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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-14
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1880
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! »i VN 158« Für die unS bei dem so schmerzlichen Verluste unserer innigstpeliebten Mutter, Schwieaer- u»d Olroßmutier, Frau Killte verw. Lotteric-Controleur Schneider, be wiesene so überaus herzliche Tbftlnabme sagen nur hierdurch den wärmsten Tank Leipzig und Zwickau 18. Mär, 1880. die ttesdrtrüdten Htnterlassenen. Für die vielen Beweise herzlicher Theil- na!.we bn dem Verluste meiner innig ge liebten Frau, sowie sür die reichen Blumen spenden sage ich hiermit meinen innigsten Dank, nicht minder Herrn 18. meä Brück ner sür den gewissenhaften unermüdlichen ärztlichen Beistand, welchen er der Kranken zu aller Zeit bis zuletzt so treu gewidmet bat. — Leipzig, 13. März 1880. Ferdinand Beyer. Allen Beiwandten und Freunden für die herzliche Tbeilnahme bei dem Tode meiner lieben Tochter Alid«; desgleichen Herrn Diakonus »r Lampadius für die trostreichen Worte am Grabe sagt innigen Dank A. verw Esterluü. ?är sie über»»« »»KIreiebeo »ok- liektiffer Dr^ilnokuie, igelet»« mir beim Hin «eki ille» meine« lieben >>nvers;e»i!iliebeo6»tteo l-Lrl Vildelw Aemwek ru Tbeil Kurilen, «»ge kieräurcb meinen kerrliebiiteo ties^esüblte«ten 0,n>«. keipr^, «len 13. Iü»r» 1880 ^nnu eer^. gek Xlvisor, im di,men 3er übrigen Hinterbliebenen. Für die überaus zahlreichen Beweise liebevoller Tbeilnahme bei dem Hinscheiden meiner unvergesslichen Frau läge ich den tiefgefühltesten herzlichsten Dank Leipzig, 10. März 1880. «ng. Lieht. Für die vielen Beweise aufrichtiger Theil- nahme, welche unS beim Hinscheiden unseres guten und liebevollen KindeS «udolptztne zu Theil wurden, sagen wir hierdurch unfern aufrichtigen herzlichen Dank. Schleunig, am 12. März 1880 Lscar Struve und Frau Für die vielen Beweise herzlicher Theil-1 nähme bei unserem verstorbenen Tächter-1 chen sagen wir hierdurch unfern wärmsten I Dank. ' GohliS, den 18. Mär, 1880. Familie Pottkäm-cr. Für die vielen Beweise herzlicher Tbeil nahme bei dem Berlufte meine» theuren Manne» sage ich allen Denen, die mich da- j bei zu trösten suchten, innigsten Dank. Marte verw. Bernstein geb. Köhler. j Herr Karl Mbricht in Auer bach t. B. mit Frl. Hedwig Besold daselbst. Herr Alfred Leuthold in Schneebera mit Frl. Emma Fiedler daselbst. Herr August lllianike, Amtswachtmeister in SchirgiS- walde, mit Frl.BaleSka Krakau in Wilthen. Herr Charles Zimmermann auS Widscb' dorf mit Frl. Emma Weiße in New-Pork. Ner»itzlt: Herr Bernhard Dröger in Dresden mit Frl. Sophie verthold daselbst. Geboren: Herrn M. Haste in Dohna ein Sohn. Herrn Arthur v. Klüchtzner m Hamburg «ine Tochter. Herrn Schul- Director Richter in Freiberg ein Sohn. Herrn I. Seidel in Chemnitz ein Sobn. Für die Beweise großer Tbeilnahme beim Tode unserer lieben Elsa sagen wir herz lichsten Dank. Mar. vükkltn und Frau. Lank. Für die zahlreichen Beweise so woblthuender Tbeilnahme, die mir von allen Seiten beim Begräbnis meines herzens guten braven ManneS zu Theil wurden, sage hierdurch meinen innigsten Dank. Clotilde