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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188002228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800222
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- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-22
- Monat1880-02
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1880
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Der Mordversuch auf den (Haren. Die uns bis zum Schlüsse der Redaction zuac- gangencn Nachrichten Uber die Blutthat in St. "Petersburg sUgen nur wenige neue Züge dem be reits Bekannten hinzu. Im Allgemeinen aber be merken ivir, daß die im ersten Äugenblick hier und da verbreitete Meinung, man habe es mit einer zufällig eingetretenen Gasexplosion zu thun, sich als u»richtig herauögestcllt hat, w,e durch den Tag s'esehl Gurko'S und andere ossicielle Angaben bewiest» wird. Ebenso ist jetzt festgestellt, daß die Erplo wn durch Dynamit bewirkt wurde. Die Untersuchung wird sehr geheim geführt, waS aus mebrsachen Gründen ganz natürlich erscheint Es bat den Anschein, als ob die Arbeiter, welche in den Räumen unter der Wachtstube beschäftigt waren, zunächst verhaftet worden sind; da jedoch einer derselben sich durch die Flucht der Verhas- tung entzogen hat, so möchte man fast glauben, daß in den Verhafteten die wirklichen Thäter nicht ergriffen sind, denn wenn sie die Urheber der furcht baren Explosion gewesen wären, würden sie sich — das kann man bei der bewährten Scblauhcit der Nihilisten wohl annehmen — gleichfalls rechtzeitig aus dem Staube gemacht haben. Eine aus Paris telegraphirte Meldung über die dort er folgte Verhaftung eines Russen, der im Verdacht siebt, den Moskauer Mordversuch ausgeübt zu haben, giebt einen neuen Beweis für die weitver zweigten Verbindungen der Nihilisten und für die Reichhaltigkeit ihrer Geldmittel. Wir geben den Wortlaut weiter unten. Bisher war man von der Annabmc weit entfernt gewesen, daß die Nihilisten sicb in Frankreich einen Zufluchtsort suchen würden, und hätte eher vermuthet, sie in Deutschland, der Scbweiz oder England zu finden. Jetzt sehen wir aber, daß ein Nihilist nebst vier Cumpanen in Paris ergriffen worden ist. Ob derselbe an der Moskauer That betbeilgt, wird sich wohl bald Herausstellen. Neuerdings wird aus Petersburg gemeldet, daß mehrere Personen aus dem kaiser lichen Hofstaat entlasten wurden und daß zahlreiche Verhaftungen, selbst von hochstehenden Personen, vorgenoinmen wurden. Die „Daily News" melden aus Petersburg, daß vor dem Mordversuche gegen 40 i>» "Winterpalais wohnende Personen verhaftet wurden, und glauben, daß diese Verhaftungen mit dem nachfolgenden Attentat in Verbindung sieben. Wie dem „B. T." von gewöhnlich gut unterrich teter privater Seite milgctheilt wird, hatte in Petersburg bereits am 10. Februar in, Apraxin'- Hosthcater ein merkwürdiges, attentats-ähnlickes Ereigniß stattgesunden. Kurz vor Beginn der Vor stellung erfolgte in der kaiserlichen Loge, die zwi schen dem Parguet und der Galerie gelegen ist. eine Detonation und ein Tbeil des Fugbodens be gann zu brennen. Da schnelle Hülfe bei der Hand war, wurde nur ein unerheblicher Schaden ver ursacht. Der Kaiser hatte an diesem Abende die Absicht gcbabt, der Vorstellung beizuwohnen. Paris, 18. Februar. Gestern Abend 10 Uhr ver haftete» zwei Polizeibeamtc einen jungen Russen in dem Augenblicke, wo er mit vier anderen Personen aus einem Gasthofe in den Ehamps ElvsdeS trat. Die vir Begleiter vertheidigten