Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188002236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-23
- Monat1880-02
- Jahr1880
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1880
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«rschekU tLgltch ftüh 6»/. Uhr. »rdattt«» «ch Twcd««» JvhanniSgaff« rs. ÜPachßmitt, der »ed«ctt»«: vmmnttagS 10—12 Uhr. Nachmittag« 4 6 Uhr. Mr d« NLL-abk r<a^taud»er «»n»> jcn»tk »»ch« sich d» «rt>»cn»o mich, »e der für die nächst- Nummer bestimmten ^.»tt sv Wochentage» dis > Uhr Nachmittags, an Lau», »d Festtagen früh dis '/,S Uhr. Z, de» FiUatka fitt Zch -^muhm«: vtt» stlevno. UuiversitätSstr. 22. -MtS L-schk.Katharineustr. 18,p. vvr dis V^r Uhr. MMtr LagtblaN Anzeiger. Organ für Politik, Lolalgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 1K.VSS. dd»«»e«e»t»»rrt» viertelt. 4^/, Mk^ inet. Vniraerloh» d Mt., durch di« Post bezogen » Mt. Jede einzelne Nummer 2L Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen »hur Postbeidrderuug S» Mt. mst Postdesvrderung 48 Mt. Jastrate tgrsp. Petitzeil« Lv Pf. ErdHere Lchnsten laut unserem PreiSverzeichnitz.—Tabellarijcb, r Sah nach höherem Tarif. »ect»»e, »ater »na LcVaNisaaprtch die Spaltzeil« 40 Pf Jnfnat« sind stet« an d. LkPedttt"« zu seudcu. — -tabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»»av»«r»it<j« »der durch PostvorschuH. 79. Montag den 23. Februar 1880. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, in nächster Zeit die Reicbsfttasie neu pflastern zu lassen, und ergeht deshalb an die Besitzer der angrenzenden Grundstücke und bei. an die Anwohner hierdurch die Aufforderung, etwa beab sichtigte, den bezrickneten Straßentract berührende Arbeiten an den Privat-, Gas- und Wasserleitungen und Veischlrußen ungesäumt und jedenfalls vor der Neupflasterung auszuführen, da mit Rücksicht auf tue Er haltung eines guten Straßen Pflasters dergleichen Arbeiten während eines Zeitraumes von 5 Jahren nach beendeter Neupflasterung m der Regel nicht mehr zugelassen werden. Nickt minder werden die Erstgenannten unter Verweisung aus unsere Bekanntmachungen vom 2. Januar 1877 und vom 29. März 1879 aufgesordert, bei Vermeidung einer Geldstrafe dt« zu 60 oder der sonst in den gedachten Bekanntmachungen angrdrohten Nachtheile die Unterführung der Dachtraufen mittelst besonderer Aallrohrschlcußen unter den Fußwegen hindurch in die Hauptscklcuße der Straße rechtzeitig und spätestens bis zum 5. Mai d. I. bewirken zu lasten. Leipzig, am 18. Februar 1880 Ter «alb »er Stadt Leipzta. vr. Georgi. l»r. Wangcmann. Bekanntmachung. Dir beabsichtigen, in nächster Zeit die Kocdstrasie auf dem Tratte von dem Zritzer Tbor an bis zur Arndtsttnße und die Südstraße auf dem Tratte von dem Zeißer Thor an bis zur Scdenkcndorfstraße neu pflastern zu lasten und ergeht deshalb an die Besitzer der angrenzenden Grundstücke und bez. an die An wohner hierdurch die Aufforderung, etwa beabsichtigte, den dezeictmeten Straßentract berührende Arbeiten an den Privat-, Gas- und Wasserleitungen und Briscbleußen ungesäumt und jedenfalls vor der Neu pflasterung auszusühren, da mit Rücksicht auf die Erhaltung eines guten Straßenpflasters dergleichen Arbeiten während eine- Zeitraumes von 5 Jahren nach beendeter Neupflasterung ,n der Rege! ,licht mehr zu gelassen werden. Nicht minder werden die Erstgenannten unter Verweisung auf unsere Bekanntmachungen vom L. Januar 1877 und vom 29. März 1879 aufgesordert, bei Bermeidung ein>r Geldstrafe bis zu 60 oder der sonst in den gedachten Bekanntmachungen angedrobten Nachtheile die Unterführung der Dachtraufen mittelst besonderer Fallrodrschleußen unter den Fußwegen hindurch in die Hauplscbleuße der Straße recht zeitig und spätesten- bis zum IS April d. I. bewirten zu lasten. Leipzig, am 18. Februar 1880. Der «ath de, Stadt Leipzig. 