Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188002141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-14
- Monat1880-02
- Jahr1880
-
-
-
926
-
927
-
928
-
929
-
930
-
931
-
932
-
933
-
934
-
935
-
936
-
937
-
938
-
939
-
940
-
941
-
942
-
943
-
944
-
945
-
946
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«scheint tLgUch früh 6 V, Uhr. Redottt», «rpedltie« JohaumSgaff« 32. der ttebattloor BormittagS 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. »k dtr ctn^landt«« »anu- icrlr» «achl sich d«k Ardoclto« ,»ch« »rriindttch. der für die nächft- Rnmmer bestimmten an Wochentagen dt» Mttta-S. an Sonn- ,e« früh bis'/.V Uhr. I» de» Filiale, für 2,s. Lmuch»e: Ott» Klemm. UmverMtspr. 22, -0»tt» Lösche. Satharmenstr. 18, p. unr bi» VZ Uhr. Uchztztr..TagrblaN Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtc, Handels- Md Geschäftsverkehr. Auflage 16.000. XbeooeAeoteprri« vlettelj. 4>/,Mk., iacl. Bringerlohn 5 Ml., durch die Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne Nummer 23 Pf. Belegexemplar lv Pf. Gebllbren für tLxerabeimgen ohne Postbessrderung »S Ml. mit Posibefördcrung 48 Ml. r«serttc ögesp. Petttzeil« 20 Pf. Größer« Lchnsten laut unserem PrriSvrrzr,chniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. UectaZir« „Irr vem »rdattloooßrich bi« Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lrpedttt», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pt»««nnoar»oäo oder durch Postvorfchaß. 70. Sonnabend den 14. Februar 1880. 74. Jahrgang. io» L »9,756 >9,756. l. t«tÜ«L L .Lp.1/7 7Q a. 6. «0.P.1/77O 3.1». Oemp. /p. 1,173 i,. 6. kr.-4_83k. rr.-S4t30^ kr.äK40k. i. i. l. l. » » r. ?. ?. i L L 6. 6. 6. » e 873L P r k »a ktromer; Zur gefälligen Achtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 15. Februar nur Vormittags bis '!»9 Uhr geöffnet. Bekanntmachung. Ter a« 1. Februar dieses Jahre» söltge erste Termin der TtaatS^trundsteuer ist in Gemäßheit de- Gesetzes vom 9. September 1843 in Verbindung mit der durch das Gesetz vom 3. Juli 1878 getroffenen Aenderung nach Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit m entrichten, und werden die Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nedst der städtischen Grnndsteuer, welche an demselben Tage mit «ins vom Tausend de» im Kataster eingestellten «rundwertheS fällig wird, vom genannten Tage ab bis spätestens 14 Tage nach demselben an unsere Stadt-Steuer-Ein- »ahme allhier — Brühl »1, Blauer Harnisch, 2. Stock — abzuführen, da nach Ablauf der Frist die gesetz lichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Leipzig, den 30. Januar 1880. Ter Nath der Stadt Leipzig. v« Georgi. Taube. Bekanntmachung. Auf dem nördlichen Friedhof hier ist der Hauptweg zu macadamisircn und sollen die damit verbundenen Arbeiten an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Tie Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamt, RathhauS, Zimmer Nr. 18, aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Macadamtfirnng in dem nördlichen Friedhof betreffend" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 19. Februar d. I. Nachmittags 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 8. Februar 1880. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Wa Or. Georgi. angemann. Nicolai-Gymnasium. An die nachbenannten, für VI und V angemeldeten Knaben: Bernhardt, E. Müller, Frieling, Betthold, Thörey, Schäfer, A. Schmidt, Ohms, Dähnhardt, Fischer, Büttner, Panse, Meh, Alter, Lieoler, Hermann, Barge, Gangloff, Thomson, Wünsch- mann, Liebknecht, Berg«, Steckner, «tzttbier. Genial» Reichert, Hockmnth, Roßberg, Krauß«, Reß, W. Werner, Thorn, Schilling, P. Schmidt, Baffenge, Pinsdorf, Pusch, Iosky, Sterz, Aqricola, Grimm. Klöckner, Meyer, Vogler, Gottweiß, Schubert, Pamtz, Seiffe, Osterloh, Hartung, Dürr, Brunow, E. R. Oertel, Laue, Taubenheim, Brückner, Zesch, Scbüffner, Sevin, Adam, Gänzel, M. Werner, Häßncr, Stäglich, Scbmorl, Weiße, Belmonte, Neß, Reusche, Laska, R. Oertel (?), Espenhayn, Hevdenreich, Bon (VI). — Weickert, Braune, Lampe, Hüffer. Dreydorff, HiS, Bruhns, Bökelmann (V) ergeht hierdurch die Aufforderung, sich TonncrStag, den 2S. Fedruar pröctS '/,8 Uhr zu einer vorläufigen «nsnahmeprnsnag im Nicolaischulgebäude einzufinden. Sie haben zu derselben die erforderlichen Schreib materialien sowie ihre letzte Schulcensur mitzubringen. Unentscbuldigtes Wegbleibcn wird einer Zurück nähme der Anmeldung gleicbgeachtel werden. Sollte sich nach dieser Prüfung unerwarteter Weise die Füglichkeit weiterer.Receplionen Herausstellen, so wird den NSchftbcrecbtigten unverzüglich davon Mittheilung gemacht werden. Das RecepttonSepamen für die Claffen I—IV wird am 5. April von 8 Uhr ab stattsinden. Leipzig, den 13. Februar 1880. Prof. Th. Vogel. Bekanntmachung. Die Unterzeichnete Kircheninspection bringt hiermit zur öffentlichen Kcnntniß, daß nächsten Sonntag, dev 15. diese- Monats, vormittag» st Uhr di« feierliche Stnweihung der nmgebantcn Matthäiktrche stattsinden wird. Um 8 Uhr Morgens wird die Feier durch ein erstmaliges Einläuten vorbereitet werden. Leipzig, den II. Februar 1880. Die Kircheninspection für Leipzig. Ter Superintendent. Ter Rath der Stadt Le vr Fr. W Valentiner, >. v. kpk. . vr. Tröndlin. erschmidt. Bekanntmachung. Es wird der Gemeinde zu St. Matthäi hierdurch bekannt gegeben, daß am Sonntag de» 15. Kedrnar, als am Tage der Einweihung der Kirche zu St. Matthäi, der Eintritt in die Kirche 1) den officiell geladenen Personen von Osten her durch die neue Eingangshalle, beziehungSw. durch die Predigerwohnung, 2) der Gemeinde durch das neue Nord-Portal und durch die westlichen Eingänge freisteht. Leipzig, den 13. Februar 1880. Ter Ktrchendorstand zn St. Matthäi. vr. Evers. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Gemeindevertretung haben wir den für die Bebauung des Areals deS Grund- stücksS zum „Kurprinzen" von der Leipziger Jmmobiliengesellschaft ausgestellten Bebauungsplan genehmigt und denselben in unserem Bauamt (Tiesoauabtheilung) zu Jedermanns Einsicht vier Wochen lang ausgelegt, was hiermit in Gemäßheit 8- 22 des Regulativs, die neuen städtischen Anbaue re. betreffend, zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Leipzig, den 12. Februar 1880. Ter Rath her Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Wilisch, Aff. Vermicthungen in der Fleischhalle am Hospitalplatze. In obiger Fleischhalle sollen die Ahthetlungen Rr. 2 vom 15. April dieses JahreS an, Rr. S vom 5. März dieses Jahre- an gegen einmonatliche Kündigung anderweit vermtethet werden und haben wir hierzu Verfterungstermin auf Sonnabend, be« 21. diese» Monat», vormittag» 11 Uhr» an RathSstelle anberaumt. Die Versteigerung»- und vermiethungrdedingungen können schon vor dem Termine aus dem Rathhaus saale, 1. Etage, eingesehen werde». Leipzig, den 2. Februar 1880. Ter Rath