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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-26
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1880
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Mnflc Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ IN. Freitag den 26. März 1880. 74. Jahrgang. Vermischtes. V. P»se», 25. März. (Special-Telegramm des „Leipziger Tageblattes".) Der verwal- tungsrath der Posen-Kreuzburger Eisenbahn- gesellschaft hat in heutiger Sitzung die Dividende auf die StammprioritälSactien für daS Jahr 1879 auf drei Procent festgesetzt. * Leipzig, 25. März. Nach einer an der Spitze der gegenwärtigen Nummer befindlichen Bekannt machung deS Reichskanzlers erfolgt »us die für das Jabr 1879 festgesetzte Dividende der Reich Sb ank antheile im Betrage von 5 Proc. die Restzahlung mit 15 Mark für den Dividendenschein Nr. 12 vom 25. d M. ab hei der hiesigen Reichsbankhauptstelle. * Leipzig, 25. März In dem in Hannover er scheinenden „Materialist" ist die Reform der kauf männischen Zahlungsweise Gegenstand fortge setzter Erörterung In der Nummer vom 17. März befindet sich wieder ein von kundiger Hand geschrie bener Artikel über diese Angelegenheit und es stellt der Verfasser des Artikels insbesondere die Frage auf: WaS kann der Kaufmann selbst thun, um der großen Zerfahrenheit des Crcditwesens, namentlich hinsichtlich der Landkundschast, wirksam entgegen zu arbeiten? Nack seiner Auffassung wäre unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen das Trattenipstcm, seihst mit Hülse der Gesetzgebung, nickt durchzuführen, abgesehen von den sonstigen Schwierigkeiten, die es jetzt noch im Berkehre mit der Landkundschast bieten würde. DaS Feld muffe erst dazu bereitet werden und zwar müßie man erstens die vollständige Unter drückung der faulen Elemente in der Krämer- und Detaillisten Kundschaft anstreben, was dadurch erreicht werden könne, daß der Grossist ihnen den Credit ver weigere und sie dadurch zwinge, der Kaufmannschaft zu entsagen, zweitens die gute Kundschaft an pünkl licheS Zahlen gewöhnen, bei verspäteter Zahlung un- nachsichtlich Zinsen berechnen, im entgegengesetzten Falle aber auch eben so gewissenhaft entsprechendes Sconto vergüten, und das Trattensvstem anbahnen und cS in Anwendung bringen, wo es sich immer thun lasse, dansit es sich nach Und nach einbürgere. Der Verfasser meint schließlich, durch Gewaltmaß regeln lasse sich das eingerostete Uebel nickt beseitigen, wenn aber jedes reelle Haus sich aufrichtig bestrebe, nach obigen Grundsätzen zu verfahren, dann dürften doch wohl bald leidlichere Zustände eintreten und selbst die Pfuscher dürsten nicht im Stande sein, den Gang der Reform aufzuhalten. * — Die in der bevorstehenden Oster messe in den RäumenderLeipziger Börsenhalle abzuhallende Garn börse wird Montag, den 12. April er. ihren Anfang nehmen. Thüringische Eisenbahn. Die Direktion hat beschlossen, aus den Belriebsüherschüssen des Vor jahres der Kranken- und Jnvalidencaffe der Werk- staltsarbeiter außer den regelmäßigen Zuschüssen der Gesellschaftscasse noch einen besonderen Beitrag von 12,000 .^l zuzuwendet. *— Wie aus Riesa dem „Dr. A." gemeldet wird, beabsichtigt man in her Nähe des den, Herrn Bank director Schweinitz gehörigen Rittergutes Coselitz einen Versuchsschacht aus Braunkohle abzuteufen Vor Jahren sollen kleine Schürfe die Vermulbung, daselbst Koble zu finden, bekräftigt haben. Es wäre für die ganze dortige Gegend sehr zu wünschen, daß die Opfer und Mühen durcb einen positiven Erfolg begleitet würden. * Dresden, 24. März. Die von Ihrem hiesigen -fch-Correspondcnten in Nr. 108 Ihres Blattes gebrachte Nachricht, wonach „sicherem Vernehmen nach der hie sige Stadtrath die 4'/,- und 5procentige Stadtan leihe in eine 4procentige umzuwandeln beabsick tige" ist unrichtig, indem planmäßig die Rück Zahlung der äprocentigen Stadtanleihe nach vorher gegangener Kündigung nickt vor dem I.Juli I8K1, und die der -t'/rprocenligen Stadtanleihe nach vorhergc gangener Kündigung nicht vor dem 1. April 1KK5 erfolgen kann. * Cunewalde. Die statistischen Erhebungen über die Lage der Handweber haben folgende Re sultate für die Lrtsgemeinde Cunewalde, den Haupt- ort und etwa die Hälfte der gleichnamigen Parockie, ergeben. Die Zahl der Weber beträgt 830, nämlich 520 selbstständige und 310 unselbstständige. Davon betreiben 590 die Weberei Sommer und Winter, 240 nur im Winter und 44 Weber betreiben noch ein Nebengewerbe. Feldwirthsckaft treiben alS Besitzer von Felogrundstückcn oder als Pächter nur 190 Weber. Die Zahl der Hausgrundstücke mit Web tzühlen beträgt 380, ohne Webstüble 103. Auf den 830 Stühlen wird meistens und zwar auf 623 Stühlen weiße Leinwand gewebt, auf den übrigen 207 Stühlen «der meist scheckige Bcttzeuge. Der Breite der Waare nach kommen 415 Stühle, also die Hälfte, auf Elle, 383 auf 8 auf '/„ 10 auf 6 auf "/«, 3 auf und 5 auf Breite. Ter DurckschnittSlohn beträgt wöchentlich nicht mehr als 3 ./< 75 für den selbstständigen Weber. Ein ähnliches Verhältniß findet auch in den übrigen Theilen der Parockie, nämlich in Ober-Cunewalde, in Weigsdorf mit Küblitz und Halbendorf antheilig und in Schönberg, statt. (B. N ) «uü Thüringen, 25. März. Bekanntlich ist in den letzten Jahren in und bei Erfurt die Red lauSkrankbert mehrfach zu Tage getreten, wodurch sich u A für den freien Verkehr mit Reben und anderen Pflanzen recht unangenehme Erschwerungen herausgestellt haben. Um nun dcrweiteren Verbreitung der ReblauSkrankheit und den damit zusammenhän genden Erschwerungen dauernd Einhalt zu thun, hat der Oberpräsident der Provinz Sachsen, v. Patow, für das Gebiet der Stadt Erfurt und der Ortschaft Jlversgehoven eine besondere Commission zur lieber wachung der gesammtcn Rebpflanzungen eingesetzt und zu Mitgliedern der elfteren den Regierungsrath Koch, Stadtrath Vollbaum, Chemiker l'r. Hadelich und Generalsecretair des Gartcnhauvereins Th. Rümpler in Erfurt ernannt. *— Werrabahn. Wir empfangen folgende Zu fchrifU „Für den Verkauf der Werrabahn Aktien seitens der Stadtcasse zu Neustadt bei Coburg ist der „unerwartet hohe CourSstand" durchaus nicht die Veranlassung gewesen, sondern maßgebend hierfür war die Umgebung weiterer Zinsverluste, welche feit dem Wegfall der staatlichen Zinsgarantie für die Werrabahn-Actien der Stadtcasse zu Neustadt in der Höbe von 30,000 entstanden sind. Bei dem Ver- raufsgeschäfle, das mit dem Bankhause Simon Söhne in Coburg abgeschlossen wurde, wurden 50',, Proc. pro Aktie erzielt. Jedenfalls dürfte das betreffende Bankhaus ein gutes Geschäft gemacht haben." ' Berlin, 24. März. Da eS mit dem TabakS- monopol ja doch wieder Ernst zu werden scheint, ist es auch wohl nicht überflüssig, einem viel NeueS in sich ausnehmenden und deshalb rasch vergessenden Geschlecht einige Ergebnisse der vor kaum zwei Jahren angestelllen amtl cken Untersuchung ins Gedächtniß zurückzurufen. Der mächtigste Einzelwille war be kanntlich schon damals entschieden auf daS Monopol gerichtet: sein Einfluß auf die Untersuchung bewegte sich in dieser Richtung, den Commissionsmitgliedcrn war es bekannt und immer gegenwärtig. Trotzdem, und bei voller Anerkennung des dem Reichskanzler vorsckwebenden nationalen Zweckes, konnten sich von elf Mitgliedern