Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-16
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Frcs. S «e. enfür Hand undeu Preis- rungs- S 4 fl. aation >l am .'hrlich, Kola steur» »iehen. ebaup- uhi«en Vedar- machte n hier rkaust. durch mdenj. chwa» slande : aber ffectiv- häfen m von fls daj »bericht orherr- en die . Le« begeg- kerigeu t26 >»' Hafer iw bi» «5 ' grün en 2s >eiß 24 ken 1« lussaat lrbseu, lptne«, e früh: >« b«- >8« biS no«i- -195 »t bez. bez, 152 rumän. !35 bi» er-, d». u. Brf. 245 ^l Br. rß loc» r-. Per b Qua« 36 bi< -so aß loco Nr. « do. >L« di» l -11 ^s >2.50 ^l «». M. r. . Tredit- 150 5», «0, do. r. Gold« , dproc. ltSconto- «r49.50. Orient« e 182 . «echte k »«.73. Dampter er srau- e" »o« n. Der« de«tsche Deflküfle Dampfer i", beide Mn,,-" nieder- von Dampfer ^Jndia" c'epanto" ornmall" ia" von «Hem» na" do» d, beute eitHolo- e Man» «rfcheUrt täglich früh 6*/, Uhr. Nedarltou >a» Srprdttiei Jol-anuisgasse 33. H»rrchß-»»t> der ttrdettt»»: vormittags 10—H Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. »Ir v»e Rückgal« rtnstOandtrr M»im. sirt»le »rach« s,L dir «rdarrtoa atchr vrrvtndllch. Umrahme der für die nächst- wlaende Nummer bestimmten Inseratr an Wochentagen dis 8 Uhr Nachmittags, an Lonu- «>d Festtagen früh dis '/.S Uhr. I» de» Ftllatk» für Inf.-^naalnnk: Ott» Stemm. UmversitLtSstr. 22, Laut» Löscht,Satharmtnstr. !8,p. mir vlS '/,3 Uhr. Auzeiger. Organ für Politik, Lolalgeschichte, Handels- nvd GeschüstSverkrhr. Auflage 16.000. std«»,e»e»t»prri« viertelt. 4'/, ML, »ncl. Bringerlohn ü Mt. durch die Post bezogen 6 Mt Jede einzelne Nummer 26 Pf. Belegexemplar 16 Pf. Gedüdren für Extrabeilagen »hnr Postbesörderung 3S Mk. »tt Postbesörderung 48 Mt. Soseratr Lgesp, Petitzeil« 26 Pf. Größere Lchnsten laut «nie«» PrelSvrrzeichmß — r.rdellarilch«r Gay nach bilderen» Tarif. Reeta»,» m»er dem »edarttemflrtch die Spaltzrile 4» Pf Inserate sind stets an d. «rxedttt»» zu senden. — Nadatt wird nicht gegeben. Zahlung s>e»«uuw«r»Ltta oder durch Postvorschuß. 101. Dienstag den 16. März 1880. 74. Jahrgang Bekanntmachung. Bei dem Reich-gerichte soll für das EtatSjahr vom 1. April 1880 bis Ende Mär» l88l die Herstellung der erforderlichen Büchereinbände, deren Zahl etwa 1000 betragen wird, sowie die Lieferung der nachstebend mit der ungefähren Angabe des Bedarfsguantums angegebenen Feuerungs- und Schreibmaterialien im Wege de, Submission vergeben werden: 2,600 Centner Pechstückkohlen, , 800 Rieß Kanzleipapier, 30 „ Actendeckelpapier. 25 ,, Packpapier, 50 Kilogramm Siegellack, 10 „ Heftzwirn, 25,000 CouvertS verschiedener Größe. Die Offerten, welche als solche äußerlich erkennbar zu machen find, werden nebst den einzureichenden Proben bis zum 25. d. M. einschließlich während der Dienststunden in dem Geschäftsgebäude des Reichsge richt- — Zimmer Nr. 18 —, woselbst auch die Lieferungsbedingungen eingesehen werden können, eilige- gengenommen. Leipzig, am 13. März 1880 Tie GerichtSschretberei -cs Reichsgerichts. Bekanntmachnng. Denjenigen Eltern, Pflegeeltern und Bormündern, welche ihre Kinder oder Pflegebefohlenen zur Er- lanaung freien Schulunterrichts aus der Wendlcr'schcn Stiftung bei dem Direktorium derselben ange- melbet haben, wird hiermit eröffnet, daß nach erfolgter Begutachtung durch die Herren Stadtverordneten