0r Georgi. vr Wangcmann. . Gewölbe-Lermiethung. DaS bis vor Kurzem an Herrn Palentin Donath auS Schmölln vernuelbet gewesene, mit Gaseinricbtung versehene Verkanssaewölde im Erdgeschosse des Stockhauie« am Nascbmarkle links des Burgkeller-Durcb- gange» soll zur sofortigen anderweiten vermtethuug gegen einbalbiährlich- Kündigung ronnerstaa, den 4. März ». I. «ormtttags II Uhr an Rathsstellc »ersteigert werden. Di» Berswigirnng». und Venmethungsö edingungen liegen edenUcieidst (Saal der I. Etage) schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 20. Februar 18«. Der «gth »er Stadt Leidrt» vr. Georgi. StSß. Thomasschule. Die Prüfung der zur Aufnahme in die Quinta und Sexta angemeldelen Schüler soll Donnerstag, den 2«. Februar, von früh 8 Uhr an vorgenommen werden. Schreibmaterialien sind mitzudringen; ebenso Tauf und Impfscheine, soweit dieselben noch nickt vorgelegt sind, und die letzten Schulzeugnisse. v,. ««stet». Bekanntmachung, die Anmeldung taubstummer Kinder betreffend. Nack Verordnung deS Königlichen Ministeriums des Cultus und öffentlichen Unterrichts werden voraus sichtlich außer den bereit? angemeldeten noch einige andere taubstumme Kinder nach Ostern dieses Jahre» m den Taubstummenanstalten zu Dresden und Leipzig Ausnahme finden können. Wir veranlassen daher die Ellern taubstummer Kinder, beziehentlich die Stellvertreter der Eltern, die jenigen bisher noch nicht angemeldeten taubstummen Kinder, deren baldige Ausnahme in eine Taubstummen anstatt wünscbenSwerth erscheint, unter Beibringung der nöthigen Unterlagen spätesten- bis zum 1. März dieses Jahre» bei unS zur Anmeldung zu bringen. Zugleich werden die zur Erziehung taubstummer Kinder Verpflichteten hierdurch aufgesordert, bis Vnde dieses Monat» Namen. Geburtstag und Geburtsort taubstummer, hier aufhältlicher, aber biö jetzt »ur Aufnahme in eine Taubstummenanstalt noch nickt angemeldeter Kinder, insoweit dieselben bereits im volkSschulpAchtigen Aller stehen oder daffelde doch bis zum 80. Juni d. I. erreichen, mit Angabe darüber, in welcher Weise für Er ziehung und Unterricht des Kindes gesorgt ist, der Vcrmeldung einer Geldstrafe von 1b auf unserer Schulexpedttion (Ratbbaus, 2. Etage) schriftlich anzumelden. Leipzig, am 18. Februar 18«. Ter «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Lehnerl. Bekanntmachung. Zwei aus einer Stiftung von Heinrich Wiederkehrer, sonst Probst genannt, vom Jahre 1511 her- rührende Stipendien für Studirende auf hiesiger Universität, im Bettage von je 81 ,4l 28 ^ jährlich, sollen von Ostern d. I. an auf zwei Jahre vergeben werden. Hierbei sind nach einander zu berücksichtigen: 1) Wiederkehrer'sche Verwandte aus Willaudtsheim, Jphosen oder Ochsenfurt, 2) dergleichen aus dem Bislhum Würzburg, 8) Studirende auS den Ländern, deren Angehörige dl« ehemalige Bayerische oder Meißnisch« Nation auf hiesiger Universitär bildeten. Wir fordern diejenigen Herren Etudtrcndcn, welLe sich in einer der gedachten Eigenschaften um eine» dieser Stipendien bewerben wollen, aus, ihre Gesuch« sammr den rrforderttchrn Bcscheintgungen dt» 1»» I.Mar< H.J. schriftlich bei un» ein»ure»chen; später eingehend« Gesuche müst«n für biedrtral unberücksichtigt Leipzig, den 16. Februar 18«. Der »ath »er Stadt Leipzig vr. Tröndlin. Richter. Politische Uebersicht. Leipzig. 