der Commission nur drei zum Monopol entschließen. Die große Mehrzahl der Commission vermochte nicht, in demselben ein gutes Geschäft für das Reich zu sehen. Sie nahm an, daß für Händler, Fabrikanten und einen Theil der Arbeiter eine Ent schädigung von zusammen 687 Millionen Mark er forderlich sein werde. Es sollte uns wundern, wenn Volksvertreter in der Berücksichtigung der um der ReichScasse willen zu kränkenden Interessen nicht noch weiter gehen, und hundert Millionen oder so unge fähr dazu herausrechnen würden, falls sie sich über haupt auf den Gedanken dieser Exstirpation einer nationalen Massenindustrie einließen. Dazu kämen dann noch die Einführungs- und Anlagekosten der Reichsregie mit einer runden Viertelmilliarde. Auf eine Milliarde mindestens müßte man also die damit auf das Reich zu übernehmende Schuldenlast an- schlagen. Ihre Verzinsung und Tilgung würde, mäßig gcreconet. fünfzig Millionen lährlich erheischen. Diese gingen für das erste halbe Jahrhundert oder den größeren Theil desselben von den 125 Millionen Mark ab, die der Reichsbetrieb an geschäftlichem Uebersckuß liefern soll, neben einer Verfchleißgebühr von doch wohl wenigstens 30 Millionen, fo daß ein Reinertrag von 45 Millionen bliebe. Nun, die jetzige Steuer wild zum Mindesten 40 Millionen abwersen, sobald sie ganz in Kraft getreten ist: fünf Millionen mehr wären also der Lohn für eine so unerhörte volkswirihschaftliche Umwälzung! Da das Reich doch nickt blos finanzielle, sondern auch und vor Allem politische Gesichtspunkte zur Anwendung zu bringen hat, fo ließe sich kaum ein übleres Geschält ersinnen. Der fiskalische Ertrag, auf den sich mit einiger Sicher heit rechnen läßt, ist nicht der Rede Werth; gewiß und groß dagegen der politische Schaden, den eine solche Behandlung Hunderttausendcr ohne jede Noch, ein solches verführerisches und entschuldigendes Bei spiel für die Enteignungspläne der Svcialdcmokratie nach sich ziehen müßte. Es ist noch nicht an, Platze, tiefer auf den Gegenstand einzugehen. Aber Jeder, der jetzt oder späterhin im Stande ist, das Unter nehmen zu fördern oder zu hemmen, erwäge bei Zeilen, was er lhut oder laßt! Berlin, 24. März. Aenderungen im Sub missionsverfahren. An den Conferenzen über die neue Regelung des staatlichen Submissionswesens, welche im Ministerium der öffentlichen Arbeiten hier selbst am 17. und 18. d. M. abgcbaltcn wurden, haben 7 Mitglieder deS genannten Ministeriums und 9 Vertreter der Industrie (Ausschuß des schlesischen Centralgewerbcvereins, Aelleste der Berliner Kauf Mannschaft, Berliner Baumarkl, Kasseler Baugewer- ken-Jnnung, Verein deutscher Eisen- und Stahl Industrieller, Verein von Eisengießereien und Ma schinenfabiiken im Oberbergamts-Bezirk Dortmund) Theil genommen. Den Vorsitz führte der Geheime Ober-Regierungsrath Ravmund. Die Berathungen lehnten sich an einige schriftliche Vorlagen an, ins besondere den Entwurf zu „Submissions- bezw. allge meinen Bedingungen für die Ucbcrnahme von Arbei ten und Lieferungen bei den Hochbauten der Staats Verwaltung" und einen im Ganzen 22 Fragen ent haltenden Fragebogen, dessen Inhalt den Wünschen und Vorschlägen entsprach, die dem Minister bezügl. des Submissionswesens von verschiedenen Seiten zu gegangen waren. Ausdrücklich ausgeschlossen war von der Bcrathung diejenige Gruppe der Submis sion, welche sich aus Lieferung von Materialien u. s. w. für die Zwecke der Staatseisenbahn-Verwaltung be zieht, wie z. B. von Schienen, Fahrzeugen :c., weil, nach einer Aeußerung des Vorsitzenden der Conferenz, über die Einrichtung dieser Submissionen Ungleich heit der Anschauungen zwischen der öffentlichen Ver waltung und den Vertretern der Industrie nickt mehr besteht. Bestimmte Zusagen oder Erklärungen auf die in der Conferenz laut werdenden Wünsche und Fragen abzugeben, wurde von dem Vorsitzenden ab gelehnt: derselbe präcisirte die Aufgabe der Cvnfe renz dahin, der Staatsregierung informatorisches Material zu verschaffen, und führte die Verhandlung in den« Sinne, mehrseitige Aeußerungen zu genau formulirten Fragen hervorzurufen und aus den ge sallenen Aeußerungen zu jeder Frage ein Resumö zu bilden. Der deutsche Import und die Getreide zölle. Wie die neuen Finanz- und Schutzzölle hinter dem Voranschlag« weit zurückbleiben, dafür geben die statistischen Ermittelungen für den Monat Februar 1880 ein redendes Zeugniß. Derselbe hat nämlich trotz der erhöhten Zölle um 1,511,791 weniger er geben, als der entsprechende Monat im Vorfahr, und zwar entfällt die Differenz allein auf den Titel Ein gangszölle. Die Anhänger der neuen WirthschaftS Politik erklären diese Thatsacke dahin, daß der deutsche Markt in sich selbst die genügende Stärke und Pro- ductionskraft gewonnen habe, um des Auslandes ent deinen zu können; und es mag auch für diese An fickt sprechen, daß, abgesehen von anderen Zeichen des beginnenden Aufschwungs, in demselben Monat Februar die Wechselstempelsteuer, die mit ein Grad messer des Verkehrs ist, 50,000 mehr gebracht hat, als im Februar 1879, und sogar noch 70v0 mehr als im gleichen Zeitraum 1878. Indessen muß dem gegenüber wiederholt daran erinnert werden, daß die kolossalen Vorräthe an Consumtions- und Industrie artikeln, die inFolge der Zollpolitik des Sommers 1819 über den momentanen Bedarf hinaus eingefübrt wur den, einstweilen noch den Anforderungen von Handel und Industrie genügen. Daran ändert auch die Thatsacke Nichts, daß der Getreibeimport aus Rußland und den Vereinigten Staaten verhältnißmäßig nicht die Höhe erreicht hat, welche man n, Folge der mangelhaften Ernte erwartet hatte. Denn einmal ist das Ernte- erträgniß in den europäischen Getreideproductions- ländern gleichfalls weit hinter dem Turchichnitt zurück geblieben, sodann aber hielt eine besondere Complica- tion von zum Tbeil künstlichen Verhältnissen das amerikanische Getreide in den dortigen Ausfuhrhäfen, namentlich aber in Ncw-Pork zurück, um die Nach frage in Europa im Sinn einer Haussespekulation auSzubeuten. Jetzt >m Frühjahr, wo nach dem Aus- thauen der Canäle und der inneramerikani'chen Seen die großen Lager im Binnenlande an die Küste ge worfen werden, kann sich die Prcishöhe nickt halten, und es steht eine bedeutende Einfuhr aus den Vereinigten Staaten zu erwarten. Man kann sagen, daß die Vertheuerung unseres BrodcS gegen das Vorjahr nicht blos den Kornzoll in sich enlbält, sondern über denselben gerade um so viel hinaus geht, als die künstliche Haussebewegung der New--sorker Börse den Preis des amerikanischen Wciz ns und Roggens in die Höhe geschraubt »at. Läß> jene Bewegung »ach, so wird die alsdann er folgende Preisreduclion und der Rückschlag des Ver kehrs vielleicht sogar ein Sinken der Kornpreise unter den Zoll zur Folge haben. Es liegt indessen in der Natur der Sacke, daß ein solches Resultat nur vorübergehend sein kann, was aber voraussicht lich nickt hindern dürste, daß die B» Häuptling aufge- stellt werden wird, die landwirtbschastlicken Zölle könnten sehr wohl ein ncnnenswerthes finanzielles Erlrügrliß liefern, ohne der einheimischen Volkswirlh- schaft besondere Lasten zuzumuthen. Das ist indessen an sich ein Trugschluß, ganz abgesehen davon, daß der Kornzoll eingestandenermaßen den Charakter eincS Prohibitivzolls tragen und als solcher