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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.05.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060509027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906050902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906050902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-09
- Monat1906-05
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden «nd Umgebung am Tage vorher bereit» av Abrird - Ausgabe zugestellt, während es die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgebW: «drdNLdrltiL t»' »««»'« »»> «L»N« «weinialtaer Zutraann» durch unlcrr «oteu und »«,«,». an Smm- und Monkaa«, nur etnmav » VN. »»W.. durch au«»ürttok »om- »M>«nSr» » «t. de». » Mt. »o M v«i etmnalinr ZuIieLuna durch dir volldMt. tobueveftkLuelM. miNuS- land »tt «lchrrchrndkm Zutchla,«. N ach druL aller «rtitriOnemal- MlltrUu»«»» mir mit deutlicher v«»>>«««»«abe<.Dre»d Rackr "! «ILitli- Nachträuliche Lonorar- »»«drücke bleiben unberückilchiiat: lmverlanat« Manuiknvte werde« nicht auldewabrt. r,Iear»««->dr«Nr: «»chetchte» »reddem L8LV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Kuresgen-kack. Nimakime von Ankünblaun-eN bis nachmittaaS S Ubr. Sonn- und iieieriaaS nur Manensnabe ss von ii bis V.i Ulir, Die ttvaltiae Grund- »eile ica. « Silben! so Pfa., An- kündiaunacn aus der Lrwatieile Zelle Ls Lia l die rivaltiae Zeile aus Lert- scite so Pin . als Einaeiandt Zeile so Pia In Nummern nach Eoim- und ffeiert-aeu i ivalliac Grundieile so Pia. aus Privalieiie so Pfa . slvaiiiae Zeile aus Teriieiie und als Euiaeiaudt «o Psg. Auswartiae Aus. traue nur aeaeu Vorausberadluna. Beleadlatler tollen lo Psenuiac. Fernsprecher: Nr. U und LÖSS. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr.Z». I-anolin-Lsifs mit cism „pfsilrinZ" M 25 per Stück. luedvarvo. I-a^or dootikvinsr cksutsoksr unä sosslisoker ^oxux-, Losen-, ffLlotot- unck VVostonstolls in ullon mocksrnon b'ruben unck ?nmL-tzuLlitäton ru billigsten Preisen. Verkaufsstelle tler vom Kgl. kinun/.ministoiium nsugervätiltsa vorsobriktsmässigvll lluiformstosfo kür Xönigl. Lüolis. Ltaals - Po, stbeamte. Hermann?Sr8edeI 8vdeüe!8trs88e 19 ( k»»»et»lL»u»/ch Nr. 12«. öteueste Drahtverichte. Hofnachrichten, Sächsischer Obstbau, Metallarbeiterbeweguna, Yjerichtsverhniidlungen. Euglisch- türkischer Konflikt. „Salome". Dr. Karl Rulands Rücktritt. Pariser Frühiiugsinvdc». 4»itt>vvch.9.Mai1'.ft,«. Neueste Drahtmelduuge« »om 8. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. <Priv.-Tel.) Reichstag. Alls der Tages ordnung steht zunächst die namentliche Abstimmung des tz 2 des Zigarettensteuergesetzes. Die Annahme des 8 2 erfolgt mit 179 «egen 112 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen. Berli n. <Priv.-Del.) Die Reichstagskommission für die Diätenvorlaae begann heute die zweite Be ratung. Eine lange Besprechung knüpfte sich zunächst an die Frage der Freikarten auf Eisenbahnen. Dazu waren eine Rech« von Anträgen eingebracht. Staatssekretär Graf Posa- dowsky erklärte, für den Beschluß erster Lesung, unbegrenzte Freifahrt, sei der Bundesrat nicht zu haben, dagegen voraus- sichtlich für eine Freifahrt auf allen Bahnen während der Tagung. Schließlich wurde mit 15 gegen 6 Stimmen ein An trag Dr. Pachmckcs angenommen, für die