verw. Arndt. UW M Vst «aundörsch a. Fleisckerpl.Schwimmunterr.f.Dam. u.Hrn.,Dam l!ill-lU1l,Ro Mont.,Mittw.,Freit.',,9—Il.Dienst.,Donnerst.,S»nnab.3—',,6 »neiieantr. t. u. tt, Montag: Grüne Erbsen m. Schöpsst. L.B.Schüttk-Felschk, Hohlfkld. Meteorologische Veodachtuugeu »>tt >>or 8U-vuwurt« ln lwlpnlg. Kök« 118 Meter ab«, <t«m M«1 /^»tt «1«,r kUromyßer rvä. zul «d HLIiltmorer. N»dtunx 1». Kor- 10 ttk- 7707 - IN 68 I 4 Irl« 13 768 3 — 35 56 L8, 4 tcl»r 765 » -s- 35 44 »8« 4 dl.r Kintmui» 1'einprrotv- 5'.ü ee,»>wn>» -t» 3 .».I Königliches Landgericht. Die hiesige Firma Rosencrantz L Reichelt oder vielm-br die früher Rosencrantz 4 Lauterbach snmirende Firma halte mit der Firma Ioubert Bonnaire 4 Co in Angers in Frankreich vor dem deutsch-französischen Kriege in Geschäftsverbindung gestanden und deren Garnsabrikale gekauft. Rach dem Kriege batte, wie so manches andere französische Geschäftshaus, «ruck jenes in AngerS aus patriotischem Gefühl die Geschäftsverbindung mit deutschen Firmen abgebrochen; alS nach einiger Zeit eine französische Firma nach der andern wieder ihre Geneigtheit zur Wiederaufnahme der früheren Verbindungen zeigte, war auch bei Rosencrantz Reichest eine derartige Offerte eingegangen. Letztere Kalle» nun aber mit dem Geschäftsbause Müller 4 Co. in Zittau angeknüpst und bezogen das Hanfgarn von vieler Firma. Die Verpackung dieses Garnes war nun genau dieselbe wie die der franzö sische» Firma und auch daö Warenzeichen war dem der letzteren Firma so ähnlich, daß die Unterschiede und einzelnen Abweichungen nur bei genauerer Be trachtung wahrzu nehmen waren. Der Reisende ,enes Hauses in AngerS halte nun gelegentlich seiner Anwesenheit in Leipzig und ge stützt auf die Tbatsache, daß die Fabrikmarke seines Hauses in Deutschland gesetzlich geschützt und auch im hiesigen Zeichenregistcr eingetragen war, die Sache verfolgt und Herrn Rechtöanwalt 18 Pansa Auftrag zur Besorgung deS Weitern ertbeilt. ES geschah DieS im letzten Viertel des Jahres 1878, jedoch war daS strafrechtliche Verfahren nachmals wieder einge stellt und nur erst auf erhobene Beschwerde von der Oberbehörde die Wiederaufnahme desselben angeord net worden. Die erste öffentliche Verhandlung des Falles war sür den 10. Februar v. I. anberaumt, wurde aber auf Antrag der Angeklagten, bezw. wegen formeller Bedenken gegen die Legitimation deö Vertreters der Verletzten vertagt, aber auck die für den 7. Rovem- ber v. I. anberaumte zweite Verhandlung mußte aufgeschoven werden, da der als Zeuge vorgeladene Vertreter der Firma Ioubert Bonnaire 4 Co. biS zum festgesetzten Tage nickt hatte erscheinen können. Diesmal kam nun die Sache endlich zum AuStrag. Dir Angeklagten waren persönlich und mit ihrem Vertheidiger Herrn RechtSanwalt Hesse, als Vertreter der verletzten Firm« Herr 18. Pansa erschienen; der Gerichtshof selbst war auS den Herren Kammer- Director Pusch und den LandgerichtSräthen v. Bose, vielitz. ObenauS und Metsch zusammengesetzt, die Anklage führte Herr SiaatSanwalt Häntzschel. Herr Reichelt erklärte zunächst, daß er von einem Eintrag der Fabrikmarke der Firma Ioubert Bon naire 4 Co Nichts gewußt, daß ihm der Reisende der Firma