wirken sollte. Daß er dies nickt vermag, besonders im Hin blick auf die Unzulänglichkeit der deutschen Getreide Production, welche nothwendig durch Zufuhren vom Ausland ihre Ergänzung finden muß, durste nach gerade auch dem eifrigsten Agrarier klar gewor den sein. *— Die deutsche Tarispolitik mit der Belastung des Transitverkehrs durch Deutschland hat, wie vorauszusehen war, zur Folge gehabt, daß die Exportwege Oesterreich- Ungarns vermehrt worden sind. So hat die Adria - Dampfschiff Compagnie seit Beginn dieses JähreS außer nach Glasgow, Liverpool, Amsterdam und London eine fünste Route von Fiume nach Rouen ins Leben gerufen, welche, wenn auch mit einer Umladung, Ungarn die Erreichung des Pariser Marktes mit Umgehung Deutschlands ermöglicht. UeberdieS ist seit Beginn dieses Jahres »och ein neuer Erponweg zu Ungunsten der deutschen Palmen anleihen Deutschlands und den gutfundirten Gesell schaften vielfach an der Tagesordnung ist. Wie wir hören, geht die Absicht der Verwaltung dahin, den Zinsfuß der Obligationen aus 4'/, Proc in deut schen Reichsmark festzusetzen und eine an gemessene Convertirungsprämie zu ge währen. >5'r. Oesterreicbischer Stahlwaaren-Export nach dem Orient. Oesterreichische, in Konstanti- nopel ansässige Firmen haben in letzterer Zeit ihre Vertreter m Triest mit bedeutenden Stahlwaaren- bestellungen beauftragt, welche für verschiedene klein« asiatische Handelsplätze bestimmt sind. Namentlich zahlreich sind billige Messerklingen verlangt worden, mit deren Lieferung jene Vertreter in Trieft fast aus schließlich die Stadlwaarcn-Fabriken in Stadl Stetzcr (Oberösterreich) beauftragt haben. Jene Waare gehl über Konstanlinopcl nach verschiedenen klein- asiatischen Waifenfabriken, wo sie, durch ein eigenes von den Orientalen vervollkommneles Verfahren um- gesormt und zu allerlei Waffen klingen verwendet wer den. In früherer Zeit war dieser Stahlwaareuexporl aus Oesterreich über Konstantinopel nach Asien so bedeutend, daß jenem Handel eine ganze Reihe Triestcr Häuser ihre Reickthünier verdankten. Späterhin hat aber die englische und französische Concurrenz diesen österreichischen Export bedeutend herabgedrückt, aher manche kteinasiaufchen Waffenfabriken wollen noch bis beute nur österreichische Waare beziehen. Pest. 24. März. Die Generalversammlung der ungarischen Crcditanstalt gemhmigte die An träge der Direktion, sowie die Auszahlung der Divi dende von 25 ff. per Aktie ab I. April. Oberitalienisches Eisenbahnproject Belluno-Feltre-Ireviso. Der Regierung in Rom liegen schon seit längerer Zeit die Pläne und Kcstcnüberschläge zuin Baue jener Linie durch daS veintianische Piavetbal vor, ohne daß darüber die Entscheidung sonderlich beschleunigt worden wäre. Gegenwärtig meldet man aber aus Udine, daß am 19. d. in T reviso eine Regieriliigs-Commission emgelroffen sei, um bezüglich jenes Bohnprojects von Trevlso ab gewisse Studien und Untersuchungen anzustellen, über deren Ausfall der Regierung schleunigst Bericht erstattet werden soll. Unter den Mitglieder» jener in Treviso eingetroffenen Regierungs-Commission befinden sich nickt allein mehrere Eiscnbahningenieure, sondern auch drei höhere Genieossicierc, deren Anwesenheit die italienische» Blätier mit der wichtigen strategischen Bedeutung jener Linie für Italien ui Verbindung bringen. — Die Specialberathung der einzelnen Sätze des neuen französischen Zolltarifs ist in de» Depu- rirtenkammer bereits so weit geführt worden, daß die Zölle für landwirthschaftliche Produkte in öer Haupt- überReaenkburg kingkrichicl worden. Die österreichische erledigt sind. DaS Resultat ist, daß die Agrarier