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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188004248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: S. 2546/2547 statt S. 2544/2545
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-24
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1880
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g« im ne rn rte er r» nd e, »er in die nd ig. >w- len on er« L rt« -ür sie« ine die be« oil- ne. ng- » <uck uS- pft' Die der- be- liß- er- kers »ode ean- ä" mit eia >arf der arde ein- «me und tten Viertr skilagk zum Leipziger Tngcblaji u«r Anzeiger. .N iil>. Tonnabend den 24. April 1880. 74. Jahrgang. pioo st «1 st 88 st 77 st 2.4 st st . «.o st 9L .-IHK stU.4 4-IK.0 stILl S.0 4128 -st 10^ 4i«.0 4100 4- SR 4I0Z 4".» 4144 41»^ -stL7.5 ü»»s« N«»4eo 4»e i» kklecke» «ck r o" UiU-i Btreedt b«»»1» «i-4» Mök '» Ke» üe t«t>, »d Levitter tr»d«» Vo« Tage. Volkswirlhschafiliches. ? Die Börse ist schlecht disponirt. Natürlich Hellen die nothwendigen Deckungen der Contremine den so dunkel gewordenen Horizont manchmal vorübergehend auf; aber das vermag nichts zu helfen. Dortmunder sind bei 76.75, Laura bei 109.85, DiSconto bei 165 50, Kredit bei 468.50 angelangt. Dortmunder sind also säst 50 Proc. von ihrer höchsten Notiz herabgekommen. Tie Provinz, durch die Deroute von Berlin erschreckt, verkauft, gerade wie sie kaust, wenn man in der Hauptstadt steigt. — Welchem Schwindel die Käufer von Actien ausgesetzt sind, zeigt die Geschichte mit den bessischen Ludwigsbahn-Actien, welche in tollster Weise künstlich in die Höhe getrieben wurden, i m der Darmstädter Bank Gelegenheit zu geben, die 4ff, Millionen Actien an den Mann zu bringen. An ter stürmischen Art der CourSsteigerung konnte man, n ie in allen solchen Fällen, erkennen, daß es sich um eine künstliche Mache handelte. Nach der „Vörsenztg." soll die Verwaltungsraths- Sitzung der Halle-Sorauer Eisenbahn, welche über die Auszahlung der 3'/, proc. Dividende Beschluß fassen soll, auf den 24. Mai festgesetzt sein. Die vereideten Makler der Berliner Fondsbörse wollen sich mit einer Petition an den Reichstag wenden, in das Gesetz wegen der Börsensteuer die Bestimmung oufzunehmen, daß für alle Börsengeschäfte der Stempel von den Auftraggebern, nicht aber von den Maklern bezahlt werden muß. Welchen absonderlichen Eventualitäten die an ameri kanischen Effecten Bcthciligten ausgesetzt sind, zeigt die Affaire mit der New - Yorker Stadt-Hochbahn, deren Prioritäten auch in Frankfurt, dem Platz für amerikanische Essenbahnessecten, an den Markt ge bracht worden waren. Eine Anzahl von Hauseigen- rkümern hatte die Gesellschaft bereits vor 2 Jahren v rklagt, weil durch die Eisenbahn den Wohnungen Luft und Licht verdorben wurde und dadurch der Miethwerth derselben falle. Die erste Instanz wieS die Klage ab, die zweite billigte sie. Es kommt nun auf die Appellation an. Die „N.-A. Handels-Ztg." ineint nun, daß, wenn auch die höhere Instanz gegen die Gesellschaft auskallen sollte und die Entschädigungs ansprüche sogar Priorität vor den Bonds haben tollten, diese doch ohne Zweifel durch Intervention der Aclionaire intact gehalten werden würden. Wer giebt aber Sicherheit dafür? Zur Charakteristik diene folgende Bemerkung m dem Börsenbericht der „Wiener AUgem. Ztg.": DaS tlottante Material auf dem Platze ist augenblicklich ein so großes, daß eS schwer Unterkunft findet. Was die Reaktion noch besonders in Fluß brachte, waren die sogenannten Selbstexecutionen einiger Börsew Comptoirs. Ist nämlich die schwache Deckung