22. Februar. Die Thatsache, daß gerade der Abg. Ackermann auScrwählt wurde, als Vertreter der deutsch-kon servativen Partei in das Präsidium des Reichstags einzutreten, hat wieder einmal klar an den Tag gebracht, wie sehr im konservativen Lager dcrParticularlsmus überhand genommen hat und offenbar die leitende Rolle spielt. In der deutschen Reichspartei sind die stark particularistisch angehauchten Elemente aus Württemberg und Lachsen so reich vertreten, daß sich idr Einfluß in der Haltung der Partei sehr bemerkbar macht; Herr v. Varnbülcr ist unbestritten gegenwärtig die ausschlaggebende Persönlichkeit und sein Einfluß kann sicherlich nicht dazu beitragen, die Verstän digung mit den Nationalliberalen zu erleichtern. Oi ne ihn und seine nächsten Freunde wäre die Eoalition mit dein Eentrum bei der Präsidenten wahl schwerlich zu Stande gekommen. Die Mehr zahl der Mitglieder der deutschen Reichspartci hat nun freilich bei dem letzten Act dieser Eoalition, der Wahl des Herrn Ackermann, die Heeressolge ver»veigert, und eS muß dies immerhin anerkannt werden. War Herr Ackermann doch auch früher auS der Reichspartci ausgetreten, weil zu viel unila- rische Elemente in derselben sich befanden. Die Deutschconservativen dagegen boten dem Politiker^ dem eine Partei, in der Herr v. Varnbüler und seine Freunde sich wohl fühlen und sogar die lei tende Rolle spielen, noch zu unitarisch war, bereit willig nicht nur Unterkunft, sondern sie erhoben ihn auch als ihren besten Mann und den treuesten Repräsentanten ihrer Gesinnung zu dem Ehrenposten des Präsidenten. Man möchte sich noch so vieler Gegensätze zu den Conscrdativen bewußt sein, früher war man wenigstens der Mei nung. sie ständen unzweifelhaft aus streng natio nalem Boden und die Befestigung der nationalen Einheit sei einer ihrer obersten Grundsätze so gut wir bei der nationalliberalen Partei. Allein an tiefer Anschauung mußte man neuerdings mehr und mehr rrre werden. Der altpreußiscke Con- servatiSmus ist sicherlich gut national gesinnt, wie e« ja nicht ander» sein kann. Was aber aus den außerpreußischen Staaten und au» den neupreußi schen Provinzen inS konservative Lager gekommen ist. das hat mit wenigen Ausnahmen einen mehr oder weniger schroff hervortretenden particularisti- schen Zua auszuweisen, und mit dem vielbeklaalen „Rücklauf der ReichSfluth" sind leider diese Ele- mrute immer zahlreicher geworden. Damit ist die Verständigung mit den Nationalliberalen sehr er schwert, während ein neuer Berührungspunkt mit dem Centrum gesunden ist. Die Wahl des Abgeordneten Ackermann be ichäftigt auch die liberale Presse natürlich leb haft. So äußerte sich die Berliner „Nat.-Ztg." wie folgt: „Die Wahl deS Herrn Ackermann als Schlußpunct der Präsidentenwahl ist für unS der sichere Beleg dafür, daß die conservalive Aera zu Ende ist. Kaum so viel Monate sind die (konser vativen maßgebende Partei gewesen, als es die Liberalen Jahre waren, und schon ist die konser vative Combination unmöglich geworben. Sie hat sich geradezu als ein auflösendes zersetzendes Element erwiesen. Aus welche Weise cS mög lich fr« wird, wieder den festen Boden einer bemchcnbaren stetigen nationalen Mehr heit zu gewinnen, das ist die Frage, die sich sol chen Vorkommnissen gegenüber nachgerade allent halben erhebt. Die Wiederherstellung der früheren Mehrheit bleibt unmöglich, wenn die ReichSregie- rung mit dem stillschweigenden Vorbehalt handelt, je nach Bedürsniß auch wieder in principicllen Fragen aus eine klerikal-conscrvative Mehrheit ihre Politik zu bauen. Die Herstellung einer Mehrheit kann unseres Erachtens nur auf dem Boden geschehen, den die nationalliberale Partei bietet, auf dem Durchschnitt der politischen