Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003292
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-29
- Monat1880-03
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1880
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«rschei»t UgNch früh 6»/, Uhr. Nedm««» «t «epetztttni JohanalSgafi« »8. Ho«chß»»de, der ltedaett»». Vormsttag» 10—1> Uhr. Nachmittag» 4—s Uhr. »Er »i« N»ck,a»r rt»^an-lrr Wall« Da»« »»O, ft» d» Nrdactioo »ich, vrrki,»»». der für dir »Ich». R«»«rr bejilmmtr« »tr an «ocheutage» dia Nachmittag-. an Tonn- sttageu früh bis'/.st Wn I, de» Fgtatr, tilr vtt» Klemm. UaioersttLtSstr. 22 -WÜ« LHsche^at^rrrnenstr. l».p UchMer.Tagtblaü Anzeiger. OM» für PMk, Localgcschichk, Haudcks- «t'e GtfchWrnkkhr. «»ft«V IS.E ^do»««e»»W»b tflertelj^M^ incl. r^nnbrrioda 5 Wn^ durch di« Post bezogen « VS. Jede einzelne Nummer L» M. Belegexemplar lü Vf. Gebühren für Lxlrabeitage» «Me Pvsldviorderuug -8 FS. Mt Poftdefördcnmg 48 VS. I-ier.lr Lgesp' Petitzeile ro W. Srbtzrre S christea laut untere» Prri«verze,chmb.—LabeLarilck<r Satz nach höherem Tarif Uertanr, aulcr de» «etzatttmnßttch die Spalkzeile 4« Ps Inserate find stets au d. ErpedUd» zu senden — Rabatt wird «nw gegeben. Zahlung pra»i»u»«»iu»3>a oder durch Postvarschutz. 114. Montag d.n 2!». MLr, 1880. 74. Iat-MNA Zur gefälligen Beachtung. u» hei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen de» Tageblattes beim Onarlalwechse! den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Morte und Rechnung bereit» von heute an >» Empfang -bmen lasten. Bekanntmachung. Die am 22. diese» Monat- znr vermlethnna derstet-erte« Geschüststoealttüte» t« der I. «4a,e de» der Stadtgemeinde gehörigen HauseS Grtmmatsche Etratze Rr. 87 haben wir für da- darauf gethane Hüchstgedot r»,eschla,en, hingegen den Zuschla, der am nämlichen Tage gleichfalls zur vermtethm», an den Meistbietenden auszedoteuen GeschüstSlocalttüten in der 1. Etage von Sellier'S Hof für das darauf gethane Gebot adgrlehut. Es werden daher in Gemäßheit der BersteigerungSbedingungen die übrigen Bieter auf erste« sowie der einzige Bieter aut letztere hiermit ihrer Gebote entlassen. Leipzig, den 25. März 1880. Ter Rath der Etodt Leipzig vr. Georg». Eeruttt. Auktion. Im nlre» Taudstnmwen-InstttntSgrundftacke Nürnberger Etraß« Nr. »4 sollen Ttenftag. den So. Mörz d. I. vorwtttag» 14 Uhr ca. 100 Stück gebrauchte hölzerne Bettstellen, 1 Wäschrolle und einige andere Gegenstände meistbietend ver steigert werden. Die ErstehungSbetrLge sind gleich nach dem Zuschlag« zu erlegen und di« erstandenen Ge genständ« noch im Laufe d«S TageS wegzuschassen. Leipzig, am 28. März 1880. UntverfitätS-Nevtamt. Graf. Bekanntmachung. Am Meutng, den IS. «prtl d. I. vormittag» 1« Uhr, sollen vom Unter^ickmeten im Auction-local deS hiesigen Königlichen Amtsgerichts mehrere Möbel», Bücher, I Pianin» rc. öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige B-zablung verkauft werden. Leipzig, den 23. Mär; !8M. Ter Gerichtsvollzieher de- KöntgUche« «mtSgertcht». Brock. Städtische Gewerbeschule. Zum Besuche der NnsstellNNG der Lchülerardettea, welche in der 2. Etage der Schulloca'eS, östlicher Flügel der lll. Bürgerschule, Grrmmaischer Steinweg 17, l8, vom 28. bis 30. kaj stattsindet, beehrt sich im Namen deö Lehrer EollegiumS hierdurch ergebenst einzuladen Leipzig, am 20. März 1880. her Ttreetor: Nieper. Geöffnet ist die Ausstellung von Vormittag» 10 bis Mittag» 1 Uhr. Bekanntmachung. Die am 20. März d. I. zur Verpachtung versteigerten wiesen, Abtheilung 18 der Ranstädter Vieh weide, Abtheilungen 1—3 der Podelwitzwiese, die Schaaswiese und Abtheilung X der Pleißenfluthrinne, sind den H-chftdteter« r««esch la,eu worden und werden die übrt,eu vteter ihrer Gebote in Gemäßheit der BersteigerungSbedingungen hiermit entlassen. Leipzig, den 25. MLrz 1880 Ter «attz her «t»ht Leipzig 0r. Seorgi. Cerutti. Städtische Gewerbeschule. Der Unterricht des Sommersemesters beginnt Montag, de« b. «prtl die «urse »er Tagesschule mit wöchentlich 8« Stunden vorwtttag» 7 Uhr, , die Enrse -er «heudschule mit wöchentlich 14 Stunden Aden»» 7 Uhr. > Leipzig, am 27. März 1880. Ter Ttreetor: > Nieper, Prof. Diejenigen Eltern, deren Müder >» vfteru 188H 1» der ivangeltsch-reformtrten »trche eouftrmtrt werden solle«, werde« ersticht, dtrseldeu tu der Fett zwischen de« 3st. Mürz und 17. »prtt d. I anzumelde». nnd »war die Knadeu dei Herr« Pastor I)r. Howard, die Müdche« det Herrn Pastor v. Trehdorss. «eldstanmeldnnuen der Kinder werden nicht an,euo««en. Letpzta. am 20. Mär; 1880. TaS eva«-eltsch.resor«trte Pfarramt. Politische Uebersicht. Leipzig. 28. März. Der Inhalt de- gestern telegraphisch skizzirten Briefwechsels zwrschen Kaiser Wilhelm und dem Kaiser Alexander von Rußland ist wohl geeignet, das bedeutendste Aussehen hervorzurufen. Wir geben nachstehend den im „ReichSanzeiger" veröffentlichten Wortlaut. DaS amtliche Blatt schreibt unter dem Datum des 27. März: „Nach dem wir bereit- am 23. d. M. den Text des Toastes abdrucken konnten, mit welchem S«. Ma jestät der Kaiser Alexander bei dem Galadiner am 22. die Gesundheit Sr. Majestät des Kaisers und Königs auSgebracht hat. sind wir heute auf Allerhöchsten Befehl in den Stand gesetzt wor den, diese Mittheilung durch nachstehende Angaben zu vervollständigen. Schon am Morgen des 22. hatten Se. Majestät der Kaiser daS nachstehende Telegramm erhalten: Sr. Maj. dem Kaiser und Könige, Berlin. Empfangen Eie unsere Glückwünsche und herzlichen Gratulationen zu Ihrem 83. Geburtstag; möge Gott Ihnen noch viele Lebensjahr« in Gesundheit und Frieden zum Heil Ihrer Völker gewähren. Ich zähle «ehr als jemals aut Ihre alte und beständige Freund schaft, wie auch Eie auf die meinige zählen können zur Unterhaltung und Befestigung der guten Be- Ziehungen zwischen unseren beiden Nationen, die eins m ibren gemeinsamen Interessen sind. Wir stehen im Begriff, Ihren Geburtslag zu feiern: möchten Wir diese Freude noch recht oft genießen können Alexander. Lus dasselbe antwortete Se. Majestät umgehend durch folgend«- Telegramm: „Er. Maj. dem Kaiser Alexander in St. Petersburg. Die Gefühle und Wünsch«, die Sie mir ausge sprochen haben — auch im Namen der Kaiserin — beweisen nur auf- Neue Ihre alte Freundschaft, die «lm Heile unserer beiden Nationen ebenso wie zur Nufrrchterhaltung deS europäischen Frieden- so nolh- wendig ist. Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für Alles, was mir Jbr Telegramm in dieser Be ziehung sagt. Möae Gott die Kaiserin in seinen heiligen Schutz nehmen. Wilhelm." Dieser Antwort ist »unmehr am gestrigen Tage (W.) nachstehende Vervollständigung hinzugekom men: „Er. Maj. dem Kaiser Alexander in Et. Petersburg. Erst gestern bin ich durch den Genial von Schwei »ist in den Besitz des authentischen Textes deS Toaste- Gelangt, den Sie bei Gelegenheit meines GeburtStagS- festes au »gebracht haben. Ich sind« darin die Ge fühl« wieder, di« uns seit langen Jahren verbunden «nd die dazu beigetragen haben, di« guten Bezieh ungen zwilchen unfern Lindern und den europäischen Frieden trotz der partiellen Krieg« zu erhalten. Em pfangen Eie von ganzem Herzen meinen vollen Dank für diese ofsiciell auSgeipiochenen Gefühle, die in dem Herzen Ihres besten Freunde» tingegraben bleiben »erden. Wilhelm." Eine Mittheilung der „Daily New«" au- Pe tersburg lautet: „Das letztePrivatschreiben des Kaiser» Wilhelm an den Czaren kam einer feierlichen Erklärung gleich, daß er, so lange er leb«, keinen Krieg zwischen den beiden Kaiserreichen dilliaen werde: und da sein Lebensziel kein langes sein rönne, so habe er da» Ehrenwort seine» Soh»eS «halten, er werde seinen Wunsch in dieser Be ziehung erfüllen, so lange der jetzige Kaiser von Rußland am Leben sei. Diese- Schreiben war gegengereichnet durch die Großherzogin von Ba den, die Tochter des Kaiser-." AuS den Kreisen der Diplomatie wird der „K. Z." 2uS Berlin geschrieben: ,7Der Aufenthalt de- Fürsten Orlofs in Berlin wird wohl noch auf längere Zeit hin Gegenstand der Erörterung in der Presse bleiben, ohne daß über den eigent lichen Inhalt seiner hiesigen Besprechungen Zuver lässiges bekannt werden dürste. So viel scheint sestzustehen, daß der Fürst Orlofs sehr rückhaltlose Aeußerunaen macht über die diesseitige Auffassung der russischen Politik und der russischen Be mühungen um ein französlschcs Bündniß, daS jedenfalls einen harten Stoß erhalten, um nicht zu sagen, FtaSco gemacht hat. Es ist ferner unbe streitbar, daß die hiesigen russischen Kreise einiger maßen überrascht davon waren, in weichem Um fange man hier über die einschlägigen Verhältnisse unterrichtet war, und daß man endlich diesseits scstgcsteUt bat, daß die neueste Annäherung Ruß lands an Deutschland von der verweigerten Aus lieferung des Nihilisten Hartmann datirt. Man wirb indeß daS Richtige treffen, wenn man daran festhält, daß die äußerste Vorsicht, mit welcher man Rußland blS dahin gegenüber stand, auch fernerhin nicht aufgegeben wird." Als ein günstiges Anzeichen der gegenwärtig herrschenden guten Beziehungen zwischen Frank reich und dem Deutschen Reiche bringt da« neueste Heft der „Deutschen Revue" ein Schreiben de- französischen Senat«-Bicepräsidenten BarthL- lömy Saint-Hitaire an den Herausgeber der „Revue" in Folge eine« Artikels derselben über Fürst BiSmarck'- Politik. BarthLlLmy Saint Hitaire hebt die friedliche Stimmung in Frankreich und die Zuneigung zur deutschen Politik hervor, und erklärt den Anschluß der Westmächlc an Deutschland und Oesterreich für wünschenSwerth. » * » - Pariser Depeschen melden, daß die französische Regierung vorläufig keine Ordensieutc auS- treiben wird, weder Franzosen noch Ausländer, sondern sich begnügen wird, die Häuser derselben zu schließen. Weitere Maßregeln bleiben Vorbe halten. Die Schließung ist wegen der Charwoche verschoben worden. Man führt Ferry'S Ant wort an ans die Frage: „Warum Verschiebung'?": „Weil die Höflichkeit verbietet, Gastgeber während der SoirLe zu arretiren." — Sofort nach Wieder eröffnung der Kammern werden die Dufauristen de- linken Eentrum» im Senat eine Inter pellation wegen der Maßregeln gegen die Jesu iten richten: Verenger wird die Interpellation Vorbringen, Dufaure ihn unterstützen. Der „Corr. Havas" zufolge sollen die Dccrete be treff« der Eongreaationen am Dienstag erscheine». — Der französische Botschafter in Petersburg, General Chanzy, erhiett, w,e wir bereits berE teten, Vollmacht, je nachdem er es für zweckmäßig erachte, in de« ersten Tage« des April den nach gesuchten Urlaub anzutrelcn. — Dem „Temps" wird geschrieben, die russische Regierung sehe dem Vernehmen nach mit großem Mißmulhe die Ver handlungen, weltbe in Berlin zwischen Brat io» o und dem Fürsten Bismarck stattgesnndeu und m Wien Zustimmung erhallen hätten, um die Be dingungen für den Eintritt Rumänien- in da- Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich sestrustellen) es seien der Bukarestcr Regierung in Vieser Beziehung Vorstellungen gemacht worden und Fürst Karl habe sich beeilt, der russischen Negierung anzuzeiaen, er werde, wenn der Kaiser Alexander es wünsche, entweder nach Petersburg oder Livadia kommen, um die nöthigen Ausschlüsse über die Politik Rumäniens zu erthcilen. DaS englische Parlam cnt ist am 24. März geschlossen worden. Ueber diesen StaatSact liegt ein sehr interessanter Bericht vor. au- welchen wir Folgendes mittheilen: Kurz vor 2 Uhr nahm der Lorbkanzler seinen Sitz aus dem Wcllsacke ein, und nachdem einer Reihe von Gesetzen die lanveSherrliche Genehmigung erlheilt worden, ver las er folgende Botschaft der Königin: ^Mylords und Gentlemen! Da die durch das Gesetz vorgcschrirbene Zeit für die Beendigung des gegenwärtigen Parlaments heran nah», fühle ich mich durch Rücksichten der StaalS- politik und Opportunität bewogen, diese Periode der Session zu wählen, um Sie von ihren legislativen Pflichten zu entbinden, bebufs sofortiger Auflösung und Erlassung der Befehle für die allgemeinen Wahlen. Ich kann mich nicht von Ihnen verabschieden, ohne Ihnen meine hohe Würdigung de- Eifer« und der Geschicklichkeit kundgcg.ben zu haben, welche Sie in der Ausübung Ihre wichtigen Func tionen an den Tag gelegt, oder Ihnen meine wärmste Anerkennung für die nützlichen Maßregeln ausgesprochen zu haben, welche Sie meiner Gut heißuüg unterbreitet, und insbesondere für die Art und Weise, in welcher Sie eine Politik aufrecht ge lullten haben, deren doppelter Zweck gewesen, mein Reich zu vcrtheidigen und den allgemeinen Frieden zu sichern. Meine Beziehungen zu den auswärtigen Mächten sind freundlich und günstig für die Erhal tung der Ruhe in Europa. Ich hege die zuversicht liche Hoffnung, daß die in Afghanistan ergriffenen Maßregeln zu einer baldigen Regelung in jenem Land« führen werden. ES gereichte mir zur größten Genugthuung, die Gesetze zu sanctio- niren, die Sie für d»e Linderung des NotbstandeS paisirten, welcher leider in einigen Tdeilen Irlands herrscht: im Vertrauen, daß >ene Maßregeln von meinen irischen Unterthanen alS «in Beweis der weiklhätigen Sympathie de- Reich-Parlament- aus genommen werden, sehe ich mit Zuversicht der wieder hrrgeftellten Wohlfahrt ihre» Lande» entgegen. Ich freue mich, die Anzeichen einer allgemeinen Hebung des Handel» zu bemerken, und daß der commercielle Nothftand, den ich zu beklagen hatte, vorüberzugrhrn scheint. Ich habe mit der größten Thellnahme d«e schweren Verlust« beobachtet, welche di« verschiedenen mit dem Ackerbau beschäftigten Elassen betroffen haben, und der Geduld und Unerschrockenheit mein« Bewunderung gezollt, mit denen dieselben gegen eine fast unerhötte Reihenfolge unglücklicher Jahreszeiten angekämpft haben. Ich hoffe, daß mit der Gnade der Vorsehung einer gün stigen Ernte entgegen gesehen werden darf und daß die Eommtssion, welch« ich ernannte, um die Ursachen de- landwirthschaslllchen NothftandeS zu ergründen, mit Vorschlägen hervortrele, welch« zu einer nutzbrin genderen verweithuno des »ragsähigen Lande- und zu einer höheren Entwickelung dies,« Zweige- der