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Dresdner Nachrichten : 13.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188411130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-13
- Monat1884-11
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1884
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«r »>» imincr schlaaseitlacS Aeer.^v^ ^kr Mmee! hoch ü, Mliiar^iör- den! Hm Namen der bewaffneten Macht erhob stch sofort dceHrrr Skadtkoinmandant General v. Funcke, um »u danke«. Er zog eine Parallele zwischen den Schießübungen und Schi-ßclnrlchlunacn de» ivaffcnsreudigcn Schilden und der Truppen. Möchten sich beide stets des rechten Ziele- bewußt bleiben. «Zieldewußt. Ihr Schützen!" dai.iit schloß die in mililärtschcr Kürz« gehaltene Sln- spiache. Herr Bürgernieisler Bönisch. zum Sprechen veranlaßt durch einen den städtischen Behörden geividincten Toast des Herrn Rlempnenueister Ruiani, gedachte der Bestrebungen der deutschen Schlitzen. Turner und Sänger. Er selbst sei 1865 als Sänger in Dresden eingezogen und vom Stavtrath freundlich begrüßt wor den; dem vorjährigen Schützenfest habe alS Ehrenpräsident der OberbmgclMeister vorgeftanden und bei dein Tumersrsl im näch sten Janre werde dies der Vorstand der Stadtverordneten Ihn». Diese 3 Richtungen des Volkslebens vertreten ein Streben, daS der allmslren.'.cn Geistesarbeit und dein alluigroßcn Materialismus un serer Zeit gleichmäßig cntgegenarbeite und im Grunde aus eine ideale Slussaiiung des Lebens gerichtet sei. Die Bestrebungen der Schützen seien die ältesten und ehrwürdigsten. Auge und Hand rvebnäbig zu machen türS Vaterland und dieses zu vcrthcidigen, daS sei eine echte Schützcntugend. stark genug, auch liente noch den Eckützen immer wieder oben zu erhaÜcn. Der junge Bürger meister. der zum ersten Male die Repräsentationspsticht fernes Amles in so ausgezeichneter Weise wahrnalnn, schloß mit einem Hoc!, ans den Vorstand der Gilde. — In warmen und er sichtlich von Herzen ko»unenden Worten feierte Herr Bankier Riebe den bürgerfrenndlichen und sich durch wahren Adel der Gesinnung auSleMinenoen Kaiiimerherrn v. Metzsch. AlS dieser sich kurz und e> baulich des Dankes entledigt, liej^ Herr Stadt verordneter Roieniniiller »och die Gäste und die Schwestergilde. Herr jzabrikant stocke die Presse und die Künstler leben. Von den letzteren hatte siel» ein treffliches Quarte»! bcü Dresdner Männer- gesangvere ns ineinjaäi in höchst smnpctthiichcr Weise vernehuren lassen. Ein sch»'ungvo..'eS und dabei nicht überschwengliches Tasel- lieo des Herrn Secr. Klöver war »on .er über diese poetische Gabe Hochs! belriedigle» Tafel.unde in clroro gesungen worden. Die Trenkler'sche Kaoelle exckulirte ein höchst geivälilteS und diskret vorgetrageneS Eoncertviogranim. Den Speisen und Getränken des Herrn stutz Rothe zollte man allgemeines Lob. Die sonst übliche VerNielinng der erschossenen goldenen Medaillen, diesmal waren eS 26 Slück, beschränlte sich bei der Ausdehnung des Schmauieö nur ans dar- Verlesen der glücklichen Schützen. — Vom Stadlbauainle sind Anschläge für die Erneuerung der schadhaft gewordenen Kreiichiuinen am Kren z s clnl lgebäude »Anfang dief- a Iahrc-s stürzte bereits eine schwere Sleinverziernng voni dritten Stockwerke herunter) gemacht worden, wie auch andere VeinernngStlieile ansgebesserl lverdei» »ollen. Dabei ist auch, ein Vorschlag aeinackst worden, über dessen Ausführung sich am meisten die dort in großen Mengen