den Verhafteten, doch gelang eS den Polizeibeamtc», den Gefangenen wohl behalten nach der Polizeipräfectur zu bringen. Das Signalement dieses Russen war vor einigen Tagen aus Rußland eingesandt worden; derselbe ist eines Attentats aus das Leben des Ezaren angeklagt. Paris, 18. Februar. Der hier verhaftete Russe K. ist dem Vernehmen nach beschuldigt, daß er der Ur heber des Attentats aus der Moskauer Eisenbahn sei: er war nach Frankreich entkommen und hielt sich in der Provinz auf, als seine Genossen in Petersburg ihm tel'graphirten, die Polizei mache große Anstren gungen, ibn aufzufinden. Zwei verdächtige Depcsch.-n, Sie an ihn gerichtet waren, wurden von der franzö sische» Polizei anaehalten; infolge des Ausbleibens von Tcvefchen wurde der Russe besorgt und kam nach Paris, wo er sofort verhaftet wurde. K. ist 28 Fahre alt, batte Petersburg Mitte Januar verlassen und sich in Berlin und Frankfurt a. M. ausgekalten. Das vom russischen Botschafter Fürsten Orlow gestellte Genick um Auslieferung desselben ging seiner An kunft in Paris bereits voraus. Paris, IN Februar. Bezüglich des Russen, der in der Nacht liier verhaftet wurde, weil russische Agen ten ihn als im Verdacht nihilistischer Umtriebe stehend bezeichnet hatten, wird gemeldet, daß die Deputaten Svuller, Talandier und DeveS sich um seine Frei lassung beim Minister des Auswärtigen verwendet haben. Derselbe antwortete heute in der Kammer, er habe daS Dossier dem Iustizminister übergeben, der entscheiden werde. Talandier bat seine Kollegen der äußersten Linken zu einer Versammlung einbc- rufen, um ihnen das Resultat seiner Verwendung mitlutbeilen. Paris, 20. Februar. Die „Agence Havas" meldet, daß die aus erfolgte Mittbeilungen ftattgehabte Ver haftung eines russischen Untcrtbancn wegen Ermitte lung de: Identität eine Zeit lang Schwierigkeiten verursachte. Gegenwärtig scheint seslgestellt, daß der selbe sich „Hartmann" nennt, russischer Unterthan ist und des an der Moskauer Eisenbahn gegen den Kaiser von Rußland begangenen Attentates verdächtig er scheint. Das Verlangen, daß derselbe nach Rußland ausg«-l'.ci> ,l werde, ist ossicicll gestellt; dieses Ver langen bedarf indeß noch der Unterstützung durch ordnungsmäßige Reguisitioncn und gewisse Schrift stücke, welche augenblicklich erwartet werten. Daß mehrere Deputirte im Interesse der Freilassung des Verhafteten Schritte gethan hätten, ist durchaus un begründet. Die telegraphische Antwort des Kaisers von Rußland aus das Glückwunschtelegramm des Präsidenten Grevv lautet: Ich danke Ihnen herzlich für die Gefühle, die Sie mir ausdrückcn. Der Geist dcS Bösen wird eben so wenig müde, als die Gnade der Vorsehung. Ich zähle gern auf die Svmpathie aller brave» Menschen. Petersburg. LI. Febr, Vormittags. Nach einem weiteren Berichte des „RegierungSanzcigers" erfolgte die Explosion am 17. ds. in dem einen Wohnungs- raum und einen Korridor enthaltenden Souterrain des W.uierpalais. lieber demselben befand sich die Wachtstube mit doppelt gewölbter Decke. DaS untere Gewölbe erhielt durch die Explosion zwei Löcher. In dem über der Wachtstube befindlichen Speisezimmer ist das Parguet nur a» zwei den Löchern im Gewölbe entsprechenden Stellen gehoben; außerdem bekam die Wand einen Riß Die Explosion wurde nach der Meinung der Fachleute durch Dynamit veranlaßt, dessen Quantum auf zwei Pud geschätzt wird. Man glaubt, daß das Dynamit vor der Explosion in oder auf dem Ofen der Souterrainwobnung lag. Die Ex plosion erfolgte um 6 Uhr 20 Minuten. Nack amt licher Meldung wurden vom Finnländischen Regi ment 10 Mann getödiet. 44 verwundet, darunter 8 schwer. Für die Hinterbliebenen der Gefallenen und für die Verwundeten wird auf daS Beste gesorgt. Bei dem Besuche der durch die Explosion Verwun deten im Lazarclh richtete der Kaiser an jeden Ein zelnen theilnehmende Worte und sprach seinen Dank für treue Pflichterfüllung aus. Petersburg, 21. Februar. Das Leichenbegünaniß der bei der Explosion verunglückten Soldaten fand gestern im Beisein des Regimenlschess, des Groß fürsten Konstantin, unter großer Betheiligung der tssicicre aller Grade der hiesigen Garnison und Be völkerung statt. Die Särge wurden von Ossicieren getragen. Der Kaiser und der Großfürst-Thronfolger wohnten den Lcichcnfeierlichkeiten in der Casernc des Regiments bei und besuchten die Verwundeten im Lazareth. Gestein starb der elfte Soldat infolge der Verwundung bei der Explosion. Petersburg, 21. Februar. „Agence Russe" zu folge sind nunmehr sämmtlicbe Arbeiter gefunden, welche das Zimmer bewohnten, wo die Explosion staltfand. Ihre Unschuld scheint sestzustehen. „Agence Rüste" betont die Einstimmigkeit der russischen Presse in den Danksagungen an den deutschen Kaiser für die vielfachen Beweise der großen Zuneigung zu dem Kaiser Alexander. Die „Neue Zeit" schreibt: „Diese Beweise der warmen Theilnabme des Deutschen Kaisers und seine Gegenwart bei dem Dankesgottes dienst in der russischen Botschaft sind die besten Mittel, die sympathischen Bande zwischen den beiden Nationen neu zu beleben. Der Kaiser empfing gestern ein Glückwunschsielegramm des Schah von Persien. Petersburg, 21. Februar. Der „Golos" weist auf die allgemeine Befriedigung bin, welche die von Europa dargetbanen Sympathien für den Kaiser Alexander allseitig in Rußland Hervorrufen mußten. Ter „Golos" schreibt „Wir haben mit einem inneren Feinde zu thun; da würden keine äußerlichen Mittel helfen können. Wir müssen uns einen frischen Geist erhalten, zur Thätigkeit belebt werden und unsere Ge sinnungen in den Sorgen um das eigene Wobt purisi- ciren, dann werde der innere Feind verschwinden; dies begreife ganz Europa. So werde die Lage der Dinge auch von Deutschland angesehen, wenigstens von dessen Insten Vertretern, an deren Spitze der Kaiser Wilhelm steht. Indem der deutsche Kaiser mit Mitgliedern seines Hauses dem Dankgottesdienste in der Capelle der russischen Botschaft in Berlin beiwohnte, war er sich bewußt, daß sein Gebet für den Kaiser von Ruß land im Hcrzen des russischen Volkes die Liebe zu ihm und seiner Nation bekräftige, die Liebe, welche bereits zu wiederholten Malen in unzweideutiger Form sich zeigte. Kaiser Wilhelm hat sich, wie die „Kreuz- zeitung" meldet, bei Empfang der erschütternden Nachricht von der Explosion im Winterpalaiö, ob wohl tief bewegt, schnell gefaßt und sogleich ein längeres und sehr herzliches Beileidstelegramm an den Kaiser Alexander abgesertigt, m welchem außer dem Abscheu über die sich stetig steigernde und selbst das eigenste Heim der kaiserlichen Familie nicht mehr schonende Ruchlosigkeit, vor Allem auch der Empfindung der sichtlich zu Tage tretenden schützenden und daS Kaiserhaus behütenden Gnade Gottes inniger Ausdruck gegeben wird. Vorbildersammlung für Lunstgewerbe. Grimmaischer Tteinweg 17. im Parterre der Städtische» «cwcrdefchulc. Neu ausgestellt sind aus dem Prachtwerke „die Königliche Residenz in München Herausgegebcn von G. F. Seidel, Verlag von E A. Seemann": Eine Gcwölbedecoration aus den Trierschcn Zimmern: eine Decke daselbst; von den Reichen Zimmern ein Theil des Thronsaales und außerdem die Decke der IosephScapclle. Es bleiben unter Ander», noch ausgestellt. eine größere Reihe früher schon genannter Darstellungen aus der Königl. Residenz in München; die vorigen Sonn tag speciell genannten Gegenstände aus der Her ausgabe von Meisterstücken kunstgewerb licher Art von Waring, chromolithographirt von Day u. Son, Lithographen Ihrer Königl. Majestät, zusammen 22 verschiedene ausgezeichnete Arbeiten vorsuhrcnd; der Theil der vortrefflichen Lübecker Lichtdrucke, welche in einer Reihe von Darstellungen den hochinteressanten Altar der Marienkirche u. s. w. vorführen; die in der Wiedergabe bislang unübertroffenen kunstgewerblichen Gegenstände aus dem Louvre nnd eine große Reihe von Vorlagen für Drechslerei, Holz nnd Elfen bein schnitze re i rc. — Wegen der Besuchs zeiten :c. wolle man den Dageskalender unter Vorbildersammlung beachten. Die Benutzung der Porbildersammlung, besonders auch des reich haltigen Inhal ts de r M a p p e n ist Jeder mann unentgeltlich gestattet und darf mit Recht auch Jedermann angelegentlich empfohlen werden. Nachtrag. * Leipzig, 21. Februar. In auswärtigen Blättern finden wir mehrfach die Mrltheilung. daß das Gebäude des vormaligen Reichsober handelsgerichts am Obstmarkt hier von Seiten des Rathes unserer Stadt, mit Vorbehalt der Zu stimmung der Stadtverordneten, um den Preis von 280,000 M. angekaust worden, und es wird in den betreffenden Korrespondenzen der Ankauf mit der Beseitigung des UebelstandeS, der sich aus der zer streuten Unterbringung verschiedener Rathöerpedi- tionen in den verschiedenen Stadtgegenden crgiebt, sowie mit dem Projekte deS Neubaues eines stkath- hauscS, in welchem Falle interimistische Unter kunftslocale für die Gemeindeverwaltung geschaffen werden müssen, in Verbindung gebracht. Wir elbst haben auch von verschiedenen Seiten ver nommen , daß die käufliche Erwerbung des ge nannten Gebäudes für die Stadt im Werke ist; ob aber der Kauf bereits perfect geworden, dar- ibcr mangelt uns noch eine bestimmte Mit theilung. * Leipzig, 21. Februar. Bei Berathung des Einnahme-Budgets in der Zweiten Kammer ;u Dresden ersuchte der Abg. Grahl, wie wir aus den stenographischen Berichten ersehen, die Regierung um eine Mittheilung darüber, was es ür eine Bewandtniß mit der gefahrdrohenden Konkurrenz habe, die der königl. Porzel- anfabrik in Meißen durch eine dortige Thon- waarenfabrik insofern erwachsen sei. als eS dieser Fabrik gelungen sein solle, das Meißner Porzellan in vollendeter Weise zu imitiren. Die redachte Thonwaarenfabrik sei in Besitz des Fabri kationsgeheimnisses durch zwei Arbeiter gelangt, welche früher der Porzellanfabrik angehörten und eifrig bemüht gewesen sind, eine neue Erfindung bezüglich des Brennens des Porzellans zu machen. Nachdem jene Arbeiter ihre Erfindung der Meißner Porzellanfabrik vergeblich angeboten hätten, sei sie dann für einen ganz billigen Preis der Thonwaa- rcnsabrik mitgetheilt und diese dadurch in die Lage versetzt worden, ein Porzellan herzustellen, welches viel gegen gewisse Vorurtheile zu kämpfen. Daß letztere ungerechtfertigt seien, zeige allein schon der heutige Abend, wo eS sich kund thue, daß diese Vereine auch eckt burschikoses Leben zu pflegen wüßten. Mit Schmerz geradezu empfinde er es, daß aus einer Universität von der Größe Leipzigs ein näherer Verkehr zwischen Docenten und Hörern fast ganz unmöglich sei, aus dem doch so viel Gute« erwüchse. Dafür müsse ein Ersatz gesunden werden und diesen böten die akademisch-wissenschaftlichen Vereine, in denen Professoren und Studenten in nahen Verkehr kämen. Auf daS weitere Gedeihen der wissenschaftlichen Vereine leerte Herr Professor Birnbaum sein Glas. Seine Rede wurde mit größtem Beifall ausgenommen, ebenso wie die beiden der Herren Privatdocentcn vr Wai- cker und vr. Friedberg. von denen der Letztere das von Herrn Prof. Birnbaum vorgeschta- genc neue „Verdauungssteuer-Project" mit vielen, Humor als ein die niederen Elasten bedrückendes zurückwies. Nachdem Herr Pros. Birnbaum in einer zweiten Rede die Abwesenheit der wissen schaftlich-theologischen Vereine mit Recht mißfällig bemerkt hatte, folgte noch eine Reihe von Toasten, die, von Studenten auSgebracbt, alle mit Sala mandern endeten, von denen einer aus Se Maj den König von Sachsen und einer aus die Jung srauen Deutschlands u. s. w. gerieben wurde». Daraus wurden noch einige Lieder gesungen. Un endliche Freude bereitete es. als Herr Prof. Birn baum sich bei Beginn der Er-Kneipe bereit erklärte, das Präsidium aus derselben zu führen, was er auch, wie sich ergab, in einer wahrhaft ausgezeich neten Weise verstand. Immer sorgte er für neue Unterhaltung, Bierrcden und Sologesänge wechsel ten mit einander ab. Viel Vergnügen bereitete die große Bierpolonaise, die Herr Pros. Birnbaum selbst ansührte. und der große Rundgesang der ein zelnen Tischreihen. Die Feier schloß kurz vor 2 Uhr mit einen, Salamander aus den ausgezeich neten Exkneipenpräsiden An dem Fest bctheiligten sich folgende zehn Vereine: der philosophische, der mathematische, der naturwissenschaftliche, der lite rarische. der volköwirthschaftliche, der juristisck- der königl. Porzellanmanufactur thatsäcblich dro- hend werde, da diese Konkurrenz^ »er landw.rthfchaftl.che, der lich herabsetzen könne. Der Fmanzministcr von Könneritz erklärte, ihm sei von einem derartigen Vorkommniß gar Nichts bekannt, er werde aber alsbald Erörterungen anstellen lasten. * Leipzig, 21. Februar. Nachdem nunmehr pharmaceutisch - naturwissenschaftliche. Philosopbi- ! cum und der Verein für neuere Philologie. 2 Leipzig, 21. Februar. In dem großen I Saale der Buchhändlerbörse hielt gestern Abend Herr Kraepelin seine siebente Reuter-Vor- Aunstverein. Sonntag, den 22. Februar. Neu ausgestellt: ein Earton (Secstück) von Friedrich Preller se». zehn landschaftliche Aquarellen von Paul Mohn und ein Spiegel mit Blumen-Malerei von Mathilde Mubr in München. Ausgestellt bleiben folgende Gemälde: „Abend landschasl im Eharaktcr von Eapri" von A. Leu, eine Landschaft von C Heyn in Weimar und eine Kriegsscenc von Fritz Ubde; ferner an plasti schen Arbeiten: 1 Statuetten („Aschenbrödel", „Gnom und Rabe", „Rübezahl", „Blumenmäd chen") und ein Reliesportrait von Werner Stein in Leipzig, sowie eine Anzahl Zeichnungen von Oswald User (nach Werken Rassael's und Michclangelo'S». Am nächsten Sonntag V o rt r a g von Direktor 1),-. H. Lücke. die Anmeldungen für die vom 19. März bis l^kung. Er begann mit dem Capilel ans „Hanne 19. Mai in Leipzig stattsindende Fachausstel-Ver stimmungsvollsten Dichtung Reuter'scher lung deS Drechsler- und Bildschnitzer-! Mufe, aus der er diesen Abend zum ersten Mat gewerbes in Deutschland und Oesterreich Ungarn I dorlas. Hieraus folgte daS herrliche Capitel ans stimm tlich eingegangen sind. hat sich ein vollstän-1 "^^"stäuchting", ,n . welchem die Furcht des diger Ucberblick über den Umsang der Ausstellung I Fürsten bei dem Gewitter so treffend geschildert gewinnen lasten und es wird die Zahl der Theil-1 ch'rd. Herr Kraepelin gab den ängstlichen Ton, nehmer etwa 400 betragen. Man hatte ursprünq-! bw Afsectirlhert in der Stimme Dörchläuchtings lich aus eine etwas größere Betheiligung gehofft, I vortrefflich. Nickst minder gut gelang ibm indessen namentlich die Erwartungen, die man auf I bsr näselnde und unverschämte Ausdruck des Kammer- die Betheiligung aus Oesterreich setzen zu können I d'.eners Rand. Nach einer Pause trug Herr Krac- glaubte, sind nicht ganz in Erfüllung gegangen. ! hechn das urkomische Läuschen: „Der nige Paletot" Immerhin wird das Ausstellungsgebäude von den I sU'l vorzüglicher Deklamation vor und gab zum zur Ausstellung gelangenden Gegenständen voll-1 Schluß, wie bisher stets, ein Kapitel „Nt mine ständig gefüllt werden und was in Bezug auf die I Stromtid", diesmal das 13., welches, was denHumvr Quantität der Ausstettenden etwa fehlen sollte, ! betrifft, zu den schönsten und gelungensten des ganze» das wird durch die Qualität reichlich ersetzt wer-1 chvinaneS gehört. In ihm zeigt sich Jung' Jochen den; so stellen zum Beispiel auS Wien die ersten Iseinem ganzen Glanz. Hinter dein Ofen Firmen, über 50 an Zahl. aus. Der geschäst- s sitzend sieht er mit der größten Gelassenheit zu. führende Ausschuß der Ausstellung hat beschlosten, I "-vre Jung' Bauschan das ganze Frühstück, das auch Facharbeiten aus früheren Jahrhunderten zur I bereits aus dem Tisch aufgetragen ist, zu sich Vorführung zu bringen, und er wird dabei durch l uimmt, hält es freilich dock' für seine Pflicht, die königlichen Sammlungen in Dresden, durch I Etwas in der Sache zu thun und ruft deshalb das Kunstgewerbc - Museum in Berlin bez. I einige Male: „Mudding! Bauschan, de verfluchte durch die dortigen königlichen Kunstkammern I Hund, hei srett uns de Eier up!" Alsdann und durch daS Hamburger Kunstgcwerbc-Museuin, I Präsig in dem Herrn Pastor seinen „Kledaschen" welches eine sehr reichhaltige Sammlung schöner I >" daö Zinimer tritt, weiß er nicht recht, ob er altcrthünilichcr Elfenbeinschnitzereien birgt, wirk-1 ^rästg oder den Herrn Pastor vor sich hat uns sam unterstützt werden. Im Lause der letzten I weist die ihm wegen seiner Nachlässigkeit von dem Tage ist auch die Ministerial - Verfügung ein- l in Zorn geratlwnen Bräsig gemachten Vorwürfe gegangen, durch welche die Veranstaltung einer l "'"»er mit den stereotypen Ausdrückcn zurück: Lotterie gestattet wird. Im Hinblick aus früher!>,Wat fall ick dor anners noch bi dauhn?— So vorgekommcne Mißbräuche hat daS Ministerium I wohl der Jung' Jochen wie der Bräsig deS Herr» an diese Genehmigung gewisse Bedingungen ge- I Kräpelin waren köstliche Figuren. Das Publicum knüpft, welche nur als' gerechtfertigt angesehen I zollte dem Vorleser den lebhaftesten Beifall. Die werden können. Ein sehr' interessanter Theil der I nächste Vorlesung findet am Sonntag statt. Ausstellung verspricht die Ruhlaer Schauwerkstätte ! — ?l"' Montag Abend findet der letzte pbv- zu werden, die mit Unterstützung der Regierungen I sikalisch-naturwissenschaft licke. Vortrag von Weimar und Gotha eingerichtet wird und Ides Herrn Gustav Amberg statt. Wir macke» zur Vorführung der berühmten Ruhlaer Haus- I daraus noch besonders mit dem Bemerken a»s- mdustrie bestimmt ist. I merksam, daß die bisherigen bochinteressanten Vor- 5 Leipzig, 21. Februar. Gestern Abend fand I träge von Seiten des zahlreich erschienenen Audi- lin