LehnertS von einem Eintrag der Marke Nichts gesagt habe, daß aber übrigens auch den Kun den das Zittauer Fabrikat nicht als cchteS verkauft, sondern ihnen ausdrücklich gesagt worden sei, rS sei ein ähnliches Fabrikat wie daö Iouberl'scbe. Aul Vorhalt der geringen Unterscheidungsmerkmale des sranzösischcn von dem hierländischen Fabrikate u»d daß sie, die Angeklagten, sich doch Dessen, daß sie eine Iiuilatio» verkauft, bewußt gewesen, erklärte Herr Reichest, daß man erst an Müller 4 Co. ge schrieben und angefraat habe, ob er zur Führung der Marke berechtigt sei; es se» darauf eine beiahende Antwort und gleichzeitig die beruhigende Versicherung gegeben worden, daß daS Garn unbedenklich verkauft werden könne. UebrigenS habe der PreiSunteischied zwischen dem Ioubert'scben und dem Müller'schen Fabrikat 3 bis 8 Procent betragen und endlich sei für sie die letztere Bezugsquelle angenehmer gewesen Herr Rosencrantz stellte zunächst richtig, daß das französische Fabrikat nickt unter der jetzigen, son dern unter der früheren Firma Rosencrantz 4 Lauter hach geführt worden, ferner, daß di» Verpackungsform der Fabrikate die allgemein übliche sei. Er habe ge glaubt, daß sich die Firma Ioubert zum Eintrag ber Marke gar nicht hätte sür berechtigt halten dürfen, da die echte Marke schon ein Fahr zuvor einer belgischen Firma geschützt worde» sei; endlich sei die Marke daS allgemeine übliche Waarenzeicben von zehn oder zwölf Finnen. Fm klebrigen erklärte Herr Rosencrantz, unter thkllweisrr Ergänzung der Angaben de» Herrn Reichest, baß Letzterer, wenn ihm LehnertS von dem Eintrag der Maike EtwaS gesagt, eS idm sicherlich nicht ver schwiege» haben würde LehnertS könne keinen ein zigen Menschen Nachweisen, dem man da» Zittauer Fabrikat alS französisches verkauft habe. Müller habe ihnen tic beiuhiaende Versicherung gegeben, daß er sieb bei 18 Roscher in Zittau über die Berechtigung deS Verkaufs unter jener Marke erkundigt babe, und erst danach sei v»n ihnen da- Garn in den Handel gebracht worden. Er bestreite ganz entschieden, sich einer Rechtswidrigkeit bewußt gewesen zu sein. Der Zeuge Herr LehnertS auS Paris gab die Versickerung, daß er Herrn Reichest dock Mittlieilung von dem Eintrag der Marke gemacht, während Herr Reichest DieS enischieden bestritt. Der Zeuge Herr Wackermann, Disponent und Reisende, der angellagten Firma, bestätigte die Angaben sei ner Principale, daß diese ilne» Leute» Auftrag gegeben, den Kunde» zu sagen, das; das Müller'sche Fabrikat zwar sranzösisches Garn, aber in Sachsen gesponnen sei; übrigens erkenne auch dcr Laie den llnicrschicd in ber Enquette. Rach geschlossener Beweisaufnahme beantragte zu nächst der Nebenkläger, Herr 18. Pansa, aus Zu- erkennung einer Buße von 1000 Herr Staatsanwalt Häntzschel erörterte zunächst die Voraussetzungen für eine Anwendbarkeit deS 8. 1s des deutschen Markenschutz-Gesetzes, welcher an Stelle de» Z. 387 deS ReicbSstrafßesetzbuckeS getreten sei, und beantragte nach eingehender Darlegung der Ergebnisse der Beweisaufnahme die Bestrafung beider Angeklagten, indem er u. A. daraus hmwie-, wie es krmem Zweifel unterliege, daß die ganze Art und Weise der Verpackung des GarneS, die Wahl des selben Papieres, dieselbe Farbe ber Etiqnelte und die Wahl der französischen Sprache auf der Eliauette bei einem deutschen Fabrikat ganz deutlich erkennen lassen, daß dir Firm« Müller 4 Co auf eine Täuschung des Publicum« auSgegangen sei. Der Herr Vertheidiger, Rechtsanwalt Hesse, da gegen suchte die Argumente der Anklage zu entkräfte» und beantragte Freisprechung seiner Desendenden. Wie bereits mitgelheilt, erkannte der Gerichtshof ans Vcrurtbeilnng dcr Herren Rosencrantz 4 Reichest zu je 500 Mark Geldstrafe und einer Gesammtbuße von ? <10 Mark. K«nftvereiu. Sonntag, den 14. März. Neu ausgestellt sieben Oelgemälde: „Sappho" von Friedrich Prel ler in Dresden und sechs italienische Land schaften von Bernhard Fries, sowie die neue sten Heliogravüren von Aman» Durand in Paris. Ausgestellt bleiben: ein Cartvn (Secstücki von Friedrich Preller kan., drei Oelgemälde „In dcr Zelle" von Gustav Kuntz, „daS Innere der Sebalduskirche in Nürnberg" von F. C. Mat,er in Nürnberg «nd ein Porträt des General-Feld- marschallS Grasen v. Moltke, von Th Ziegler in Berlin; ferner: zehn landschaftliche Aquarellen von Paul Mohn rn Dresden, eine Reihe Photo graphien nach Gemälden und Sculpturen de- Pariser Salon- von 1873, ein Aquarell („Rio Cham« in Venezuela") von Anton Göring in Leipzig, ein Spiegel mit Blumen-Malerei von Matyilde Muur in München «nd plastische Arbeite» von Werner Stein in Leipzig. Dcr für heule angekündigte Vortrag des Herrn De. Schreiber wird am nächsten Sonn- tag stattfinden. ^D. Kunß-Ge«erbe-Museum. Neu ausgestellt ist im Eingangszimmer, Kenstcr- schrank Nr. 7, eine Collection moderner Flie sen im persischen Geschmack von H. Deck in Paris, ferner eine Reihe von japanischen und chinesischen Fliesen; im Schranke Nr. 8 eine Collection alt persischer Fliesen mit bunten Emeilfarben aus dem 10. Jahrhundert- Ferner ist in den Schränken Nr. l, 2, 4, 5» und 0 die keramische Sammlung neu geordnet und wesent lich vervollständigt. Vorbildersammlung für Kmchyewerbe. «rimmatscher Steinweg 17. im Parterre »er Städtische« Gewerbeschule. Neu ausgestellt find ans dem Prachtwerke ,.l,vs Art» uövttratitz ä toulos IvK öpoqu«« zur' 1 älouarck luörro, Paris, Verlag von A. Morel chCo ) außer der am vorigen Sonntage genannten ersten Reihe von Blättern nrinnirhr ferner noch folgende Stück«: Venetianische Stoffe in 2 Beispielen au» dem 18. Iahrh., der Sammlung Faruffini an gehörig, desgl. ein Beispiel aus derselben Zeit, dargestelt nach einem Muster in der Sammlung des Grasen von Nieuwcrkerke, eines desgl. der selben Collection angehöriq an« dem 18. Iahrh.; 2 Teppiche auS dem > 0. Iahrh., der eine ein per sischer aus dcr Sammlung von Matb. Thierry- Mieg. der andere aus Smprna der Sammlung de< Herrn Albert Gougil entstammend; ein persisches Schreibzeug aus dcr Collection des Herrn Leon Parvrllse (lO. Iahrh.), ein, Vase mit Email Eloisonnö - Chine auS dcr Maz Kanrischen Sammlung (16. Iahrh.), eine andere Vase aus ncucrcr Zeit, der Sammlung Sichel» angehörig: ferner verschiedene reich ge schmückte Fayence-Platten und zwar eine auS dem Britischen Museum (N. Iahrh.), eine auS der Sammlung von Spitzer ldesgl.), zwei