nistenden Tauben wundern werben, nämlich die Flächen des Maßwerkes mit einem kupfernen Dialikgeflechlea Tauben zu rechst ltt« » - bzmcl,ließen, um dadurch das Einiuüeii der genannren ssttc». irelchc jetzt das Banwcrk beschinntzen und bc- 'ck adlgen. Ter stiac', hat den 'Anschlägen zugestlnnnt. Auch damit m Nu»sl«!?u»b s _ gutes gewesen, so daß von kann. — Da die Verhandlungen betreffs rburmube für di» " ^ das ftnanziellr Gr-^ >.lH°Pdwr rrparirt »»«den. Es ist Brückner vorsihrstg rrp-Ärt werden. Ei ist detdald nothwendig. daß di, Ulir von beut» an »in oder zwei Tage steht. — Beim Passiren des Stallhase» verlor gestern morgen «tu» Taube eine Feder, welche den Stempel trägb: „Eilbote 68". Jedenfalls rührt dlrs» Feder von einer Brieftaube her. ES wäre inkcreffant. zu wissen. w» diese Tande abgetassen worden ist. Die betreffende Jeder «findet sich aus unserer Rcdaclion. — Leipzig, ll. November. Da eS dem Bürgermeister Tröndlin vielfach zum Lorwurs gemacht worden ist, daß er weder in einer Versammlung zu den Wählern gesprochen, noch sonst vor der Wahl „ein Lebenszeichen von sich gegeben hat." so soll auch nicht verschwiegen werden, was unser Tageblatt zur -ntschuldigmm desselben vorgcbracht hat. Darnach beruht diese Unterlassung nicht au» einer etwaigen Abneigung Tröndlin s gegen ein solches Heraus« treten an die QrffcnMchkrlt, sondern vielmehr aus einen „ausdrück lichen Beschluß des engeren Walilcomitö." der ohne Ziveilel reiflich erwogen gewesen sei. Wir beleberden unS also deffen und finden eS so auch ganz gut, da nun Niemand berechtigt ist dein Bürger meister später emen Vorwurf der einen oder der andern sich doch nicht mit einem Worte zu irge,U> i ^ , m den Patteikämpsen verbindlich gemacht. — Nach dem Rechnungs abschluß des Centralcomilü für tue Sedanleier find bei 10FS5 Mk. Einnahme diesmal I7Sk Mk. au- dein VcrmögenSdestand des vorigen Jahres '»geletzt worden. Die Ausgaben für die Mustk betrugen allein 345t Dir. Dieser Rechnungsabschluß erinnert daran, daß vaS Festcomitv für das große Schützenfest mct seiner Abrechnung noch nicht an die Oesfentttchkeit getreten ist. Hierüber wird man sich nun wohl auch noch einige Zeit geduldigen müssen, da der Vor sitzende, Bürgermeister Tröndlin, nun demnächst aus den Reichst«! gebt. — ^ür die Luthcrkirche. zu welcher immer noch wenigsten! urf »u machen, wenn er den Erwartungen rn Partei nicht entsprechen sollte. Hat er Worte zu irgend welcher Stellungnahme hat er sich emverstanoeii erklärt, das; aus dem Platze voc der Kicriz- ickuue, nördlich vom Karner-Dcnlnial. auch dae- I nli uS - Q tlo T e n l in a l ansgenclll iverd-c: es kainmk in hübiche Anlaacn zu siehe«. Ter ausnikrende Kiinskler, Tr. Gustav Kietz, sowohl wie der akademische Rath haben sich kur diesen Platz ausgesprochen. 'Ans das Gutachten des letzieren hin hat das Minislennm des Innern eine Beihilfe von Mt. ans dem allgemeinen Knust- sond-S für daS Tcnkiiial bewilligt. — Wie »won cnvälmt, haben sich die hiesigen sännntlichen Viilttär Vinsit Dncllvren mit Geuelmngnng der Vcllitnrbchördeir zu cmem acinemiamen Tarif »str mnsilalische Leistuiigeii vereinigt und das Halten demselben gegen Verpsändnng ihres Ehrenwortes ein- iimihig getobt, sowie auch für erwaiges Aichiliallen eine Eonventional- siraie verabredet. Die Eivilmusiker Dresdens und Umgegend sind eingeladeu worden dieser Verein-gnng beizutreten und hat der Musiker- Verein geglaubt, dieie hochwichtige Sache mit aüeii Kräite» fördern zu