Trianonsaale des SchützcnhauseS die Feier des I tormms mit allgemeinstem Beifall ausgenommen Stiftungsfestes der Vereinigung dcr Iworden sind. wissenschaftlichen Vereine unserer Uni-I /.Leipzig, 21. Februar. In der nächsten versitäl statt. Herr stuck, mock. Sulz er vom I Versammlung der Gemeinnützigen Gescll- Akadcmisch-Naturwisienschastlichen Verein hielt die I schast, Dienstag den 24. d. M., wird Herr Mi- Festredc über das Thema: „Der Stofs- und Kraft-1 nisterialrath vr. v. Scherz er einen Bortrag Wechsel des menschlichen Organismus". Der Redner I über die Hauptzweige der englischen Groß- bchandeNc seinen Stofs so. daß der Inhalt der l industrie halten und dabei insbesondere die per- Rede auch Laien verständlich wurde und erntete I sönlichen Eindrücke wiedcrgeben, welche er a:,s den lebhaftesten Dank und Beifall, der ihm von «einer längeren Studienreise durch die britischen Herrn Professor Vr. Birnbaum in warmen Worten I Industricbezirkc als Begleiter deS Kronprinzen und nachher von der versammelten „Corona" in I Erzberzog Rudolf' gewonnen hat. Daneben sieben Gestalt eines Salamanders gezollt wurde. Nack-«noch zwei Anträge auf der Tagesordnung, an dem das zweite Lied gesungen und ein Salamander I deren Besprechung namentlich die Lehrerwclt s.W aus die anwesenden Herren Docenten, unter denen I voraussichtlich bethciligen wird: aus Erlangung wir außer Herrn Professor Birnbaum die Herren I eines Spielplatzes für größere Knaven und aus Privatdocentcn vr. Walcker und vr. Fricdbergbe-1 Einrichtung von „Ferien-Colonien". wie .sie merkten, gerieben worden war, bat Herr Pro-1 in Frankfurt a. M., in Dresden und StuU- sessor Birnbaum um das Wort und hielt I gart mit schönem Erfolge ins Werk gesetzt wor eine llebcrgangsrcde vom wissenschaftlichen Theil I den sind. des Festes zum gemüthlicken, indem er in I —Die hiesige Buchbinderei von J ulius Hager höchst buinoristischcr Weise landwirthscbaftliche! hat eine Pracktmappc angesertigt, welche die Nutzanwendungen aus einzelnen Sätzen der Fest-I von den Deutschen in Riga an den Kaiser rede zog. weiche stürmische Heiterkeit erregten. I von Rußland zu seinem 25jäbrigen RegierungS- Mit größter Freude begrüßte er eS dann, daß I Jubiläum zu richtende Glückwunsch-Adresse auszn- sick die wissenschastlichcn Vereine zu dieser ge-I nehmen bestimmt ist. Die Mappe bat größtes ineinsanien Feier vereinigt hätten. Lange habe I Folio-Format, der breite Seitcnrand besieht a»S cs gedauert, bis daS deutsche Studententbum sich I Juckten mit Ledermosaik und Goldpressung, das aus dem ungesunden Zustand, in dem eS sich de-1 vordere Feld aus weißem Saffian, aus rvelchc » sunden, zu einem immer edleren bervorgearbeitet I sich in der Mitte eine geschmackvolle Kartusche be- kabe. Akademisch-wissenschaftliche Vereine bätten sfindet. Letztere umgiedt die unter einer Krone sichenden I die fick ein Die Folie Die Rücksei «der glcichs Mappe prä die gewiß 1 - Im ; kommt Heu „er Aug, Bier, wclck Erzeugnisse wurde bisl der fick ge> Orte seine - Am bruar, be diesigen 2 de« Hotel fest Nai für die T! werden. ' kommt da Familienr Turner einer ck Gruppe etwas Ti --- Wi« lungcn iri geworden Reisch, 27. Febri hauptst mäßigten in zweit BillctS i es »otb Fahrt , 21. Fcbr Herrn ! Straße ** L> der Bi anßerorl drei ver Niveau findende Sperrer llebelstä zur Bei Nichts c Jahren lieber sü ringer sowie i! gcarbei rung s theil,gt gung d einigen Halber Diffcrc dieUel auch nc von V nur d
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