Dresdner Nachrichten : 02.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-02
- Monat1879-11
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- Dresdner Nachrichten : 02.11.1879
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>tde«. 1. November. Heute wurden dit Kam mern rttffnr«. DlrTdron- rrdr »,ton«. dass dle Grir« chentragr nunmehr arbrir- ruuaen unte»i,aen wird r « hofft, daß deren end» live betriettaende Lösung unter dem Beistände der Mächte erfolgen wirb und «mpkirblt die militärische Au-biidung de» Bolle». »«rin> M,r<n>»r«H, M Aid« » Uhr an»,„mm«». «,nnla„ dt» mm,,, k,uiir. 2» rikusiadl nur an wockrniaaen: KIol>-r,aN> Nr.5d>»Na«»°<NÜr. — Der «aui» »«»», Veli>teN«r»Il,ir»Pß d>« Nachm. «> n», «tmyalli »o Vl„. W TageSkalt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörscndericht, Fremdeuliste. Mttrebacteur: vr. Lmtl Für da» Fculll.: ».nelmt, Druck und Siaentbum der Herausgeber: L.t«p»«U4tMS«tel»»r«ilt in Dresden. Bcrcuitwortt. Redakteur: n Drea» >> Atn, »araul,, «i«r da» «ilOU» »«,1», »rlchtlnen dee »nsera» wird nicht,«,«»«,. »u«,oürtt»e >mionc«n»«uNr>„ »an ,,u« unbelnnnlen Finnen nnd Prrlonen injerir«» wir nur gegen Dr>in»m«ra»»a<A»t>luu« durch vrlrimarten »der Poiteinjabtun«. Acht Tilden kalten Id Piae. I». »rate «llr dle Montag«. Nummer »drr »ach einem gelnagedt« yaltt. teile ro P,,r. l Lovpvl L 6«., 8ccklos8-8t,m8i>v 14, «ogonUbor ckvr,8parorna8»a ^.n- uiiit Voricrrut utlvr 8lLLt»psp!öds, Kfanlidi-ivfs, Kvtisn vto ^usiÄlrluvg ullsr Loupous. vusut^ellliotrs Lontrolo äer Vsrloosung ullsr zVortdvnpisro. ^.Iles uucrk nnk kriolliniism >Ve^s OomivIlntsII« süd iVsvksvl. Lmil NrnLkM 8 > lAoxnnt un«1 oomtortnlik-l oingorrclrtoto liecklmtm, Oarckorobeu ,, „ u.8,all>ii>z<!i>. Voi/Uglielior tGituiitorrroltt tür llnmon. llorrou IS« I titte rririll (Xiiulor /.usocker 1ütA,^8/.olt. ^uslmtien ologantor lieitpli-rilv u. ffonslonsstnllungsn, d'ndrLesrttirm /ui» 8eli)8>kut8e>>lieu. ^ulnaiiinc! vc»u ?vn- g ^ 2 8truvv8lrunnv 2. 8io»8pkorckon. .äu8cc!tltl von IGüplüi'ckcm /UN, Vcrlildiis^ «i^o^SL^rEIZr Witterungsaussichten. Trübe ; zeitweise Niederschläge. Tresse». Lm»itan)2. R ovcmbcr. «°»IU«kS. Ein neues Kammerpräsidium, ein neuer Justizminister, ein mmS Deficit von 47 Millionen und Eisenbahnanläufe, welche die preußischen Finanzen mit der Zahlung der Zinsen einer Dreiviertel milliarde von den Prioritäten allein belasten, das Alles drängt sich in die Eröffnungstage des preußischen Landtages zusammen. Das Erfreulichste von alledem ist die Wahl deö neuen Präsidiums des Berliner Abgeordnetenhauses Die Nationalliberalen sind damit von dar Leitung der Landtagsgeschäfte hinweggeschwemmt worden. E« wäre eine dem Volküverständniß unbegreiflich bleibende Lüge gewesen, wenn man den neuen Wein der veränderten Zeitströmungen in die alten nationalliberalen Schläuche hätte füllen wollen. Ein Kammerpräsident Bennigsen, der schickte sich eben nicht. Freilich hatte sich der ehrgeizige Mann nur in der festen Voraussetzung wählen lasten, daß man seinen „bewährten" Händen diePräsiventen- glocke wieder anvertrauen würde. Seine Berechnung aber hatte sowohl