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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-23
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1880
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17>8 s — Bei der sodann vorgenommenen ErgänzungSwahl deS Ausschusses erhielten di« meisten Stimmen' Finanz Calculator Stein, fie. meä. Wimmer, Bahnbeamter Horn, Kaufmann A. Krug und Ta- pczirer O. Krua von hier, welche bisher bereits der Verwaltung anaehörten. — lieber verschiedene An träge von Mitgliedern referirten Prof l>r. Wigard, ve. meä. Wimmer u. A. m. Die von einigen socia- kitischen Mitgliedern ausgehenden, zumeist auf Sta tutenänderungen abzielenden, tbeilweise ganz urige- setzl eben und unzulässigen Anträge wurden mit er drückender Majorität verworfen. ckck Dresden, 22. März. Sächsische Bank zu Dresden. Die heute Bormiltag im Saale des Mern- held'schcn Etablissements hier unter dem Borsitz deS Herrn Handelskammer Präsidenten Rülke abgehaltene diesjährige ordentliche Generalversammlung der Säch fischen Bank erledigte die Tagesordnung in wenigen Minuten. Erschienen waren kV Actionaire in Ber lretuiij» von 8013 Actien und 804 Stimmen. Ein stimmig und ohne alle Debatte wurde der Jahres bericht, sowie die Bilanz deS Jahres 187!» genehmigt, der vorgeschlagenen Gewinnvertheiluna zugestimmt, die Decharge an die Verwaltung ertycilt und be schloffen, daß die auf 6 Proc. ---36-41 festgesetzte Dividende, anstatt - wie statutengemäst — erst vom I. Jrrli ab, schon von morgen an erhoben werden kann In den BerwaltungSrath siird die ausscheiden- denMitglieder Herren Gustav Plaut in Leipzig, HondeMammerpräsidenl Rülke in Dresden, Her mann Schnoor, in Firma Schnoor L Eo. in Leip zig, Franz Günther, in Firma Günther Sr Ru dolph in Dresden und Friedrich August Schü ler, in Firma F. Mart. Magnus in Berlin ein stimmig wiedcrgcwählt worden. ff Dresden. 22. März. Convertirung. Sicherem Vernehmen nach beabsichtigt der hiesige Stadtrath, die 4'<,- und bprocentigc Dresdner Stadt anleihe in eine 4procentige umzuwandeln. *f' Berlin, 21. März. Der Gesetzentwurf betreffend die Anzeige der in Fabriken und ähn lichen Betrieben vorkommenden Unfälle behandelt in 10 Paragraphen eine Materie, welche durch die Bestimmungen über die Haftpflicht und durch das Institut der Fabrikinspecloren nur erst zum Theil gesetzlich geregelt worden ist. Namentlich die Thällg- keit der letzteren war bisher vielfach dadurch gehemmt, hast die Unternehmer und Leiter gewerblicher Anlagen sich auf jede Weise dem Ansinnen widersetzten, statt gehabte Unfälle zuständigen Ortcö zu melden. Wenn der amtliche Bericht eineS Fabriken Inspektors mit Iheilt^ dast 26 bis 33 Proc. sämmtlicher Unfälle, die j» seiner Kenntniß gelangt sind, sich hätten vermeiden affen, falls die nötbigen Schutzvorrichtungen seitens der Fabrikanten angebracht worden wären, so läßt sich in der Thal das Wohltbätige von Bestimmungen nicht verkennen, welche durch die Schaffung einer lange und oft geforderten Unfall ftatistlk den Aufsichtsbehörden die Möglichkeit geben, mit genauester Kenntniß aller Einzclfälle gewisse Maschinentheile, Apparate und Betriebsstellen als ge fahrbringend zu bezeichnen und entsprechende