und wirth- schastlichcn Auffassungen, die in ihr »u Tage treten. Vom Standpunct einer besseren Zukunft würde es uns als das Nützlichste erscheinen, wenn die con- scrvative Haltung noch eine Zeitlang sortsährt, sich vor der gesammten Bevölkerung zu compro- mittiren.. Eine ReichStagSauflöjung in nicht allzu ferner Zeit aber wirb allein im Stande sein, die parlamentarisch absolut verfahrene« Ver hältnisse wieder in feste Bahnen zu bringen. Nach dieser Auflösung drängt innerlich Alles hin, sie ist, wie heute die Dinge liegen, das letzte Wort der Situation und würde sicher ein befreiende« sein." Am Donnerstag bereit« soll, wenn nicht noch eine Aenderung in den Anordnungen eintritt, die Militärvorlage aus die Tagesordnung des Reichstag« gesetzt werden, und wir würden damit rasch mitten in die entscheidendste Frage der ganzen Session eintreten. Daneben soll ohne Verzug mit möglichster Beschleunigung die zweite Etatsoerathung gefördert werden. Wenn die zweite Budgetderathung ein ähnliches rasches Tempo einhält wie die erste, so wird Dies dazu beitragen, die Gründe für die zweijährige Budget periode in ihrer aanzen Unzulänglichkeit und Halt losigkeit darzustellen. Die Nackrichten über ein Schachergeschiist zwischen Budgetvorlage und Mili tärgesetz, welches angeblich zwischen dem Reichs kanzler und nationalliberalen Parteiführern abge schlossen worden, sind zu abgeschmackt, um einer Widerlegung zu bedürfen. Bezüglich der Explosion im Winterpalais erzählt die „National-Zeitung", daß Kaiser Wilhelm gelegentlich deS Vortrages am Donners tag dem Polizeipräsidenten von Madai gegenüber seine Verwunderung ausgesprochen habe, wie die von dem genannten Beamten im Decemoer bereits nach Petersburg gerichteten Andeutungen und Warnungen über beabsichtigte nihilistische Attentate, die sich aus die Nachrichten Berliner Blätter stützten, unbeachtet geblieben seien. Die „Post" kann die Richtigkeit dieser Mittheilung bestätigen und des Weiteren melden, daß die Berliner Polizei der russischen Botschaft in den letzten Tagen deS Decemoer genaue Mitthcilungcn über die Absicht eines solchen Attentats gemacht bat. Die „Polit. Eorresv." veröffentlicht den Wort- aut der identischen Note, mit welcher die Regie rungen von Deutschland, Frankreick und England die Anerkennung Rumäniens in Bukarest notificirten. Die Hote besagt: Die Regierungen vermöchten die getroffenen constitu lionulen De- iimmungen betreffs der in Rumänien domicili- renden Personen nichtchristlicher Riten nicht als den Anschauungen der Sianatarmächte des Ber liner Vertrags gänzlich entsprechend anzuerkcnnen, sic hätten indeß, im Vertrauen auf den kundae- gebenen Willen der fürstlichen Regierung, sich oei Anwendung dieser Bestimmungen immer mehr dem liberalen Gedanken der Mächte zu nähern, und um der rumänischen Nation einen Beweis ihrer freundschaftlichen Gesinnung zu geben, be schlossen. die Unabhängigkeit Rumäinens ohne weiteren Verzug anzuerkennen und mit der fürst lichen Regierung in regelmäßige diplomatische Be ziehungen zu treten. Wie ferner aus Bukarest gemeldet wird, überreichte der österreichisch- ungarische Gesandte. Gras Hohos-Sprinzenjtein, am Freitag dem Minister der auswärtigen Ange legenheiten, Bocrescu, eine Note, in welcher das Vertrauen der österreichisch-ungarischen Regierung ausgedrückt wird, daß die rumänische Regierung die neuen Persaffungsbestimmungen bezüglich der Juden gemäß der von ihr den europäischen Eabineten gegebenen formellen Versicherungen voll ziehen werde. Zu den französischen Organen, welche sich in hervorragender Welse mit der deutschen HeereSresorm beschäftigen, ist