die faltischenStimmverhältniste, wie die sittlichen Bewegkräfte zu gering angeschlagen. Als seine empfindliche Niederlage vom AlterSvorsitzenden verkündet wurde, saß Bennigsen in stummer Resignation da. Kein äußerliches Zeichen bekundete die tiefe Gemüthsbewegung, die ihn erfüllt haben muß. Der Reichstag schloß mit einer Niederlage seiner Partei, der preußische Landtag begann mit einer Schlappe, die sowohl seine Partei als er persönlich selbst erlitt. ES gehört die ganze Selbstbeherrschung dieses kalt herzigen. berechnenden, finsteren, vom brennendsten Ehrgeiz ange- srestenen Politiker» dazu, nicht mit einem Wimpernzucken den wühlende« Schmerz, den kochenden Zorn des Innern zu verrathen. Kommt denn nun aber endlich die Einsicht den Nationalliberalcn, daß eS au» ist mit ihren Künsten? Es ist zu besorgen, daß sie immer noch nicht gelernt haben zu begreifen, daß sie abgewirthschaftct haben, daß di« Nation von ihnen Nichts mehr verlangt, als daß sie sich in ihr Schicksal ergeben, daß andere Kräfte und sittlichere Potenzen die Lage beherrschen. Der neue Kammerpräsident, v Köller, ist Pommer von Geburt, Pommer von Wohnort, Pommer von Wirksamkeit. Pommer au» Ueberzcugung und Neigung. Er wohnt in Kantrek bei Pribbernow (Namen, di« germanischen Zungen förmlich knusperig schmecken), war Jurist, eine Zeit lang Landrath im Aamniner Kreise, ist jetzt Rittergutsbesitzer, zählt b6 Jahre, ist ein Mann von redlichem Charakter, überzeugungstreu und von gefälligen Umgangsformen. Zum ersten Bieeprästdenten wurde von den Sonservativen und Klerikalen der nationalliberale Abg. v. Benda gewählt. Seine eigenen Parteigenossen stimmten gegen ihn, er wurde ihnen aber zum Trotz aufoktroirt. Seine Wahl entsprang dem Gercchtigkerts- prinzip, daß da» Kammerpräsidium die Stärk« der Kammerparteien wiederspiegeln soll und seine Partei ist die zweitgrößte, v. Benda ist eine auch durch den Reichstag bekannt gewordene parlamentarische Persönlichkeit. Er gehört dem conserv»tiven Flügel der National liberalen an; seine Spezialität ist das Budget, sein Vortrag der trockene Ton eines Sonntagsnachmittagüpredigers, er spricht gewöhnlich vor leeren Bänken und wenn er das Wort erhält, macht vaS Büffet die besten Geschäfte. Sonst zeichnet er sich hauptsächlich durch seine feinen Hasenjagden aus, er ist ein großer Jäger vor dem Herrn. Für seine Wahl dankte er nicht. Das ist ein bedenklicher Mangel an UmgangSsormen, denn wenn es ihn auch mit Mißmuth erfüllt haben mag, daß er gegen dieStimmen seiner Partei und nur durch die Gegner das Ehrenamt e,hielt, so durfte er, sobald er es annahm, sich nicht der Höflichkeitsform cntschlagen. Als zweiter Vicepräsidenl wurde der ultramontane Freih. Clemens v.Hecremann erwählt. Er gehört dem alten westfälischen Adel an, der, wie bekannt, an klerikaler Gesinnung allen übrigen katholischen Adel Deutschlands übertrifft. Einst Regrerungorath in Merseburg, legte er freiwillig dieses StaatSamt nieder; er mochte einem Staate nicht dienen, der mit seiner Kirche Krieg führte. Fügen wir hinzu, daß Herr v. Heeremann Maltheserritter, der eifrigste Sammler von