Vorsichts maßregeln anzuordnen. Der Entwurf der Reichs- rcgierunq gicbt in seinen ersten 6 Paragraphen sehr detaillirte Bestimmungen über die Art der Anzeige, welche neben der Bezeichnung der Fabrik und ihrer Lage Tag und Stunde, Hergang deS Unfalls, die Zahl der aetödteten und verletzten Personen und die Art der B-sclrädigungen anzugeben bat. Beachtens wert!, ist, daß das Gesetz auch auf die Ausführung der Bauten Anwendung finden soll, und zwar ist an zunehmen, daß diese Erweiterung der Vorlage im Zusammenhang mit dem von den Provinzialöaube- siörden cingesordcrten Gutachten über die Angemessen heit einer Ausdehnung der Haftpflicht auf daS Bau gewerbe steht. 'f' Berlin, 2l. März. Finanzminister Bitter hat sich vor Kurzem mit einem Refcript des Ober- vräsidenten der Provinz Schlesien einverstanden er klärt, wonach den Domicilgemeinden der Ver sicherungsgesellschaften nur das Recht zuslehen sollte, die Haupt-Agenturen, nicht aber die Agen turen der Gesellschaiten zu besteuern. Die Ober bürgermeister derjenigen rheinischen Städte, in denen Versicherungsgesellschaften domicillren, also Aachen, Elberfeld. Essen, Köln, Düffeldorf u. s. w., sind daher zusammengetreten und haben, da sie bisher bei der Heranziehung zur Besteuerung eine andere Praxis verfolgten, beschlossen^ ihre Bedenken gegen das Rescript des Oberprätzdcnten der Provinz Schlesien dem Finanzminister darrulegen. *f* Im vergangenen Jahre sind bei den deutschen Telegraphenanstalten Beobachtungen über die Einwirkung der atmosphärischen Elektricilät auf die unterirdischen Tele- araphenleitungen angestellt worden. Es hat sich dabei herausgestellt, daß bei der Anlage ge meinsamer Erdleitungen für ober- und unterirdische Linien die Möglich!-it nicht ausgeschlossen ist, daß der Blitz sich durch Vermittelung einer oberirdischen Leitung und der gemeinsamen Erdleitung in den Apparaten der unterirdischen Leitung zerstörend be merkbar mache. Das General - lelegraphenamt hat daher anaeordnet, daß, soweit eS noch nicht geschehen ist, alle Telegrapvenanstalten, bei denen unterirdische Leitungen zum Betriebe oder zur Uebertragung an Erde liegen, mit besonderen, ausschließlich für die unterirdische Leitung zu benutzenden Erdleitungen zu versehen sind. Die obigen Beobachtungen sollen auch in diesem Jabre fortgesetzt werden. *— ES zeigt sich immer mehr, schreibt daS Berliner „Börsen-Wochenblatt", daß der Staat zur Verstaatlichung der Eisenbahnen den für di« Actionaire denkbar ungünstigsten, für sich aber denk bar günstigsten Moment gewählt halte. (Wir haben s. A. genugsam darauf hinaewiesen. R. d. L. T.) Die in den eisten beiden Monaten d. I. durch die verstaatlichten Eisenbahnen erzielten Mehreinnahmen find in Folge deS VerkehrSaufschwungeS so bedeutend, daß die ehemaligen Actionaire der verstaatlichten Bahnen nicht ohne Bedauern an ihre früheren Divi- dendenbezugsrecdte zurückdenken werden. Der Rhei nischen Eisenbahn z. B. bat der Monat Februar ein Plus von 785.080 für daS Hauptnetz, von 23,510 für Call-Trier erbracht. Auf der Haupt bahn des Rheinischen Netzes kommt die erzielte Mehr- sinnabmc einer Steigerung von dreißig Procent der ganzen vorjährigen Einnahme gleich und selbst wenn man den