aufge- zehrt, was gemeiniglich schon nach einem Rückgang von 8—10 fl. der Fall ist, dann geht eS anS Weg schleudern über Hals und Kopf. In ihrem neuesten Börsenbericht schreibt die „Times": Der Rückstoß gegen die Wiederbelebung des Manu- facturmarktes ist, wenn möglich, noch stärker als beim Eisen. Auch der Colonialwaarenmarkt ist flau. Die allgemeine Kaufkraft hat sehr wenig zugenommen, der ganze Aufschwung im Handel ist auf Rechnung der Spekulation zu stellen. Zweigvercin Leipzig für Handelsgeograptzte »nd Förderung deutscher Interessen tm «uslande. Sitzung vom 2l. April 1K80 im kleinen Saale deS Kaufmännischen Bereinshauses. äW8. Auf Anregung deS Vorsitzenden deS Berliner Centralvereins bildete die dem Reichslage zugegangene Gesetzvorlage betreffend die der deutschen „Seehan- dels-Gesellichaft" seitens des Reiches zu gewährende Unterstützung den hauptsächlichsten Gegenstand der Beraihung. Der Vorsitzende theilte zunächst aus der amtlichen Begründung der Vcnlaae die wichtigsten Puncte mit, besonders soweit sie sich auf die Renta- bilitätsfrage der Godcffro 'scheu Südseeunternehmun gen beziehen, erwähnte die friedliche Entwickelung der politischen Verhältnisse auf Samoa unter dem ge meinsamen Schutze Deutschlands, Englands und der Vereinigten Staaten, verlas eine Depesche des dor tigen deutschen Generalconsuls Zembsch, welche dahin lautet, daß man die Godeffroo'schen Unternehmungen auf keinen Fall in fremde Hände fallen lassen dürfe, und nahm Bezug auf Briefe des Gouverneur- der Fidji-Jnseln, Sir Arthur Gordon, an den genannten Generalkonsul, auS welchen heivorgeht, daß Elfterer im besten Einvernehmen mit dem Vertreter Deutsch lands geordnete Zustände auf jener fernen Insel gruppe hei bcüuführen bestrebt ist. Nachdem sich die hiesige Handelskammer bereits zustimmend über die Regierungsvorlage geäußert, glaubte der Vorsitzende auch dem Vereine für Handelsgeographie die An nahme einer Resolution in gleichem Sinne empfehlen zu dürfen und wurde von der Versammlung ein stimmig folgende Erklärung angenommen, um zur Krnntniß des Reichstags gebracht zu werden: „Der Zweigverem Leipzig fürHandelSgeographie und Förderung deutscher Interessen im AuSlande spricht die sichere Erwartung aus, daß der Reichs tag die Vorlage deS Gesetzes betreffend die Unter stützung de, „Deutschen Seehandels Ge'ellschaft" «nnebmen werde, «ngefichiS der verhültMmüßig geringen Opfer, welche zu bringen sein werden, um voraussichtlich in hervorragender Weise den deutschen Handel in der Südsee zu pflegen und zu fördern." Hieraus referirte Herr Sellin über die letzte Gene- ralversammlung des Eentralvereins in Berlin, welcher er alS Delegirter de- hiesigen Zweigvereins beiaewohnt hatte und gab die Gründe an, welche zur Ablehnung eine- vom hiesigen VereinSvorstande g» stellten An trages geführt batten, der dahin lautete, daß die legi- tinnrten Vertreter von Zweiavereinen in den Gcneral- versammlunaen so viele Stimmen haben sollten, alS der vierte Zheil der Mitglieder deS von ihnen ver tretenen ZweigoerrinS betrüge. Bezüglich der Thäiig keit de- Vereins im verflossenen WintersemeNer berichtete Herr Sellin, daß, wenn auch die vom Vor stände geplanten Musterausslellunaen in Buenos LyreS und R,o de Janeiro aus Gründen, die »m LereinSorgan näher mitg-theilt worden, nicht hätten zur Ausführung gebracht werden können und wenn es auch dem Vorstande nicht vergönnt gewesen lei, durch Veranstaltung von Vorträgen anregend auf die Mitglieder deS Vereins zu wirken, derselbe doch eine umfanareiche Thätigkeit entwickelt habe, wovon sich die Mitglieder durch Prüfung