Peters- pfennigen, ein großer Kunstfreund und Förderer der deutschen Kunst, Präses des westfälischen Künstlervereins und ein ausgezeichneter Redner, wegen seiner persönlichen Eigenschaften bereits im Reichstag auch bei seinen Gegnern hochverehrt ist, so sind damit die wesent lichsten Züge des zweiten Vicepräsidenten im Berliner Abgeordneten haus» genannt. Daß die Freiconservativen völlig aus dem Präs,vium ausgeschlossen und namentlich der unglückselige Stammler, Graf Beth»sv-Huc au» Schlesien, abgewiesen wurde, ist unter die erfreu lichen Thatsachen zu rangiren. Dem abgetretenen preußischen Justizminister Leonhardt wird Niemand große Talente, unermüdliche Arbeitskraft, reiches Misten und die Fähigkeit zu organisiren absprechen. Die neuen und älteren Reichsjustizgesetze sind im Wesentlichen das Werk Leonhardt's. Wer die Rechtseinhrit über Alles stellt, muß ihn preisen; wer mehr nach der inneren Güte fragt, wird deir Zweifel erheben, ob die Schablo- nisirung des deutschen RechislebenS diesem selbst zum Vortheile ge reichte. Bis zur letzten Stunde des Königreichs Hannover als Justizminister im Amte, schwang sich Leonhardt bald nach der Be gründung des norddeutschen Bundes zum preußischen Justizministcr empor. Die politische Rolle, die er beim Untergange des König reichs Hannover gespielt, ist nicht von Anfechtung freigeblicben. Er gab seinem Könige den verderblichen Rath, Preußen den Krieg zu erklären und als dieser für seinen König unglücklich verlausen war, wendete er sich sofort der neu ausgehenden Sonne zu. Fürst Bis marck konnte stets mit ihm zufrieden sein, er behielt ihn l2 Jahre lang bei, vorzüglich deshalb, weil Leonhardt ängstlich vermied, sich an der großen Politik zu bethciligen; vielmehr führte dieser in seiuem Restort das ihm zugcwiesene Arbeitspensum durch, er war ein reiner Fachminister, bloßer Zunstjurist. Ersetzt wird er durchHerrn Friedberg, einen ausgezeichneten Juristen von tiefem Misten. Ge boren al» der Sohn eines kleinen jüdischen Handels«,anns in einem westpreußischen Städtchen, trat Friedberg in jungen Jahren zum Christenthum über und ,nachte rasch Karriere. Kein Gesetz im Deutschen Reiche, bei dem der nunmehr bald siebzigjährige Untcr- staatssekretär Friedberg nicht Hand angelegt Hütte. Sein an den Jünger des Talmud gemahnender Scharfsinn, gepaart mit den strengen Anschauungen altpreußischcr Bureaukratie, verleugnete sich nirgends. Ihm ist es wesentlich zuzuschreiben, daß die milden Straf gesetze der deutschen Einzelstaaten den härteren Bestimmungen des preußischen weichen mußten. Er ist der Vater des Sozialisten gesetzes und erfreut sich der besonderen Gunst des deutschen Kron prinzen. Eine Episode eigener Art war eS in seiner sonst so ein förmig verlaufenden Beamtenkarriere, daß er am 21. März 1848, als König Friedrich Wilhelm IV. seinen berühmten Ritt durch die Straßen von Berlin unternahm, eine schwarz-roth-goldne Fahne vor sich, eine gleichfarbige Binde am Arme und der König damals als deutscher Kaiser begrüßt wurde, Herr Friedberg als Assessor mit der schwarz-roth-goldnen Binde am Arm in seinem Gefolge ritt. Da mals