veihältnißmäßig geringen Betrag für den einen Tag, den der .Februar in diesem Jahre mehr hat, abziekt, verbleibt noch immer eine geradezu immense Mckreinnahme. Für die beiden ersten Mo nate des JabreS Kat die Rheinisch Babn nunmehr bereits eine Mchreinnabme von 1,383,330 .4t aus der Hauptstrecke und von 56,600 .4l aut der Linie Call- Tvier auszuweisen. Bei der BerlinPotSdom- Mägdebuiger Bahn stellt sich daS Einnahmc-Ver hältniß zwar nickt ganz so günstig, aber auch hier werden die Actionaire nur mit tiefem Bedauern die Einnahmen ansehen können. Der Februar hat der Potsdamer Bahn ein PluS von 87,575 -41, d. h. auch von ca. 10 Procent erbracht. Für die ersten beiden Monate liegt eine Mckreinnahme von 130,4»8 .4t vor. *— Berlinische Feuer-VcrslcherungS-An- stalt. Nach dem der stattgehablen Generalversamm lung vorgelegten Rechnungsabschluß pro 1878 Halle dieses Institut incl. deS Uedertrags vom Vorjahre eine Gesammteinnabme von 2,442,025 ,41, eine Ge- sammtauSgabe von 2,004,025 .4k, mithin einen Gewinn von 348,000 .4k Von diesem Gewinn fallen auf Zinsen von dem baaren Einschuß S 600 >l per Actie S 4 Procent 48.000 ^k; zum Re>ervesonds fließen 30,000 ^l, zur TantiSmezahlung werden ebenfalls 301)00 -4t veiwendet und an Dividende kommen 120 ^t per Actie mit 240,000 >t zur Vertheilung, so daß die Actionaire an ZinS und Dividende pro 1879 24 Proc. deS Einschusses erhalten. Das Ver mögen der Anstalt bestand Ende 1879 aus dem Grundcapital von 6,000/)00 -M, dem Reservefonds von 576,000 -41 und den Reserveprämien für lausende Versicherungen im Betrage von 690 473 -4t *— Preußische National-Versicherungs- Gesellschaft zu Stettin. DaS Resultat des Ge sckätls in dem Bctriebsjahre 1879 läßt sich als ein zufriedenstellendes bezeichnen, denn nach dem Ver- theilungSplan gestattet der erzielte Netto-Gewinn die Gewährung einer eben so hohen Dividende wie im Jahre vorher, d. h. 18 Proc. Die auf 3,722,359 Mark sich belaufenden Einnahmen setzen sich zu zusammen auS 3,301,017 -4k aus der Feuerversicherung, 161,581 -4t aus der See- und 58,133 .4t aus der Strom Versicherung und dazu gesellen sich 201,626 ^t Provenue des Zinsen - Conto. Diesen Einnahmen stehen gegenüber 3,297,296 ^t Ausgaben. Den Hanptantheil hieran beansprucht das Conto Feuer versicherung mit 2,940,093 während die Konten See- «nd Strom Versicherung mit 139,352 .4t und 38,174 -4k erscheinen. Tie Verwaltungskostcn be laufen sich auf inSgesammt 176,652 .4k, die Abschrei bungen auf zweifelhafte Außenstände und Utensilien auf 3023 >k In der Bilanz stehen sich Acliven und Passiven mit 11,704,261 -4t gegenüber. -u Die Dampszuckersiederei von 1848 in Hamburg, Actien-Gesellschast, declarirte in der am 20. d. M. stattgefundenen Generalversamm lung eine Dividende von 28 Proc. 1725 -4k per Actie, gegen II'/, Proc. im Voriahre, also ein außer ordentlich günstiges Resultat. DaS Actiencapital be ziffert sich auf 750.000 -4k und das Hvpolhekenconto auf 212,831 >t Der Reservefonds repräsentirt die stattliche Summe von 750,000 >t und das zweite Reservefondsconto 161,091 -4k Das Dividendenconlo beträgt 106,141 — Die Gebäude und Grundstücke stehen (gegenüber dem Kostenpreise von 663,197 ^k) nur mit 375,000 -4k ein: das