des BereinsarchivS überzeugen könnten. Hunderte von Geschäftsleuten und Auswanderungslustigen hätten die Rathschläge des Vereins nachgesucht und seien dadurch wesentlich in ihren Unternehmungen gefördert worden. Dies sei besonders in Bezug auf die nach Südorasilien aus- gewanderten Landsleute der Fall, welche, mit Em pfeblungsbriefen an die dortigen Zweigvereine aus gerüstet, sämmtlich gut untergebracht worden seien. Was die dortige Colonisation anlange, so gereiche cs dem Referenten zur Freude, mittheilen zu können, daß dieselbe sich unausgesetzt gut entwickele und es nur zu bedauern sei, daß eine von Tausenden unserer dortigen Landsleute Unterzeichnete, an den deutschen Reichstag gerichtete Petition, welche die Aufhebung einer der Auswanderung nach Brasilien entgegen wirkenden Verordnung vom Jahre 1859, sowie den Abschluß einer Consularconvention mit Brasilien be fürworte, nicht zu rechter Zeit in Berlin angekommen sei, um noch dem diesjährigen Reichstage zur Be- ralhung vorgelegt werden zu können. Es habe sich aber auch ohne eine solche Anregung von drüben bereits ein wesentlicher Umschwung in der öffentlichen Meinung zu Gunsten der Colonisation in Südbrasilien vollzogen, zumal in solchen Kreisen, deren Unheil in volkswinhschaftlichen Fragen von größerer Tragweite maßgebend ist, und,d»e günstige Gestaltung der poli tischen Lage Brasiliens, wo daS für daS Kaiserreich so verhängnißvnll gewordene Ministerium Smimbio endlich gestürzt sei, uni einem Ministerium Platz zu machen, welches der Staatsralh Saraiva nur unter der Bedingung zu bilden übernommen, daß die direkte Wahl und die Wählbarkeit der Protestanten decretirt werde, während der Kaiser durch Berufung des Staais- ratheS Silveira Martins in den Senat den Pro testanten eine fernere Gewähr für das Aushören ihrer politischen Zurücksetzung geboten habe — dies Alles trage wesentlich dazu bei, den principiellen Gegner» der südbrasilianischen Colonisation die Waffen der Opposition zu entwinden und die bedeutungsvolle Frage, ob Südbrasilien ein geeignetes Ziel für die deutiche Auswanderung sei, einer befriedigenden Lösung näher zu führen. Hierauf ergriff Herr FenScky das Wort. Er sprach sein Bedauern darüber aus, daß die Stellung des Zweigvereins zum Berliner Centralverein nicht so geregelt zu sein scheine, wie es den Interessen des ersteren entspräche, und lieh ferner dem Wunsche Ausdruck, daß die Thätigkeit des Vereins eine regere werden möchte, besonders dadurch, baß der Vorstand — dessen sonstige Mühewaltung er übrigens aner kennen müsse — häufiger Sitzungen anberaume und Vorträge veranstalte. An der sich hierauf entwickeln den Diskussion betheiligten sich die Herren Haffe, Schnoor, Thomsen und Sellin, und wir können als Resultat derselben hervorheben, daß man die puöli- cistischen Leistlingen des Eentralvereins — „Export" und „Geographische Nachrichten für Welthandel und Volköwirihschaft" — welche den Mitgliedern des Zweig vereins für den geringen Preis von 5 pro Jahr »»»gestellt werden, sowie die sonstige Thätigkeit des selben unumwunden als sehr segensreich anerkannte und den engsten Anschluß an ihn als unumgänglich nothwendig für daS fernere Bestehen und Gedeihen deS Zweigvereins bezeichnet«, dessen Vorstand es als seine Aufgabe betrachten wird, ein gemeinschaftliches Streben beider Vereine nach denselben Zielen kräftigst zu fördern und von diesem Standpunkte aus seine. Stellung zu dem Berliner Centralverein zu regeln. Was nun den Tadel einer zu geringen öffentlichen Thätigkeit des Zweigvereins anbelangt, so wurde er von Herrn Schnoor durch