitischc Kampf des be- rübniten Staatsmannes wurde von diesem autori takiven Standpuncte im Minifterrath, in den bei den Häusern des Landtages und. wenn man will, auch in der Presse von ihm geführt. Sein ganzes I dahrh?utebereils einen ausschließlich 7wisen Cha Denken und Bestreben concentrirte sich mit alten I raiicr. Die Administration se» aus das Sparsamste technischen Beihülsen in der Aufgabe, den Staat I eingerichtet; die türkischen Beamten seien soweit mög gegen die Ucdergriffe dcö KleruS zu ivabren iind in I lich beibebalten worden, doch habe der größte Theil den gesetzgebenden Körperschaften die vorgeschlagenen I aus Nickteinqcbornen bestanden, welche sreiwiülg aus- GcZetzentwürse durchzuführen. Er wußte, daß er I iwtteicn ,eien oder nach Konstantlnopel zuruck^imsen «unter ück die Krone den bürsten SÜSmarck die I wurden. In Iustlzsacken se, rin doppelter In sinlcr f,a du Krcne den Mrftcn LlSmarck me I eingesübtt worden, ,n Steuerjachen parlamentaritche Majorttat und die ostcntliche I .nsi den einheimischen Elementen scdive- ein Nlkinung hatte. Das Alles und mehr haben einen I Auskommen zu finden. Aus Sparsamkeitsgründen radicalen Umschwung ersabren, die Jesuiten ebne I entfalle auf L<> Quadratmcilen nur ein Sleuerein Tonsur und die orthodoxen Ratbaeber innerhalb der I nebmer ohne Hülssbeanne. Ter Piinisler motivirt evangelischen Kirche hätten den Einfluß verdrängt, I die Errichtung der bosnischen Eominission als der die Ueberwcisung der alleinseligmachenden Kircke I Central Controloraan: das gemeinsanie Ministerium unter die Staatsgesetze bezweckte und die hockconser vativen Bemühungen der evangelischen Ortbodoren vereiteln sollte. Darf eS Wunder nehmen, wenn sich ein Staatsmann von gestern nickt über Nackt in einen Oppositionsmann verwandelt, der heut» die rribüne des Abgeordnetenhauses besteigt, u». als Parteimann die Maßnahmen der Staats gew llt der Zdritik zu unterwerfen? Wir habe» seinen Grund, daran zu zweifeln, wenn die Freunde I dw Erhaltung der des früheren EultuSministers darttnin, daß er, der I s° Z^bre vom Ministeruscke gesprocke,, fick Sch nick, er,' aus den Banken der Oppsitien nicht hemnfck fühlen ' önne, daß man nickt von ihm verlangen dürfe der Redner einer Minorität zu sein, welche I ihre Gegner nickt bloö unter den Schwär zen, sondern auch auf der Rechten des Hauses zu finden habe. Es bandete sich nickst allein darum, daß der frühere Euitnsminister dein Eenlrum dort entgegenlrete, wo das Falk'scke System angegriffen wird, sondern uni die Selbst Überwindung, den» gegenwärtigen Inbaber des Portefeuilles, mit anderen Worten der Regierung die volle und ganze Wabrlx'it obne Rücksicht nach öden oder unten zu sage»." So weit unser Eorrc- pondcnt. 'ungire als akerböckste Instanz: der Reicksünanz minister führt im Namen desselben die benesfenden Agenden: man tonne sagen, verwaltet werde im Lande, regiert von dem gemeinsamen Ministerium. Haymerte wies sodann die große Wabrschein- icbkeit des Gleich»» Wichtes zwischen den Ein- labmcn und den Ausgaben namentlich' mit Rück stcht auf die aünstlgen Ergebnisse des Jahres 187» nach. Die Kosten für die Einguanirung und die Erkaltung der Straßen fielen zu Lasten dcs bade das Land bisher für ver txx, st. geleistet, ein Resultai. erwartet worden sei. SvUlen sich später Ueberschstsse ergeben, so würden letztere zur Erleichteruna der Lasten der Monarchie berangezogen werden. Hinsichtlich der bisherigen Kosten wüste inan auch in 'Anschlag dringen, daß die Pacistcation erreich» worden sei und daß es sich um die Interessen der aanzen Trienlsrage gebandelt habe. Nicht aus dem Wunsch nach einer Vergrößerung, sondern um größeren Gesahrcn wirksam vorzubeugen, sei die Occupatio» erfolgt. (Leblmfle Zustimmung.) Sectionsches .Katlav gab über die confessionellen und hierarchischen Verhältnisse Ausschluß. Die Katholiken hätten zwei Bischöfe, die Nickt unirten drei Metropoliten, welche unter dem ökume nischen Patriarchen ständen. 3öas die Muhamedaner angcbe, so werde ibrer hierarchischen Verbindung mit Konslantinopet keinerlei Hinderniß enigcgcngestellt: die Vakusgüter würden durch mubamedaniichc Cultnö- genostenschaften verwaltet. Der Reicksfinanzminister Es wird immer deutlicher, daß Fürst Bis marck von einer direkten Verständigung mit der, ^ ^ römischen Eurie wie sie m.ber ^nrc? die Ver S°;^nach ^ Handlungen zu K.ss.ngen, Gaste'n und W.en ^r die türklsckcn Beamten habe niemals em Pension» anznbahnen versucht ist, keinen Erfolg für die Be,-1 normale bestanden. Was die Besteuerung angebe, so lcgnng des EulturkampseS erwartet, sondern daran I fei per Zehnt die wichtigste Steuer: bezüglich der geben will, durch eine Revision der Mai-1 sogenannten Tretin-Abgal7, deren Wiukürlichkeit und geietzge bniig, die der Euttusminister in die Hand I Ungleichmäßigkeit den größten Beschwcrdcpunct bildete, nebmen soll. ' den Klagen und Beschwerden des I babe die Regierung Abhülse durch fixe schriftliche Ab Centrumö abznlx-Isen 'In dieser Richtung ist das ""chunaen getrosten: den Beschwerden rücksichtl.ch des Vergeben der badischen Regierung besonders I habe d,e Regieruna grün dl,cd abgebolsen undzwar beacktensivertb und die preußischen Ultramontanen die Vergdisteuer L Lck^oUözäL^/che tnnpfen an dasselbe bereits d,c Hoffnung, daß reckt I stiijst^nen Seelen ergebe» habe, enie bessere Er- bald d,e Äbickastung deS Gesetzes von, ,1. Ma, I Hebungsbasis vorbanden. Tie Uedelstände bezüglich >873 über die Vorbildung und Anstellung ver I der Erhebung der Klemvieh Steuer bade die Regie Geistlichen im preußischen Abgeordnetenhaus in I rung möglichst zu beseitigen gesucht. Nach dein Vorschlag gebracht und damit einer der „schlimm-1 Resultate der wissenschaftlichen Enquete berge das sten Steine des Anstoßes" beseitigt wird. Tbat-1 Land überaus reiche Schätze in forstlicher wie in sächlich ist dieses Gesetz nur gegen evangelische I montamstisNer «ezirhung. doch fehlten der Regu-runa Theologen zur Anwendung gekommen. zu den I ^st^'bän-n"sick ^ Staatsprüsungen bat sich niemals e„, katholischer 1^ ^ausgestellt T-rVnnwr betont di, ge- Geistlicher gestellt, und so «st leicht begreif-1 troffeoen Maßregeln t'ebuss Zolleinigung und Ein lick, daß d»e Eonservatwen gerade dieses I führung von Monopolen und indirecten Abgaben. Gesetz als eine besondere Bedrückung der pro-1 D<r KriegSm in istcr hob hervor, daß in dem testantischcii Kirche anseben und die Beseitigung I Veranschlage die VerwaltungSkosteii nickst enthalten fordern. Man will auch bereits eine Majorität im I seien; der Zuschuß zu den Eisenbalmbetriebskosien Abgeordnetenhaus«? für ein ähnliches Coinpromiß, I sei eine Heeresausgabe. Der Minister gab Auf- wie cS jetzt in Baden abgeschlossen werden soll, I klärungen über die EinguartirungSsrage und d,r gesprochen und Haymerle für die der Regierung erlheiltc Anerkennung gedankt hatte, wurde der Voranschlag auch in derSpecialdebaltc genehmigt. Die Demonstrationen der „Italia irredenta ", tvelche den in der italienischen Deputirtenlammer eingebrachten Interpellationen zu Grunde lagen, hätten bemahe auch in der ungarischen Dele gation zu einer Anfrage geführt, wenn dieselbe nickt, wie dem „Pester Lloyd" aus Wien ge schrieben wird, aus Wunsch d»>S Ministers der aus wärtigen Angelegenheiten, Barons Haymerle, unterolieben wäre. Wenn jedoch der Eorrespondent deS Pester Blattes dieser Mitthcilung die Be merkung beifügte, daß der Minister bei dieser Ge legenheit erklärt habe, seine Erfahrung berechtige ihn, die Angelegenheit als eine interne ilaltenische Assaire zu betrachten, so versichert den, „P. Lloyd" nunmehr ein verläßlicher Zeuge deS bezüglichen Vorganges, daß Baron Haymerle keineswegs das Argument gebraucht habe, die „Irredenta" sei lediglich eine innere Angelegenheit Italiens, waS die Ansicht des Ministers nicht sei, sondern Baron Hanmerle habe gesagt: „diese Bewegung könne für die inneren Verhältnisse Italiens weit gefähr licher werden, als für unsere Monarchie." Von der Bai kan - Halbinsel ist selten Erfreuliche- zu melden. Die „Turquie" bringt einen ausführ licken Bericht über Unruhen in Philippopel, dem wir Folgendes entnebmen: „Es war in der Weihnacht und wurde gerade in der griechischen Kircke Agia Paraskiöi der Gottesdienst abgehalten, als ein Bataillon bulgarischer Milizen die Kirche umzingelte. Auf ein Hornstgnal stürzten die Soldaten in die Kirche, verjagten die Andächtigen und schlugen ans die Priester und Ministranten so lange los, bis auch diese die Flucht ergriffen. Als dieser Gewaltact am anderen läge in der griechischen Gemeinde bekannt wurde, wolllcn die Grieche» zu den Waffen greifen, und war es nur dein Metropoliten Monsignore NeophitoS zu danken, daß es nickt znm Kampfe und zu Blut vergießen kam. Wie die „lurquie" weiter mittheilt, besteht in Philippopel eine Art organisirter Liga der Bulgaren gegen die Griechen, der Aleko Pascha nicht ganz fremd sein soll. Tie Seele des Complots ist einer der Direktoren. Die Turnvereine besteben auch nach wie vor fort, und nun soll bas Scblagwort unter den Bulgaren ausgegebcn worden sein, keine Handelsbeziehungen mehr mit den Griechen zu pflegen. Die mittlern'eilc erfolgte Erledigung des Kirchen- consticles zu Gunsten der Griechen ist bereits tele graphisch bekannt geworden." Die Eurie ist eifrig daraus bedacht, den Schein der Souveränetät möglichst ausrecht zu erhalten. Sic strebt, wie man aus Bukarest schreibt, auch die Ernennung eines rumänischen Speciat-Ge sandten bei dem Heiligen Stuhle an. Man scheint jedoch in Bukarest nicsit daraus eingchen zu wollen, weil man einerseits besorgt, daS Mißfallen der ilatienischen und vielleicht auch der deutschen Regie rung zu erregen, während mau andererseits zu einer derartigen Special Mission umsoweniger Ver anlasiung hat. als die rumänische Bevölkerung deS Landes nicht katholisch ist. Pariser Blätter berichten über einen bona- partistlschcn Putsch. Nack einer am Sonntag in der Kirche Saint Philippe du Roule abgehaltenen Gedäckstnißmesie für den Kaiser Napoleon, welcher der bekannte Bonapartist IuleS AmigueS durch Krankheit beizuwohncn verhindert war^ de gaben sich etwa 600 Personen nach dessen Woh innig im Faudourg Montmartre, um ihre Namen daselbst einzutragen. Unterwegs ver mehrte sich die Volksmenge aus etwa 2000 Personen, welche vor dem Elysöe den Ruf laut werden ließen: „Nieder mit der Republik! Es lebe der Appell an das Volk!" Diese Demonstra tion, so lächerlich sie auch war, bat dock eine ge wisse Panik in der Umgebung des Prinzen Navo leon bervorgerusen, da der Prinz fürchtet, die Regierung könne den kleinen Tumult zum Anlaß nehmen, ihn auszuweisen. Demgemäß bringt der „Ordre" eine Note in welcher er Demonstra tionen neulich für Easiagnac und vw für AmiauG aus daS Schärfste tadelt und jede Verantwortlichkeit de» Prinzen dafür zurückwcist — Die Angelegen beit des Grasen St. Ballier gesellt sich all mälig denjenigen Stoffen der Tagesgeschichlc bei, über die jede neue Nachricht zunächst Mißtrauen erwecken muß, so unaushörlick drängt ein Wider rus den ander». Jetzt wird auch der Entschluß des Botschafters, sich zu den SenatSverhandlungen Nack Paris zu begeben, wieder in Abrede gestellt Gras St Ballier ziebt neiierkings vor. den Ver laus der dortigen Verbantlnngen namentlich übe, dir Ferrv'schen Unterrickstsgetetze in Berlin ab zuwarten »nd danach sein Berbältniß zur neuen kcransrechncii. lieber die in Rede stehende Prü I Kosten für den Barackcnbau, welche zu Lasten der I Regierung zu bestimmen Man will darin sung selbst baden stck die llltramontanen stet» in l Admimstrationen genommen worden leien, die Ver ^ ^ ^ den ärflsten Uebertreihungen ergangen. Eitirl dock I pfleg,lug sei eine gute. Hieraus wurde der Vor auch jetzt wieder eincS ihrer Blätter den angeb-^ ansck'lag in de> Generaldebatte angenommen: licken AuSspruck eines evangelischen Nniversitäts- I nachdem der Präsident dem Minister des Auswär Professors, der also lautet: „Nachdem ich 20 Jahre I tigcn im Name» des Ansschnüek wneS seinen Dank ans ein Svmptom für daS definitive Verbleiben des Botschafters aus dem Berliner Posten erkennen Der letzte Entscheid über die Frage wird ebne Ziveiscl indeß nack anderen Rücksichten erfolgen Vielleicht furchtet Gras St Vallier, durch eine
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