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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-07
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1880
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Erschein «glich früh 6',, Uhr. Neöattt», »t TLPedtttr» JohanniSgaff« SS, H»rchß»,tr» »« Leö«ttt«,r vormittags 10-12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. Mr X« N»ck«ad« rt»«Ian»«»r »««. »MM »acht ftq »t» «»dar«»«» Mch» »rMMtch. r der Kr dt- nächst, «nnuner desttmnüe, «« Wochentage» dt« . Nachmittags, a» San»- «d -esttageu früh dis '/,* Uhr. >» dr, RUattn für 2,1. Immtzme: vtt* Stemm. UntversttLtSstr. 22. ÜMliS L-sche. katha einen str. IS,», »nr dt« Uhr. Ut'Pügcr.Tagtblail Anzeiger. Orgm str Politik, Localgcschichtc, Handelt- md TcschLMcrkchk. Auflage 16.N00. X»„»nn«»t«»rkl, viertelt. 4^DL. incl. Brinoertohn L Mt. durch di« Post bezogen 8 Ml. Jede einzelne Nummer 7L Pf. Belegexemplar 10 Pf. Sebührc» für Extrabeilagen »hne Postdeivrderung 39 Ml. »st Postdeivrderung 4S Ml. 2»str«»< ögrsp. Petitzeil« 20 Pf. Größere Schnften laut nuferem Preirverzeichnitz. — radellamtcher Satz nach höherem Tarif. »rctamr, mter de» »edarNsmßrtch dir Spaltzeil« 40 Pf Inserat« sind stttS an d. «rpesttt», z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»«ou»«e»a4a Oder durch Postvorschuß. Zß 92. S»»«ta« den 7. März 1880. 74. ZühMNA. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mtttt»»ch, «» 14. Mir, ». «deudS 4',, Uhr tm Saale »er I. «ürgerfchnle. Tagesordnung: I. Gutachten de- Oekonomie- bez. Bau-AuSschuffeS über: ». die Speisung deS Johannaparkteich«- au» der Pleiße und die Berechtigung der Adjacenten der Pleiße »ur Wasserentnahme au- dem Flusse; d. den Neubau der NoniatowSkvbrücke; «. die Erneuerung deS Eisbrechers an der Schleußiger Brücke; 4. die Abrechnung über die Schleußenbauten auf dem Areale des ehemaligen Kohlenbahnyofes. II. Gutachten des Ausschusses zur Gasanstalt über: Erweiterung des GaSröhrenneyeS m der Wald- straße; d. Anbringung einer Laterne im Durchgang durch daS Scherell'sch« Grundstück vom Dorotheen platz nach der Eolonnadenstraße. «I. Bericht des Schulausschufses über Prüfung der Rechnung der Realschule U. Ordnung auf das Jahr 1877. Bekanntmachung. Der Vau einer Thonrohrschlenße in der Nürnberger Straße, sowie die Erbauung einer Schleuß« M. Llaffe in der Sternwarten- und in der Thalstraße sind vergeben und werden die unberücksichtigt ge bliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten entlasten. Leipzig, am 4. Mär, 1880. »er »attz »er Stadt Leipzig. Or. Tröndlin. 1>r Wanqemann. Bekanntmachung. Für die Ausfüllung der Parthe am Gothischcn Bade wird bis auf Weitere- kein Füümatertal mehr angenommen. Leipzig, den «. März 1880. »er Vorstand der Varttzenregnlirnng- Senoffeufchaft. ve. Vogel. Bekanntmachung. De- vierte Stück daS diesjährigen Reichsgesetzblattes ist bei unS eingegangen und wird dis ,»» L4. tz. M. auf dem Rathhaussaale öffentlich aus hängen. Dasselbe enthält: Nr. 1362. Internationale Uebereinkunst, Maßregeln gegen die Reblaus betreffend. Bo« 17. September 1878. Leipzig, den 2. Marz 1860. Ler »attz der Stadt 8etp,t, vr. Tröndlin. Etsß. OeKentlieke HaiulOsIetiranstatt. 1>ie ä»m,lö»ng äerjeaigeo ll»aä>anWlet>r>inxe, Weleke k. Ostern ia äie I,oKr11llgs»It»td«UllNg «»treten »ollen, erbittet sieb äer t!nierreiekoete in der 2eit r«m 8. dts mlt 12. Aür», Tormittax» 11—12'j, vdr, nvwüeiiek »nier perrönlieker Vorstellung äer Xniumeläenäen äurek ikre Herren priocinrüe. rvikrenä äer geänckten 2eit n-eräev »uek änmelä»ngeo 5ür äen «lnjRdrigen raclirelsoeasedaklUed«» Dnr«ns enlgegevgenoinmen, »n ^elebem »ick 11,näluox»>ekrlinge ketbeiligen können, äie im ltesilre äes Levg- ni»»e« öder äie n-iss» n«ck»sUicke lielokiguog rum einzäkrig kreiniliigenäieaot sinä. Locerricttt 10 8tu»äe» Heückentlick, 8ckuigelä 90 .äl. 6»rl Wolken», Vtrvotor. Bekanntmachung. Dir Herstellung einer «acadamrstrten Fahrbahn in dem Hauptwege des nördlichen Friedhofes, sowie der Bau einer Lhonrodrschleuße ebendaselbst ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiervon in Kenntniß gesetzt. Leipzig, am 3. März 1880. »er «attz der Stadt Leipzig vr. Tröndlin. vr. Wangemann. Bekanntmachung. Die Lieferung deS Naturalien-Bedarfs des Garnisonlazareths Leipzig für die Zeit vom l. Avril 1880 biS Ende Mürz 1881 soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Der ungefähre Bedarf erstreckt sich auf: 240 Ceniner Roggenbrot» 2. Sorte, 30 Ctr. Semmel, 110 Hektoliter Braunbier, 2000 Portionen «bt bäuerisches Bier ö 0.45 Liter, 90 Ctr. Rindfleisch, 10 Etr. Hammelfleisch, 10 Ctr. Schweinefleisch, etwas Kalb fleisch, 20 Ctr. Roggenmchl, 8 Ctr. Weiße Bohnen, 10 Etr. Linsen, 8 Ctr. Fadennudeln, 8 Ctr. feine Gräuli chen, 10 Ctr. Erbsen, 5 Ctr. Weizengrirs, 6 Ctr. Gerstengrütze, 8 Ctr. Hafergrütze, 9 Ctr. Hirse und 8 Etr. Reis. Unternehmer wollen die Bedingungen hier emseben und unterzeichnen und dann ihre Angebote ver» siegelt, mit der Aufschrift: „Naturalien-Lreferung" versehen, bis zum 10. März Vormittags 11 Uhr portofrei anher einsenden. Leipzig, am 3. März 1880. Kiintglichet) Sarntson-Lazarettz. Holzauktion. Mittwoch, den 14. Miirz ». e. sollen von Nachmittag- 3 Uhr ab im Forstreviere Connewitz auf dem Kahlschlage in Abth. 21 , ea. 484 Hansen ttein«e«achtes Stacktzal, unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Kahlschlage an den Haidaer Wiesen und der Linie bei Connewitz. Leipzig, am I. Mär» 1880. »es «ath» Forftdepntatton. Militärische Lage Italiens. Zwischen dem Tiber und der Donau flattern Sturmvögel -i-ber und die täglich wachsende Span nung zwischen Oesterreich «w Italien der- anlaßt bereit- di« Wiener Tagesoraane, die Wehr kraft de- unruhigen Nachbar« aus das Sorgfäl tigste z„ untersuchen. Auch da« Deutsche Reich, «ts Freund und Bundesgenosse Oesterreich-Ungarns, hat ein politisches Interesse daran, die militärische Lage Italien- klar zu erkennen. Wir liefern dazu nach einer Studie in der „Allgemeinen Zeitung" de» folgenden Beitrag. Zunächst muß hervor gehoben werden, daß di« beklaoenswerthe Partei der Itnli» irreckenta für die „Befreiung" des „un- ertösten" Trient und Triest zu arbeiten, d. h. zum Kriege zu drängen, eifrig bemUht ist; sie hat es auch glümich schon dahin gebracht, daß Oester reich seine Garnisonen m Südlirol erheblich verstärkt und die Ergänzung seiner dortigen Be festigungen in Angriff nimmt. Wie die militärischen Verhältnisse der beiden Staaten aber liegen, möchte eS für Italien durchaus nicht so Erfolg verheißend erscheinen, die österreichische Monarchie anzugreifen; außer eö sei so glücklich, aus einen mächtigen Alliirten zählen zu können, weicher die Hauptmasse der kaiser liche» Corps nach einem fernen Kriegsschauplatz »bzuziehen und dort festzuhalten in der Lage ist. Ueberblickt man die Zusammensetzung der italie nischen Feldarmee, welche in ihren 280 Batail lonen (ä 820 Combattanten), 120 EScadronS (ü 120 Combattanten), 848 Geschützen und 108 rllpencompagnien ungefähr 250,000 Bajonette und 14,400 Säbel zählt, so fällt die geringe Stärke der Reiterei auf. Die- erklärt sich eineStheits aus der Pserdearmuth de- Landes, anderntheils daraus, daß sowohl die Ebenen Oberitaliens mit ihren reichen Wein- und Maulbeerculturen, Reisfeldern rc. al« auch Apennin und Alpenland die Entfaltung von Reitermassen kaum zulassen. Wird also der Kamps auf die Po-Ebene und auf daS Gebiet der Tiroler und Kramer Alpen sich beschränken, io mag dieser geringe Stärkesatz der Reiterei ge nügen; weitergehend aber gestaltet sich da- Be- dürsniß, wenn die italienische Armee, um den ge sicherten Besitz de- zu erobernden oder eroberte« Südtirols endgümg durch einen Friedensschluß herbeizusühren. ihr strategisches Operationsobje« in dem Inneren von Oesterreich, in Wien oder Pest, suchen muß. Denn, mögen auch Grenzpro- vinzen genommen sein, die Friedensschlüsse vollziehen sich oft erst dann, wenn der siegreiche Angreifer vor öru nicdl geschützten Centre» des nationalen Leben- ßch^ Bei dem Streben nach Tirol und Istrien »öchte demnach Italien eine weiteimehende Offen sive ins Auge zu fassen haben. Hiezu aber, zu cuiem Vormarsch gegen Wien, bedarf ein von der Adria und dem Pusterthal herauskommendes ÄnvasionSheer einer starken Reiterei, um sich in der Flanke gegen Eroatien und Ungarn der schnei dige« und tüchtigen Reiterei des vsterreichisch-nn- ganfchen Heeres gegenüber genügend zu sichern. »Run hat aber Italien nicht nur nicht die aus reichend« Anzahl Schwadronen, sondern diese selbst bleiben auch in ihre» Kriedenssollstand immer um einige Pferde zurück, waS bei der gesummten Cavallerie schon ein Frieden-- Manco von einigen 100 Pferde» beziffert. Diese Abgänge stad «or schwer zu ergänze», da Italien eben wegen seiner PsAcdearmuth ven Bedarf der Armee durch Ankäufe im Ausland«, besonders in Ungarn, bis jetzt deckte — eine Bezugsquelle, welche sich, ebenso wie die aus Nordveutschland, plötzlich ver schließen kann. Dieser Mangel an brauchbaren Reit- und Zug- thieren ist überhaupt ein wunder Punct in der Operationsfähigkeit der italienischen Armee. Die im Lande vorhandenen brauchbaren Pferde und Maulthiere decken nämlich gerade den Bedarf der (I.) Linie des Heeres »nd der dazu gehörenden (vordersten) Wagenstaffeln; er berechnet sich aus 37,000 Pferde und 22,000 Maulthiere ; für die in zweiter Linie folgenden TrainS aber fehlen die Zugthiere, und man hat deßhalb zur Anschaffung von Straßen-Lvcomotiven gegriffen. Diese sind auf hartem, ebenem Boden, also aus den vorzüg lichen Straßen des Po-Thales sehr brauchbar, können aber Steigungen von 8 zu lOO nur mit Schwierigkeiten überwinden, bedürfen zur Speisung viel Wasser, verlangen also ein quellenreiches Durch- zugSland, erfordern bei den so häufigen Schiangen- wegen der Gebirgsstraßen Theiiung deö TrainS und sind deshalb bei einer Offensive im Drau- und Savethal kaum zu brauchen. DaS ganze Nachschubwesen an Lebensmitteln ist dadurch sehr precär, die Offensive sehr gelähmt — Nachtheite, welche außerdem beim Vormarsch über den steilen öden Karst oder bei einem Halt dortselbst daS gänz liche Ausbleiben der Verpflegung Hervorrufen können, wenn eS nicht gelingt, die sicherlich zerstörte Bahn in Betrieb zu setzen. Außer dem Mangel an Ossi eieren, der schwa chen Reiterei unv den unzureichenden Bespan nungen des Trains ist als weiteres nachtheiliges Moment die durch die geringe Leistungsfähigkeit ver italienischen Bahnen und die eigenartige Zusam mensetzung der Regimenter verlangsamte Mobil- machung zu bezeichnen. Au- Rücksichten politi scher Natur und um den Begriff des gemeinsamen Vaterlandes bei d» Lnßeitkaa Hass simtt Provincialverdände wie in Deutschland geschaffen, sonder» jedes Regiment zu gleichen Theuen aus Lombarden and