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Dresdner Nachrichten : 26.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190606268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-26
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1906
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Seite 18 "Dresdner Nachrichten" Seite 18 vntevbrach er sie lachend: .Du glaubst nicht, wie komisch Lu -ist. vi« furchtbar sinnffch. Haha! Und »einen Hut nehmend, eilte er lachend davon. Was half es ihr. daß sie nun die Fäuste ballte, daß sie «in« Bewegung machte, als wollte sie ihm Nacheilen ? Der Erkenntnis, daß sie mit Gewalt nicht- von ihm ' n. .. ^ --- ' sind dieses Gefühl der Echwä,. Die Eifersucht schlug wieder ^ _..d marternde Selvsworwürse drangen am sie ein. Nun faß er im engen Gefährt Seite an Seite mit der schönen, interessanten Krau, und sie ,elbst war schuld, daß die abenteuernde fremde ohne Scheu, unbeobachtet all« Künste ihrer Koketterie spielen lassen konnte und ihn immer mehr umgarnt«. Weinend, händeringend ging die Unglückliche in ihrem Zimmer aus und ab. ihren Troß verwün- sehend, voll bitterer Reue. O. hätte sie eS doch getan, hätte sie sich ihm doch gefügt! War «S den» etwas so Furchtbares, was er von ihr verlangte? Hatte er nicht vielmehr recht, hatte sie sich nicht taktlos benommen in der Nacht, kindisch, albern?, Hatte sie ihn nicht vor der Gräfin kompromittiert? . . . Als Kuno Wichard nach zwei Stunden »urückkehrt«. sehr vergnügt, voll froher Laune, kam sie ihm voll Zerknirschung entgegen. Er sah sie an und lächelte. „Aus- getrotzt? Das ist recht. Also heute abend beim Souper!" . 'Ihre Wiederbegegnung mit der Russin verlies bei weitem weniger peinlich, als -velene gedacht hatte. Gräfin 'Dobrikoif nahm mit feinem Takt dem mit Herzklopfen «nt- gcacnaewhencn Moment alles Demütigende. Auch Kuno war voll Liebenswürdigkeit und Frohsinn. Ein paar heitere Stunden verstrichen unter animiertem Gespräch. Schäumender Sekt perlte im Glase und regte die Lebensgeister an. Der jungen Frau röteten sich die blassen Wangen, ihre Augen strahlten und das verzagte Herz richtete sich auf und täuschte sichsivieder die süße Illusion vor. geliebt zu sein. 13. Kapitel. ,. , Nack sechswöchiger Hochzeitsreise kehrte das junge Ehepaar nach Hause zurück. Die Familie war vollzählig auf dem Bahnhof. Helene umarmte ihre Eltern in tiefer ÄewcguiiT,: weniger herzlich war der Kuß, den sie mit ihrer Schwägerin tauschte, t' Bahnhof begaben sich alle in die luxuriös ausgeitattete Wohnung der Heimkehren Unter Thea Wichards Leitung war alles auf das Geschmackvollste und Reichste vi Bom ehrenden, vinge- b . .. .. . as Geschmackvollste richtet. Auch für ein splendides Mühl, an dem alle teilnahmen, hatte sie gesorgt Herr Schüler konnte sich den ganzen Abend über nicht genug wundern. Sei.',« Blicke weilten fast unausgesetzt bei seiner Tochter. Ihre Mienen und ihre Belegungen schien er förmlich zu studieren. Das Resultat seiner Beobachtungen teilte er später feiner Frau zu Hause mit. „Ich weiß nicht, Helene kommt mir so verändert vor. Es sind doch nur sechs kurze Wochen geweien, daß sie fort tvar. Aber ich möchte behaupten, da sie uni ebcnsoviele Jahre älter geworden ist." Frau ISchöler zuckte mit den Achseln. „Lie ist eben jetzt Frau, Das sagt alles." Herr Schüler aber war ganz und gar nicht befriedigt von dieser Erklärung. Auf geregt und nachdenklich kraute er sich im Bart. .-Sie kommt mir so — gar nicht wie 'ne glückliche junge Frau kommt sie mir vor," äußerte er ernst. Isie hat so was im Ge- sicht, weißt Du, so weis Gedrücktes, als wenn sie 'n geheimen Kummer hätte, gar nicht, wie fich's für He junge Frau, die ja doch noch in den Flitterwochen leben sollte, schickt." Frau Schüler lächelte überlegen. „Du siehst Geipenster, Otto. Es ist felbstver- stündlich, daß sie von der Reise ein wenig abgespannt ist." Herrn Schälers Gesicht, das einen ernsten, bekümmerten Ausdruck gehabt hatte, erhellte sich. „Meinst Du?" fragte er eifrig. „Selbstverständlich. Wie sollte sie denn zu Kummer kommen? Hat sie nicht alles, um glücklich zu sein? Ist ihr Mann nicht ein stattlicher, prächtiger Mensch in angesehener Stellung, Kavalier durch und durch und voll Aufmerksamkeit und Liebens würdigkeit gegen seine Frau?" „Freilich — freilich! . . . Eigentlich kann sie doch gar nicht anders als glücklich sein . . . Das junge Ehepaar kam gar nicht zur Besinnung. Es galt, eine Anzahl von Be- suchen zu erledigen. Helene hatte sich bisher noch gar nicht um häusliche Angelegen- heilen kümmern können. Eines Vormittags traf sie ihre Schwägerin im Wohnzimmer. Ich wollte Dich noch um Entschuldigung bitten, liebe Thea/' redete sie ihres Mannes «Schwester an. Die alte Jungfer hob ihr gelblich-blasses Gesicht mit den festgeschlossenen schmalen Lippen und den harten Zügen. „Warum? fragte sie lakonisch. „Nun — ich habe Dir alle Lasten des Haushaltes überlassen und Du hast Dich guälen und plage» müssen, während Du dock, als unser lieber Gast beanspruchen kannst —" Thea Wichard legte ihr Messer, mit dem pe sich eben ein Brötchen strich, mit einer energischen Bewegung auf die Messerbank. „Als Gast?" unterbrach sie und ihre dunklen Augen blickten die Ucberraschte kühl und überlegen an. „Du irrst. Ich di nicht Dein Gast. Seit sechs ^ ich werde mich künftig mit „Nein!" „Nun. jetzt weißt de: der 11 angen schoß sichard dauernd von ieher uisih> r >««- . hätte ihr unangenehmer sein könne», als die Ansicht. , ruSgenossin zu haben. Da Schwester ihres Mannes war chr ^ ch gewesen. Diese- Gefühl hatte sich VÄreub der kurzen «seit ihre» Zusammenlebens noch gesteigert: ihre Gegenwart bedrückte sie und wirkte wie au« ihr Emivfinde«: «S war ihr. als könnte man iu der Nähe der alte» Jungfer nicht lachen und fröhlich sei». Thea Wichard aß ihr Butterbrot mit Beh«>eu und schlürfte das» ein Lass« Bouillon. Auch Helen« beschäftigte sich mit ihrem Frühstück, und so verstrichen «iu paar Minuten in beiderseitigem Stillschweigen. Die unbehagliche Stimmung wurde durch de» Eintritt der Köchin unterbrochen. die W Koch gehe schon. nicht junge f, , , zugcben. daß Dü immerwährend mit den Sorgen des Haushalts behelligt wirst.'' In dem knochigen, mageren Gesicht der alten Jungfer ruckte es spöttisch. „Du braiMt Dir deshalb kein« Skrupeln zu machen," cntgegnete sie kalt. «Ich bin gewöhnt, für meinen Bruder die Wirtschaft zu sübren." Helene riß die Augen weit auf und sah ihre Schwägerin befremdet an. «Du meinst " künftig den Haushalt leiten werde — selbswerständ- doch nicht etwa —? „Daß ich auch künftig den sich. DaS habe ich mit Kuno längst verabredet. Die junge Frau stand «in« ganze Weile wie erstarrt, nachdem sich die Tür hinter der gleichmütig Davongehenden geschlossen hatte. Dann schlug ihr die Glut der Beschä mung und der Empörung ins Gcsichi und der Impuls durchzuckte sie, der Verhaßten nachzustürzcn, sie aus der Küche zu drängen und ihr zu sagen: „Das ist mein Haushalt und ich bin die Herrin!" Aber sie wagte nicht, diesem Antriebe zu folgen, sondern ein« instinktiv« Furcht wandelte sie an, während sie sich die harte, unduldsame Miene und das kühle, überlegene Wesen ihrer Schwägerin vergegenwärtigt«. Als Kuno nach Hause kam. nahm sie die erste Gelegenheit wahr, ihn zur Rede zu stellen. Er nahm die Sache im Gegensatz zu ihr sehr leicht. „Sei doch froh." sagte er. „daß Dir Thea alles abnimmt. Es ist doch kein Vergnügen, den Ksichendunst zu schlucken und sich mit den Leuten herumzuärgern." „Aber das ist doch meine Pflicht." wider- sprach sie aus innerster Ueberzeugung. in heiligem Eifer, „es ist Loch unser Haus, und «ch bin Deine Frau. Er machte eine Bewegung der Ungeduld, ter schwingt. Du ^ - _ _ - ..„m Grunde ist's ja egal, wer von Euch das Küchenszcvter schwingt. Du oder Thea. Aber sie ist die Aeltere und die Erfahrenere, also laß ihr das Vergnügen. Im übrigen verschone mich, bitte, mit diesen trivialen Dingen!" Ihr schossen die Tränen ins Gesicht. „Aber womit soll ich mich denn be schäftigen?" fragte sic weinerlich. „Mit allem, womit Du Dir früher die Zeit vertrieben hast: mit Musizieren. Lesen. Spazierengehen . . Nachdem ihr Versuch, das ihr gebührende Rech« in Anspruch zu nehmen, so schmäh, sich gescheitert tvar, verlor sie allen Mut, noch weiter den Kampf um ihre Selbständig keit im Hause aufzunehmen, obgleich oft Acrger und Empörung in ihr aufstiegen, wenn sieben mußte, wie die Schwägerin Anottrnnngen traf und Einrichtungen ins gelernt hatte, zuwider- kuii« und Einwendung . . . Abendbrotes «inen be stimmten kleinen Geldbetrag erhielten, dünkte ihr höchst unzweckmäßig. Aber als sie ihre Schwägerin darauf hinwics, daß die,Mädchen das Geld doch nur beiseite legten, anstatt sie mit onse verwende. Es ist doch allein meine Sache, wie ich mich damit einrichte. Uederhaupt per» ^ bis " bitte ich mir «in» für allemal jede Belehrung Vergebens dem kleinen " ein Ende. , . .. an. Kleine, wie sie sich die Sache einteilt? Dazu bist Du viel zu grün." ist ihre Sorge, ausschließlich die ihre." Gortsetung kolgtü Vonrügliokvs pulr- u. Lvkeusi'mittsI 6«etrtlc<» -erc/idtet «vetod«, dl« IS,ende Virtna» de. Seit» mit einer »eetrneteo m»«d»otiod«» kieimxonz verbindet 006 «in» ensoti« So»»itigung von 8obmutr und fett dewlrlct. LgpvtttN reimet, odn« ei« »oruersilso. »II« tzlotslls, mit Ausnekme von Oold und Litber, terver ?oii»tl»n, Nolr, tHurmon, kmnill, und 61»» ae». cuv. In cker Küche« für LNobeneeeobtrr »II« Sri, dvtrero« Lüobeoe«r»t« t1>»ok«), leller, »1««« nnd 6»d«lo o«vr. nev. 2m lwcten! 2or Leeeitienne de» den u»r- morpl»tt«o, ttLdentiscden, VV»esck»I«ll »nk»tt«od»o Selunntr« and kette». 2m ktousbslti 2aw kteinteeo vonwmod- tirekeu, keoeter», klieieo, lUootenm- KSdeo, »ovi» von ke»e«»triob«n»o litten and keoeterbsnicen nerv. mu. 2m ösdeelmmeri 2am kteinie«» der L»d«v»no». der klüttcben 0. L»vd«1o. 8apo»la-HVersiv, vireasiaosi a. Ml. Osnsrul - Vsrtrstor für clas Wnixrsiob LLebssu: AL»r1t» 8e1öel, Ltieiiiiilt», gsy- risttonslruis« 21. Lapoiu» ist in lolasllävn OssclMtvn ru vudgn: irresckvn-K,» ^.Llsmbsl. Mlsär.8tr. Lux. vütrs, LliaLpt. ^ Voorx ttümrsobsl, Ltruvssrr. Riok. 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