Hinweis auf die geringen finanziellen Mittel, die es dem Vereine nicht ge stattete, Vorträge zu veranstalten, widerlegt und von anderer Seite wurde heroorgehoben, daß auS dem Kreise der Mitglieder selbst wenig für die Belebung der VereinSthätigkeit geschehe, daß man in dieser Be ziehung zu viel, ja AlleS vom Vorstände verlange, ein Vorwurf, den Herr Thomsen allerdings dadurch einigermaßen abschwächte, daß er auf die große Zahl der in Leipzig bestehenden gemeinnützigen Vereine und auf die vcrhältnißmäßig geringe Anzahl von Männern hinwies, die sich an denselben betheiligen. Nicht Jndifferent'.Smus, sondern lediglich der Um stand, daß man hierorts an zu vielen Vereinen be- theiligt sei, müsse als oie Ursache bezeichnet werden, daß man einem jeden Vereine, dem man angehöre, nicht diejenige rege Zheilnahme zu widmen vermöge, deren eine Genossenschaft bedürftig sei, um Hervorragendes leisten zu können. Dieser Ansicht schloß sich der Herr Vorsitzende an und theilte daraus der Versamm lung mit, daß er mit dem Herrn Baron von Staff- Reitzenstkin, welcher eine nach Tausenden zählende Auswanderung aus dem Vogtlande angeblich nach Kansas zu dirlgiren im Begriff stehe, in Verbindung gesetzt habe, um denselben zu veranlassen, diesen Auswanderungsstrom entweder ganz oder theilweise den südbrasilianischen Colonien zufließen zu lassen. Herr Schnoor benachrichtigte die Versammlung, daß demnächst Herr Professor Reuleaux hier in Leip zig vor einem engeren Kreise von Zuhörern Bericht über die australischen Ausstellungen erstatten werde, doch würde man noch versuchen, den geehrten Gast zu veranlassen, seinen jedenfalls sehr interessanten und lehrreichen Vortrag vor einem größeren Publi cum zu halten. Nachdem noch an Stelle deS auSscheidenden Bor ftandSmitgliedes, des Herrn Albin Winkler, Herr A. W OrlSner, Mitglied der hiesigen Handelskammer, in den Vorstand gewählt worden, ward die Sitzung geschlossen. Zwickauer Srückenderg-Llciakohlenbau-Veieitt. Der 22. Jahresbericht, w« Icker mit gewohnter Sorg fall und erwünschtester Ausführlichkeit ausgearbertet ist, liegt unS vor und entrollt derselbe cm reckt freundliche- Bild über die Lage dieses zukunftsreich, ir Unternehmens. lieber den Gang der Geschäfte selbst laßt sich so viel berichten, daß sich die im vorigen Jahre ausgesprochenen Hoffnungen erfüllt haben. Zunächst verursachte der sehr strenge Winter eine äußerst lebhafte Nachfrage nach Kohlen, welche auch bis Ende März vorhielt. Da vom Juli an schon wieder ein recht flotter Absatz erzielt werden konnte, so war nur in den Monaten April bis Juni, welche fast alljährlich sich als die ungünstigsten Heraus stellen, über Geschäflsstockung zu klagen, die freilich so bedeutend wurde, daß trotz Reduktion der För derung und der Preise große Vorräthe in Stück- und Würfelkohlen aufgestapelt werden mußten. Alle klei neren Sorten dagegen blieben gleich stark gesucht und hatten sich auch einer Preisaufbesserung zu erfreuen, während dagegen der Durchschnittspreis der Stück kohlen gegen das Vorjahr noch weiter gesunken ist. Der Versandt betrug im Jahre 1879 in Summa 42.773 Ladungen ö .5000 Kilogramm, das ist 12.37 Proc. vom Gesammtoeriandt aus dem Zwickauer Revier und 50-6 Ladungen mehr als im Voriahr. Außerdem gelangten noch 63,443 Hektoliter mittels Geschirrs zur Abfuhr. Die Förderung belief sich im Schacht l. auf 229,264, in Schacht II. auf 244,871 und in Schacht IV. auf 48,931 Karre». Bei Schacht III. ist in der Zeit vom Anfang Mai bis Ende Juni zwischen 95 Mt. und >80 Mt. Teufe die vorhandene Zimmerung durch Mauerung ersetzt worden, so daß nunderSchacht auf seine ganze Teufe von ca. 300 Mt in Mauerung steht. Die Wasserhaltung war während des ganzen verflossenen Jahres im Betrieb. Bei V. und VI. Schacht war der Betrieb siitirt. Der Cokerei wurden 35,949 Karren Staubkohlen zugeführt, woraus 82,461 Cemner Coke und 72,l72 Centner Cinder er zeugt worden sind. Die wachsende Production des IV. Schachtes erforderte eine eigene Waschanlage, welche wiederum eine Verbindung mit der Bahn un abweisbar nothwendig machte. Es wurde deshalb, nachdem die nölhigen Vorarbeiten auSgeführt waren, mit dem Bau der 1500 Meter langen Strecke von dem Sammelgeleise aus am 18. Juli 1879 begonnen und dieselbe bis zum 15. December so weit vollendet, daß am gedachten Tage die Lokomotive das erste Mal den IV. Schacht erreichte. Die bedeutende Nioeau- differenz zwischen den Sammelgcleisen und der lV. Schachtanlage bedingte trotz der Länge der Bahn noch immer eine bedeutende Steigerung, welche auf 1000 M. 1:40 und auf 370 M. 1:35 beträgt. Der Aufwand für die ganzen Anlagen beziffert sich auf 38,700.0!» >! Die Gesammteinnahme für Kohle und Coke im Betrage von 1,757,231 80 übertraf die vorjährige um 297,530.79 ./» und ergiebt sich nach Abzug der Betriebs- und allgemeinen Unkosten ein Bruttoüber- schuß von 502,025.85 von welchem für Zehnten an die Grundbesitzer 130,824.60 an Zinien der beiden Anleihen 113,474.67 .^l, an Zinsen des Eisen- bahnhanddarlehns 14,125.21 gezahlt werden mußten, während außerdem 17,655.03 für die in Abgang gekommenen Gezähe und Geräthe des 5 und 6. Schachtes abgeschrieden werden mußten. Es verblieb sonach ein Reingewinn von 225,926.34 Maik, zuzüglich 18,425.45 Mark Saldvvortrag vom Jahre 1878, zusammen also 244,351.79 und gab dieser Ueberschuß den GesellfchastSorganen die Mittel an die Hand, von Ausschreibung einer Ein zahlung auf die Vorzugsaktien Abstand nehmen zu können, welche andernfalls nothwendig gewesen wäre, um verschiedene Reitanlagen bestreiten zu können. DaS Direktorium ist der Ansicht, die noch aussübenden Einzahlungen aufdie Vorzugsaktien so lange wie möglich der Baureserve erhalten zu sollen, welche bei Ausdehnung des Geschäftes und Erweiterung der Anlagen be rufen sein dürfte, noch große Dienste zu leisten. Aus eben diesem Grunde kann das Direktorium, da eS auch die Betriebsmittel des Vereins nicht zu schwächen wünschte und noch manche Aktivposten der Bilanz verkleinert sehen möchte, sich nicht für eine Verthei- lung von Dividende für das vergangene Jahr aus sprechen und schlägt deshalb in Uebereinstimmung mit dem AufsichtSrathe der Generalversammlung folgende Vertheilung des 2 »4,351.79 ./i betragenden Gewinnes vor: An den Reservefonds 24,435.18 », den Aufsichlsrath 7330.55 », Abschreckungen 109,964.32 Vortrag auf neue Rechnung 102,12174 Der AufsichtSrath erklärt gleich zeitig, daß er im Falle der Annahme obiger An träge, resp. in Rücklicht auf die Nichtoertheilung einer Dividende aus die ihm zukommende Tantieme ver zichtet und dieselbe zu Gunsten eines zu bildenden Unterstützungsfonds für bedürftige Arbeiter des Zwickauer Bruckenberg-Steinkoblen-Bau-Vereins und deren Hinterlassene, über dessen Verwendung dem Direktorium und AufsichtSrathe allein Bestimmung zustehen soll, überweisen wird. Vermischtes. * Let-ztg. 23. April. In der hier stattgefundenen ordentlichen Generalversammlung deS sächsischen Privatblaufarbenwerks Pfannenstiel bei Aue wurde die in Höh« von 20 per Antheil vor- grschlagene Dividende genehmigt. Da- Erlrägniß deS Jahres 1879 überschritt das des Vorjahres um 5 » per Antheil. AuS Thüringen, 22. April Wie wir seiner Zerl berichteten, wurde von der Handels- und Ge werbekammer m Sonneberg die Betheiligung an der Welt-AuSstellung in Melbourne mit einer Gesommt-Ausstellung der heimathlichen Industrie in die Hand genommen. Die Bemühungen derselben sind nickt ohne E folg gewesen, indem sich eine größere Anzahl Firmen beib.-iligen. In Sonneberg z. B. belheillaen sich acht Firmen der Spielwaaren- brancke, denen sich noch eine m Nnterneubrunn, eine in Lausch» und eine in -»euhaus am Rennstieg an schliepen wird. Die Porzellan-Industrie deS KreiseS wird vertreten durch Unger, Schneider 4- Co. in Giäfenthal und Lonta und Böbme in Pößneck; Saatfeld wirb in der Branche der Drabtgeweve durch Heinze und Keil und in der Nähmaschinentabrikaiion durch W. Cramer vertreten sein. Die Leitung und daS Arrangement dieser Collectiv-Ausstellung bat ebenfalls die obengenannte Handel-- und Gewerbe kammer übernommen; im Rackbause i» Sonneberg wird sie die ganze Grupp« vor deren Abgang nach Melbourne zur Ansicht aufstellen. Die herzogliche meiniiigeiische Regierung Hai bereitwilligst einen Beitrag zu den den Aussteller entstehenden Kosten verwilligt. 11 G»tha, 22. April. Mit Einschluß der Matri- cularbetträge von 275,279 haben die Herzogthümer Coburg-Gotha für das Jahr 1. April 1880 bis 31. März 1881 an die Reichshauptcasse an Zöllen. Verbrauchssteuern und Stempelsteuern die erkleckliche Summe von 1,091,939 abzuführen. * Berlin, 23. April. (Telegramm.) Der Reichs tag beschloß die zweite Lesung der Samoa-Vor- Iage im Plenum. Der Regierungsvertreter Kusserow und der Sckatzsecretär Scholz betonten im Laufe der Debatte, eS handle sich bei der Vorlage nicht um die Unterstützung des HauseS Godeffroy, sondern um ein vollständig neues Unternehmen im Interesse der deutschen Handelspolitik. Eine kommissarische Be- rathung erscheine nicht nothwendig, da die Vorlage genügend erörtert sei. *1" Berlin, 22. April. Höchst überraschend wirkt der Antrag Preußens beim Bundesratbe, Altona in die Zollvereinslinie aufzunehmen. Jetzt versteht man erst recht, warum die unter preußischem Einflüsse stehende Aversen Commission cs für über flüssig erklärte, das Zollaversum für Altona ebenso wie für Hamburg und Bremen von 3 auf 5 zu erhöhen. Als der Gedanke, Altona in den Zollverein einzubeziehen, vor einigen Wochen — gleichsam als eine Drohung für die Hansestädte — in der „Nordd. Allg. Ztg" zum ersten Male nach langen Jahren wieder auftauchte, wurde er von allen Seiten zurück- gcwiesen, hauptsächlich mit der Motivirung, daß eS geradezu unmöglich sei, zwischen den Schwesterstädten Hamburg und Altona eine genügende Zollgrenze zu ziehen. Um dieS Bedenken zurückzuwelsen, schlägt Preußen jetzt vor, einen Theil der Hanckurger Vor stadt St. Pauli mit in den Zollverein zu nehmen, indes; ist Hamburg in keiner Weise verpflichtet, diesem Anträge zuzustimmen. *— Reichsbank. Nachdem eine Ausfuhr des deutschen Goldes bei dem gegenwärtigen Stande der Wechselcourse nicht mehr zu befürchten steht, hat die Reichsbank seit gestern wieder von ihrer Befugniß Ge brauch gemacht und sämmtliche Bankanstalten, auch die ReichSbanknebenstellen, zum Ankäufe von Wechseln unter der officiellen Rate ermächtigt. Diese Wechsel müssen, wie bereits bekannt, noch volle 6 Wochen zu laufen haben, in der Reael acceptirt sein und dürfen über nicht weniger als 3000 ./l lauten. *— Nachdem das handelspolitische Proviso rium zwischen Deutschland und Oesterreich - Ungarn nunmehr um ein Jahr verlängert worden ist, scheint die Reichsregicrung ein ähnliches Verhältnis auch zu den übrigen Staaten eintreten