brr Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Stütz. Katholische Bürgerschule. Ostern 1880 sind diejenigen Kinder der Schule zuzuführen, welche bis zum I. ?lprrl laufenden JahreS das sechste Lebenslahr erfüllt haben; auch werden, auf Wunsch der Eltern oder Erzieher, solche Kinder ausgenommen, die mit dem 30. Juni dieses Jahres ihr sechstes Lebensjahr vollenden. Anmeldungen haben Montag, den ist.. DienStag, den 17. Februar, Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, Mittwoch, den 18. Februar. Vormittags von 8 bis 12 Uhr, und Donnerstag, den IS. Februar, Nach mittags von 2 bis 4 Uhr, in der Expedition des Unterzeichneten, Rudolphstraße 7, IN, zu erfolgen. Von den aufzunehmenden Kindern, welche in der hiesigen katholischen Kirche getauft find, ist nur der Impfschein, von den übrigen aber sind das Tauf- oder Geburlszcugniß und der Impfschein vorzulegen. Leipzig, den 3. Februar 1880. I. Vöbmann, Direktor. Der Reichstag und -ie Parteien. Die beginnende ReichotagSsession trifft sämmt- liche Parteien in einem mehr oder weniger ausge prägten OährungSrustande. Selbst die Fort schrittspartei, die sich so lange und so laut der vollsten Homogenität gerühmt, befindet sich in Heller Spaltung. Wichtiger sind die Divergenzen, welche sich in jüngster Zeit im Schoße der con- fervativen Fraktion des preußischen Abgeord netenhauses gezeigt haben. Sie werden auf die entsprechende Seite des Reichstags schwerlich ohne Rückwirkung bleiben. Dazu kömmt die Wahr scheinlichkeit, daß der Gesichtswinkel, unter welchem die nicht preußischen Mitglieder deutsch- conservativen Fraktion die Militairgesetz- uovelle betrachten, von demjenigen der preußischen Mitglieder nicht unerheblich abwerchen wird. Nicht minder fällt der hier besprochene Umstand für die deutsche Reichspartei ins Gewicht. Reichlich zwei Fünftel der Mitglieder dieser Fraktion sind Nichtpreußen und schillern we nigstens zum Thcil bedenklich ins Particula- ristische. Ueberhaupt aber wird den Conser- vativen durch d»e Militairgesetznovelle und deren finanzielle Consequenzen eine höchst unbequeme Lage bereitet. Sie haben sich im vorigen Jahre gar sehr in der Rolle der Bolksbeglücker gefallen. Ir welchem Lichte müssen sie jetzt dem Belke erschei neu, da die so fest verheißenen Steuererleichterungen immer weiter in das Reich der frommen Wünsche zurückreichen? Noch erheblich empfindlicher indeß wird diese Verlegenheit für Vas Cent rum. Im vorigen Jahre hat dasselbe nicht geringe Mühe gehabt, seine Getreuen im Lande von der Zweck mäßigkeit der neuen Steuern bezw. Finanzzölle zu überreugen. Kaum hat sich dre Aufregung be schwichtigt, da kommt das neue Militairgesetz mit fernen großen Mehrausgaben. Gewiß, da« Centrum ist durch seine Abstimmung für jene neuen Steuern weder logisch noch sonstwie gebunden, auch die Militairvorlage zu accepti- icen. Nach seinen Wablprogrammen hat e» sogar die Verpflichtung zur Ablehnung derselben; denn in diesen Programmen versprach cs nickt allein die Verkürzung der Dienstzeit, sondern auch die Verminderung der Fricdenspräsenzstärke de- Heere». Aber die Gründe, welche die Taktik der Centrums- parte, im vorigen Jahre bestimmt haben, dauern heute fort. So lange die Verhandlungen der preußischen Regierung mit Rom — gleichviel mit welchen Aussichten — überhaupt fortgesetzt werden, wird Herr Windthorst dem Fürsten Bismarck gegenüber sehr maßvoll und wenigstens scheinbar entgegenkommend operiren müssen. Welche