nur den nachverzeichneten Kindern Aufnahme in die vereinigte Freischule zu Ostern d. I. von genannte,n Direktorium bewilligt worden ist. 1 Apitzsch, Friedrich Karl 2 Blümel, Lina Klara Melanie Etzold, Anna Marie Frohberger, Marie Alma Graul, Alma Marie Franziska Apitzsch, Johann Karl Blümel, Edmund Hugo Tbomaskirchc. Etzold, Heinrich Traugott Briefträger Frohberger,Karl Frdr. Aug Briefträger Graul, Louis Eduard Militair-Jnvalid, oock,IobanneWiIbelmine Marie Hoock, Heinrich Bernhard Steuerbote ästner, Johannes Willv Kästner, Gustav Adolf Kaufmann Kohlbach,Joh.KarlGottlieb Schmied Krause, Johann Friedrich Schneider' Lösch, Gustev Ernst Spcditionsschaffner Markgraf, Karl Wilhelm Schneider Kohlbach, Johanna Emma o Krause, Friedrich Rodert 10 Lösch, Louise Hedwig 11 Markgraf, Felix Osrar 12 Meuche, Marie Minna 13 Nerger, Franziska Martha 14 Opitz, Irma Helene Martha 15 Rumprecht, Paul Bruno Schuhmacher Sidonienstraße 37. Küsterfamulus an der An der Pleiße 21. jHospitalstrake 36. Gewandgäßchen 5. Meukirchhof 14. Nicolaistraße 18. Alexanderstraße 21. Humboldtstraße 31. lsterstraße 24. Meuche, Friedrich Adolf Merger, Karl Franz Opitz, Ernst Traugott Rumprccht, Alphons Wik I liam Bruno Seidel, Karl Hermann Hausmann Schuhmacher Schneidermeister Humboldtstraße 13. Burgstraße II.' An der Pleiße 3, Reudnitzer Straße 5. Rosenthalgafle 4. Burgstraße 18. Töpferstraße 4. . Auenflraße LI. s Sebastian Bach-Str. 21 Katharinenstrabe 3. Tauchaer Straße 21. Briefträger -ermann Mar Seidel, Karl Hermann Riemer „Amalie Auguste Margar. Vollrath, JdaPaulmeverw. Strickerin gner, Eugen Georg Arthur Wagner, Frdr. Herrn. Georg Tischler 10 Wapler, Alfred Benjamin Wapler,FriedrichBenjamin Buchbinder 20 iWendel, Hermann Robert Wilh. Wendel, Bernh. Ed. Moritz Schlossers Die Aufnahmescheine sind von den betreffenden Angehörigen der vorgenannten Kinder am 22. dieses Monats in unserer Schulexpcdition, RathhauS 2. Etage, Zimmer Nr. 6, persönlich abzuholen. Im Uebrigen werden alle Diejenigen, deren angemeldete Kinder oder Pflegebefohlene nicht berücksichtigt werden konnten, hierdurch angewiesen, für anderweite Aufnahme derselben in eine Schule besorgt zu sein. Leipzig, am 10. März 1880. Der Schulausschutz der Stadt Leipzig. Dr. Panitz. Lehnert. Bekanntmachung. Sounabcnd, den 20 Mär; dieses Jahres, vormittags Ist Uhr, sollen in den Räumen des hiesigen Proviant-Amtes, Schloß Pleißenburg, eine Partie Noggenkleie und «chrmchl öffentlich an den Meistbietenden geaen sofortige baare Bezahlung versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn der Auction bekannt gemacht. Leipzig, am 12. März 1880. königliches Proviant Amt (loübiltlit >>v Ilaiulvlxl» >»-<M8t»It. Bekanntmachung. Die nllentlieben l'iüluiig«» tinöen in «liesem .l.-ibre nie folg» sm 17., »8. uns 18. lrüti von 7 l,iü 9 l-'Iir in Ser Xtalnilung der Ilniuitung^Ielirlinge, 17. iKärr Vmmitlsg« von 9'/^ bi, 12'/, libe, in <ler kolleren ^dlkeilun^ 18. üisrr „ „ 9'/, bis 12'/, „ »ncl dlsekmittiig» von L'/, dis 4 Ukr 1In1>«85ung 6er Abiturienten 6cr bekrting-mblbeiliin^ »in 19. ölsrr Iriik 9 1-kr. Der Unterreicknele beekrt üiek liierr.u ergeln nst «iiiralsäen l!»r1 IVolkrum, Direetor Wir beabsichtigen, in nächster Zeit die Reichsstraße neu pflastern zu lassen^ und ergeht de-halb an die Besitzer der angrenzenden