lassen zu wollen, der welchen die seitherigen Verträge am 30. Juni d. I. ablausen. Bezüglich Belgiens wird gemeldet, daß man noch im Laufe dieser Woche einen Antrag des Brüsseler Cabinets aus Verlängerung des bestehenden Provisoriums um weitere zwölf Monate, also zum 30. Juni 1881, erwartet. Die Schweiz wird vermuthllch dann folgen; sdoch dürfte in ihrem Falle die einfache Verlängerung einige Schwierigkeiten be züglich der Regelung des VeredelungsoerkehrS bieten. Denn es ist doch kaum anzunehmen, meint die „Frkf. Ztg.", daß man in Berlin geneigt sein sollte, die Zollfreiheit des Appreturverfahrens der Schweiz ge genüber aufrecht zu erhalten, während sie Oesterreich verweigert wird. Eine diesbezügliche Anregung ist bereits im Reichstage von Seiten des badischen Ab geordneten Heilig erfolgt, welcher verlangte, daß auch der Schweiz gegenüber ferner die zollfreie Einfuhr im Veredelungsverkehr nur bei erbrachtem Nachweise der Nothwendigkeit oder Nützlichkeit für die deutsche In dustrie gestattet werde. Erfreuliche Aussichten eröffnen sich somit für den deutschen Handelsverkehr mit dem AuSlande nickt, und es könnte leicht kommen, daß wir den besten Theil desselben durch die Unsicherheit der Provisorien verloren geben sehen, bevor wir zu einer definitiven Regelung dieser Verhältnisse gelangen. *—Preußische Central-Bodencredit-Actir,». bank. In der am 22. er stattgehabtcn Generalversamm lung ist die Genehmigung der Rechnungen und derBilanz pro 1879 beschlossen, danach die Dividende pro 1879 auf 9'/, P,oc. festgestellt und der Direktion Decharge eriheilt worden. An Stelle des verstorbenen Gebei men Ober - FinanzrathS a. D. Wilckens ist der Juftiz- rath Lesse, bisher 'Mitglied des Revisions-Comtte, in den Verwaltungsrath gewählt worden. *— Der Ucbergang der Berlin - PotSdam- Magdeburger Elsenbahngesellschaft an d>« königl. Eisenbahn-Direction zu Magdeburg ist nun« mehr in das Berliner Firmenregister eingetragen worden. DaS bisherige Direktorium als solches hat aufgehort zu fungiren. Mit Ucbergang der Verwal tung und deS Betriebes deS EisenbahnunternehmenS auf den Staat hat die Gesellschaft ihren Sitz nach Magdeburg als dem Sitze der dortigen königl. Eisen» bahndlrection verlegt. Gegenüber den bisherigen Priorität-- und sonstigen Gläubigern der Berlin- PotSdam - Magdeburger Eisenbahngesellschaft behält diese Behörde indeß ihren Gerichtsstand in Berlin. ' Frankfurt a. 22. April. Bon morgen ab sollen an hiesiger Börse die Geschäfte in Darm- ftädler Bank actien undDiSconto-Commandit auch per Medio und per Ultimo notirt werden. Frankfurt «. M.. 22. April. Dl« Deutsche Handelsgesellschaft in Frankfurt a. M. erzielte ,m vergangenen Jahre einen Reingewinn von 1,607,701 >»; von demselben gelangen zunächst für die Acilonaire^5 Proc. alS Divid. ndc zur Vertheckuna und sollen dem Reservefonds 84,945 zuaesührt werden. Nach Abzug der Tantiemen für «ufsick!t-- ralh und Direktorium verbleiben 642,789 »l zur Ver fügung der Generalveisammlung. Wie bereits ge meldet, ist die Superdividende auf 4 Pioc. fix»rt. Der Reservefonds enthält nunmehr 1,286,889 *— Rhenania, VersicherungS-Actien-Ge- sellschaft in Köln. Die Dividende für da- Jahr 1879 wurde auf 10 Proc. des Baareinicbusses sestge- strllt Dem R'servcfonds wurden 13,174.72 zuge- fchrieben, womit derselbe auf 101,480.72 » angc» wachsen ist. u Spur-Eisenbahn Wedel-Ottensen. Die Anlage dieser Bahn steht ,etzt in nächster Aussicht und cS darf das Zustandekommen des wicdilgen Unternehmens endlich wohl als gesichert betrachtet
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