Gerätheconto (Kosten preis 776,642 .4k) mit 300.000 -4t zu Buche. Das Zuckerlager hatte einen Werth von 1,126,987 ^t; den Debitoren von 86,892 -4k stehen 45,664 -4t Crediloren gegenüber. >V-n Prag, 21. März Der Tag, an welchem die censtitulrende Generalversammlung der österreichi schen Localcisenbahn-Gesellschaft stattsinden wird, steht nock nicht fest, da die belheillgten Kreise in Betreff der Candidatenliste für den VerwaltungS ratb, in welchem jene Institute und Firmen, die in größerem Maße an der Finanziirung Theil nehmen, vertreten sein sollen, nock nickt schlüssig sind, doch dürste die Constituirung jedenfalls im Verlaufe von 14 Tagen erfolgen. Bei der Constituirung wird nur die erste und zweite Emission, welche für die CzaSlau Zlebcr T Heilstrecke bestimmt ist, Gegenstand der Finan- zorung sein und ist diese innerhalb der Klientel der Böhmischen Bodencredilqesellsckaft gesichert. Zum Zwecke der weiteren Actien Emission bis zu 3 Millionen wird die Abhaltung einer Generalversammlung, welche bald nach der Constituirung ausgeschrieben wird, beabsichtigt. *— Seit dem Jahre 1872 sind in Oesterreich 77 Acticn-Gcsclljchaften mit 42,124,774 fl. «ungezähltem Actien Capital in Concurs verfallen. Auf daS Jahr 1879 kommen hiervon 5 Concurse von Actien- Gesellschaften mit einem Capital von 2,001,670 fl Mehr als die Hälfte der erwähnten Concurse, nämlich 50, entfallen auf Böhmen, während von den gänzlich verlorenen Capitalbetrage von mehr als 42 Mill. Gulden fast 23 Millionen Gulden auf die Gesell schaffen Wiens entfallen. Seit dem Jnslebentreten des GenoffenschastsgesetzeS im Jahre 1v73 sind 45 Concurse registrirter Genossenschaften vorgekommen Hiervon entfallen 21 auf Böhmen, 12 auf Wien, 5 auf Mähren, 3 auf Galizien, 2 auf Salzburg und je 1 auf Steiermark und Kärnten, und wurden die Genoffenschafien unbeschränkter Haftung 27mal, jene beschränkter Haftung 18 mal in Mitleidenschaft ge zogen. *— Die Donau, welche daS Gebiet der öster reichisch-ungarischen Monarchie in einer Länge von 1065 Kilom. durchzieht, ist nur an 8 Punkten mit der Eisenbahn in Verbindung gebracht, während die Elbe, welche auf österreichischem Gebiete nur auf einer Länge von 24 Kilom. mit Dampfschiffen befahren werden kann, anvierPuncten und zwar in Tetschen, Aussig, Roffavitz und Leube mit der Eisen bahn in Verbindung steht. Der Umschlageverkehr auf der Eibe ist quantakiv bedeutend, denn er umfaßt circa 700,000 Tonnen Kohlen und 100,000 Tonnen diverse Güter, b sonders Petroleum. In jüngster Zeit hat nun die österreichische Sraatsbahn dem Donauverkehr größere Aufmerksamkeit zugewendet und gedenkt neue An chlüffe nach der Donau zu schaffen. LinS dieser An chlußprojecte, die Donau-Quaibohn Raab-Gönyö, ist bereits genehmigt. Außerdem ist eine Ver bindung deS Bahnhofs in Budapest mit dem Donau Quai und eine gleiche Verbindung von Bahnhof Oriovo nach dem dortigen Quai, eventuell auch eine entsprechende Verbindung in Turn-Severin projectirt. D»e Oesterreickische Siaatsbahn gedenkt dadurch viele durch die Schiffsabribhlnderniffe in Gönvü und Turn Severin aufgehaltene GetreidetranSporle zur Be förderung über ihre Linien zu erhalten. Brün«, 20. März. Die Brunner Wollwaaren- Jndustriegesellschaft erzielte im Jahre 1879 einen Reingewinn von 75.080 fl. Die heutige General Versammlung beschloß die Vertheilung einer ILprocent. Dividende von inSgesammt 48,000 fl., bestimmte für Tantiemen 8262 st., für den Reservefonds 6000 fl und die Vorlragung deS Restes von 12,818 fl. auf neue Rechnung. — Das Project der Errichtung einer großen Kammgarnspinnerei durch einige hervorragende hiesige Industrielle nähert sich der Verwirklichung, »a beieits ein Bauplatz biefür be st mmt «st. — Für die Cccuntairbahn Zauchtl- Neu titschein smd schon über 1853X10 fl. in Neu titichein subscribirt und wird voraussichtlich binnen wenigen Tagen daS ganze Baucapilal im Betrage von 250,000 fl. gedeckt sein. (N. Fr. Pr.) Vr. Klagen über die Pontebba - Ndine Bahn. Wie auS Villach gemeldet wird, ist e- im Laufe der jüngsten Wochen wiederholt vorgekommen, daß der auf der oberitalienischen Bahn, von Pontebba nach Udine, beziehungsweise nach Venedig, Verona, Mailand verkehrende Eilzug daS Eintreffen des an schließenden österreichischen Eilzuaes von Wien über Bruck, Leoben, Villach in Poniebba nicht erwartete, sondern kurz nach 6 Nkr 12 Minuten Nachm, der Ankunftszeit des österreichischen Zuges in Pontebba, nach Udine adsuhr. Durch diese Rücksicdislosigkeit seitens der Italiener in Pontebba, die überhaupt gegen die Oefterreicher sich nickt sehr zuvorkommend erweisen, mußten die mit dem Wiener Eilzuge ange kommenen Reisenden in Pontafel-Pontebba über nachten. waS in den beiden kleinen, im unwirthbaren Hochgebirge liegenden Ortschaften, wo nur einige Dorfwirthshäuser vorhanden, ohne Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten nicht ablaufen konnte. Auf Grund darüber erhobener Beschwerden hat sich die Kronprinz Rudolfbahn an die General-Dlrectlvn der oberitalienischen Bahn mit dem Ersuchen gewendet, jene Uebelstände, namentlich im Hinblicke auf die den Betrieb erschwerende Winterszeit im Hochgebirge, wodurch ja ^so viele Eisenbahnzüge verspätet eui- treffen, absteken und den zuverlässigen Anschluß zwischen den beiden Eilzügen Wien-Pontafel und Pontebba-Udine-Verona ermöglichen zu wollen. Nach einigen Verhandlungen zwischen beiden Bahn- directionen hat nun die oberitalienische daS Zugeständ- niß gemacht, daß der Eilzug von Pontebba ab un bedingt das Eintreffen des österreichischen EilzugeS erwarten müsse. Dagegen wurde aber die Wartezeit von 30 Minuten für die correspondirenden Eilzüge von Udine und Verona ab aufrecht erhalten, waS indeß in jenen Städten für die etwa verspätet ein- trcffcnden Reisenden mit keinerlei UnterkunftSsorgen verbunden ist. ILHristiania, 21. März. DaS Storthing beschloß gestern Abend, eine Sprocent. Staatsanleihe im Betrage von 21 Mill. Kronen, wesentlich zum Zweck der Convertirung der Staatsanleihen von 1858 und 1863, auffunehmen. Das WackSthum der Stadt Lodz. Die Die Fabrikstadt Lodz in Russisch-Polen, welche fast ganz von Deutschen bewohnt wird, ist in letzter Zeit in rapider Weise gewachsen. Nach einer Mittheilung, die wir im „Nowoje Wremja" finden, zählt nämlich die Stadt bereits etwas über 100,000 Einwohner, während die Gouvernementsstadt Lublin nur 5 ,Ol.O Einwohner, Suwalki, Lomsha, Plock und Kielze nur je 10,000 und etwas darüber auszuweisen haben. Die Länge der Hauptstraße in Lodz soll sieben Werft betragen. Jn.Lodz erscheint auch eine kleine deutsche Localzeitung, nebenbei bemerkt, die einzige in Russisch- Polen. *— Verfälschung russischer Postmarken. Die Petersburger „Nowosti" berichten, daß unlängst in der dortigen österreichischen Botschaft eine Kiste mit 10,000 Postmarken eintrof, die alS verdächtig bei den Brody'schen Kaufleuten Zuckerbaum und seinem Sohne confiscirt worden wäre». Die Marken wur den durch das Ministerium des Aeußeren in die Ex pedition zur Anfertigung von Slaatspapieren zur Untersuchung übergeben, wo sie für falsche befunden wurden. Diese Entdeckung hatte die Arretirung der genannten jüdischen Kaufleute, sowie einiger ihrer Korrespondenten in Lomsha und Ostrowo zur Folge. Die Sache wird im Tarnopol'scben Gericht zur Ver handlung gelangen. Vom Petersburger Postdevarte- ment sind zwei Beamte zur Untersuchung der Ange legenheit nach Brody abcommandirt worden, da die falschen Marken im Auslande angefertigt, in Ruß land aber nur abgesetzt wurden. *— Ausstellung in Buenos AyreS 1880. Die „Polit. Corr." meldet: Anläßlich der Feier deS dreihundertjährigen Bestandes von Buenos Ayrcs (Argentina) soll dortselbst vom 15. September bis 31. December d. I. eine Ausstellung abgebalten werden, welche bezüglich der Exposition von Maschinen und Werkzeugen internationalen Charakter baden wird. Nähere Auskünfte über die Ausstellung ist der Konsul der Argentinischen Republik, Eugen Frhr. v. Morpurgo in Triest, zu ertherlen in der Lage. Post- und Lrlegraphenwesen. —» Postanweisungsverkehr mit Nord amerika vom 1. April an Vom 1. April an tritt ein neues Abkommen mit den Vereinigten Staaten in Kraft, welches die seit neun Jahren be stehenden Postanweisungsbestimmungen abändert. Höchstbetrag einer Postanweisung nach Amerika sind 50 Dollars, nach Deutschland 210 ^1 Die Gebühr, welche vom Absender zu zahlen ist, beträgt mindestens 40 ^ für jede Postanweisung, überhaupt 20 ^ für je 20 Die Anweisungen ausgestellt auf dem bisherigen deutschen und französischen Vereinsformular nennen den Betrag in amerikanischer Währung (Dollar und CentS) und müssen mit arabischen Ziffern und mit lateinischen Schriftzeichen ohne Durch streichungen oder Abänderungen auSgesüllt werden, da sie im Original nach Amerika gesandt werden, was bisher nicht der Fall war. Der Empfänger muß nach Namen und Abreffe genau angegeben sein, die Vornamen oder die Anfangsbuchstaben desselben dürfen nicht fehlen. Beim Bestimmungsort muß der Name deS Staate- und womöglich der deS Kreise- (County) beigcfügt werden. Der Absender muß sich nach Namen und Adresse auf dem Abschnitt nennen, kann auch Betrag und Einzahlungstag hinzusügen, sonst aber Nicht-. Der Portovermerk enthält die Summe deS Betrags umgerechnet in Mark. (EentSbruchtheile dürfen nicht in dem vom Absender genannten Betrage enthalten sein) nach dem Verhältniß 100 Dollar- -- 425 Der ganze deutsche PostanweisungSverkehr mit Amerika geht über Köln a/RH., woselbst da- Post amt I die Versendung an das Postamt in New-Pork alS die amerikanische Auswechselungsstelle vornimmt und nur Abschriften von den Anweisungen zurück- behält. DaS Postamt Köln lügt seinen Stempelab druck bei. Nachsiagen bezüglich der Auszahlung der Beträge sind daher, wie bisher, unter Zufügung einer Erklärung deS Empfängers, daß der Betrag der An weisung nicht an ihn zur Auszahlung gelangt sei, oder eine- glaubwürdigen Nachweise-, daß Absender sich bisher in gehöriger Weis«, aber erfolglos, um EmpsangSanzeige seitens des Emp'ängers bemüht Habe, an da- Postamt I in Köln a Rh. zu richten. Die Postanweisungen aus Amerika geben von nun an ini Original ein aus Formularen, deren Vordruck englisch ist und die mit dem Stempelabdruck deS Post amts New-Vork versehen sind und außerdem bei der Ankunft in Deutschland zu Köln abgeftempelt werden. Ohne die beiden Stempelabdrücke ist keine Postan weisung vollständig. Der Ankunssstempel deS Kölner Postamt- iß entscheidend für die Buchung der U» Weisungen bei den vestimmungSpotzanstalten. AlS Zahlungsmittel sind von Deutschland und Amerika in der Regel Goldmünzen oder ei» anderet gesetzliche- Geld von gleichem Werth« angenommen. Geld von geringerem Wertbe darf, wenn eS gesetzliches Zahlungsmittel ist. unter Berechnung deS Mitzde» wertbes ebenfalls benutzt werden. Die zur Zeit angenommene Umrechnung nimmt 100 Dollars zu 425 >l, den Dollar zu 4.25 Ein« den Postanstalten übermittelte Tabelle rechnet auße» dem die Beträge nach höherem oder niederem Lourse auS und zwar im Verhältniß von 100 : 423 und 424, sowie zu 426 und 427. —» Statistik des Poftanweisung-tzerkehr- 1877—78. Im Jahre 1878 wurde» Anweisung«» im Gesammtwerthe von 2 Milliarden 33,172,82« versendet; 1877 für 1 Milliarde 922,914,860 -4l — Unter den Postanweisungen de- Jahres 1878 be fanden sich 37,666 Stück im Werth« von 2,788,291 aus Amerika (Vereinigte Staaten), 19,881 Stück z» 2,451,018 nach den Vereinigten Staate«, außer dem 3512 Stück für 345,679 ^1 im Durchgang durch daS ReickSpostgebiet nach Amerika. Deutschland bezog also 332^173 in Postan weisungen mehr auS Amerika, alS eS dorthin ver sandte. Die Werthpackete und Baarsendungeu auS Amerika dagegen betrugen außerdem 44,800 während die Sendungen nach Amerika mit >13,800^« declarirt waren, eine Differenz zu Gunsten der Vereinigten Staaten um 69,000 -4! Im Durchgangsverkehr wurden überdies Werth- senoungen von 189,500 ^1 nach den Vereinigten Staaten gebucht. Die Post des Deutschen Reiches hatte mithin i« Jahre 1878 einen Gesammtverkehr von und nach Amerika im Werthe von 5,928,088 -4l zu vermitteln. —»- Neue sächsische Telegraphenanstalten. DieZahl der Telegraphenanstalten Sachsens ward am l. März durch Eröffnung der Station BolkmarSdorf bei Leipzig vermehrt, Leitung 699, welche zwischen Neuschön.selb und Wurzen mittelst Schleife ango- schloffen ist. *— Die Anzahl der gegenwärtig im Betriebe be findlichen unterseeischen Kabel des Welt meeres beziffert sich aus 585 mit einer Länge der Kabel von rund 69,500 Seemeilen und der Drähte von rund 76,800 Ieemeilen(1 Seemeile --- 185t.11 M.). Dieselben befinden sich im Besitze von 20 Staats verwaltungen und von 22 Privatgesellschaften, von denen allein 18 ihren Sitz in London haben. D»e Gesamnulänge der Kabeldrähte würde hinroichen, den Erdäquator viermal zu umsponnen. Handelsgerichtssache« t« R-ntgretch Sachse». Eingetragen die Firmen: M. vrockmann in Eutritzsch. Inh. Fron M. Brockmann das. — Kittel -r, Aulich in Neuschön«- selb. Inh. die Herren F. H. R. Kittel in Hannover und I. R. Aulich in Neuschönefeld. — Herma«»' Stege in Dresden. Inh. Frau I. E verchel. Höckel das. — A. Schiff ner das. Inh. Herr >. R. Schiffner das. — Rich. Hertz sch das. Inh. Herr R. H. Hertzsch das. — G. Cbr. Hahn das. Inh. Herr L. A. Hahn das. — Ufer L Kästner in Groß schirma. Inh. die Herren Chr. A. Ufer und F. W. Kästner das. — M. Manneberg in Zittau. Inh. Herr M. Manneberg das. — Edmund Syhre i» Dresden. Inh. Herr C. A. E. Syhre das. — I. W. Eitzmann das. Inh. Herr I. W. Eitzmann das. — A. F. Reichel das., Zweigniederl deS Hauptgesch. in Olbernhau. Inh. Herr C. T. Reickel das. — E. R. Lehmann in Bautzen. Inh. Herr E. N. Lclx mann das. — R. Rüblemann in Mittweida. Inh. Herr H. R. Rühlemann das. Veränderungen. Die Firma Friedrich Hering in Grimma ist auf Herrn Rob. NoSke das. übergegangen. — Herr E. F. G. Elf lein in Dresden ist aus der dort. Firm» Elflein Krüger ausgeschieden und firmirt letz tere künffig Theodor Krüger. — Die Firm» Oscar Fr. Goedsche in DrcSden ist auf Herrn P. O. Curth das. übergegangen und firmirt letztere künffig OScar Fr. Goedsche's Nachfolger. — Herr Chr. Weber in Lößmtz ist Inh. der dortige» Firma G. Weber. — DaS unter der Finna Daniel Schlesinger in Dresden bestehende Handelsgeschäft ist nickt mehr Zweigniederlassung der gleichnamigen Firma das., sondern besteht als selbstständ. Handels niederlassung unter der Firma Daniel Schlesinger Nachf. Hermann Poy fort und ist Herr E. A. H. Ed. Po» in Bautzen alleiniger Inhaber. — Herr R. E. Wilde in Kirchberg ist Mitmh. der dort. Firma Friedrich Wilde. — Herr K L. Baldauf » Zöblitz ist Milinb. der Firma EmilBaldanf m Annaberg und Zöblitz. Erloschen die Firmen: ClauS Oberländer in Dresden — Mulde»- thal - Papierfabrik, Heinicke, Gotthardt <9 Co., Lommandffgesellschaff in Freiberg — He»- mann Grüner i»Marienberg — Wilhelm Kircheitz in Brand — Max Dreverhoff in HerlaSgrt». Mid batten »ewirtt. D der Rinderf Lelli» (Reg stotirter Fc BeweiS. I oedachten st Ustgemeinei on Schafen sttzungrn z de«, weil t »ist zu de, Lebertragu »»d »irth der Sperre bretrnden t ondererseit Güter »ich be»; eine ste erwiese Lch Di« Erl Rochricht« laufen w< daß sie a» treten u> legen we Zwar w «utschiede «unoen, »msangr druck. 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Wie auS den sehr g» nauen Nachforschungen sich ergab, hatte in dem zuerst verseuchten Gehöfte deS betreffenden Besitzer- eine verschiedenen Besitzern gehörende Scbafheerde geftaw den, und waren die Sckafe, welche diese Heerde zu- sammensetzten, nach AuSbruch der Rinderpest, ledoch vo> Einführung der Sperre, in die Ställe der ein zelnen Eigrnthümer »urückgenommen worden. Ob wohl nun nach dem Bekanntwerden dieser Thatsache sofort die Tödtung der betreffenden Schafe erfolgt«, so war eS doch zu spät und konnte der Ausbruch der Rinderpest in einem weiteren größeren Rindviebbo- stande des Dorfes dadurch nicht mehr verhindert werden. Die Schafe selbst bliebe» durchouS gesund N L wu «m 1 v r L b. 1 E A G B » b » st 1 » . . - -- .
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