sprach der König das Wort: „Preußen solle in Deutschland aufgehen." Jetzt geschieht bekanntlich das Umgekehrte und Herr Friedberg hat die reifsten Jahre seines Lebens daran gewendet, die Einrichtungen, Sitten und Gesetze seines strammen Heimathsstaats auf die deutsche Nation zu übertragen. Der neue Finanzminister Bitter gab in seinem Finanzexposäe sich sichtlich Mühe, die Finanzlage Preußens im freundlichsten Lichte vorzuführen. Das Defizit von 47 Millionen und die Folgen der Massenankäufe von Privatbahnen zerstören jedoch unbarmherzig das lustige Gebäude seiner Versicherungen. Die bedenklichste Seite bieten die Bahnankäufe dar. Dem Landtage sind die Vorlagen über den Ankauf von Berlin-Stettin, Magdeburg-Halberstadt, Hannover- Altenbeck und Köln-Minden bereits vorgelegt. Der Ankauf der rheinischen Bahnen und von Berlin-Anhalt steht drohend im Hinter gründe. Natürlich verspricht die Negierung von all' diesen Käufen goldne Berge. Nicht blos die Finanzen sollen sich heben, auch die Leistungsfähigkeit der Bahnen selbst sich steigern. Wunder same Illusionen! Dian verheißt dem Lande zugleich billigere Tarife und niedrigere Steuern! Das reimt sich schlecht genug. Der ein fache Menschenverstand schiießssvieimshr so- Jemand, der seinen Haushalt nicht mit seinem ordentlichen Ein kommen bestreiten kann und darum zur Deckung von Lcibesnahrung und Nothdurst borgen muß. sich mit weitschwei'enden Projekten trägt, zu deren Verwirklichung er Unsummen erst sich borgen muß, so nennt man das einen unverantwortlichen Leichtsinn. Wenn aber ein Staat, der fortwährend borgen muß, um seinen Verpflichtungen zu genügen, nun außerdem noch sich kopfüber in die gewagtesten Unternehmen steckt und über 1 Milliarde Geld dazu verlangt, so ist dies genial. Uns graut vor solcher Genialität, ihr Ende ist un schwer vorauszuschen. Locales and Sächsisches. — Der Ortörickster und Lokalschlachtsteuer-Einnehmer Stmßcn in Hcrmödort bei Königstein hat daö allgemeine Ehren Zeichen erhalten. — Se. Erc. StaatSmlnIster 1)r. v. A beken ist von seiner llrlariböreffe zurückgckcM und hat die Leitung hcö Iustizmtniste riilmo übernommen. — Am Freitag fand der Rectoren Wechsel ander Universität Leipzig - die gegenwärtig 3196 Studircnde .zählt — unter der herkömmlichen rzeierlichkcit statt. Der scheidende Rector, Pros. Ur. Stovde, üdergav bas Rcctorat dem neuen Rector Pros. llr. Lange. Als Ehrengast war unter Anderem an wesend der Reichs,erichtöpräiide»t llr. Stmson. — Der Ltadtrath bat nunmehr den hiesigen Trichinen bescdauern für jeden solchen Fall, wo die trichinöse Beschaffen heit eines hier geschlachtete» Smweines jo rechtzeitig constatirt wird, daß die Verwendung dcS Flei'cheS zu menschlichem Genüsse verhindert werden kann. 20 Mark zugcsichert. Daö Reichökanzleramt in Berlin erläßt eine dringende Verwarnung vor einem Franzosen Eh. du Breie, Marquis de Rays, weicher in Deutschland Auswanderer anwirvt nach einer von ihm aus einer unbewohnten Insel un«ern Neu Guinea zu gründend«.» „Oolouis lidro äo Lort-Uroton iOcoaniop'. Der sranzöslschc Minister für Ackerbau und Handel bat den Auswan- terungSagentnreii