Donau-Dampsschiffsahrts-Gcsellschast har nämlich einen wöchentlich dreimal abgebcndcn regelmäßigen CourS nach Regensburg orgamsirt, von wo die Güter bis Gustavsburg per Bahn und von da nsieder per Dampfer rhemabwärtS nach Holland verfrachtet werden. Die Ersparniß gegen die Bahnfrachl be trägt auf diesem Wege ca. I -4? pro Centner. Nach einer im preußischen Ministerium aus gestellten Uebersickt der im Laufe des Kalenderjahres 1879 in Preußen erössneten Eisenbahnstrecken für den öffentlichen Verkehr sind eröffnet worden an StaatSbahncn 797.93 Kilom., an den Strecken der Ostbahn, Niedcrschlesisch-Märkischcn Bahn, der West sälischen Bahn, der Saarbrückener Bahn, der Ras säuischen Bahn und der Frankfurt Bebraer Bahn; an Privatbahncn unter Staatsverwaltung 53.97 Kilom. (oberschlesische und bergisch märkische): an Prwatbahnen unter Privalvcrwaltung 286 89 Kilom., darunter Berlin Stettiner, Magdeburg Halberslädter, KölwMindener und Rheinische Bahn: endlich aus preußischem Ge diele bclegencr Strecken nicht preußischer Verwaltung 36.30 Kilom. — Zusammen l>75.09 Kilom A n Dividende zahlt die „Bergisch Märkische Bank" in Elberfeld 6-/, Proc., die „Magdeburger Bau- und Kreditbank" 5 Proc., die „Actiengescllsckast für Feilcnfabrikation" in Berlin l Proc. *— Marien burg-Mlawakcr Eisen bahnHDer mit ihren Forderungen auf Zollsckutz für die durch die amerikanische Concurrenz bedrohte Landwirlhschast säst überall vollständig geschlagen worden sind. Die Getreibczölle haben überhaupt nur eine kurze Debatte veranlaßt. Nack der Vorlage der Regierung sollte für Weizen der seit 1860 gültige Zoll von 60 Cts. pro I0<> Kilogr. unverändert forlbcsteben. Cs ist überaus charakteristisch, daß, obwohl die Zahl der principicllcii Anhänger der Scbutzzolllbcoric in der Kammer, wie überhaupt in Frankreich nicht gering ist, dock kein Leputirtcr es gewagt hat, eine Erhöhung des Zollsatzes für diele Gctreideart, welche für die große Masse der französischen Bevölkerung daS eigent liche Brotkorn ist, in Vorschlag zu bringen; zu dem Staiidpuncte, den im deutschen Reichstage die Agra rier mit ihrem Anträge auf Verdoppelung des Roggenzells eingenemmeit haben, bat sich kein Mitglied der französischen DepuUrtenkammer auf- geschwungen. Rur ein einziger Redner sprach über den Weizenzoll und dieser Redner beantragte die vollständige Aushebung desselben. Alle anderen Getreidearten sind in Frankreich zur Zeit zollfrei und sollten es nach der Regierungsvorlage auch in Zukunft bleiben; die Tariscommlssioii hatte dagegen für MaiS und Hafer c»ie» Zoll von I'/, Fr. eingesetzt. Nach kurzer Debatte, in welcher der Vertreter der Regierung energisch für die Zollsreibeit von MaiS und Hafer Vcrwaltuiigsrath hat beschlossen, vom I.Juni ab den I xjntrat, lehnte die Kammer mit mehr als Zweidrittel- cs.ammpriorltatsacNcn ;> Proc. und den Ltammacllen I Mehrheit den Antrag der Commission ab. Für Cerc- ^ zu zahlen und den Restbetrag I asic, wird demnach der französische Tarif wie bisher von i.»,4I auf neue Rechnung zu übertragen. I„ur einen Zoll von 60 Cts. auf Weizen und einen . Prag» 24 Marz. g.as Betriebs Jnspectorat I Zoll von l Fr. 20 Cts auf Weizenmehl enthalten, der Lcsicrrelchischen Slaatsbahn verbleibt n, I Pxj den Viehzöllen haben die Schutzzollner nach langer Prag. Ter hier weilende Gencraldlrcctvr Her^Em. j AjZeussion und mit schwacher Maiorität für Hammel Kopp hat nämlich dem Gesuche der Prager Stadt Vertretung, das Inspektor«! nicht, wie es geplant war, zu verlegen, statlgczcben. — Das Handels Ministerium hat der Rcichcnbcrg Pardubitzer Bahn (Südnorddeulsche Verbindungsbahn) die Eon cessio» zum Bau