italienische auö der Sammlung von Ad. Moreau (16. Iahrh.' und aus der Sammlung LieSville (17. Iahrh ), eine, der Collection deS Herrn Eugene Cornu an gehörig, aus dem >8. Iahrh. ; endlich einen schönen Wasierauslaus in Favence von Rouen auS derselben Sammlung und im l7. Iahrh. gefertigt, und eine persische Wasserflasche mit Unterstitz aus dem kera mischen Museum in LimogcS, dem 16. Iahrh entstammend. — Die Mehrzahl der am vorigen Sonntage außerdem noch erwähnten Ausstellungs stücke bleibt ebenfalls noch ausgestellt — Man wolle wegen der Besuchszeiten rc. grsälligst den Tageskalender unter „Porbi ldersamm tung' beachten vachtrag. Leipzig. 13. März. Se. Ercellenz der Prä ident deS Reichsgericht» vr. Si mson hatte gestern Nachmittag eine Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser ,» Berlin. — Den ordentlichen Professoren der Theologie ;u Leipzig l). tkeol. Lechler und I). tkeol, Delitzsch ist der Titel und Rang als „Geheimer Kirchenralh" und den ordentlichen Professoren der Rechte daselbst I)r.zur. Müller, I>r zvr. Fried- b*rq, I)r. zur. Gtob de, sowie den ordentlichen Professoren der Philosophie daselbst 1>r. nsii'. Zarncke und I>r. pbll. Operbeck ist der Titel und Rang alS „Geheimer Hofralh" insgesammt in der dritten Elaste der Hofrangordnung verliehen worden. * Leipzig, 13. März. Der „Deutschen Per- kehrSzeit." entnehmen wir die Mitlheilung. daß der hiesige kaiserliche Oberpostdirector, Herr Geh Rath PeterSsohn. in den Ruhestand treten wird und daß der Oberpostdirector Walter in Frankfurt a Oder zu seinen, Nachfolger ernannt worden ist. — Der Dr. meck. Wilhelm Erb in Leipzig ist auf den Rest des vom 1. November 1879 bis 31. Oktober 1880 lausenden PrüsungsjahreS zum Milglicde der in Leipzig niedergesetzten Eramlna- tion» - Commission sür Aerzte und Zahnärzte er nannt worden. — Am Mittwoch, den 24. März, findet im Neuen Theater ein großes Concert statt, ür welche» unter Ander,» die großhetrogl. ba dische Kammersängerin Fräul. Bianca Blanchi zur Mitwirkung gewonnen wurde. — ImEarolatheater wird heute, Sonntag, da« romantische Zauberspiel „Undine" als Nach mittagsvorstellung ausgesührt. Dieselbe beginnt um 3 Uhr bei gewöhnlichen Castenpreisen. doch hat jeder Erwachsene das Recht, auf allen Plätzen ein Kind gratis einzufübren. Zwei Kinder finden mit einem Billet Einlaß. Die um 7 Uhr be ginnende Abendvorstellung bringt das bei seiner ersten Aufführung so beifällig ausgenommene 3 artige Moser'sche L«stspiel: „Eine Fra«, die in Paris war", dem eine einaktige Novität: „Ein Nihilist" von The»dora Herrmann vorangeht, deren Verfasserin in Dre-den lebt. * Leipzig, 13. März. In der gestern Abend lattgesundenen Ditzuieg der hiesigen Polytechni schen Gesellschaft fand eine Besprechung liker die Petition zum Haftpflichtgesetz statt. Herr Baurath Dr. MotheS eröffnet? die Sitzung mit Verlesung der Petition und Erörterung der abzuändernden Paragraphen und es nahm hierzu Herr Ingenieur Kuntze das Wort. Später hielt Herr Dr. Mothes noch einen kurzen Vortrag über das Gewerbegesetz und einige »amit zusammenhän gende Fragen. »** Leipzig. IS. März. Der 22. Mär» fällt dieses Jahr in die Charwoche, deren Stille aus besondere Verordnung durch öffentliche Festseiern de« kaiserlichen Gebartstages nicht gestört werden darf. In Folge dessen werden die yierauf bezüg lichen Festivitäten bereits einige Tage vorher av- gehalten «erde«. Die Insulaner Riege be geht Kaisers GeburtStag am Freitag. 11». Mürz, durch ei» Festmahl i« Kaisersaale der Eentral- Halle, wozu sie ihre Freunde im Inseratentheil« der heutigen Nummer einladet. — Die für hiesige Localverhältniste äußerst interessanten Auuale» der Gesellschaft, »elche der sammeleifriae Archidrath bereits aus l 3 stattliche Bäude gebracht hat, habe» in der letzte» Zeit eine »eitere Bereicherung ep° fahren durch ein E»nett, welches das jüngste Ehrenmitglied der Dkiege. der bekannte Impro visator Herrmann, als Antwort aus die ihm gebrachte poetische Heburtstagsgratnlation über sandte. Dasselbe lantet: Ich dank' Euch, Freunde, für die schönen Worte! Hoch lanqe werden sie mich an Euch mahnen: 8eid übe, zeuch, ich folg» Euren Fahnen Unwandelbar mit meinem Liederhone. I.aßt Ihr doch au» der brodelnden Retorte äuffteiqen Euren Witz, den momentanen, Xacbreißend Alle, dir den Schlendrianen krlaqen fast als krankblasirte Sorte. Kecbt, Freunde, recht! Ihr bannt die Langeweile, Kitz» laue» Volk mit scharfem Geistespselle, In Wort »nd Thal aufschwmgend Euch »um Siege Knnüdet nicht! Strebt, lebt und lacht voll Tugend Uebt ein Exemprl so der matten Jugend! kin donnernd Hoch der Insulanerrlrge! — Wilhelm Herrmann, Improvisator. *!* Leipzig, 13. März. In der am 15. Mär: beginnenden Ouartalsttzung des hiesigen Schwur gerichts werden folgende Anklagen zur Aburthei luiig gelangen: Heinrich Oskar Weck au- Brandts wegen Fälschung, Marie Hofsbauer aus Cötben wegen Kindestödtung. Friederike Karl au« Wiede bach wegen Kinkestödtuna^Johanne Rostne Kratz au- Belgershain wegen Meineids, Karl Heinrich Fcldmann auS Hartha wegen Meineids, Moritz Ranisch und Robert Scheine aus Wurzen wegen Neineids, Johann Georg Görner ans Wacb- wlderbaum und Genossen wegen Brandstiftung, Pauline Louise Krug aus Leisnig wegen Kindee- tödtunq, Karl Moritz Zieger auS Striegnitz und! Karl Friedrich Kießling aus Lübschütz wegen betrügerischen Bankerolts. * Leipzig, 13. März. Bon der Straf ammer II des hiesigen kgl. Landgerichts wurden die Markthelfer ^»rl Heinrich Ho ff mann aus Pausitz und Hermann Heinrich Martin hier wegen Diebstahls, bezw. Unterschlagung und Urkun denfälschung zu Gefängniß und zwar Hoffmann zu neun Monaten, Martin zu vier Monaten, der Handarbeiter Gustav Wilhelm Moritz T h o m a S von hier wegen schweren Diebstahls zu drei Jahre» sechs Monaten Zuchthaus, der Maurer Friedrich Louis Müller au« Kleineschefeld wegen schweren Diebstahl»! zu einem Jahr einem Tag Gefängniß, der Hand-1 ungscommis Friedrich Moritz Hunger aus Lausigk s wegen Diebstahlsversuchs zu sechs Monaten, der> Handlungscommis Hermann Kohlenbeck aus LeiSnig wegen Diebstahls zu einem Jahre sechs Monaten Zuchthaus und der Maurer Johann Ehrcnsried Richter aus Mutzfchen wegen Be- amtcnbeleidigung zu zwanzig Mark Geld- event. ünf Tagen Haftslrafe verurtheilt. Dahingegen wurden die -er Beleidigung des hiesigen RatheS angellagten Redacteur Arnold PerlS, Kaufmann Emil Lesser und Handelsmann Louis Kamp- foss von hier freigesprochen. ^ Leipzig, 13. März. Der am vorgestrigen Tage im Nmmengehölzc aufgesundene erhängte Mann ist als ein Handarbeiter Friedrich Nau mann aus Crottendorf, 57 Jahre alt und der zestern im Rosenthale angetroffene Erhängte alS >er Holzkcchlenhändler Grabe aus Preßele der Person nach ermittelt worden. In beiden Fällen ist die Ursache des Selbstmordes noch unaufgeklärt. — Wiederholt kam in letzter Zeit in hiesiger Stabt der Fast vor, daß Kinder, die von ihren Eltern mit dein oder jenem Geldbeträge auSgeschickt waren, um dafür Etwas cinzukausen, unterwegs auf der Straße von einer unbekannten Frauens person angehalten und ihnen das Geld uuter irgend einem Vorwände abgenommen worden war; ferner gingen verschiedene Male kleine Mädchen ihrer Obrglvckchen verlustig, indem ebenfalls aus der Straße eine Frau sich zu ihnen gesellte, ihnen die Ohrringe, angeblich um daran Etwas ;u befestigen, aus rcn Ohren heraus nahm und ich damit entfernte Diese rafsinirte Gaunerin wurde endlich gestern in der Person einer bereits wegen Diebstahls bestraften hiesigen Einwohnerin von der Polizei entdeckt und durch ihre Verhaftung vorläufig unschädlich gemacht. Gleichzeitig stellte sich heraus, daß dieselbe Person verschiedener I Esiectendiebstähle gelegentlich von Ermiethungen in hiesigen Wohnungen sich schuldig gemacht hatte. — Ein Schlosser inPaunSdors hatte dieser Tage sein Kind taufen lasten und war.«« Abent desselben Tages mit seinen Gevattern in da« Haß Haus des Ortes gegangen Bei der Rückkehr in das Haus dos Schlossers fanden die Gäste den Handarbeiter Hommel aus Lindenthal vor, welcher nach einem kurzen Wortwechsel einen der Gäste ansaßte und ihm mehrere Messerstiche deibrachte. Die zur Bewältigung des rohen Menschen ein schreitende, Persano« wurden gleichfalls «ehr oder minder »erletzt und waren nicht im Stande, Den selben unschädlich zu machen. Endlich kam der Gemeindedorffand herbei und arretirte Hommel; indessen war die Unterbringung Desselben im Ge fängniß nicht möglich, da sich die Wuth des Arrc- staten auch gegen de» Vorstand kehrte, so datz Dieser schließlich von weiteren Maßregeln adsteben mußte und Hommel seine Freiheit erlangte. Taucha. 12. März. Dem leichtsinnigen Gebadren mit Schießwaffen ist abermals ein Mensch rum Opfer gefallen. Am 3. d. M. batte e,n Schulknabe auf einen hier in der Lehre stehenden jungen Menschen scherzweise ein Tescbin anaelegl und abgedrückt. Unglücklicher Weise war die Wo sie aelade« und der Schuß drana dem Lehrling in die Brust. In verflossener Nacht ist derselbe an der Verwundung verstorben. Z Rötha, 12. März. Die 75 Jahre alte Zimmermanns-Wittwe R. hier machte vor gestern Nachmittag ihrem Leben durch Erhängen aus dem Oberboden ihrer Behausung ein Ende Langes schmerzhafte« rheumatisches Leiben wird als Beweggrund zur Thal bezeichnet. — In daS Amtsgericht zu Hainichen wurde am I Sonntage eine vagabondirenoe Zigeunerbande aus Böhmen durch die Gendarmerie einaeliesert. I Sämmtliche Mitglieder waren mit Schmutz Überroge» ! und voll Ungeziefer «nd mußten einer gründlichen
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