Tauer der Sitzungs periode, sowie acht Tage vor Beginn und acht Tage nach Schluß derselben freie Fahrt auf allen deutschen Eisenbahnen den Mitgliedern des Reichstags zu gewähren. Zur zweiten Lesung hat de, Abgeordnete Dr. Arendt mit Unterstützung aller Partei«» folgende Resolution beantragt: „Der Reichstag wolle beschließen, die Gejchäftsordnungskommission zu beauftragen, zu erwägen, ob die Bestimmungen über den Zeitpunkt der Ein- brtnguno von Anträgen auf namentliche Abstimmung abzuändern sind nnd «ch die Sonnabend» und Montag-Sitzungen in der Regel sussallen können. Preußischer Landtag. Berlin. sPriv.-Telft Im Abgcordnctenhausc begründete heute Abg. Rosenow die Interpellation der beiden freisinnigen Parteien wegen der Etatübe r sch r eit ungen beim Umbau des Schauspielhauses. — Finanzniinister Freiherr v. Rhein baben antwortete: Da dieser Titel nur zufällig in meinem Etat steht, muß ich die Vertretung der technischen Einzelheiten den Vertretern der Bauvertvaltung überlassen. Ich will nur einige allgemeine Bemerkungen machen. Ich muß dagegen protestieren, daß man der Regierung gegenüber den Grxndsatz: „Wer schweigt, gibt zu" ausstellt. Ich kann eine Verpflichtung der Regierung^ aiif Grund dieser Angriffe zu ant worten. nicht anerkennen. i-Lsehr m,t rechts.! Die Ausführungen des Abgeordneten Rosenow enthalten für mich etwas Neues, noch nicht DagewescneS. Er hat seine ganzen Ausführungen auf ein Berliner Blatt gestützt und im Änlchlns'. daran von russischen Zuständen und böswilligen Täuschungen gesprochen. Er hat di« Männer, die er angegriffen Kat, sogar mit Namen genannt. Ich halte es für eine Ritterpflicht, entschieden gegen eine derartige Behandlung hier nicht anwesender Personen einzntreten. lBeifall rechts.) Jedenfalls sind dem Hause nach der neuen Nachprüfung keinerlei wesentliche Umstände ver schwiegen. Selbstverständlich war es erwünscht, daß das Ge bäude die volle Weih« durch die Anwesenheit des Kaisers erhielt. DaS war aber nicht der Grund für eine Beschleuniannq des BaueS, weil der Brand in Chicago daran erinnert hatte, daß es nicht genügend feuersicher sei. Eine möglichste Beschleunigung des Baues war nötig, wenn man das Hans nicht für mehr als ein Jahr unbenutzt lassen wollte. Auf vielen Bauten wird so ver- der Bau nicht die rin dop pelter Umbau ist nicht erfolgt. So ist cs unrichtig, daß das Parkett wieder ganz herausgensse» worden sei. Ich kan» also nur wiederholen, daß dem Hause nichts wesentliches verschwiege» worben ist. Der zweite Teil der Interpellation bedeutet ein Mißtrauen gegen die Finanzverwaltnng, das gänzlich ungerecht fertigt ist. Die Finanzverwnltung hat zu diesen. Mißtraue» nie Anlaß gegeben. Zum Schluß will ich aber anführe», daß in Zukunft, um solche Etatüberschreitnnaeii zu vermelden, eine größere Fühlung zwischen Baulcitung und Baukvntrolle platzgreifen sott. «Beifall rechts.) — Im Verlaufe der Besprechung, die sich an die Interpellation knüpfte, teilte der Finanzminister noch mit, daß noch einige Rechnungen auSstehen. Es sei nnznnehme», daß sich die Etatüberschreillliigen um 70 000 bis 90000 Mk. verringern weiden. Zur Lage in Rußland. Petersburg. Durch kaiserlichen Erlaß werden der Oberprokuraior des heiligen Synods Fürst Oboleiieki. der Minister für Verkehrswesen Nemeschajew, der Ekel der land wirtschaftlichen Verwaltung Kuller, der Finaiizminisler Schivow, der Unterrichtsininislcr Gral Tolstoi, der Ncichskontrolleur Filossosow und der Iusiizminister Mnnuchin ihrer Aeinter ent hoben. Ernannt sind Senator Kaufmann zum Unterrichts- minister und Schtscheglowitow zum 'Iusiizminister. ferner Schwanebach zum Reichskontrolleur. Die Gchiffen des Ministers des Auswärtigen, Fürst Obolcnsky, Mcledinski, Mcletzki, und der des Reichssckretärs, Senator Charitonow, sowie Senator Lukjanow sind in den Reichsrat berufen worden. Petersburg. Durch Reskript des Kaisers an den Marineminister wird unter Hinweis aus die Notwendigkeit einer baldigen Rekonstruierung der russischen Kriegsflotte die Reorganisation des Generalstabes der Marine auf folgender Grundlage angcordnet: Vom Gcnercil- stabe sind der strategische Teil und der organisatorische Teil der Mobilisierung der Flotte abzutrennen, die dadurch zu einer selbständigen verantwortlichen Institution unter der Bezeichnung „Verivaltung des Generalstabes der Marine" werden. Dieser Verwaltung sollen die ausführenden Abteilungen in den Haupt- Häfen. in den verschiedenen Meeren und die Marinevertreter im Auslände untergeordnet sein. Auch soll eine gemeinsame Tätigkeit der Verwaltung mit dem Generalstabe des Krieges betr. die nationale Verteidigung und die Entwicklung der mili tärischen Kräfte des Reiches eingerichtet werden. Eine beson dere Konferenz soll sofort an die Ausarbeitung von Instruktionen und Schaffung einer vorläufigen Organisation gehen Petersburg. Das Reichsdumagebäude ist beute in Gegenwart der Mitglieder des Neichsrates und der Abgeordneten der Reichsduma feierlich eingeweiht worden. dem Kaiser Besuch ab- Berlin. Der Kaiser wird am 6. Juni Franz Joseph in Schönbrunn einen kurzen statten. Köln. sPriv.-Tel.) Ms im November v. I. der Führer eines Kleinbahnwagens in Forst drei angetrunkenen Leuten die Mitfahrt verweigerte, sprangen diese während der Fahrt auf und mißhandelten den Führer in brutaler Weise, worauf ein Zusammenstoß mit einem anderen Klcinbahnwagen er folgte. Zwei jener Uebelläter find nun von der Aachener Straf kammer zu se 9 Monaten Gefängnis verurteilt Ivorden. Einer der Angeklagten wurde freigesprochen. Elberfeld. Der Geheime Kommerzienrat Wilhelm B o e d d i n ah a u s, der Chef der Tertilsirma Wilhelm Bocd- dinghaus u. Co. und Präsident der Elberfeldcr Handelskammer, ist in vergangener Nacht gestorben. Essen. (Priv.-Tel.) Der wegen Spionage verhaftete Kaufmann Kcmvfges wird sich am 12. Mai vor dem Reichs gericht wegen Verleitung zum Verrat militärischer Geheim nisse zu verantworten haben. In den letzten Tagen wurde Kcmpfges unter starker polizeilicher Bedeckung nach Leipzig transportiert. Kiel. Es ist gelungen, den Vorderteil des Torpedo bootes „8. 1 2 6" zu heben. Die Einschleppung in die Werst sollte beute vormittag erfolgen. Alfeld. Gestern abend ereignete sich im Kaliberg- werkc der Gewerkschaft Desdemona in Laminer-Dchnscn-Alseld bei Sprengarbeiten eine Explosion. Vier Arbeiter erlitten so schwere Brandwunden, daß sie alsbald verschieden, während drei andere durch Einatmung giftiger Gase betäubt wurden. Paris. Nach der letzten Statistik des Ministeriums des Innern sind gewählt: 28 Nationalisten, 50 Progressisten, 64 linksstehende Republikaner, 83 Radikale, 74 radikale Sozialisten, 32 vereinigte Sozialisten, 10 unabhängige Sozialisten nnd 77 Konservative. — 154 Stichwahlen haben statt- zusindcn. Die in den Kolonien erzielten Wahlergebnisse, sowie einige andere stehen noch aus. Paris. An den Kammerwahlen beteiligten sich am letzten Sonntag SOO 000 Wähler mehr als im Jahre 1902. Die Radikalen gewannen 259 000, die Nationalisten 270 000 Stim men. Tic Progressisten verloren 270 000 Stimmen. Die Rechte gewann 400 000 Stimmen. Die Radikalen und wahrscheinlich auch die Sozialisten werden bei den Stichwahlen nur den- jenigen republikanischen Kandidaten ihre Stimmen geben, weiche im ersten Wahlgange die meisten Stimmen erhielten. Turin. Infolge der gestrigen Vorfälle traten Vertreter der Arbeiter-Beremigungen mit dem Stadlrat und Sozialisten aus der Provinz und dem Deputierten Morgari zu einer Sitzung zusammen und beschlossen, den Generalausstand zu pro klamieren. Tie Arbeiter von Turin wollen indessen gestatten, daß die Lieferungen für die .Hospitäler weiter erfolgen sollen und daß die Zeitungen täglich erscheinen. -Barcelona. Wegen Nlangel an Beweisen für die Schuld der verhafteten 16 Anarchisten sind diese frei- gelassen worden. Die entdeckten Bomben sind nach einem Versnchsfclde geschasst worden. Lissabon. sPriv.-Tel.) Die Zeitungen berichten über die Entdeckung einer Verschwörung in Süd-Angola, deren Haupt der frühere Burengencral Piennar gewesen sein soll. Es sei geplant gewesen^ daß die von Piennar befehligten Buren in den Distrikten Snilla und Mostamedes die portugiesischen Truppen »nd die Garnison angreisen, sich des gesamten Kriegs materials bemächtigen und unter Vereinigung der beiden Distrikte eine Bnrenrepublik gründen sollten, deren Präsident Piesnar sein würde. Der neue Gouverneur von Angola Eduard de Costa ist, wie die Zeitungen melden, heute abgereist, um seinen Posten anzutrelcn. London. Dem gestrigen Iahressestessen des deutschen Hospitals präsidierte in Vertretung des verhinderten neue» Präsidenten, Herzogs von Eonnaught, der deutsche Botschafter Grat Wolff-Metternich. Der Vot>chaster brachte einen Trmk- spruch auf König Eduard und Königin Alexandra aus, trauk dann auf den Protektor des Hospitals, den Deutschen Kaiser, land hin. Der österreichische Botschafter rühmte die Verdienste des Grasen Wolff-Metternich um die Erhaltung ves Friedens und der Beziehungen zwischen Deutschland und England. Der russische Botschafter sprach die Hoffnnno auf Erhaltung «der traditionellen Bcziehunaen Rußlands zu Deutschland aus. Kaiser. Wilhelm spendete dem Hospital 4000 Mark, Kaiser Franz Joseph 1000 Mark. OertllcheS nnd Sächsisches. Dresden. S Mai. —* Se. Majestät der König ist heute von Tarvis ab- aereist und trifft morgen früh 7 Uhr 8 Min. wieder ia Dresden ein. —* Der Rat genehmigte auf die Dauer des Umbaues der Annenkirche die Ueberlassung der Sophicnkircke an di« Annenkirchcngcmeinde unter den von den Verwaltern der Sophienkirchen-Stiftung vorgeschlagcnen Bedingungen. —* Der Ratsrefercndar Temper wurde nach Ablegung der zweiten juristischen Prüfung vom 1. 