einer von der Strecke Josef stadt Smiritz abzwcigenden und zur Zuckerfabrik in Ezernosiy führenden Schleppkahn ertheill. ^ -n. Prag, 24. März. Aussig- Teplitzcr Bahn. Es wurde Ihnen bereits direct aus Teplitz gemeldet, daß die 1879er Dividende der Aussig TepUtzer Bahn 12'/, Proc. gleich 26.25 fl. pro Actie betragen werde, und die Reserven mit 200,000 fl. gleich 4 Proc. des ActiencapitalS gestärkt werden sollen. Es ist das die glänzendste Dividende, die seit dem Bestände der Aussig Teplitzcr Baku überhaupt gezahlt wurde. Die höchsten Dividenden zahlte daS Unternehmen in den Jayren 1870, 1871 und 1872 und zwar je 25.20 fl. oder 12 Proc. Die niedrigste Dividende entfiel auf das Jahr 1859, wo der Coupon mit 4 fl. honorirt wurde. Das Jahr 1879 war also daS glänzendste und lieferte in Anbetracht deS Rein- gcwinnstcS von 953,000 fl. ein l9procentiges Er trägnch! » Aussig-Teplitzer Eisenbahngesellschaft. Unter den Vorlagen für die bevorstehende General Versammlung dieser Gesellschaft brsindel sich neben dem schon gemeldeten Vorschläge einer Dividendcnver- theilung von 12',, Procent auch der Antrag auf Er mäckligung zur Kündigung und Eonvertirung der Prioritätsanlelhen der Gesellschaft. Schon aus der Fassung dieses Antrages ist zu ent nehmen, daß eS sich in diesem Falle nicht etwa um eine zwangsweise Zmfenreduction mit Hülfe der öfter rcichiscken Curatorengesetze handelt, sondern um eine freiwillige Eonverlirung, verbunden mit einer Kün digung (verstärklenAnsloosung)sür die nickt converlinen Beträge aus Grund der Anleideplaiic der Gesellschaft, also um dieselbe Maßregel, wie sie bei den Staats und Schweine eine Erhöhung des bisherigen SatzeS von 50 Cts. aus l Fr. 50 Eis. pro Stück durckgesetzt. Alle Versuche, den Zoll für Rindvieh von 6 Frs. aus 25 bis 30 Frs. hinauszulreiben, sind dagegen geschei tert. Wie bei den zur Ernährung dienenden land- wirlhscbastlichen Producten, ist man auch bei den Rohstoffen verfahren. Für Oelsaaten, die im deutschen Tarif auch mit einem kleinen Zolle bedacht sind, ist die Zollfrciheit aufrecht erhalten. Ebenso bat die Kamnicr mit überwältigender Majorität alle Anträge aus Zölle für Bauholz, Faßstäbe rc. abgclehnt. Von den schlimmsten agrarischen Zöllen, die dem jetzigen deutschen Tarif recht eigenllick seinen Cha rakter geben, wird also der neue französische Tarif voraussichtlich frcibleiben. Indem fick die große Mehr heit der Teputirtenkammer hierin der Regierung, die den «».ilu-i »u« aufrecht erhalten will, anschloß, hat sie aber zugleich im Wesentlichen über den neuen Tarif entschieden. Nachdem die Forderungen der agrari schen Sckutzzöllner einmal abgelehnt, ist der wider wärtige Handel mit industriellen und landwirtbschafi- lichen Schutzzöllen, der sich im vorigen Jahre im deutsche» Reichstag abspielte, in der französischen Teputirtenkammer nicht mehr möglich. An Versuchen, eine CoalNion zwischen Industriellen und Landwirlhen zur Umgestaltung des Tarifs in protektionistischem Sinne z» Stande zu bringen, hat es auch dort nicht gefehlt. Ja der Vorschlag für ein Bündniß zu gegen seitiger Unterstützung ist offen von der Tribüne herab gemacht worden. Wenn trotzdem in dem ersten Theil der Berathungen die Agrarier mit ibren Ansprüchen unterlegen sind, so werden voraussichtlich im zweiten Theile auch die Industriellen dem gleichen Schicksal nickt entgehen. lieber die Hochbahnen in der Stadt New-Aork bat das Eisenbahn-Comit^ der Staats- Legislatur in Albany einen Bericht zur Vorlage ge bracht. Demselben entnehmen wir folgende Auf stellung: Metropolitan-Hochbahn: Eing-zahlteS
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