Wir kungen diese Lage aber im Innern der Partei bereits hervorbrmgt, davon hat der in der bayerischen Abgeordnetenkammer gestellte Antrag behufs Herbeiführung einer die Militairnovelle ablehnenden Instruction der bayerischen BundeS- rathSmitglieder Zeugniß gegeben. Der Antrag konnte nur den Sinn haben, eine ähnliche Taktik der Centrumspartei wie im vorigen Jahre von vorn herein zu Hintertreiben. Der Parteileitung ist es freilich gelungen, die Zurückziehung des An trags unter einem wenig überzeugenden Vorwände durchzusetzcn, aber die verschiedenartigen Strömun gen, welche die dermalige Situation in der Cen trumspartei erzeugt, werben dadurch nicht aus der Welt czeschafft. Größer aber, als in allen übrigen Parteien, müßte die Gährung, wollte man den Versicherungen gewisser demokratischer, fortschritt licher und sonstiger feindseliger Stimmen Glauben schenken, in der nationalliberalen Partei sein. Cs liegt auf der Hand: die nationalliberale Fraction des Reichötegs wird einige Mühe haben, die ReminiScenzen des letzten SommerS zurückru- drängen. Die augenblickliche Lage kann ihr dabei aber nur förderlich sein. Neben der Militair- novellc steht für die diesmalige Reichstagssession ein Gesetzentwurf von noch viel weiter tragender Bedeutung: jene Aenderung der Reichsverfassung mit ihrer unvermeidlichen Schwächung des ge setzlich garantirten parlamentarischen Einflusses Wie die Dinge liegen, kann eine zuverlässige Ver- theidigung der Rechte der Volksvertretung nur von den Liberalen erwartet werden. Anderer feits ist die Mitwirkung der Liberalen unentbehr lich. wenn die durch unsere Stellung in Europa bedingte Verstärkung unserer Wehrkraft gesichert werden soll. Angesichts dieser doppelten Aufgabe ergiebt sich als ein schlechterdings selbstverständliches Gebot der Situation, daß diejenigen liberalen Männer, welche die Erfordernisse der Machtstellung des Reichs und die Bertheidigung Dessen, was wir an freiheitlichen Institutionen besitzen, gleich mäßig in» Auge fassen, sich zu cinmüthigem Vor gehen zusammenschließen. Wäre eine national liberale Pattei nicht bereits vorhanden, sie würde aus den heutigen Verhältnissen mit Naturnoth- Wendigkeit von selbst hervorgehen. Welcher Grund könnte unter solchen Umständen dazu bestimmen, den durch ein Dutzend Jahre bewährten Verband aufzulöscn? ' Politische Rebersicht. Leipzt-, 13. Februar. Es ist eine hochbedeutsame Botschaft, welche der Kaiser durch Vermittelung des Reichstages an die Nation erlassen hat. Ucber den Inhalt derselben ergingen schon seit einiger Zeit im voraus mancherlei Andeutungen, aber dennoch gestehen wir, durch einen Theil der Thronrede überrascht worden zu sein, nämlich durch die Motivirung der zweijährigen Budgetperiode. Die Thronrede sagt hierüber: Die Bestimmung des Artikels 69 der Reichsver fassung, nach welcher der ReichShaushaltSetat für je des EtatSjahr vor dessen Beginn dnrch ein Gesetz festzustellen ist, macht es unvermeidlich, den Reichstag zu einer Zeit einzuberuscn, zu welcher in der Regel zahlreiche Landtage die ihnen verfassungsmäßig ob liegenden Geschäfte noch nicht zur Erledigung ge bracht haben. Um der Beeinträchtigung, welch« den Reichs- wie den LandeSinteresscn aus der Gleichzeitia- krit der Reichs- und Landtagssessionen erwächst, wirk samer zu begegnen, als es auf den seither einge schlagenen Wegen erreichbar gewesen ist, werden die verbündeten Regierungen Ihnen eine Geseste-vorlage