1. M. ab unter Ver leihung des cittsprcchendcn Grundgehalts zum Rotsassessor er nannt. —* Dem Anträge der Stadtverordneten, der Deutschen Wohltätigkeits-Gesellschaft in London auf die Jahre 1907 bis 1909 je 300 Mk. jährliche Beihilfe zu gewähren, trat der Rat bei. —* Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremden verkehrs i-n Dresden Hai den Rat um Unterstützung einer an die Königliche Polizcidirckiion gerichteten Eingabe eriucht, mit der er die Verlängerung der Erlaubniszeit für Knust und Wissenschaft. h* Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Dos thea t er. Der Spielplcm der Hofoper muß dahin ab- geändert werden, daß Sonnabend, den 12. d. Mts., „Der Frei schütz" nnd Sonntag, den 13. d. Mts.. „Barsüßcle" aufgesührt wird. h* Königk. Hofopcr. ..«Salome" wurde gestern in einer wei teren wichtigen Neubesetzung gegeben, mit Herrn Höpsl als Iochanaa». Die Rolle nach Herrn Perron zu übernehmen, ist ebenso schwer, wie wenig dankbar. Die scharfe, wunderbar charakteristische Zeichnung, die er der Figur gegeben, die groß artig plastische Pose, die Gefühls- uno -Ltimmungswerle seines Iochanaan sind als tvpiich und vorbildlich zu bezeichnen, und wenn ein anderer, gleichviel wer, etwas daran zu verrücken versuchte, würde er sicher das in jeder Beziehung klassische, mit breitem Pinsel pastös gemalte Bild in ein schiefes Licht stellen. Herr Höpsl konnte daher nicht besser nnd klüger tun, als ein- mch das nachzubildcn, was Perrons Darstellungs-Potenz mit Iochanaan geichaffen. An diesem Bemühen lwt Herr Höpsl denn auch aus das ehrenvollste bestanden. 'Sein Täufer ist von monumentaler Erscheinung, die. wenn sie aus der Brüstung der Zisterne steht, ins Gewaltige zu gehen scheint, sie hat die Kon turen des heldenhaften Büßers, der in göttlichem Aufträge nnd Drange redet, unnahbar und eisig der Versuchung gegenüber und uberquellend von Warme in den -Augenblicken religiöser Verzückung Auch stimmlich befriedigte Herr Höpsl meist voll kommen. Mehr ist von einem ersten Versuche kaum zu verlangen. Gelingt es Herrn Höpsl, die Ausdrucksweise noch zu steigern, prägnanter im Künstler-Persönlichen zu wirken, so wird er den Iochanaan z» einer seiner besten Leistungen zählen dürfen. H. Kt. ff* Herr Direktor Rotier hat das -Schwanfliistspiel „Die von Hochsattel ", das Abend für Abend trotz aller Mai herrlichkeit im Berliner Lustspielhamc vor ausverkauftem Hause gegeben wird, zur Aufführung für unser C e n t r a l - Th ea t« r erworben, und zwar Zoll die Komödie, wie wir von gut unter richteter «Seite aus Berlin erfahren, im kommenden Winter ls,o!) mit einem illustren Gaste — Schweighofer? — ge geben werden. 1* Zu dem bereits gemeldeten Rücktritt Dr. Karl Rulanos, des Direktors des Gocthe-National- Museums und des Großherzoglichcn Museums zu Weimar, wird uns von dort geschrieben: Wer die Vorgänge hinter den Kulissen in den literarischen, künstlerisclwn und — Hofkreisen Weimars einigermaßen kennt, für den war der nun öffentlich, wenn auch noch nicht offiziell bekannt gegebene Rücktritt Rulands, der iveder mit zu hohem Alter, noch mit Krankt,eit, die ihn an der Wetterführung seiner hochancMhcnen Aemter gehindert hätte, begründet werden kann, kein Geheimnis. Auch vom Vorstände der Deutschen Goethe - Gesellschaft, in deren leitenden Kreisen anläßlich der Generalversammlung im vorigen Jahre cs schon zu einigen heftigen, wenn auch diskret behan delten Differenzen kam, welche die Person Rulands und leine Stellung scharf berührten, ist er inoffiziell geschieden. Das geht schon aus der offiziellen Einladung der Goethe-Gesellschaft zur diesjährigen Generalversammlung hervor, in welcher Dr. E. Schmidt an Stelle Rulands als erster Vorsitzender „i. P." zeicii- net. Die Verdienste Rulands um das Goethe-Rational-Mnseum, die Goethe-Gesellschaft und die Goethesor>chung überhaupt ein gehend zu würdigen, muß für später« Zeiten Vorbehalten bleiben, zweifellos sind sie bedeutend genug, um den von einem Blatte gemachten Vorschlag, Ruland zirm Ehrenbürger der Stadt Wei mar -u ernennen, als gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Im wurde Karl Ruland am 5. vormaliger kärz 1870 aus Frankfurt mliger Privatfekretär und Verwalter der Kunstsamm lungen des Pnnz-Gemahls Albert, mit der Direktion der Größ ter L lungen des Prinz-Gemahls Atverr, mu der Tvremon der Groß herzoglichen Kunstjammlungen im Neuen Museum und der Direk- tion der Freien Zeilbenschule in Eisenach betraut. Das letzt- genannte Amt verwaltete er bis zum Jahre 1875, in welchem er, seinem eigenen Wunsche entsprechend, davon entbunden wurde. Zwei Berufungen noch Berlin lehnte er ab. Am 23. Dezember 1885 wurde ihm auch die Direktion des Goethc-National- Museums übertragen. Außer diesen Aemtern bekleidet Dr. Ruland noch die Stellen des Vorsitzenden des Künstlerischen Sachverständigcn-VereinS und des Gewerblichen Sachverständi» gen-Bereins, «owie die der stellvertretenden Vorsitzenden der L-achverständigen-Kammern für Werke der Literatur und für Werke der Tonkunst. Seit Begründung der Goethe-Gesell schaft, an welcher er in namhafter Weile beteiligt war. hat er auch für diese Gesellschaft eine rege und ersprießliche Tätig keit entfaltet. Nachdem er von Anbeginn Mitglied des ge- schäftsführenden Ausschusses gewesen und noch nach von Lovns Tode l1887> an die Spitze dieses Ausschusses getreten war, wurde er nach dem Hinscheiden Eduard von cchmions <1889) von der Generalversammlung der Goetbe-Oöesellschaft zu deren Präsi denten erwählt und Hai seitdem dieses Am! mit großer Hin gabe und großer Treue verwaltet. Soweit wir unterrichtet sind, scheidet Ruland vorläufig aus den dem Gro-ßlierzogffche» Staatsministerinm unterstellten Aemlern — RegierungSrat von Goeckcl ist berciiö mit der kommissarischen Verwaltung beauf tragt — imd dem Vorstände der Goethe-Gesellschaft (wenigstens als erster Präsiden«! aus, bezüglich der anderen ihm übertragenen genannten Ehrenämter wird er >elbst noch seine Entscheidungen zu treffen lwben. In vieler Hinsicht ist sein Rücktritt, wie erwähnt, »u bedauern, wenngleich er uns keineswegs unerwartet kommt. als Bühnenleiter? -f* Unter den 23 Preisträgern, die bei den diesjähriger» Kölner B l u m c »sp > elen dekoriert worden sind, befinde» sich auch -zwei Dresdner. Es erhielten die Herren Dr. med. A. P o l I a ck - Dresden den Preis für die beste rheinische Ballade und Wolj Graf v. Baudissin sFreiherr v. Schlichts- Dresden den Preis für die best« Humoreske. ff* Der Nachlaß Karolines v. Günderode. Am 26. Juli werden 100 Jahre vergangen sein, seit Karoliae v. Günderode, jene reizvolle, dichterisch begabte Frau der deut schen Romantik, die von Bettina v. Arnim jo schwärmerisch ver ehrt wurde, sich leibst von dem Leben befreite, das ihr durch das Liebesverhältnis Zu dem zwanzig Jahve olleren und der»
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