Grundstücke und bez. an die Anwohner hierdurch die Aufforderung, etwa beab sichtigte, den bezeichnet«,» Straßentract berührende Arbeiten an den Privat-, Gas- und Wasserleitungen und Beischleußen ungesäumt und jedenfalls vor der Neupflasterung auSzusühren, da mit Rücksicht auf die Er haltung eines guten Straßenpflasters dergleichen Arbeiten während eines Zeitraumes von 5 Jahren nach beendeter Neupflasterung in der Regel nicht mehr zugelaffen werden. Nickt minder werden die Erstgenannten unter Berweisung auf unsere Bekanntmachungen vom 2. Januar 1877 und vom 29. März 1879 ausgesordert, bei Belineidung einer Geldstrafe bis zu 80 .6t oder der sonst in den gedockten Bekanntmachungen angedrohtcn Nachlkeile die Unterführung der Dachtraufen mittelst besonderer Fallrohrschleußen unter den Fußwegen hindurch in die Hauptsckleuße der Straße rechtzeitig und spätesten» bis ;um 5». Mai d. I. bewirken zu lasten. Leipzig, am 18. Februar 1880 Ter Nath der Stadt Leipzig. De. Georgi. De. Wangemann. L s Name der Eltern Stand ^ s Name deS Kindes. vder oder Gewerbe Wohnung. «2 2 Pflcgccltcrn. derselben. 2-sz Bekanntmachung. Die Herstellung eines SicSfutzwegcS ans dem Gohliser Wege soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamt, RathhauS, U. Etage. Zimmer Nr. 17. aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift Siesfutzweg aus dem (ttohliscr Wege betr. versehen ebendaselbst und zwar bis zum 17. dss. MtS. Nachmittags 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 8. März 1860 Ter Nath der Stadt Leipzig. Dr. Trän dl in. Dr Wangemann. Nntzlwlzanction. Mittwoch, den 17. März 1880 sollen von Vormittags 9 Uhr ab im Forstreviere «raSdors auf dem diesjährigen Gehau im Staditz 8 eichene, 10 buchene, 1 ahorner, 1 lüsterner, 6 lindene und 13 ellerne Nutzklotze, ferner 7 Rmtr. eichenes, 5 Rmtr. buchenes, I Rmtr. ahornes und 10 Rmtr. lindencs Scheitholz, sowie ca. «>0 Stück Wurzelhanfcn unter den im Termine öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem diesjährigen Gehau im Staditz. Leipzig, am 11. März 1880. Des Nathü Forftdeputatto». Wicsttwerpachtniig. 3. 1 .. 183 „ Folgend« der Stadtgememde Leipzig gehörige und cingetretener Verhältnisse halber pachtsrei gewordene Wiesen, nämlich in der Ttadtftur Leipzig 1. 3 Acker 164 OR. — 1 Hektar 96.28 Ar Abtheilun^ 19 der sogen. Ranstädter Viehweide, einschließlich der ganzen angrenzenden Fluthrinne, in »er Alnr Lindenau 2. 2 „ 86 „ — 1 „ 26.55 Ar Abtheilung jl l - — — „ 89.10 „ „ 2 > der Podelwitzwiese, ,, 57.71 „ ,, 3 I „ 58.28 „ Schaaswiese an der sogen. Gottge, in »er Flur Connewitz 6. 3 „ 240 „ 2 ,, 10.30 „ Pleißenfluthrinne Abtheilung sollen zur anderweiten Verpachtung auf die neun Jahre 1880 bis mit 1888 Sonnabrn», den SO. d. M, vormittags 11 Uhr an Rathsstelle (Rathbaus, I. Etage, Zimmer Nr. 18) versteigert werden. Die Verpachtungs- und Berste,gerungSbedingungen >owle die betreffenden Situationsplänc liegen in der Erpedttton unserer Oekonomte-Jnspectio» im alten Johannishospitale zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 8. März 1880. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr Tröndlin. Eeruttt. 4. 4 5. 