natio nalen Industrie führen werden. An die Wähler des Ver einigten Königreichs wird unverzüglich der Ruf ergehen, ihre Berlreier mS Parlament zu wählen, und sich« ich inbrünstig, daß der Segen deS allmächtigen Gölte- ft« leiten möge, den Gegenstand meiner steten Fürsorge, das Wohl meine» Volkes, zu befördern." Am Schluffe der Rede erklärte der Lordkanzler Namen» der Königin daS Parlament bis zum 13. April für prorogirt. Nach den üblichen Bei Neigungen zwischen den königlichen Comnnffairen und dem Sprecher entfernten sich die Mitglieder des Unterhauses und so schloß die siebente und letzte Session des neunten Parlament- der Königin Victoria. Den berufsmäßigen ConflictSjägern. wie sie in allen Schichten de« italienischen Volke- nicht eben selten Vorkommen, eröffnet sich plötzlich eine ganz unerwartete Aussicht aus einen Conflict io optiwn Inrma, der allerdings nur sprachlicher Natur ist, auf der englischen Insel Malta. Dort wird nämlich, nach dem Vernehmen der „Pol. Corr.", beabsichtigt, an die Stelle der jetzt italieni schen die englische Schul- und Unterrichtssprache t,cten zu lasten. Man glaubt, daß die Dis kussion über die Sprachensrage de- Unterricht» eine sehr lebhafte werden wird, da ein Theil der Bevölkerung, und namentlich die studirende Jugend, gegen diese Neuerung eingenommen ist. An den Mauern der Universität war an dem Tage, an dem der Bericht de- englischen Commistäi- Mr. Kcenan veröffentlicht wurde. Folgendes zu lesen : „Wir wollen die italienische Sprache! Nieder mit Kcenan und Eie." „Wir wolle» unsere italienische Sprache! Nieder mit den englisch Gesinnten!" Tag- darauf brachte eine» der auf der Insel in italienischer Sprache erscheinenden Blätter einen Ausruf an die edle Jugend von Malta, in welchem einige Studenten der königlichen Universität in sehr phrasenhafter Weise gegen die beabsichtigte Neuerung eisern und da- Volk auffvrdern, sich derselben zu widersetze«, nichtsdestoweniger aber mit dem AuSrusc: „Gott schütze die Königin!" schließen. AuS Konstantin opel wird gemeldet, daß die Pforte Montenegro gegenüber hartnäckig alle für den Verzicht aus Gussrnje geforderten GevietS- enischädigungen verweigere. Dabei möchte man noch immer die Hauptschuld an der zerfahrenen Lage aus Montenegro abwälzen So meldet die „Dtsch. Ztg ". Moukhrar Pascha habe mit Rück sicht aus die umfassenden militairischen Maßnah men Montenegro-, sowie der unter seinen Truppe« zunehmenden Desertion den Krieg-minister um Ab lösung der unter seinem Commando stehende» durch verläßliche Regimenter gebeten, da er be fürchten müsse, daß der größte Theil seiner Trnp- pen sofort nach dem ersten montenegrinischen Flinten schüsse mit den Albanesen gemeinsam zum Angriff gegen die Montenegriner vorgehe. Letztere Wendung lieht einer versteckten Drohung so ähnlich, wie ei» Wassertrepfen dem andern. — Bon Seiten der Pforte wirb die SawaS Pascha zugeschriebene Aeußerung, daß eine zur Regelung der gricchi- schen Grenzfrage event. an Ort und Stelle zn- sammentretende europäische Commission den größte» Gefahren auSgesctzt sein würde, für unrichtig er klärt. — Der bisherige Generaladjutant des Fürsten von Serbien. Protic, ist zum Com- mandante» de» Morawa-Eorp- ernannt worden. Der Ministerralh hat die Vorschläge in der Frage der Eisenbahn-Convention geprüft und gehen dw eudgkfttigen Instructionen für den serbischen Unter händler Marie demnächst nach Wien ab — Der Fürst von Bulgarien hat bei
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