iniissen. Zn diesem Zweck wll Freitag den 14. Nov. Itach« inittegS 3 Uhr in der Tonhalle zu Tressen eine Besprechung und Ber-Uänng darüber stattfindeii. ob dieser Tarii in all-. a Theilen ine die Ewümnsitcr annehiiitzar ist und etwa nölhige Berändernngen ncratreeet werden, welche dann jedenfalls auch von den Milikär- laockleii angcnomm^i werdur loiirden. Den Elvilinnsiteni ist noch »n'mals eine ähnliche ainislige Anssicht geboten worden ohne Risiko ihre materielle Lage zu oeri esscni, wenn dieselben einig werden konnten einem den Berhättnmen angepaßlcn Tarij berkrett'n zu können. — Ein Briet, der unter den letzigen glatten Poswerhältnissen <> Ialire - Monarc »nlerwegs ist. geiiork ganz euvchiedcn zu den Seltenheiten, selbst wenn er nach Neuseeland ndreisirt war. Ein Einwohner in D c u b e» schrieb am id In»i 1678 an seinen , in einem Erle Rcnieelands wohnendenBttlder einen Brief und erhielt demeibeii am I. 'N'oo. d. I., also vor lo Tagen, als unbestellbar zurück. Inzwischen bat sein Bruder schon längst wieder die euro päische Hcimr.v ausgesucht. — Wn erzählten gestern von einem jungen Kainmerinnsikcr- A'oir'.ni, der am Sonnahend vor der „Holländer Ainsiihrnng", wahrend einer scherzhaften Unterhaltung in der Theatencstanrnrion enr Tlialerstück verschluckte. Ter außergewöhnliche stall erregte lelvslverslandlich nicht wenig Be»orgiuß, er ist aber glücklich vornbcraegangcii. denn am Dienstaa har sich der Thaler aus natür lichem Wege entfernt. Ter innge Mairn tonnte bereits am Dien stag 'Abend die Dver „stigaro's Hochzeit" wieder »»twielen. — Heute nndet zum letzte» Ma>e in, Tivoli Albert Halle'S Vortrag und Vorführung von Ur. PcggES und Lieutenant Wiß- mann's „Reiie quer durch Asrika" statt. Die namentlich auch sür die reiserc Jugend intciesianten Soireen wurden in Berlin nicht weniger als M Mal wiederholt. — Ter Militär-Verein G e r m a n i a feiert morgen Freitag im Ballhause fein 6. Stiitungssest. — Nächsten Montag hält d>e tiiejige S ch ne id eri nn ung 'inii Begcn einer Ehristbeschcrung tär anne Meister. Wsttwen und Kinder in Braun's Hotel einen FainllienabenV ab. — Gesl.'in Vormittag ist hier in Dresden au» der Elbe ein g.oßer Transvoct böhmischer Karpfen in bcsonocrS dazu liergettellten ichiviminenden sti'chlästen von BudweiS kommend, ein- g.tloij'N. Von herite Ällttag ab wird zu einem im Ve-tiälvstß zur unten Qualität der Waare flehend.n billigen Preis am Elbuter der Alifiädtcr Seite gegenüber cer Autzniünbulig der Steinslraße der Transport zum Verkam gelangen. — In der von Herrn Sberst z. T. von Wurmb veranstalteten A n Sstellu n g bildlicher Darstellungen der Unisormiru n g s- evochen der iachsiichen Arniee im Wachtgebäude zwischen den l>cck en Grenadie-kaicrncn wird nächsten Viontag die dritte und letzte, bisher noch nicht gezeigte Serie umgciteUt werden. Ter Schluß der inleres'anlen Ausilellmig findet am -x> d. M- statt. — P ol i z c, b e r ich t. Am Sonntag Abend stürzte in einem Hause der Wölmitzstraße eine stlauensperwn die Trcvve hinuuter und erlitt einen Bc > nbruch. — In Lnigke's Hotel-Restauration wurde vorgcsrcm Abend ein sunycr Mann von Gästen in dem Augenblicke angehcilien, als er sich mit einem fremden Ncberziehcr enncrncn ivoüle. Ans dem Transporte nach der BezictSwame er- gnss der Mensch die Flucht, ward aber cmgcholt. Man fand bei der D urchwchung seiner Taichcn einen scharfgeladenen Revolver vor. - Sett Sonntag Abend wird emc 23 Jahre alte Dienstperson vermißt. Man wichtet. daß sie nuS Gram über die Lösung eines Verlöbnisses in der Elbe den Tod gesucht hat. DaS Mädchen ist von kleiner, untersetzter Gestalt, har duntles Haar, volles, rundes Gesicht, blaue Augen und war zuletzt »nt roll» und grün karrirtem Kleid, braunem langen Winterpalelot und I. I. gezeichneter Wüsche ' ellewet. — Zur Emmerling an die Feier des 25iährigen Bestehens der Sck illeruistnng beabsichtigt Herr A. Kühn, Weimar, Erwrtersttaße ' " ' Preis d '" ' md tn sc n ru rubi gbl. gefch^ n ein »chlii 42, eine Medaille prägen zu laste». Ter Preis derselben wird m Brilamna 1. in Bronze s,5st, in cig'lber 6 und tn sein Gold 120 Vit. betragen. Bestellung.'« sind an A. Kühn zu richten. — In Dresden — so wird den: Leivz. Tgbl. geschrieben — er schien dieser Tage in einer staatlichen Epneditioii ein schlichter Bauers mann angeblich aus Weinböhla, liiit einem Tragkorve aus dem Rucken, in welchem sich zwei große Krüge Rotliweni befanden. Der Bauer llagte über Gcldnolh und bot den von ihm ans »einem eige nen Griino und Boden gewonnenen Wem sür billiges Geld, 00 Mennige daS Liter, an. Die Beamten kansten dem Bäuerlein den hell „ns klar stnikelnden Nolhlvein bis zni» letzten Tropsen^ab und — waren geleimt. Der Wein des angeblichen We war ein Manisch, in' blnt befand. ^ . — Die Zahl der gegenwärtig in Sachsen bestehenden orga- nisirten Feuerwehren bcläust sich aus 465 mrt 33,885 aktiven Mitalirdcrn. Der Wein des angeblichen Wemböhlacr Winzers n dem sich nicht ein einziger Tropkcn Trauben- 0,000 Mk. gebraucht werden, einacleilek worden. Der C Jahre der Kirchenbanverein . BUrgerkrcsse doch »licht recht oroentlich eingedrunzcn. Die Samm lung von 150,000 Mt. sür den Kirchenbau ist seit längerer Zelt aus diesem Punkte stehen geblieben. — In der Geschichte der Universität wird es wohl der erste stall sein, daß der Rector der katholischen Kirche angetwrt. Es würde vielleicht auch weniger bemerkt worden sein, wenn der Rector nicht gerade am Resoimationssest ln feier lichster Weise sein Amt antrat. Der Geh. Rath Winbsckeid läßt allerdings seine Zugehörigkeit zur katholischen Kirche nicht besonders hervorlretcn. — Wie die Lohn-Kommission der Maurer und Zimmerer Leipzigs und Umgegend öffentlich anzcigt. Hai sic an die Arbeitgeber ein Circular erlassen, in welchem di? Forderungen der Arbeiter von Neuem kund getban sind, nämlich ctne lOsiündiae Arbeitszeit und 35 Pfennige Lohn sür die Arbeitsstunde elnzusübrcn und den 1. Avril 1885 in Kraft treten zu lassen. Die Meister möchten dies bei Veranschlagung von Bauten in Betracht ziehen. Die Gesellen würden alle ihre Forderungen mit alten ihnen zu Gebote siedenden gesetzlichen Mitteln zur Durchführung zu bringen suchen. Darnach dürsten wir a.w für daü nö-psts Frühjahr wieder Streitigteiten zwischen den Meistern und Gesellen der Bauhandwerker entgegcn- gcben. Die Meister haben zwar bereits Versammlung deshalb ge halten, eine Antwort ans das Circular aber nicht für nöthig ge halten. — Nach einer Bekanntmachung unseres neuen Kranken- versichcrungsanites entsprechen von der großen Zahl dev eingeschrie benen Hillvkassen nur 3 den Ansorocrungcn des Rc>chogeieyeS über die Arbciter-Krankcnversicl>erung, 58 dagegen nicht, letztere sind also von dem Zwangsleitritt zu de» Ortskrankenkaffen nicht befreit. — Ter 70 Jahre alte Tuchmacher Wilhelm Zehn in Kirch - hcrg ertrank dieser Tage. — Meerane, 12. Novbr. In der gestrigen Sitzung, dcS Kirctienvorstailves wühlte man Herrn Psarrer Tzickiaschcl in spttz- knnnersdois cinitlmmig zum Diakouus an hiesiger Staotkirchc. — Ehe in n i tz. In der heute Nachmittag 4 Ubr abgehalteneu 12. GcncralbcE.mimlung der Maschinemabrlk Wiede führte dm Vor sitz Herr Koinmerzienralh Mein. 8 Aktionäre waren anwesend. Die Tagesordnung wurde glatt erledigt und die ausschcideirdm Aussichts reiche w'.edergewälflt. — Schwurgericht. Hauptvcrbandlung gegen den Loh- gcrhermeistcr Friedrich Wilhelm Thomas auS Pirna wegen bctrüg- lichcn BankeroitS. Die Stemtoaiimaltlchast war von Hern» Vika- rialsrath Lufft, vie Vertheioigung von Herrn Rechisanwalt Fränzcl veitreten. Der seit eine ' langen Reibe von Monaten inhastirte und in Pirna etablirt gewesene Angetlagte ist 4t Jahre alt, noch unbesirast und betrieb »eben seinem Geschält einen Handel mit Leder rcsp. Härsten im kleinen Style. Anfang November v. F. Nagle g.grn ihn die Firma Ketzicher und Anorä in Pirna wegen einer Wechseliordernng von ca. 3c>00 M. bei der Handelskammer des Kal. Landgerichts zu Dresden und vergleichsweise verpflichtete sich Thomas bis zum 12. November Zahlung zu leisten. Er ver mochte aber nicht Wort zu halten und infolge dessen machte ihm an: 16. November der Gerichtsvollzieher »eins Aulwartung. An demselben Tage wurde anck vom Amtsgericht Pirna aus Antrag Tliomas' der Konrurspiozcß eröffnet. Bereits am 6. No vember 1883 empslng der Angeklagte aus Bestellung von der Firma Rosenau in Kissinacn 2 Ballen sog. Zahnsohlleder zu dem Fatturenvrcise von 015 M. 52 Ps. kreditweise geliefert unv diesen Posten verlauste er am >2. 'November, also 4 Tage vor Eröffnung des Konkurses, an den Schuhmacher Ackermann in Pirna gegen Daarzablung. Am 16. November fanden sich aber im Besitze veS Angeklagten nur noch 10 M. und es lag nun der Verdacht sehr nahe, daß er in der Absicht, seine Gläubiger zu hintergekcn, die von A. erlangte Summe oder wenigstens einen Tbeil derselben bei Seite gcickafft habe. Zu diesem ersten Punkt der Anklage bchauvtct nun ÄwmaS. er habe mit dem erwähnten Gelbe ausschließlich Schulden bezahlt und nimmt er dabei u. A. auch aus einen Bäcker meister mit dem Bemerken Becug. dieser habe von ibm 240 Nll auSgczablt erhalten, während der Zeuge versichert, daß er nur 10 M. bekommen have. Im Oktobe- 1883 erhielt der Angeklagte von Max Löwenstem in Berlin 10 Sack Gcrbestofs im Wrrthe von über 200 M. zugesandt und hiervon war ebensowenig, alS von weiteren 10 derartigen Säcken, die von einer unbezahlten Sendung aus Wim und Berlin herrührtcn, am Tage der Konkurse! öffnung zu entdecken, so daß auch hier die Annahme begründet erschien, er habe diele Wuare zum Nachtbril der Masse der Seite geschafft resp. verheim licht. Thomas bestreitet wiederum die Anklage und behauptet, der Löwensrein'sche Posten sei van ihm während des TeschästSbitriebe- au gebracht worden, woran die sachverständige Aussage de- Lok- gervermeisicrS Alibi imosein zweiseln läßt, alt hiernach m einer kurzen Zeit eine oerartiae Masse von Material bei dem geringen Umfange von T.S Geschäft nickt verwendet werden könne. I» dem zweiten Falle inacht Thomas zu sein« Entlastung geltend, die Gerd- »toff'äcke hätten, b-deckt mit Lohe, bei der Abpnindung in einer Numvelkammer gestanden und liege ein reines Versehen vor, daß dieselben nicht mit „attsgezcichnet" worden seien, wie er denn über haupt bei der Hil»svollstreckung nur im Anfang zugegen gewesen sei. Dementgegen fällt iuS Geivicht, daß nach den Aussagen eines Lehrlings der Meister nachträglich seine Zusricoenbeit über daS Versclnveiarn der Säcke zu erkennen gegeben, ja zum Schweigen über die A»geleae»h-i1 aufgeiordert haben soll, und ausfällig erscheint «S wohl auch, daß Thomas selbst io lange hinterm Berge hielt, bi- er genöthigt war. den Lffenbarungscid zu leisten. Ter vierte und letzte Punkt der Anklage bezieht stch aus eine, ursprünglich dem Thomas an eine Firma tn Merseburg zuitehcnde Wechielsorderung über 150 Mark sür gelieferte Roßlmute, die der Angeklagte laut eine- Brieses am Tage vor der Eröffnung des Konkurse» an seinen, in Dresden auf hältlichen Bruder, der allerdings auch Gläubiger T'S war, abgetreten hatte. Nach den Ergebnissen der BeweiSarttnadme. be, welcher l6 Z-iigen zur Vernehmung gelangten, erachtete Herr Staatsanwalt Lufft die Anklage in» Wesentlichen sür gedeckt und empfahl den Herren Gelcbwoiencn die Bejahung der Schuldsrage. Die Ver« «heidigung hielt jedoch die belastenden Momente nicht sür die Schuld des bisher unbescholtenen Angeklagten ausreichend und die j Auslübrungen "es Herrn Redners wurden auch von den Ge schworenen acceptirt. io daß der Wadrivruch mit einem erlösenden „Nichtichuldtg" beantwortet und deingemäß aus Freisprechung er kannt wurde. Jortfetzung de« lokalen rhelle« »eit« », wird. htnMr schimae! die Herren Mül und Geheimer Eons««» verb^ Viee-Konsul Oetersburg lh Rai ^ ?n0oH°nf«ren, «A wie ibend. den Ik». d. M . durch den diejn.den swndlaefl Borfftz sühim .entschil und lverdcn men atzfeldt. Unterstäät-srkwtär Affch !,»row da- Deutsche Reich aus der ü »ich gehilbet aus dem deutschen , ^ imidt und dem ftonMschr« «ol. schaflörath Ranch«. Stichwal,lergebnlsse. Von konservativen ftegten: Leyffarth in Hrr-ietd-Rolbcnbulg gegen Vr. Perrot und Gras Dohna in Rosenbrra-Lübau: von Deutschfteistnntgen; Marlu- Pstüger in Lörrach mit 7657 St. über Blankenborn tnat.-ltb.) mit 7080 St^ Müller ln Königsberg mit großer Majorität über Godau lSocI; von den Natloiialltveralen: Woermann-Hamburg mit 16.4l7 St. Über Helm«! (So,.) mttll.617 SE Sedlmmr-Mün- chen I. mit 9226 St. Über Ruvvert (Ner.) mit 72V2 St.z von den Soilaldemokratrn: von Volkmar-München U. mit 12,700 über Wesiermei^r mit 7606 St» Helne-Ntngdeburg mit 12.304 St über Büchleiinmn (ftetk.) mit 0174 St. und Gullcnderger in Nümbeig mit 14.864 über Crämer (sreis.) mit 12Mi St. AtS deutscher Generalkonsul für Kapstadt und Südafrika wird von offiziöser Seite der bieherig« Konsul tn Singapor», Vr. Bieber genannt. Die Berhcmdlungen des preußischen StaatSrathes über die Lu-dehnung der Unfallversicherung haben sich mr- genrein umfangreich gestaltet. Die Ausnahme der Transportuntcr- nehmungen in den Nahmen deS Gesetzes koimte mit verhältmß- »läßiacr Leichtigkeit erfolgen, namentlich auch deshalb, well die Eisenbahnen ganz überwiegend in den Händen der Negierung sind. Desto verwickelter gestaltet sich das Verbältniß gegenüber der Land- nnd Forstwirthschast. Eine große Zahl von Aenderungen an dem iüi'gst erlassenen Gesetze werden nütbig iverden und wird «s voraus- sichctlch hierzu einer längeren gesetzgeberischen Arbeit bedürfen. Nährend der Kronprinz den Ehrenvvrsitz führte. wurde die Bc- rathung der Adtheünna von deui Minister sür Lairdwirthschast Dr. Lucius vrSsidirt. Fürst Bismarck bethelligte sich wiederholt und eingehend an den Verhandlungen, deren Schluß, so »seit es die AbtheUungsberalhung der Ausdehnung des llnfallgesetzes betrifft, heute erwartet wird. Die Kommission, welche inr Reichs-Gesundheits-Amt die Jmpffraae beralhen, hat ihre Verhandlungen z» Ende geführt. Es ist über die wichtigsten Punkte eine völlige Uetzerciiistimmung der sachverständigen erzielt wordm, mit Ausnahme der drei ein- sich Kl he gegner. Ausnahme Die Kommission hat sirter! ^ ^ chverständigen er^ic Gunsten des Überganges von der Imphung inithu mamsirier Liinivhe (von Arm zu Ami) zu der mit mnmastscher LtznPbe (Kälberlniiiphe) ausgesprochen und auch eine Anzahl wichtiger Normativ-Bestim mungen über die Ausführung des Jinvfgesetzes getroffen. Einem Verehrer des Fürsten Bismarck in Heidenheim (Württemberg), der in der Freude des Wahlsieges den Sieg der deutschen Partei auch dein Reichskanzler »litthcilte mit der Bemer kung. daß die Gegner die Kandidatur Fischer's einen dummen Schwabenstreich nannten, wurde folgendes Schreiben zugesandt: „Für die Begrüßung durch Ihr Schreiben danke ich verbindlichst und freue mich, daß der 14. Wahlkreis seine reichstreue Gesinnung durch die Wahl des Bürgermeisters v. Fischer so erfolgreich bestätigt bat. Wenn das ein Schwabenstreich rft, so ist es nn Sinne von Uhland's bekanntem Gedichte, zur Ehre des schwäbischen Stammes, v. Bismarck." Herzog Georg von Qldenburg, der 1655 geborene zweite Sohn des Grobherzogs von Oldenburg, war von dem im Jahre 1867 gestorbenen Erzherzog Stephan von Oesterreich zum Erben der Standcsherrschaft Holzappet-Schamnburg in Nassau eingesetzt. Dagegen prvzeisirte der Fürst von Waldeck Dem Herzog Georg ist »linmehr die Herrschaft Schmimburg abgesprochen worden und ist ec verurthcilt, dieses Stammgut mit allein Zubehör und Gerecht samen, Bergwecken. Mobilien und den seit 1875 durauS gezogenen Früchten re. herauszugeben. Berechtigtes Ausseben erregt die steckbriefliche Verfolgung des früheren schweizerischen Konsuls in Bremen, Aua. Ir. Fried», von Hevman n. Derselbe, im Steckbrief noch als solcher be zeichnet, war bereits im Juli d. I. seines Amtes entboten worden und scheint nur die laiifenden Geschäfte bis zur Ernennung dc-S Nachfolgers, welcher inzwischen bereits ernannt ist. fortgesührt zu baden. Die steckbriefliche Verfolgung ist wegen betrügerischen Bankerottes ausgestellt worden. Mitte» auS einer Hochzeitsgesellschaft während des Tanzes wurde in Berlin der Bruder des Bräutigams von der Gelle seiner Tänzerin von Kriminolbcamlen abgeholt und nach dem Kri- mmalkommiffariat gebracht. Der Fcstgenommcne, ein KommiS I.» ist schon seit einiger Zeit wegen schwerer Verbrechen vergeblich ge jucht worden, da er in der Wolmung seiner Eltern, bzl denen er als wohnhaft polizeilich aiigemeldet. niemals zu finden war. I. verführte junge Mädchen zu Diebstählcu und ließ sich von ihnen das gestohlene Geld herausgeben. Leisteten die Mädchen seinen Forderungen nicht freiwillig Folge, »o schlug er sie in brutalster Weise. I. hat sich Monate hindurch nicht unbedeutende Sum men »erschafft. Aus München kommt die Nachricht von dem daselbst erfolgten Seldst inord des allen Besuchen» der Traunsee-Gcgend wenigstens dem Namen nach bekannten Realitätmbcsitzers und Groß-Industriellen Sartori. Der Unglückliche, den ein langiäbrigeS unheilbares Leiden veranlaßte. seinem Leben mittelst eines Nevolverschusses ein Ende zu mache», war ein viclbeneideter Man»; beneidet zumal von Jenen, die seinem Privatleben ferne standen nick nur die herrliche Besitzung ani Traunsee kannten, welche den Namen Sarwn's führte. Das inmitten der lieblichsten Wald- und Parkanlagen sich erhebende villenartige Schloß „Sartvvi", welches von prachtvollen Rosenhecken umschlossen, den schönsten Ausblick aus den Trounsee bietet, be wohnte der vielbeneidete knmlc Mann nur während einiger Wochen deS Donimcrs. Sein Leiden zwang Im von Kurplatz zu Kurplatz zu ziehen und dem idyllischen, mit dem größten Komfort ausgestatteten Heini >ern ^:n bleiben. Außer diesem aus eine halbe Million Gulden auch noch ein großes Säge- S Erträglich abwars. Tie Zeilen stch in das reiche Erbe. Oesterreich. Zwischen Kalafat und Severin fand aus der Donau ein Zusammenstoß des österreichischen Dampfers „Galatz" mit der Kanonenschaluppe „Pandur" statt, wodurch letztere sank. Der „Galatz" hat keine Beschädigung erlitten. AuS LietmannS (Be,. Zwettl) wird unter Betheuenmg der Wahrhaftigkeit folgende Begebenheit geschrieben: Eni armer Häusler lag todtkrank nn Bette und sein Weib rüstete sichckrüh Morgens, lm nahen Walde dürres Holz tu suche». Der Mann spricht: „Geh'. Wei'. bleib heut' dahoam. mir iS sterb'nsüdcl " Draus das Weib: „I konn net. « muaß fort; mit wo« that i denn »n Winter rinboaz'n? Wonnst sterb'n sollst, so stell' i dir do am Tisch 'n Wochsstock hin undZundhölzln a dcuu; lösch'n aber, bevorst gain a'stvrb'n bist, auat ans. daß nfft'n Feuer koan Unglück net a schiacht". Als das Weib Abends nach Hause kam, war der WachS- swa zu Ende gebrannt und der Mann — tobt. «»»«»reich. In Toulon wurden zwanzig neuü Cholera- fälle korrstatirt. Drei Ordensschulbrud« sind gestorben, deren Schulen wurden geschlossen Der Drvutine der Bonne, der Doyen (Senior) der Kammer, Guichard. ist plötzlich tm Palais Bourbon, während er sich mit seinen Kollegen unterhielt, gestorben. Der Präsident vriffon er öffnet, di« Sitzung, gedachte in »tuenden Worten det Verstorbenen und beantragt» zum Zeichen der Trauer die Sitzung »u schließen. ES erfolgte allgemeine Zustimmung und di» Sitzung wurde geschloffen. Italien. Geh- Rath Dr. Koch auS Berlin, der Komma Bacillenkoch, ist in Rom anaelangt, Lat sich zunächst aus einige Tage zu seiner Erholung nach Tivoli begeben und wird später m Rom. dann tn Sicllien Untersuchungen über den Verlaus der Cholera- Epidemie aiistrllen. Schweiz. Di« bereits mehrfach erwähnte Affair« der Stadt Lugano hat sich bereit- zu einem Konflikt zwischen der schweizeri schen Bundesregierung und der Regierung des Kantens Tessin zu- gespitzt. Die Telstner Regierung hat trotz des Besehlö de- BundcS- rati.eS die Erekutionsmaßregckn gram den Grmetnderath von Lugano bi- zur Entscheidung her Streit,raac durch die Bundtsbebörven ein,»stellen, die Grundstücke eint» MttgUedeS sequestriren lassen. R«»>««d. Milet»«» de- lrenGenaal- eluderathcS armem »n Sibirien kommt die Mlttheillmg, da^Aeneral Swistanow, General- Adjutant dr- Kaiser», de, in speziellem Austtaa nach jenen ent legene» Gegvld« «lchickt wurde, «tu« «usr «eche tu» Mitz» »ini-a eine >^ «mv Aufstö ncaen lasirn. mußte « sion s< gnlbe von E rcits k von d< Ei» L wurde aebrac Mann sammr den K slümw 43 Ps Ezplo Masch allen T ohne! deS Z ivurdc empsa Üscr I batte, bemill gcflllil Däckc Feder rillimr Gesar Sckat angkti licde» feierst schwci L unter sie da oo Adres daß d ie>P. ^ da-, 8 das ' ganze NlÜ-Z» fügt I der g Word» letzkei Am'n Freu! Gan» keine «ind Znsai spriw Mr.' Üßll Wal, sein« ein, ici'ds Blai, rmm Wer gewc sell-sl tlieui Mac 2>M imix präi^ In reich sich !.md 2l des erho lüg« er>r< bliä gele zui uni .Li
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