nunmehr auch der „Figaro" getreten, der in einem aus Berlin datirtcn interessanten Artikel die Frage: „Krieg oder Frieden?" ru lösen sucht. Der Artikel con- statirt zuerst, daß in der deutschen Hauptstadt, wie überall, Friedensfreunde und Anhänger deS Krieges sich befinden; die letzten seien Leute, welche an den Lorbeeren von Düppel, Sadowa und Sedan noch nicht genug haben. An der Spitze der FriedcuS- sreunde siebe Kaiser Wilhelm selbst, besten sehnlich ster Wunsch e« sei, seine letzten Lebensjahre in Frieden zu verbringen. Gegen die Friedensliebe der maßgebenden Kreise Deutschlands sprächen an scheinend zwei Thatsachen: daS östcrreichisch-deutscke Bündniß und die Vergrößerung der deutschen Armee. Das österreichisch-deutsche Bündniß sei gegen Rußland gerichtet, aber nicht zum Zwecke der Aggressive, sondern der Defensive. Deulschland wisse, baß bei einem Kriege gegen Rußland Nicht« zu holen sei, darum werde es nicht angreifend Vor gehen. Zu dem deutsch-österreichischen Defensiv- bündniß wi auch al- Feind Rußlands England ge treten, und Krankrcick habe gar keine Ursache, sich Rußland zu Liebe zu dieser Tripclalliance in feind liche Beziehungen zu setzen. Die deutsche Heere» resorm bade auch keinen aggressiven Charakter, sie sei die Illustration zu dem Worte: si vi< per» dellom! „Ich glaube — so erklärt der Ber liner Correspondent de« Pariser Blattes — daß die Friedensliebe Deutschlands nicht bloS als Aushängeschild dient, sondern in der Tbat aus richtig ist, weil sie durch die Interessen des Lan des dictirt wird und dem Alter und den Nei gungen des Kaiser«, des Fürsten Bismarck und de- Grajen Moltke entspricht." ÄUSMg aus de« Prot,kolle de» «attzc» üder die Pleunr- sitznnO d,m L4. Januar I88K.*) Die Herren Stadtverordneten haben 1. veanttagt, es möge das Areal an der Stephan-, Jacob- und Bismarckstraße baldigst zum Verkaus gebracht werden, 2. der Verausgabung de« Kaufpreises für die Kunff- gewerbe-AuSstelluiwshalle zugcstimmt, 8. der Vorlage, Festsetzung der Flüchtling der JrrcnNinik am Windmühlenwcg bettestend, »u- gestimmt, 4. bei den Erklärungen des Rathes wegen Unter lassung der Anbringung einer Laterne auf dem Brunnen am PeterSsckießgraben es bewenden lassem 5. der Eingebung deS Proceffes gegen die Fischer- Innung wegen Entnahme des Eises aus den Flüssen zugcstimmt, 6. emer Abänderung der Grenzen de» Voigt'scheu und städtischen Areals im südwestlichen Bebau ungsplan zugestimmt, 7. dem Verkauf der Billenplätze 37—41 an der Bismarckstraße an Herrn Gebhardt zugcstimmt. 8. die erforderlichen Wahlen zum SckulauSschuß voraenommen, und 9. der Feststellung der Fluchtlinie des Täubchenwege» jugestimmt. Zu 1 giebt man die Sach« an die Finanz, Neu bauten- und Straßenbaudeputation, zu 2 ist dem Eomit« Mittheilung zu macken, d«s vauamt ist wegen der Uebernabme anzuweisen, zu 8 und 9 ,st Notiz zur V. Registrande zu geben, zu 4 und 5 bewendet es, zu « und 7 ist Vertrag abzuschließen und zu 8 ist dem Schulau-schuß Mittheilung zu machen. Bon der Einladung des Vorstandes deS Volks- Vereins zu seinem ersten Stiftungsfeste nimmt man Kenntniß. Bei den von den Herren Stadtverordneten de schlostenen Abstrichen beim Budget des Krankenhauses saßt man Beruhigung, die gestellten Anträge giebt man zur Deputation. Zu den bei der Licitation erlangten Höchstgeboten auf einige Pachttviescn enheilt man Zuschlag Die von einem Pachter erbetene Genehmigung zur Umwanvlung einer Wiese in Acker ertheilt man, rS ist Zustimmung der Herren Stadtverordneten »in zuholen. ") Singegangrn bei der Red am SO. Januar 1WV.
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