zugehen lassen, welch« den Artikel 69 und «niae mit ,hm in Verbindung stehende Artikel der Reich-Ver fassung in dem Sinne abzuändern bezweckt, daß die gesetzliche Feststellung des Reich-hauShaltsetat- fortan auf einen Zeitraum von je zwei Jahren Mttfin- den soll." Dem gegenüber drängt sich die Frage aus, warum neben den „bisher eingeschlagencn Wegen" nicht erst daS oft genug empfohlene Mittel einer Um stellung der zur Zelt üblichen Aufeinanderfolge von Landtagen und Reichstag versucht wurde, bevor man zu einer so tiefgreifenden Verfassungs änderung schritt. Handelt eS sich wirklich nur um den Uedelstand, der in dem vorstehend angeführten Satze bezeichnet wird, so würde Dem durch diese Umstellung in vollauf wirksamer Weise abzuhelfcn sein. — Die Thatsache, daß der vom Bundesrathe beschlossene Etatsentwurs eine Erhöhung der Matricularbeiträae ins Auge saßt, war be reits bekannt. Die Eindringung neuer Stcuervor lagen wird nur im Allgemeinen anaekündigt, eine sNlttheilung über die conerete Natur derselben nicht gemacht. Auch mit der Ankündigung der Verlän gerung deS Socialistengesetzes erfuhr man nicht» Neues mehr. Der Kreis der minder wichtigen oder doch minder sensationellen Gesetz entwürfe wird mit den in der Thronrede ange- getenen schwerlich erschöpft sein. Wenigstens sieht man einer Vorlage über die Versorgung der Hinter bliebenen der Reichs beamten, welcve sich in den NegierungSkreisen in Vorbereitung befindet, noch für diese Session mit einiger Sicherheit entgegen. — Die Umgestaltung und Weiterbildung der Grundlagen, auf welchen unser Heerwesen beruht, wird, entsprechend den durch die Presse schon bekannt gewordenen Motiven, mit einem Hinweise auf die seit Erlaß de« Gesetzes von 1874 in „benachbarten Staaten" zur Durch führung gelangten „umfassenden Erweiterungen der Heereseinrichtungen" begründet. Die Thronrede erkennt die Schwere der dem Volke mit dieser Vor lage auszuerlegenden Opfer in vollem Maße an; aber gewiß ist ihre Zuversicht berechtigt, „daß der Schutz der höchsten nationalen Güter gegen jede Gefährdung von außen her von dem gesammten deutschen Volke und seinen Vertretern mit gleicher Klarheit für nothwendig erkannt und mit gleicher Entschiedenheit gefordert wird, wie von den ver bündeten Regierungen." Doppelt erfreulich und dankenSwerth sind angesichts des immerhin be unruhigenden Charakters, den die Nothwendiakeit einer Vermehrung der militairischen Streitkräfte an sich trägt, die Versicherungen, welche die Thron rede Über unsere auswärtigen Beziehungen giebt. Die mehrfach mit besonderem Nachdruck ausgesprochene friedliche Tendenz der deutschen Politik wird im Ausland« deS Eindrucks nickt ver fehlen. Mit der Betonung deS Bestrebens, für die Erhaltung de» Friedens „die Mitwirkung und d,c Bürgschaft der gleichgesinnten Mächte zu gewinnen und sicher zu stellen", wird kundgegeben, daß das deutsch-österreichische Bünvniß nicht exclu siver Natur, sondern den Kern eines europäischen Friedensbundes zu bilden bestimmt ist. Möge diese Perspective nicht ein bloßer Wunsch bleiben, sondern der Welt rum Segen gereichen! Aus dem Reichstage wird uns wie folgt vom Donnerstag geschrieben: „DaS HauS nahm in seiner heutigen Sitzung eine Reihe geschäftlicher Mittheilungen entgegen. Der Namensaufruf ergab die Anivesimbcit von 221 Mitgliedern, also die Beschlußfähigkeit. Unter den bereits eingegangcnen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht