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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-06
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1880
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^ i u.z-- > MH ^ 1394 Telrgraphische Depeschen. Berlin, 5. Miirz. Der Reichstag genehmigte die gestern unerlediat gebliebenen Theile veS Marine- etat« in zweiter Lesung nach den Anträgen der Commission. Die für den Bau einer neuen Cor- vette geforderten 365,000 Mark wurden gestrichen. Der Etat des Reichstages wird unverändert an genommen. Die Gesetzentwürfe, betreffend das Faustpfand recht an Pfandbriefen, sowie da« Pfand recht an den Eisenbahnen und die Zwangsvoll streckung in dieselben wurden an eine einundzwan- ziggliedrige Commission überwiesen. Berlin, 5. März. Die Budget-Commission beschloß, bei den in dem Etat beantragten Ca- sernendauten etwa 1>/, Million Mark abzusetzen. München, 5. März. Der Ministerpräsident v. Psretzschner ist aus Gesundheitsrücksichten zu rückgetreten. Der König nahm da« Entlassungs gesuch an. Das königliche Schreiben erhebt v. Psretzschner in den Freiherrnstand und drückt ihm da« Bedauern, sowie dre größte Anerkennung der geleisteten Dienste aus. Augsburg, 5. März. Der „Allgemeinen Zeitung" wird auS München von gestern gemeldet: Der Minister v. Psretzschner, welcher sich schon seit Monaten leidend fühlt, hat, in Anbetracht seiner angegriffenen Gesundheit, um die Enthebung von seinem Posten als Minister de- königlichen Hauses und des Aeußern ge beten. Se. Majestät der König haben geruht, das EnthebungSgesuch zu genehmigen und an den Minister v. Psretzschner nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben zu richten: „Mein lieber Minister v. PsretzschnerI Die Darlegung Ihres Gesundheits zustandes, mit welcher Ste das Gesuch um Ent hebung von der Führung des Ministeriums des königlichen Hause- und d«S Aeußern verbinden, hat Mich auf da- Schmerzlichste berührt. Mehr als fünfzehn Jahre mit der Leitung von Ministerien be traut, und über sieben Jahre an die Spitze Meiner gesammten Staatsverwaltung gesetzt, wußten Sie Sich immer im Besitze Meine- vollen Vertrauens 'dasselbe begleitet Sie auch in Zukunft. Rur di« Rücksicht nahme auf Ihre in treuen, langbewährten, hervor ragenden, ausgezeichneten Diensten geschwächte Ge sundheit kann Mich zu der Entschließung ver mögen, Ihrer Bitte, die Ich so lebhaft bedauere, gleichwohl Folge zu geben. Sie scheiden au- Meinem Ministerium mit dem Bewußtsein Meiner wärmsten königlichen Anerkennung. Ich gebe der selben Ausdruck, indem Ich Sie hiermit in den Frei- herrnftand meines KönigSreichS erhebe und Ihnen unter Einreihung in die Zahl der Staatsrätye im außerordentlichen Dienste den Titel und den Rang eines königlichen Staatsministers Vorbehalte Mit den huldvollsten Gesinnungen verbleibe Ich Ihr wohlgewogner König Ludwig." Augsburg, 5 März. Die AugSb. „Alla. Ztg." meldet weiter: Der Vorsitz im Mmisterrathe wird dem CultuSminister Lutz übertragen und der Lega tionsrath Crailsheim zum Minister deS königlichen HauseS und de« Auswärtigen ernannt. München, 5. März. Der Marktflecken Donau- ftauff bei RegenSburq ist nebst dem fürstlich Thurn und Taxis'schen Schlöffe gestern total abgebrannt. Wien, 4. März. Die „Polit. Corresp." ver öffentlicht in einer Meldung aus Konstantinopel authentische Details über die vom Sultan geneh migte türkisch-montenegrinische Grenzlinie, welche dem italienischen Gesandten Grasen Corti vor gestern von der Pforte ofsiciell mitgetheilt worden ist. Paris, 4. März. Conseilspräsident Freycinet beauftragte, sobald er von dem Attentate gegen den Grasen Loris-Meli koff erfuhr, den Petersbur ger Botschafter Chanzy, den Grasen zu seiner Er rettung zu beglückwünschen. Paris, 4. März. Senat. Berathung deS Ar tikels 7 des Kerrv'schen Gesetzentwurfs über den höheren Unterricht Mranger s vom linken Centrum) bekämpfte den Artikel auf daS Ent schiedenste und forderte die Republikaner auf, nicht einen Weg zu betreten, der zum Despotismus führe. Buffet sprach sich gleichfalls gegen den Artikel auS und rühmte den von Jesuiten erlheilten Unterricht. Dem Vernehmen nach wird bei der morgen stattfindenden Fortsetzung der Berathuna Ferrp daS Wort nehmen und Dufaure demselben repliciren. Die Abstimmung über den Artikel erfolgt voraussichtlich erftSonnabend. Die Deputirtenkammer beschloß zu der Zoll tarif-Vorlage die Dringlichkeit und begann die Berathung der einzelnen Artikel. Rom, 4. März. Bei dem deutschen Botschafter v. Keudell fand zur Feier de« (AottharddurchsticheS ein Diner statt, »velckem einige Minister und an dere hervorragende Persönlichkeiten beiwohnten. Der Botschafter v. Keudell und der Minister präsident Cairoli brachten Toaste aus auf das große Werk und tranken auf das Wohl des Königs Humbert, sowie de« Kaiser« Wilhelm. — Die Deputirtenkammer wird am Montag die Berathung des Entwurfes Morclli's über die Ehescheidung beginnen. London, 4. März. Oberhaus. Lord Stratheden zeigte an. daß er am nächsten Montag die Auf merksamkeit de« Hauses aus die seit dem Herbste 1874 beobachtete Orientpolitik lenken, eine Adresse beantragen und die Vorlegung des am IS. Januar 1878 von Schir Ali an den Sultan gerichteten Briese- nachsuchen werde. Im Unterhause äußerte der Schatzkanzler Northcote, er hoffe, daß des Osterfestes wegen vom 25. März bis 5. April Ferien eintreten würden. London, K. März. DaS Oberhaus nahm nach dreistündiger Debatte die Regierungsvorlage über die Abänderung der Bodengesetzr, durch welche die Vollmachten der Eigenthümer von Fideicommiß. gütern erweitert werden und die Ucbertragung des Eigenthums an Grundstücken vereinfacht wird, in zweiter Lesung ohne Abstimmung an, Die meisten Redner hatten sich für die Vorlage aus gesprochen. Sodann wurde die Nothstandsvorlagr für Irland in der Specialdebattc erledigt. Petersburg, 5 März. Der Attentäter aui Loris-Melikoff wurde heute Vormittag 11 Uhr mittelst Stranges auf dem Semenoff'schen Platz« hingerichtet. Eine unzählige Menschenmenge war aus dem Platze versammelt. Der Richtplatz war von Militair umstellt. Die Ruhe wurde nirgends gestört. Konstantinopel, 5. März. Die von der» Sultan genehmigte türkisch-montenegrinische Grenz, linie beläßt der Türkei die östliche Hälfte der Ebene von Podaoritza bis Poula am Skutarise Nach einer Meldung aus Salonichi verschlepp ten Räuber den Doctor Marullis, griechischer Na tionalität, angeblich einen naturalisrrten Deutschen Lösegcld: Kleidungsstücke im Werthe von 100 Psd., widrigenfalls Tödtung. Die Pforte traf die er forderlichen Maßregeln zum Schutze des Bedrohten. VolkswirthschMches Vom Tage. ? ES war zu erwarten, daß, nachdem die Festfeier in Petersburg glücklich abgelaufen, wieder ein Hausse- Versuch gemacht werden würde. Doch war am Mitt woch der Schluß in Berlin wieder weichend. Trotzdem ein großer Speculant für Dortmunder intervenirte und der Cours derselben von 102 auf 104 sprang, schloß doch das Effect unter Pari. Das neueste Attentat auf den Diktator in Petersburg zeigt, wie unterminirt dort der Boden ist. Die Hauptsache ist aber der Wunsch, zu realisiren, welcher die Course so arg schädigt. Erst hatte man die Rede Moltke's, deren Zahlenanaaoen betreffs Frankreichs übrigens von den französischen Blättern dementirt werden, als Motiv der Übeln Börsenstimmung ausgegcben, als wenn ein General, der eine Militairvorlage »u ver- theidigen hat, die so viel Geld und Kräfte des Landes in Anspruch nimmt, nicht immer grau in grau malen müßte. Das wissen die Börsenspekulanten so gut wie andere Menschen; aber, wie gesagt, die innere Lage der Börse erklärt Alles. Sie hat in wüstester Weise gcwirthschaftet, die möglich glänzendste Zukunft der Unternehmungen weit im Voraus escomptirt, und nun, da keine neue Käufer auf dem Plan sich einfinden, die noch wahnsinnigere Preise anlegcn, als die höchsten, welche erreicht worden waren, wird ein Rückzug d >-» Beresina angetreten. Die Großen und Einsichtsvollen hatten längst ihr Schäfchen im Trocknen, während die Masse durch allerlei Reklamen in der Börsenzeitung u. s. w. noch in den Gedanken erhalten wurde, es stände für März eine große Hausse bevor. Der Donnerstag war nicht besser als der Mittwoch, trotzdem in Paris die Syndikate von Neuem an der Hausse thätig sind. Nach der,,Nat.-Z." habdas neueste Attentat aus den Diktator in St. Petersburg einen tiefgreifenden Einfluß auf die Börse geübt (und war auch dazu vollständig geeignet) und die aufrecht erhaltene Erwartung einer baldigen Wiederaufnahme der Hausse bewegung stark erschüttert. Es entwickelte sich ein so starkes Angebot für mehrere Papiere, daß die Haltung als flau zu bezeichnen ist. Die Kauflust trat desto mehr m den Hintergrund, je stärker das Angebot sich zeigte. Natürlich machte auch die Contrcmine Angriffe, unter Andcrm schlossen Dortmunder 85'/,. Man muß nie vergessen, was wir schon früher betonten, daß die Börsen im Guten und im Bösen ein Spielzeug in den Händen der Großen bilden, denen eine Baisse oft recht gelegen kommt. Die Betriebsvcröffentlichungen der deutschen Eisen bahnen per Februar erössnete wiederum die Ost- preußische Südbabn ungünstig. — Wohin sind die glänzenden Illusionen der Dividenden für die Stamm aktien gekommen, mit denen man das Publicum an zulocken suchte? Die „F. Z." macht darauf aufmerksam, daß bei dem jetzt eingestellten Ankauf von Discontowechseln unter osncieller Rate seitens der Reicbsbank offenbar über- eben worden, daß eS unmöglich ist, hier ein gleich armiges, allen Interessen Rechnung tragendes Ber ühren zu beobachten seitens einer Anstalt, deren ! Lirkungskreis ein so weitverzweigter, von der sub jektiven Auffassung vieler Bantvorstchcr und Agenten abhängiger ist. Erwägt man noch, daß viele dieser Leiter von Zwciganslalten vorzugsweise aus Tantiemen sehen müssen, so wird man zu dem Schluffe kommen, daß gerade die ReichSbank darauf hingcwiesen ist, ihren Geschäftsverkehr an bestimmte allge mein gültige Normen zu binden, daß gerade sie sich davor hüten muß, dem Ermessen ihrer einzelnen Bankstellen einen zu weiten Spielraum zu gewähren. Wenn die ReichSvank in dieser Angelegenheit der Stimme der öffentlichen Meinung Gehör gegeben, wenn sie auf die Fortsetzung der DiSconttrungen unter Banksatz vorläufig verzichtet hat, so können wir bis jetzt nicht sagen, daß sie hinsichtlich der Noten einlösung oei den Privatbanken schon den im Reichs tage allgemein gewünschten Wandel geschaffen Hütte. Nach dem neuesten Ausweis haben die Noten der Privatbanken am 38. Februar wieder um 7.8 Mil lionen zugenommen. ES bat also ein Jncasso vor dem MonatSschlusse nicht stattgefunden. Ueberein- ftimmend damit erfahren wir von verschiedenen Seiten, daß dir Bank seit drei Wochen keine Noten präsentirt hat. Allerdings ist eS möglich, daß die Bankoerwaltung neue Anordnungen wisst, welche dis Ende Februar noch nicht zum Vollzüge gelangt sind. Sollte sie aber b«, ihrer bisherigen unregelmäßigen Präsentation verharren, so dürste eS angezergt sein, die Angelegen heit b«, der dritten Lesung deS EtatS nochmals zur Sprache zu bringen. Daß d,< Reichsbank-Antbeile angesichts der un günstigen Dividende ibren böchften EourS, den sie ,n Folge der neuen GeschüftSnorm de« Institut« erreicht batten, nicht behaupten konnten, versteht sich von selbst. ES ist schon ganz richtig, wie es eine ganz eigen- thümliche Sache ist, daß die Prioritäten-Jnbaber der Prag-Duxer Bahn die Tilgung ihrer Zinsenrückstände durch Aktien II. Emission empfangen sollen, die wiederum selbst erträgnißlos sind. Es wäre ganz etwas Anderes, wenn die Prioritäten erster Emission bereits voll bezahlt würden; aber nachdem sie nur einen so geringen Betrag ihres Zinses erhalten, er scheint uns die Procedur sonderbarer, nicht gehöriger Art. Jndeß setzt sich voraussichtlich das Deficit dieser Verzinsung noch weiter fort (das Zahnradsvstem sehen wir mos als einen elenden Nothbehelf an, in der Schweiz braucht man es nur bei Nebenbahnen, aber nicht bei einer Bahn von der Bedeutung, wie sie die Prag-Duxer in Anspruch nimmt), und diese Art Sanirung, wenn man es so nennen mag, eisscheint in desto ungeheuerlicherem Charakter. In Oesterreich kommen gar ungeheuerliche Dinge im Eisenbahnwesen vor; wir können nur nach deutschen Principien urtbeilen. Also soll nach den neuesten Angaben die Oester- reichische Südbahn für die Linie Agram-Karlstadt 4.8 Millionen Gulden Gold von der ungarischen Regierung erhalten und eine zehnjährige Steuerbe freiung zugestanden bekommen. Der Kaufschilling wird durch eine während der ganzen Zeit der Eon- cession zu zahlende Annuität getilgt. Die Bill, welche den Finanzminister der Vereinig ten Staaten ermächtigen soll, sämmtliche ausstehendcn Obligationen, die eine höhere Zinsrate als 4'/, Proc. tragen, in 3'/,procentige Obligationen zu fundiren, liegt nunmehr im Wortlaute vor. Die „NU. H.-Z." erhebt ihre Bedenken dagegen. Die Sparcaffen und die Lebensversicherungen, wie viele Privatleut« werden dadurch stark geschädigt. Millionaire könne» den Zinsvcrlust verschmerzen, der kleine Kapitalist aber muß von der Anlage seines Geldes in Bundei- Obligationen gänzlich abstehen und minder sichere Papiere kaufen, die ihm einen besseren Zinsgenuß versprechen. Der Ueberfluß des mit 3'/, Proccnt pro Jahr nicht befriedigten Capitals wird die gewag testen Unternehmungen ins Leben rufen, die Speku lation zu den wildesten Ausschreitungen ermuthigm, bis sich eines schönen Tages Herausstellen wird, daß man zu weit gegangen und ein Rückzug unmöglich ist. Was dann folgt, sagt uns die Erinnerung an das Jahr 1873 und ausbleiben kann solche Katastrophe nicht; je länger sie auf sich warten läßt, um so ver heerender wird ihre Wirkung sein. Leipziger Disconlo-Gesellschast. u Der Geschäftsbericht für daS Rechnungsjahr 1878 entrollt in klarer Weise ein freundliches Bild über die Gesammtsituation dieses Institutes. Wenn die Umsätze und Erträgnisse etwas geringer, als ivi vor hergehenden Jahre erscheinen, so ist dabei zu berück sichtigen, daß die Gesellschaft den größten Thnl deS letzteren noch mit dem doppelten Capital von 6,000,000 Mark arbeitete. Daß nun trotz des um die Hälfte verminderten Capitals die Umsätze sich verhältmß- mäßig sehr gesteigert, bez. auf annähernd gleicher Höhe bewegt, ja mitunter diejenigen des Vorjahres überstiegen haben und damit ungeachtet des niedrigeren DurchschnittSunsfußeS das Erträgniß hinter dem jenigen de- Vorjahres nur wenig zurückbleibt, ist der allgemeinen Besserung zu verdanken, welide eS der Kundschaft der DiScontoaesellschaft ermöglichte, in größerem Maße über die letztere zu verfügen. Der Gesammtumsatz betrug auf dem Eassa-Conto 154,881^05.35 Xt (im Eingang 77.488,110.50 X, im AuSgang 77,493,184.85 x>). Bestand Ende 1878 I78M4.70 Xl Wechsel-Conto: Gesammtumsatz 86^80,887.30 Xt (im Eingang 48,153,773.85 .X, im AuSgang 48,136,934.45 Xl), Bestand am 31. December 1878 1M4,758.40Xl, Gewinn 57,761.30X1 Sfsecten- Conto: Gesammtumsatz 34,085,838.50 Xi (im Ein gang 12,153^00.45 Xl, im AuSgang 11,843,738.05 Xi), Bestand ultimo 1878 334^77 Xi, Gewinn 87,861.45 X Der Ende 1878 vorhandene Essecten-Bestand enthält: deutsche und österreichische StaatSpapiere und Fonds, dergl. Prioritäten, Bank- und Eisenbahn-Aktien, sowie Industrie-Stamm PrioritätS-Actien. (Eine specificirte Angabe der Effecten, gleichwie dies andere Bank institute zu thun pflegen, wäre sehr erwünscht gewesen.) Conto pro Diverse: Der Proceß mit dem Wiener Bankverein betreffs Auflösung deS zur Verwerthung der Mährischen GrenzbahntitreS ge bildeten EvndicatS und Abrechnung der Betbei- ligung der Gesellschaft, welches allein diese« Eonto bildete, ist verglichen, da« Conto saldirt und der verbliebene Gewinn auf Effe.tenconto verbucht worden. Laufende Rechnungen: Zufolge der vorgenommcne« Capitalsreduction, welche die Ver waltungsorgane veranlaßt, die laufenden Accepte entsprechend zu ermäßigen, mußte die Verbindung mit manchen älteren guten Geschäftsfreunden gelöst werden. Die Debitoren stellen sich um ca. 1,600,OM Xi, die Creditoren um ca. 500,000 Xi geringer alS im Vorjahr. Im vorigen Jahre ist zwar die Gesellschaft von einem Verluste überhaupt nicht betroffen worden, dagegen hat sich ein älteres Creditwesen, bei welchem diqelbe betheiligt war, schlechter, als seiner Zeit an genommen werden durste, abgewickelt. Au- diesem Grunde sollen 16,587.65 Xi abgeschrieben werden. Von den Debitoren sind überhaupt nur 307,544.80 Xi urgedeckt. Äccept-Conto: Gesammtumsatz 16,450,863.20 Mark (Umsatz im Credit 7,725,636.40 Xi, in Debet 8,125,026.80 .X); in Umlauf waren Ende 1878 1/!52,680.40 Xi Das Conto bat gegen das vor- jihr eine Abmindcrung von 1,000,000 Xi erfahren. Hinsen-Conto: Berechnete Zinsen in lausender Rechnung 153,004.45 .X, abbezahlte Zinsen incl. «uf Einlagegelder48,819.70XiMeberschuß >06,184.75Xi. Provisions-Conto: Ueberschuß 82,785.15 Xi Aus dem Agio - Conto wurde ein Gewinn von 11,879.85 Xi erzielt. Die Handlungsunkosten weisen mit Aus nahme der Steuer gegen daS Vorjahr eine Verminde rung von 18,636.70 Xi aus. Dagegen ist die Gesell schaft seitens der unteren Steuerbehörden mit einer Einkommensteuer von 36,300 Xi veranlagt worden, d. h. ca. 22,000 Xi mehr als im vergangenen Jahre und zwar unter Bezug auf den im Jahre 1877 ge bildeten SpecialrescrvefondS, obgleich derselbe nachge wiesenermaßen lediglich von vornherein zur Deckung bereits vorhandener und nur wegen mangelnder Ab rechnung noch nicht ziffermäßig ausgedrückter Verluste bestimmt und zu diesem Zwecke gemäß verwendet worden war. Wenn auch nach Auffassung der Ver waltungsorgane nur ca. 11,600 Xi Steuer die Gesell schaft zu entrichten hat und zu hoffen ist, daß daS Flnanzminlsterium die Entscheidung der Ilnterbehörden zu Gunsten der Gesellschaft abändern wird, so hat cs doch der Verwaltungsrath für nöthig gehalten, die volle abgeforderte Summe von 36,300 Xi in Reserve zu stellen. Auf diese Weise konnte der anaefochtcne Betrag von ca. 25,OM.X, d. h. ca. Proc. den Actionairen nickt zustießen. Der Reinertrag beziffert sich auf 235,148.10 Xi, hiervon sind auf Conto der laufenden Rechnungen 16,587.65 .X und auf Mobilienconto 1600 Xi ab zuschreiben. Den sonach verbleibenden Ueberschuß von 216,858.45 .X beantragt der Verwaltungsrath wie folgt zu vertheilen: 5 Proc. Dividende an die Actionaire 150,000 .X, Uebcrweisung an den Reserve fonds zur Completirung desselben auf die statuten mäßige Höhe von 10 Proc. — 300,000 Xi 19,671.60 Mark, Tantieme an den Verwaltungsrath und Vor stand 10,713.30 .X, ein weiteres 1 Proc. als Superdivldende an die Actionaire mit 30,OM Xi und Vortrag auf neue Rechnung 6573.55 Xi. Die Bilanz läuft auf beiden Seiten mit 4,751,082.25 Xi aus. Für die Ausstellung iu Melbourne. x Leipzig, Ans. März. Dem Comitö für die Aus stellung in Melbourne ist durch Vermittelung der Handelskammer die amtliche Mitthcilung zugegangen, daß für die Herstellung der in Melbourne anzuwen denden Ausstellungsgeräthe, Schränke u. s. w. dieselben Direktiven gelten, wie solche »n der Bekannt machung de- ReicbscommissarS vom 3. Mai 1879 für die Svdney-AuSstellung gegeben wurden. Hiernach bleibt den Ausstellern in Melbourne die Sorge für die Herstellung der AuSftellungSgeräth«, soweit für die Schaustellung nicht die einfachen, von ReichSwegen zu liefernden Tischflächen und Podien aus reichen, überlassen. ES empfiehlt sich, an Schränken möglichst viel Gla- anzubringen, Holz und Metall ein fach zu behandeln, matte Farben aber nur da zu wählen, wo glänzende Ausstellungsgegenstände aus dem damit bemalten Hintergrund« Platz finden. Zwischenwände an gemeinsamen Schränken sind in der Regel von GlaS herzustellen, um dem Licht nirgend- den Zutritt zu versperren. Besonderer Zier lichkeit, Vergoldung u s w. der Außenseite des Ge- rälheS bedarf eS nickt, außer wenn der Ausstellung^ gegenständ sehr klein ist und ohne ein Geräth, wel ches die Aufmerksamkeit auf sich lenkt, leicht über sehen werden würde. Durchweg empfiehlt sich eine sorgfältige und geschmackvolle inner« Ausstattung der Behälter; e« gilt die» insbesondere auch von der Wahl und dem Arrangement des zum Ausschlagen derselben benutzten Stoffe-. Nicht minder ist für die aus erlesene Aufmachung der Lu-stellungsgüter zu sorgen. Gute Ausstattung namentlich in Bezug aus Druck der Etiketten, Bindebänder, Unterlagen, ist zur erfolgreichen Concurrenz mit den anderen Nationen nach den übereinstimmenden Mahnungen aus den überseeischen Ländern unerläßlich. Auf gute, deutlich«, geschmackvolle Firmenschilder ist besonderer Wetth zu legen. Sie sollten dem Ausstellungsgegenstand angepaßt sein, zierlich und leicht bei eleganten, leichten Gegenständen, kräftiger bei den schwereren. Wo Wandrahmen, bei denen auf zierliche Form Bedacht zu nehmen ist, in Frage sind, wird der Name der Firma zweckmäßig an diesen selbst angebracht. Die Gerüche sind so einzurichten, daß die Glas scheiben herausgenommen werden können. Letztere sind mit den erforderlichen Reservescheiben in einer besonderen GlaSkiste zur Versendung zu bringen. Vor der Verpackung wolle man eine Probeauf stellung vornehmen und behufs Anhalts für die Aufstellung an Ort und Stelle jeden Ausstellungs gegenstand und den Platz desselben mit einer Nummer versehen. Ueber die Herstellung der Gerüche, nament lich in Bezug auf die Zerlegbarkeit derselben, ist in diesen Tagen auf Grund der in Sydney geinachteir Erfahrungen eine besondere Notiz in Aussicht gestellt worden. Die von ReichSwegen gewährte freie Seefracht nebst Transport- und Feuerversicherung erstreckt sich, wie auf Befragen ausdrücklich anerkannt worden ist, auch auf das Ausstellungsgeräth. Post- und Lclcgraphenwesen. X. Postwesen. - Versendung von Einschlußbriefen an auswärtige Postanstalten zur Weiterbeför derung über deren Bestellbczirk hinaus nach dritten Orten. — Die Postverwaltung will nicht mehr ge statten, daß das Publicum Briefe rc. im Einschlüße an Postanstalten versendet, damit diese die zusammen- Upackten Briefe abstempelt und an dritte Orte be ordert, als ob sie am ersten Orte aufgegeben wärm. Ran wittert darin den Versuch einer mehr oder weniger erheblichen Täuschung des Publikums fff über die eigentliche Herkunft der Sendungen. — Nur Ein schlußbriefe nach Orten des Bestellbezirks der Empfanaspostanstalt sind zulässig. Es giebt gewiß Fälle genug, wo die obige Versendungsweise ganz unschuldiger Natur ist. Die Post will Das nicht einsehen und nöthigt also das Publicum, sich an andere als postalische Mittelspersonen zu wenden. Immerhin nicht gerade ein Fortschritt, das siebt die —»-Statistische Päckerei- und Wcrthsen- dungen-ZLhlung bei Postanstalten. — Vom 8. März bis 18. März (Mittag zu Mittag) haben die Postämter III. Clafle und die Postagenturen alle Päckerei- und Werthscndungen aus dem Reichsposi- gebiet zu zählen, soweit letztere portopflichtig sind. —»- Russisches Gewichtporto sürGeld-und gewisse andere Wertbpackete. Das Amtsblatt bringt einen neuen Tarif darüber zum Abdruck. Derselbe enthält die Portogebühren von 12'/, Gramm schweren Packeten bis zu solchen von 8190 Grammen. Da» Porto bewegt sich dabei zwischen 7 Kopeken und 4480 Kopeken. —»- Neue Postanstalten. Nur auS Pommern, und zwar aus Natzlass, wird die Errichtung einer neuen Postagentur gemeldet. «. reltzrap-enwese«. —»- Neue Telegravhenanstalten. Nieder emmel in Preußen (Trier), Ringlcben in Schwarz bürg-Rudolstadt, Slawen und Zernitz in Preußen erhielten Telegraphenftationen. —»- Reue Eisenbahn-Telegrapbenstatio- neu. An der Bahn Neuftettin-Stolp liegt di« Sta tion Techlipp (Pommern). Diese darf Privatdepeschen annehmen und befördern. —»- Neue belgische Stationen. Das Amts blatt führt alS neue belgische Lelegraphenanstalte« ein: Baelen sur Nöthe, Deurne lez Liest, Hockai. Moen Heestert und Oostzoosebeke, sowie Ooslbavi- Quaedmechelen (Limburg). —»- voller Tagesdienst bei sächsischen un- andern Stationen. Eine Anzahl von Reichs- stationen erhielten statt deS beschränkten Dienstes de» vollen Tagesdienst, darunter befinden sich die sächsischen Telegravhenanstalten Bischofswerda, Dresden Posi amt VII, Königstein, Löbau, Pirna, Schandau Stadl und Tharandt. ^ ^, —- Kabelftörunaen. Da« gestört gewesene KaP Portoscuso — Carlofort«(bardinien —Insel E Pietro) ist im Stillen ohne besondere Meldung wieder hergeftellt worden. Dagegen fehlt noch di» Verbin dung zwischen Mozambique-Delagoa, du se» dem 18. Februar unterbrochen ist. ' Lk»pj „Manufa Jahre hei der kau entwirft «ie sie i, innerhall Deutschlo gehalten CS heißt kant muj sranzösisc irassirt n sind in Bilanzen bekannt, geringe ' Es wird oder D« seiner Ei Interess« Buchfort der 1 An dies dem ges< ein Jek system des deut armuth, Weil de: fast übe: hat, kan aus den Aengstli Einkäus schränkt und Fü nur du: aurchgre tand zu rm Int lebensfö vor Bei indirekt Accept verzchiel der Bez sei, wäs müsse: Fabrik« Jiel bei «ine D Kaufen bez. Wc möchten zu best werbe langen unter, da- C deutsche der Kri daß sor gekaul nur pr deutsche »erden 18. Ja: Titel , bereits beit ve: gethan, rn seit Saß G« halb 3 Accept für di 5proce Papi« derrickn gestellt Iheilsö »order halt r Directi weiter« scheine Antrag » «n m Halter ab di« Tage Berli ratio noch g Einrid Zwisch und zv CiSkell bunde für d wird Beque daß ei zusam Stärk: ividm« fick ü ameri! lo- eir komm itreng vermi ausbli lulsst / '»«leg eine n du E den deutsc tdeil>( best ei in Li werde
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