Slcilianern, Piemon- tesen und Römern x. zafammenge'etzt. Da- ganze Land ist in diesem Zweck i» fünf Zonen und 88 Militärdistricte eingetheilt, aus welch' erstere» jedes Regiment jedes Jahr zu gleichen Partie« sein Recrutencontingent entnimmt. Bei den In fanterie-Regimentern reicht hiebei per Zone ein Distrikt aus, im Ganzen also 5; bei den Special waffen hingegen vertheilt sich da« Recrutencontin gent auf deren 8—8. Da im Kriegsfall aber die Regimenter ihre Leute wieder erhalten, so er schwert sich durch diese Art der Rrcrutenverthei- lung die glatte Abwicklung der Mobilmachung un- gemein. Der Gang letzterer ist folgender: «8 Stunden nach Eintreffen der Ordre müsse« die Kußregimenter marschfertig sein, um »ff ihre« amr uno um oen roegriss des gemeinsamen ndes »nd der Zusammengehörigkeit auch verschiedenartigsten Elementen des jungen baute« herzustellen, hat man nämlich im Friedensstand auf die Versammlungspuncte der Armee abzuaehen; hier angeiangt erhalten sie die von den Milltiir-Districtscommand>A vollständig ausgerttsteten Urlauber nachgefchickt. DieseDistricts- commcmdos, doppelt so groß als unsere deutschen LandwehrbezirkScommandos, haben demnach die ganze Arbeit bei der Mobilmachung: unter ihnen stehen die AuSrüstungsmagazine der Insanterie- und Bersaglieri-Reservisten, wie der Milizen; sie haben die Pferde und Maulthiere zu requiriren, die Landwehren auszustellen, die 2. Kategorie ab zurichten — eine Ueberbürdung, die nur störend wirken kann. Artillerie und Cavallerie allein completiren sich aus ihren Beständen und setzen sich in den Garnisonen aus den Kriegsfuß. Deren Regimenter sollen am 7. Tage marschfertig sein, die Batterien in zweiter Formation, d. h. mit 6 Geschützen. Wegen des schwierigen Eisenbahntrans portes garniivmren die beiden Genie-Regimenter und die meisten Artillerie-Regimenter in Ober- italicn und Toscana, wo sich auch, schon wegen deS reichhaltigen CasernementS in Lombardo-Ve- netien, sechs von den zehn CorpS befinden. Mo bilmachung und Aufmarsch sind vollständig in einander verwoben; letzterer geht allmätig im Angesicht deS FeindeS vor sich. Es bleibt fraglich, ob der strategische Aufmarsch sich, wie man er wartet, schon in 22 Tagen vollenden kann; denn einesthcilS haben die italienischen Bahnen, welche sämmtlich nicht StaalSbahnen sind, sondern drei großen Privatgesellschaften gehören, noch nicht die Feuerprobe eines Truppen-MaffentranSports aufzu weisen, anderntheils kämpft auf ihnen der ganze Betrieb einer solchen Beförderung mit vielfachen Hindernissen. DaS Lokomotiven - Material der Bahnen wird als unzureichend bezeichnet. ES fehlen 100 Maschinen. Was den Seetransport anbelangt, so können die 79 Dampfer der SchifsfahrtSgesellschafken 70,000 M»nn und 8900 Pferde tranSportiren. Vielleicht weniger zum raschen Transport an den Tagtiamento geeignet wegen des zeitraubenden Ein- und AuSbarkirenS, besonder« bei Venedig, und wegen de- größeren WegeS, bietet diese- Dampfer material Mittel zu Landungen an der dalmatffchen und albanischen Küste, dem Herd italienischer Pro» vaganda. Erleidet das italienisch« Heer Rück schläge und ist eS aus die Bertheidignna «nd aus seine Festungen verwiesen, so eröffnen stch ihm hier nicht sehr glänzende Aussichten. Die doedeee» Vertheid,gungslinien bilden Tagiiamento, Pia»e, Brenta; sie taffe, sich, wenn die i» Oberlauf, in den Alpen-Defileen projertirten Sperrfort« ervaut sind, einige Tage halten. Dann kommt die starke Linie de« unteren Po, der Etsch, des Mincio. Eine Anzahl Festmmen liegt hier, aber fast alle entbehren sie der durch die neuen artilleristischen Fortschritte gebotenen Verbesserungen. Venedig, vorherrschend Seesestung, vom Festland« weit av- lieaenb und mit diesem nur durch dle tangeEisenbahn- brtlcke und den Brückenkopf Malghera verbunden, kann der Landarmee wenig Unterstützung bieten. Verona, die Ausfallvforte aus Tirol, war von den Oesterreichern aus seiner West- Sürfront mit Fort- befestigt, auf der Norvseite nur sturmfrei gehalten worden. ES schließt wohl im Verein mit Pastrrngo und der Ehiufa das obere Etschthal, bedarf aber des Umbaues, de- quasi UmdrehenS; wie man sich erinnert, war im verflossenen Jahre hievon die Sprache. Die Fort« von Verona ent stammen übrigen« einer Zeit in welcher der ar tilleristische und fortificatorische Umschwung noch in seinen Anfängen sich befand. Zur Vervollstän digung von Mantua, welche« in Verbindung mit Bologna für die Vertheidigung der Po Lime s, wichtig, ist nichts geschehen; ein Brückenkopf am Po fehlt. Bologna, das als verschanztes Lager nicht nur für den Po, sondern auch als Platz vor dem Apennin und dessen Defileen von höchstem Werth ist, ist völlig vernachlässigt; eS hat zwar eine sturmfreie „Enceinte". die Wälle der äußeren Umfassung und die der Außenwerke jedoch sind ein gesunken, von Höhen dominirt, zu nahe vor dein Noyau liegend. An den Uebergängen über den Apennin, an den Straßen nach Spezzia. befinden sich einige kleine SperrfortS; sie sind bedeutungslos. Trefflich befestigt nach modernen Principicn ist Rom, «nd hierdurch nicht allein vor Unterneh mungen von der See her geschützt, sondern auch zu hinein wichtigen Centralpuncte der Vertheidigung Mittelitalienö unigeschaffen: 13 neue Fort-, wovon die Hälfte vollendet ist, der Rest der Vollendung ent- gegengeht,.umgürten die alte sturinsreie Stadtmauer. D«e Forts sind hatbpermanenteErdwerke »ntgemau erten Unterkunstsräuinen und die größeren mit 28 schweren Geschützen armirt. Vor Rom, wenn alS Armeesestung verproviantirt, müßte eine siegreiche österreicbische Armee jedenfalls Halt machen, ein neuer FeldzugSabschnitt möchte hier beginnen. Bei der Vertheidigung des mittleren Po kommt noch Piacenza in Betracht; seine Werke sind gut er halten. aber alten Systems, und sein Brückenkopf ist äußerst schwach. Peschiera, der Ausgangspunkt der geplanten Offensive gegen Riva, ist in dem Zu stände, wie eS 1860 übernommen wurde. Wie wir jetzt lesen, wird am italienischen Nordende deS Garda- SeeS ein Fort bei Malce sine angelegt, ein Lan- dungSpunct für die aus drei Raddampfern und vier Kanonenbooten bestehende Garda - Flottille; Lan dungstruppen sollen von hier au- wahrscheinlich da- österreichisch« Fort San-Nago umgehen. Recapituliren wcr da- Ganze, so entbehren die HauptverttzeiViaungsabschnitte des Po und des Apenni» vollständig der für eine Armee noth- wendigen und modern befestigten Stützpunkte, der Brückenköpfe, Paßsperren, der verschanzten Lager. Einer feindlichen Flottille gegenüber stehen die Dinge folgendermaßen: Italiens Küsten find im Allgemeinen Landungen nicht günstig, viele der -roßen Plätze aber, an großen Buchten mit gutem Unke^rund gelegen, sind feindlichen An griffen offen. Die Kriegsmarine Italien-, welche diese offenen Punkte zu sichern, eventuell die Straße von Otranto zu schließen hat, zählt t3 schwere Schlachtschiffe, nämlich 1 Wivderschiff, 9 Panzerfregatten, 2 Panzcrcorvetten und I Panzer kanonenboot, dann 49 kleinere Schiffe, davon einige ans dem AuSmusterungSetat. Im Bau sind 4 Panzerschiffe, darunter der Koloß „Duilio". welcher dieses Jahr fertig wird, unv 2 kleinere
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