jede Anwerbung von Auswanderern tür dieses offenbar schwindclhatte Unternehmen bei Strate untersagt. — Iin großen Schwurgerichtsiaale des IustlzpaiasteS fand gestern die Wahl deö Vorstandes der RcchtSanwalt- kammer im Königreich Sachsen statt. ES hatten sich dazu aus allen Thcile» des Landes die Rechtsanwälte, 216 an der Zahl, eingesunden. Der Lenatspräsidcnt Klemm leitcte die Wahlhandlung, nachdem er den hiesigen Rechtö'Nwalt Damm als Schriftführer bcrwe» batte. Mit sofortiger absoluter Meor- he t gingen and der Wahl als künltlge Vorstände der RechtS- anwallkammcr hervor: Körner-Zwickau s2l:« Stimmen), l)r. Schaffraih-Drcokcn <2M>, Ullrich U., Ehemnip (207), Anschütz. Leipzig ,206). Götz-Leipzig (IW). Kohlsct'ütter-Drcöden (197). Scehansen-Bautzcn <I92). BIühcr-Freiverg t>68) und Stlinmel- Plaue» t>66>. ES sind somit alicThelle des Königreichs bedacht. Rach Schluß der Wahlhandlung begaben sich dle Rechtsanwälte aui daS kgl. Belvedere zu einem Festmahle, zu welchem die Kammer als solche, sowie viele einzelne Mitglieder einen großen Theil der höheren Insltzbeamtcn Dresdens geladen batten. - Nachdem die Versendung ausländischer Traube» beinahe zun« Abschluß gekommen, bereitet der Vundcörath schleunigst eine kaiserliche Verordnung vor. welche bcbuio Verhütung der Reb- lauökrankhclt die Einfuhr von Reben und inbbesondrre auch von R eben b l ä t te r n verbietet. Die Einfuhr von r rauben soll nur dann geitattet sein, wenn zu deren Verpack» »g keine Nebenblätter verwendet worden sind. Glücklicher weise Ist durch Nebenblätter die ReblaiiSkrankbelt biöber noch nicht elngcschieprt worden; seltsam aber m die Elle, mit welcher man nachdem die Traubeneintuhr zu Ende, jetzt sie verhin dern will. — Der Bezirksausschuß der Dresdner Amifthaupt- mannschalt genehmigte in s-äne, gestrigen, unter Vorsitz des Herrn Am Sbauptmann Verndt abgebaltenc» ^itzimq die Lokalr-auorb- nungcn und " ebauungöpiäne ffir Gmna. Mickten und Uevigau. Was Grnna betrifft, so halte man s. Z., da man hoffte. Dresden werde bald Millionenstadt sein, vleislöckige Gebäude re. proiek- tirt; jetzt ist man aber wieder auf ländliche Verhältnisse zurück-i gekommen. verbietet ge chlosiene Bauart und gestaltet nur Häu ser »ist zwei Stockwerken einschließlich des Parterres. Zu kein Mlcktcncr Bauplanc sei bcmerkt, baß sich das Micktcncr Fabrik viertel an Pieschen anschließt. da schon jetzt dort Fabtilen be stehen. Belästigungen sind bei normaler Windrichtung für Pie schen nicht zu be'üichien. Daö neue Srtöstatuk für Striesen fand vvrbcbältlich einiger Modifikationen in Bezug aui dle Zu sammensetzung des GcineinderaihS Genehmigung Uriprüngiich hatten dle Strlclcncr in ihr Ortsstatut ecket v die Bestimmung mitgenommen, daß alle Gcnicinrcaroeitc» tu Subniilsion gegeben werdcn sollten; aus den väterlichen Rath der Amtbhaup mann- schait hin war diese Bestimmung, die unicr Umständen recht sehr lästig werden kann. satten geiassep worden. Den Wachwltzern, bie ein Regulativ siwBcsilweränderungöadgaben antgestellt vaben, wird zügle ch die Heranziehung der Zwckchcncrwerber zu virien Abgaben emvsohlen. Tic Gemeinde Löbtau bat sür 24.000 Mk. ein Grundstüek zu Zwecken der Armenvcriorgung gekauit. TieleS Vorgehen sand allgemeine Anerkcnnunz und wrude bie dazu er forderliche Genehmigung mit der Bedingung erweist, daß ein AmortiiationSinvdus ausgestellt werde. Die Gemeince Löbtau bleibt nämlich die gelammte .zraussuinine schuldig. Vitt der Ver legung deö Frühiahrsmaektcö «Kram- und Viehmarkt» aui Diens tag vor Hi»nnel>ai)lt ist man einverstanren. v. Rasiacken in Wachwiv. welver zwar ein eifriger Waidman» ist, aber nicht Landwirlhschait bestellet. Vogel in Mickten und Mißbach ln Naun dorf erbitten und erhalten Dispensation in Gü'erthcilunaöon- gelegenh.ttcn. Günstig lautere ferner die Entichcldung aut drei Gesuche zur Genehmigung von Schlack»bmlöanlagen «in Kötzschen broda und Pieschen», und zwei Gesuche um Uevertragung von Bier- nnv Wcinschankconcessien «in Strehlen unv In Eonebautr». S>cbcn Schankconceisionsgesuche wurden abgelebtst. Dieiclden verweilen sich aus die Orte Striesen, wo es schon 20 Schank- stättcn giebt, Strehlen. Evita. Lenden, Kötzscveiibroba, Blascwitz und Serkowitz, das bei 1000 Einwohnern 8 Schankstätten zahlt. Arfforae in Wclhig bei Schöneteld erhielt die Eencession zum Branntweinschank; die dortige Gemrtnde batte zwar das Bedürf nis« anerkannt, meinte aber, der Antragsteller, der zugleich eine Schmiede habe, mache schon ein gutes Ges-HSst unb man könne doch nickst Einem Alles zukommen lassen. Aus dieses Argument rlnzugehe» sah sich die Mehrheit dcS Bezirktzautzschusscs außer Stande. — AucheinWritgereister. Man tbeilt der Lelpziger nV.-Ztg." iolaende spaßige Geschichte mit: Seit etnigen Jahren ist bei einigen Waffengattungen der deutschen »Armee die eoenso richtige wie nützliche Einrichtung getroffen, bah ein jeder Rekrut det seinem ^inMlt in dk» Hett eine kürze Lebensbeschreibung eigenhändig vnd ohne iremtze Hille anzuiertigen und bei seinem Hauptmaun resp. Rittmeister einzureichen hat. ES ist daher auch sehr erklärlich, daß sich tn den Lebenöabrissen der wenig mit schriftlichen Arbeite» vertrauten Mannschaften manch' heitere und komische Stückchen und Episoden vorstnden, welche well» wirk lich erlebt und nur durch lächerliche Schilderuna ko entstellt, tbeilS aber auch nur durch merkwürdige Stvlfebler hervorgeluien sind. So schrieb unter Anderem ein Mann res letzten Jahr gangs ungesähr Folgendes: . ...nachdem meine Lehre alle war. aink ick« »ach Amerika, woö ior mich Arbeit genunk gab bis se mich bei die Suldakc» holten . . Ob nun dem Kompagnie- Ehcs bie Sache etwas unglaublich erschien, gleichviel, er beichtet» den »Rann zu sich und eS entspann sich ungefähr solgenbcr Dialog: Hauptmaun: So. Sie sind in Amerika gewesen« Sol dat: Zu Beiebl, Herr Hauptmcmn. H.: Halten Sie denn be hördliche Genehmigung» S.: In Amerika Hann se mer ntlckst drüber gcsalst. H.: Ach ich meine, ob Sie Urlaub von hier hatten. S.: Nee. Herr Hauptmann, abber .. . H.: Ach was aber, mit welchem Schiff sind Sie denn dann hlnübergekommen? S.: Nee. mei Herr kmuptmann, mit gar keenen. v-n Wortzen bis Pcnig bin ick« gelooie», un von Penig kustS mit der Eisen bahn een Neiaroschen. Tableau. Der gute Mann hatte daö Fabrikdors Amcrika bei Penig gemeint. Bei der in voriger Woche stattaeiundcncn Neuver pacht u n g des Kammerguteö Ostra wurde ein welcnt- lich höherer Pachtschilling erzielt. Während bisher Herr AmtS- verwalter Hänsel eine» P'ckst von 35,700 Di. zahlte, that letzt Herr AmtSverwaltcr Okrich so», mit 45,000 M. daö Höchst gebot. obgleich von dem Kcnnmergute die biSber mit ihm ver einigt gewesene Sck'äierel und d.,ü Mcmteuffrl'sche Brauhaus von letzt an abgetrennt worden sind. Das Brauhaus wird der Staat «vohl verkaufen; was mit der Schäkerei wiro, ist noch nickst bestimmt. Herr Amtsverwalter Odrtch. der blöder bas Kammer- aut Mügeln vom Staate gepachtet batte, daö sein Sohn nun mehr weiter bcwlrthscbaftet, wirb ganz alö der Mann geschildert, trotz deö höheren Packstichilllngö das ONrcstaininergut nutzbar ju macken. Der neue Packst läuft abermals aui 12 Jahre. - Große Theilnahme findet Vas Schicksal eines hiesigen höchst achtbaren Gcw e rd t re i b enden. der, nachdem er am Donnerstag noch fröhlich tn der Oper gewesen, seinem Leben vor gestern trüb ein jähes Ende bereitete. Der BcklagenSwrrwe lst in einer moinentancn llinnackstung deö Geiiteö einer in seiner Familie liegenden Neigung zum Selbstmord geiolgt, denn er lebte in den glücklichsten Familien- unb den besten Vermögenö- Verhältniffcn. - Zum Besten der Ferienkolonien armer Kinder ver anstaltet heute der Verein Normannia in Stadt Petersburg ein« theatralische Unterhaltung, dle viel Genußreiches verspricht. — Aus Lößnttz übcriendet ei» Abonnent ein Möhren- Monstrum. Dasselbe besteht aus zehn in wunderlicher Ver schlingung zusammengcwachsenen Möhren und soll als Zeichen der Fruchtbarkeit dortiger Gegend gelten. Freilich «nacht eine Möhre ebcniowenlg eine Ernte alö eine Schwalbe den Sommer. — Vorgestern hatte sich Im großen Gehege eine große Menge Menschen angcsaininclt, d e in dem Glauben stand, daß wie lm vorigen Jahre an diesem Lage auch diesmal ein Wettrennen dort abgehalten werden würde. Unter der Menge befanden sich auch wie gewöhnlich eine größere Anzahl Knaben, von welchen ein unglückliches Häschen autgestöbcrt wurde, welches tm großen Gcbege seiner Atzung n> chging. Die Jungen machten Jagd aus dasselbe, umzingelten es und schlugen es tobt. - Am Donnerstag 'Abend Ist ei» hiesiger Koch in einem Hause der Frauenstraße die Kellertreppe vtnabgestürzt und hat dabei verschiedene Verletzungen und Kontusionen tavon- getragcn, welche iceoch sämnitlicv nickst gefährlich sein sollen. Gestern Ist ein Kellner in einem größeren hiesigen Re staurant wegen des i» 8 >75 des St.-G.-B. behandelten Ver gehens. verübt an einem jungen Lehrling seines Prinzipals, verhaftet worden. In der ck. Etage eines Hauses der Wilöbrufferstraße bat fick vorgestern Nachmittag ein unbekannter Dieb mittels« Nach schlüssels Zugang z» einer vcrschlone» gewe'enen Seist Müde ver schafft. einen darin beffndlichcn Koffer mittelst eines von «hm zu- rückgelaffenenBrecheisens ausgesprengt und daraus zwei Taschen uhren entwendet.
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