2 "197 258 — 2 Verpachtung. Die an »er alten Slstcr und an der Fregrstratzc gelegene, der Stadtgemeinde gehörige Wiese, Par- celle Nr. 2098 deS Flurbuchs, soll in 4 «bthcilungcn Abtheilung I von 12.30 Ar -- — Ack. 67 IHR. II ,, 22.40 „ -- — „ 121 III 34.15 — „ 185 IV 64.42 1 „ 50 Flächengehalt an die Meistbietenden auf die 10 Jahre 1880 bis mit 1880 verpachtet werden und zwar die Abthe,- lungen l —III zur vcnutzung als Werk- oder Lagerplätze, die dem Hochwasser ausgesetzte Abtheilung IV zur Wiescnnutzung bez. als Trockenplatz (mit Ausschluß jeder anderen Bcnutzungsweise), wozu wir Ber steigerungstermin an Rathsstelle (Rathhaus, I. Etage, Zimmer Nr. 18) auf Freitag, den 10. d M . vormittags 11 Uhr anberaumcn. Die Berpacktungs- und VersteigerungSbediiigungen nebst den, Situationsplane liegen auf dem Rath haussaale, I. Etage, zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 8. März 1880. Der Rath der Stadt Leipzig Dr. Tröndlin. Cerutti. parlamentarische Lage. ** Berlin, il. März. Der Wiederein tritt deS Abg. vr. Lasker in die national- liberale Fraction ist heute Gegenstand der Be sprechungen in parlamentarischen Kreisen. Man will auS Unterredungen Lasker'S mit dem Abg. von Bennigsen und anderen Mitgliedern der Mehrheit innerhalb der Nationalliberalen den Schluß ziehen, daß der geniale Redner der Partei erhalten bleiben soll. Unter welchen Voraus setzungen Dies erfolgen könnte, nachdem Lasker seinen Freunden erklärt, daß ihn eine Kluft von dem reckten Flügel der Partei trenne, er scheint Vielen zweifelhaft. Dazu kommt, daß heute eine Versammlung de- linken Flügels antze» räumt sein soll, in welcher nach einaeholter Zu stimmung deS beurlaubten Abg. v. ^taufsen- berg entscheidende Schritte vorbereitet werden dürften. Daß der AuSganaspunct dieser Entschei dung in dem Rücktritt der Abgg. v. Forckenbeck, v. Wtauffenberg, vr. Braun, vr. Nürn berger unv Anderer liege» soll, ist bereits Gegen stand der öffentlichen Erwägung und wird auch von den Genannten nicht bestritten. Indessen wird man nicht bei allen Mitgliedern deS linken Flügels annehmen dürfen, daß sie über den Zeitpunct ihre- etwaigen Austritts unter einander einig sind. Die Militairvorlage als Gegenstand der Oppo- sitionStaktik zu bezeichnen, dürfte ihnen nicht ge ratheu erscheinen, wenn auch die Conservativen aus einer Unterredung des Abg. LaSker mit dem Abg. Windt Horst auf ein solches Verfahren schließen wollen. Ist cS doch zur Genüge bekannt, daß hervorragende Führer des linken Flügels der Nationalliberalen (man nennt beispielsweise den Abg. v. Forckenbeck) nicht auf dem Stanvpuncte der Fortschrittspartei und de« CentrumS stehen, und selbst vom Abg. LaSker wird erwartet, daß er kaum für die zu beantragende einjährige Be willigung deS MüitairetatS und für die zwei jährige Dienstzeit stimmen wirb. Somit ist anzunehmen, daß der linke Flügel heute aller dings eine priucipielle Entscheidung über seine künftige Parteistelluna fasten, diese aber nicht abhängig von dem Militairaesetz machen wird. Die Mehrzahl der Nationallioeralen bedauert in- besten diese Verstimmungen innerhalb der gesamm- ten sonst eiuigen Partei nicht wenig und hebt hervor, daß die nattouaUiberale Fraction sich nach und nach in Gruppen auflöst, ein Verfahren, durck welche- ver Liberalismus am meisten geschädigt wird. Ihre Mitglieder schlagen vor, die streitigen Puncte bis zu den nächsten Wahlen ruhen zu lasten. Die Wähler mögen entscbeiden, auf wel cher Seite die größere Pflichttreue gegen das Vaterland und die Parteiinteresien gewaltet habe. Mit der gestrigen Abstimmung in der Comnnssion sind über die Militairvorlage die Würfel ge fallen. ES kann bei der ferneren Berathuna noch in einzelnen minder wichtigen Puncten eine Aende- rung oder Milderung emtrcten, aber die Grund lagen deS Gesetzes sind in dem Sinne, wie die Regierung vorschlug — Erhöhung der Präsenzstärke auf die einem Procent der Bcvollerung von 1875 entsprechende Ziffer, und zwar für sieben Jahre - gestern wohl unumstößlich festgeftellt worden. Sollte auch das ganze Eentrum in der Plenar- berathung gegen die gestrigen Beschlüsse stimmen, so werden sich doch, wie man mit Sicherheit be haupten kann, die 30 nationallibcralen Stimmen nicht finden, welche dazu nöthig sein würden, die gegenwärtige Minderheit zur Mehrheit zu machen unv der Opposition gegen die Vorlage zum Siege zu verhelfen. Darin scheinen auch die Beschlüsse, welche in letzter Zeit in einzelnen nationalliberal vertretenen Wahlbezirken gefaßt worden sind, Nichts ändern zu sollen. Biel bestrittener ist eine andere Regierungsvorlage, betreffend die Abänderung der Verfassung und Verlängerung der Etats- und Legislaturperioden, obgleich gerade v»n diesem Ge setze schon vor längerer Zeit behauptet wurde, daß eS mit Hülfe deö EcntrumS leiqt durchgebracht werden würde. Der Abg. Windt Horst hat hier so wenig wie in Betreff des SociaKstengesetzeS sein letzte« Wort gesprochen, und weiin er es spricht, wird es doch aller Wahrscheinlichkeit nach der Re gierung nicht allzu freundlich klingen. Die Or gane der nationalliberalen Partei haben sich m ihrer Mehrbeit gegen die Verfassungsänderung, welche in dieser Woche zur ersten Lesung kommen soll, ausgesprochen. Die herannahende Osterzeit und die Ferien- siimmung macht sich im Reichstage schon recht merkbar, da die Bänke deS Hauses von Tag zu Tage größere Lücken ausweisen. In dieser letzten Woche vor der Vertagung werden voraussichtlich nur noch zwei Plenarsitzungen stattfinden, am Mon tag und Dienstag. Am Donnerstag dürfte als dann die formelle Schlußsitzung vor den etwa vierzehntägigen Ferien abgchalten werden. Die Sitzungen vom Montag und Dienstag wer den voraussichtlich NtchtS von Bedeutung bringen, indessen dürfte doch bei der Berathung des Freundschastövertrages mit Hawai von Seiten der Linken die seltsame Verzögerung zur Sprache gebracht werden, welche die Vorlage über die Süd- see-Handelsgesellschast bisher von den Debatten de» Hauses ferngehalten hat. Für die Militaircom- mission sind nur noch zwei Sitzungen in Aussicht enommcn; die morgige ist für die zweite Lesung estimmt und wird, da in derselben nur eine Revisio» schon gefaßter Befchlllffe stattsindet, voraussichtlich glatt verlaufen. Die Abstattung des schriftlichen Be richts erfolgt erst nach den Festtagen. Dem Erscheinen desselben wird mit einem gewissen Interesse ent- gegengesehcn, obwohl die Presse in der Lage war, auösllbrliche Berichte über die CoinmissionSverhand- lungen nntzutheilen. Von einem conservativen EonimissionSmitgliede wurde DieS zwar in einer gewissen bureaukratischen Manier beanstandet, aber von dem Vorsitzenden, Abg. v. Bennigsen, mit dem Hinweis aus den Brauch des HauseS für zu lässig erklärt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite