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Dresdner Nachrichten : 28.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190608289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-28
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1906
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Scbnllre, Niose, lllsppen, vullcr, iValre», «o^ie ^sllk üüssekillkvdsäsi'fZ^rtilrs! vrie: 8>ao»>llcl>ien-k>,cku»»eu, 8eld»iöl«r, —— V/»socr,l»uasuIL5er, lis»«cbineui>Ie lielera io de»ici> yuallilllen diNlu«» «» «tetatt (A//77/77/- L/. Z^§LS5/-bv/77/)SF/7/S lieilikarü Stiekler L 8öttxer, vreZdell.Vettinerstr.lL. luedvsrvll. I^k^sr dookkoiovr deutsokor und onxlisodsr kurvst-, Hosen-, ?alstot- und >Ve8tvN8toÜo in allen modernen warben und prima-tzualitüten ru billigsten ?reisen. Verkaufsstelle der vom Kgl. kinan/ministorium uongövLbltsn vorsokriftsmLssigen tlvikormstolfo für König!. SLebs. Ltrults-k'olstdöLmtö. »vrmruui I'St'Zi luil SodekslLtrssse 19 §1)** ölvi«»»!' Mordwahnsinn in Rußland. Hofnachrichtcn. Sedanfei«. Manöver. Wettinbiindesschießen. Mutmaßliche Witteumg:! 1 «»»>'» <ve-V» vjliklill. Deutscher Tag, Papst und Zentrum. Engen Gura f, Leipziger Neues Operettentheater. Kühl, zeitweife heiter. I Russischer Mor-wahnsinn. Angesichts der fast täglichen blutigen Attentate auf hohe russische Würdenträger und Militärs sowie der allgemeinen Unsicher heit von Person und Eigentum kann man die derzeitige inner- politische Lage Rußlands nur als eine Acra vollkommener Sinn- und Planlosigkeit bezeichnen. Immer mehr zeigen sich die tvaurigen Wirkungen des langwierigen, alle Lebensverhältnisse zerrüttenden Kampfes gegen die bestehende Ordnung der Dinge und ihre Hüter. Durch die schier endlosen Berichte über Mord taten, Brandstiftungen und Plünderungen aus allen Teilen des Zarenreiches ist die Oesfentlichkeit schon so abgestumpft, daß man dergleichen als selbstverständlich hinnimmt und sich kauin noch aufregt. Nur wenn die politische Tobsucht in Rußland ganz besonder« Orgien feiert, wendet sich der Blick erschrocken nach dem Nachbarreiche, wie jetzt wieder, wo Mordbuben in dem Hans« des Ministerpräsidenten Stolypin durch ihr Bomben- attentat «in« grauenvolle Verwüstung angerichtet haben. Ihr eigentliches Ziel, den obersten Leiter der russischen Politik zu beseitigen, haben die blutrünstigen Revolutionäre allerdings nicht erreicht, denn wie durch ein Wunder ist Stolypin dem grauen- volle« Tobe durch die Bombe entgangen — aber des Ministers Kinder sind von schwerem Ungemach betroffen und beinahe 60 Personen in feiner Umgebung hingerasft worden. Der Tod hält jetzt im russischen Reiche «ine schauerlich-reiche Ernte: den Tausenden und Abertausende», die auf den Schlachtfeldern OstasienS verbluteten, schließen sich in langem Zuge die Opfer der inneren Revolution an. Aber während sonst in der Ge- schichte so manche blutige Aussaat wenigstens den tröstenden Gedanken »uließ, daß die Opfer nicht vergebens gebracht seien, sonder» zur Hoffnung auf Ernte berechtigten — will sich hier kein Lichtblick zeigen. Es fehlt der russischen Revolution das Elementare, Großzügige und Planmäßige; alle Kraft, die daran gewendet wird, erscheint verzettelt; es fehlt sowohl die große Idee, wie «ine groß« Persönlichkeit mit zwingender Sammel- kraft für di« breiten Massen; die ganze Freiheitsbewegung ist allgemach in «inen chaotischen Kampf aller gegen alle aus- geartet, bei dem das an sich schon recht geringe Gefühl? der niederen Volksschichten für Recht und Unrecht, Mein und Dein in die heillosest?« Verwirrung gerät. Kaum kan» man «och gemeine Verbrecher banden von revolutio nären Kampforganisationen unterscheiden, denn alles plündert, raubt und mordet — ohne Sinn, ohne Zweck Ohne Sinn, ohne Zweck: daS ist leider das Leitmotiv der jetzige, Vorgänge in Rußland. Wie aus Petersburger Kreisen gelegeytlich des Attentats auis Stolypin gemeldet wird, soll damit «in« Periode zahlreicher Attentate auf hohe und höchste Per sonen erst ihren Anfang genommen haben. Mas in aller Welt will man aber dadurch eigentlich er reiche»? So phantastisch ist doch auch die «wahn- betörte ruMsch-revolutionäre Propaganda nicht, daß sie sich etwa dem Glauben hingeben sollte, durch fortdauernde Minister morde die oberen Kreise einschüchtern und dadurch einen Um schwung in ihrem Sinne herbeisühren zu können. Im Gegenteil — ihr Terrorismus ist nur dazu geeignet, die schon lange an- gekündigte Militärdiktatur zur Tatsache werden zu lassen. General Trepow. der angeblich an Vergiftung schwer darniederliegen soll, wird sicher nicht zögern, ein derartiges Mandat sofort zu übernehmen und mit eiserner Faust durchzuführcn. Mag er. mag Stolypin und andere Würdenträger auch dem Meuchelmord noch zum Opfer fallen: andere »verden an die Stelle treten und die Erbitterung auf beiden Seiten wird zur Siedehitze steigen, ohne daß der eigentlichen Sache — der Einführung einer wahr- Haft konstitutionellen Staatsordnung im Zarenreich — etwas genutzt wird. Die besseren und einsichtigen Elemente des russi schen Volkes sollten sich endlich aufrasfen und ihre Parteiunter- schiede wenigstens so lange vergessen, bis in gemeinsamer Gegen- bewegung aller Ordnungsliebenden der jetzt im Schwünge be- kindliche blutdürstige Nihilismus energisch zu Boden geworfen ist. Findet das russische Volk diese Kraft nicht in sich selbst, und zwar bald, so wird es auch sich selbst anklagen müssen, wenn das Zarenreich anstatt der Reformen den verstärkten militärischen Schutz, statt der bürgerlichen Freiheit die Kriegsgerichte und statt der neuen Duma Massenverhastungen und scharfe Urteile erlebt. Aus dem russischen Volke heraus muß die Wiedergeburt Rußlands kommen. ohne feine Mitwirkung wird auch die energischste Re gierung nicht Herr der jammervollen Zustände werdeu. Es ist sehr wohlfeil für die radikalen russischen Parteien und Zeitungen, immer nur die Regierung anzuklagen und ihr alle Schuld zuzuschieben, während man die eigenen lieben Hände in Unschuld wäscht; aber der nüchterne Beobachter im Ausland läßt sich durch solch Gebaren nicht Sand in die Augen streuen, weil er angesichts der letzten Ereignisse in Rußland und besonders angesichts der fruchtlosen Duma- tätigkrit «ingesehe» hat. daß eine derartige Kritik nur der Aus fluß hochgradiger votttUcker kdmvoten« ist. Die sogenannte «russische Intelligenz" hat bisher das Urteil wahr gemacht, das über sie von allen Kennern der Verhältnisse in absprechcndster Weise gefällt worden ist. Ein bekanntes russisches Sprichwort lautet: «Ein Säufer wird nüchtern, aber et» Dumnikopf nie." Fast sieht es aus, als ob sich das russische Volk mit diesem Worte instliiktiv sein eigenes Urteil gesprochen hat I Man hat sich bisher oft in der Welt in Scherz und Ernst über den Wodki-Nausch der Nüssen aufgehaltcn. aber der revolutionäre Rausch, der jetzt dort seit zwei Jahren schon den Leuten die Köpfe veiwirrt, scheint noch verhängnisvoller zu werden und in Dummköpfigkeit ausznartrn. Will den Russen j denn gar nicht einmal die doch so einfache Einsicht kommen, daß große Reformen, wie sie dnich die Zareiiinanifcste gewährt worden j sind, nicht im Handumdrehen zu verwirkliche» sind? Es wäre an der Zeit, daß sich die gemäßigte» Parteien nach all dem bis herigen zwecklosen Hin und Her endlich mit der Negierung um jeden Preis verständigten, um zuerst einmal Ordnung im Hause zu schaffen, den» kein Mensch wird behaupten wollen, daß Leute, die in Privatgeschäfte einbreche», rauben und morden, noch irgendwie ernste politische Ziele verfolgen. Hier nniß eine rein liche Scheidung zwischen Raubgesindel und Bürgertum, zwischen dem radikalen Nihilismus und den besonnenen Neformparteien geschaffen werden. Mit der Zeit ist eS offen zu Tage getreten, daß die russische Revolution nicht die Kraft straffer Organisation in sich hatte und daß ein allumfassender Ansturm schon wegen der riesigen Ausdehnung des Reiches völlig unmöglich war und ist. Greift man jetzt Hand in Hand mit der Regierung zu. so wird es auch gelingen, die anarchischen Zustände an allen Ecken und Enden des Landes allmählich zu überwinden und dadurch die Grundlage einer Staats- und Rechtsordnung zu schaffen, auf der allein die durch das Zarenmanisest dem Volke verbürgten Refor men zur Wirtlichkeit werden können. Je schneller wieder Ruhe und Ordnung einkchren, um so schneller kann auch die neue Duma zu hoffentlich segenblingender Tätigkeit einberufen werde» und an die Beratung der Gesetzentwürfe gehen, die systematisch von dem Ministerium Stolypin vorbereitet worden sind. Allerdings, gegenseitiges Vertrauen ist nötig auf beiden Selten! Mögen die russische Regierung und das russische Bürgertum in diesen, kriti sche» Augenblicke sich deshalb des warnenden Wortes erinnern von den Leuten, die nichts gelernt und nichts vergessen haben, und darnach handeln. Neueste Drahtmeldnnaen vom 27. August. Koloniales. Berlin. (Amtliche Meldung.) Nachdem Hauptmckmr Best am 18. August eine starke Abteilung Hottentotten bei Noibis, südlich der Naraob-Berge, geschlagen hatte, setzte er mit seiner Abteilung, bestehend aus der ersten, achten und neunten Koinpagnile des 2. Feldregiments und der siebenten Bat- terie, die Vcriolguna ununterbrochen fort. Er stellte den Gegner am 22. August bei Aos am Bakrevier in den östlichen Ausläufern der großen Karrasberge und warf ihn aus starker ' . Die ' ' ' ' Schutzgebiets griff Hauptmann v. Bentivegni am Nachmittag des 20. August mit der vierten und sechsten Kompagnie des 2. Feldregiinents, »wei Gebirgsgeschützen und zwei Maschinen- gewehren in der Gegend zwischen Violsdrift und Uhabis eine inde von etwa 50 Hottentotten an. Der Gegner war am tion in unseren Händen. Die deutsche Abteilung hatte zwei schwer und zwei leicht Verlvundete. Bentioeani verfolgte den Gegner bis an den Oronjefluß und stellte fest, daß er über den Fluß auf englisches Gebiet geflüchtet war. Der Kappolizei wurde hiervon Mitteilung gemacht. Oberst v. Deimling ist in Ramannsdrift eingetroffen. Berlin. sPriv.-Tel.) Bom Bahnbau Lüderitzbucht— eine Strecke von 70 Kilometern fertiggestellt worden ist, kann man mit Sicherheit annebmen, daß der ganze 138 Kilometer lange Bahnbau innerhalb der vertragsmäßigen Frist, d. h. bis Ende Oktober d. I., beendet sein wird. Zu der Erdbebenkataftrop-e in Chile. Valparaiso. (Priv.-Tel ) Kapitän Mtddleton von der chilenischen Kriegsmarine kündigt auf Grund seismologis Beobachtungen ein neue- verheerendes Erdbeben in CH den 12. September an. daS sich bis nach Australien rrstre wird. Galveston. (Prlv.»Tel.) DaS Erdbeben in Chile hat auf den Petroleumfeldern im Staate Texas eine bemer kenswerte Veränderung hervorgerufen. In den Petroleumquellen ist ein überraschend schneller Rückganoder Erträgnisse festzu- stellen. An Stelle dAl früheren rohen Petroleum» tritt jetzt ein erheblich leichteres Erdöl zu tage. Nach Ansicht wissenschaftlicher Sachverständig« haben sich durch daS Erdbeben in Chile neue AuSvruchSkanäle für die unterirdischen TexaSschen Petroleum behälter gebildet und die baldige Erschöpfung aller Petrolenm- qurllen bis aus lOO englische Meilen von der Küste wird als wahrschetnllch betrachtet. Berlin. Der Kreuzer „Falke" hat aus Verlangen dcs kaiserlichen Geschäftsträgers in Santiago jzur Unterstützung der durch das Erdbeben geschädigten Deutschen mit einem chilenischen Kriegsschiffe ein Detachement nach Valpa- raiso geschickt. Das Schiss selbst, das in Talcahnano dockte, ist am 25. d. Mts. nach Valparaiso in See gegangen. Die Wirren auf dem Balkan. Konstantinopel. (Priv.-Tel.) Die Synode des Oekumenischen Patriarchats hat an den Fürsten von Bulgarien eine ernste Protestdepesche gerichtet, die sich gegen die Angriffe auf die griechischen Gemeinden in Bul garien wendet und unter Berufung auf die kirchlichen inter nationalen Rechte die Herstellung des staius guo verlangt. — Di« Arbeiten der englisch-ägyptischen Kommission betreffend die Sinaigrenze verzögern sich, da die türkischen Delegierten keine genügenden Vollmachten besitzen und fortwährend an- fragen müssen. Wien. sPriv.-Tel.) Arnauten aus IPek übevfielen einen Montenegriner aus montenegrinischem Gebiet nüd er mordeten ihn. Sie schnitten der Leiche den Kops ab, der vom Pöbel in Apek im Triumph umheraelragen wurde, bis ihn dort wohnende Montenegriner begraben ließen. Der Vorfall bat in Montenegro große Aufregung hervorgerusen. Wien. sPriv.-Tel.) Nach einer Meldung aus Triest bestellte die griechische Negierung in der Steyrer Fabrik 100000 Manlicher^Repstier-Gewehre für die griechische Armee. Mit der Lieferung wurde bereits begonnen. Noch im September soll die Neubewaffnung des griechischen Heeres vollendet sein. Zur Lage iu Rustland. Petersburg. Bei der verhafteten Mörderin des Generalmajors Minn wurde «ine Browning-Patrone mit vier abgcjchoffenen Patronen vorgefunden, ferner ein Paß auf den Namen der aus Penso stammeirden Bäuerin Sophie Larionoff. Ein seit dem 3. August in der Nähe von Petekhof ansässiger, etwa 30 Jahre oster, der Mitschuld verdächtiger, unbekannter Monn, der unweit der Larionoff wohnte, ist seit dem Augen- blick, in dem das Attentat erfolgte, verschwunden. Bei der Untersuchung in der Wohnung ist nichts Verdächtiges vorge funden worden. Petersburg. Hiesige Blätter melden, daß auf den Verwalter des Hofes des Großfürsten Peter Nikolajewitsch, General Baron Stael von Holstein, der dem General Trepow sehr ähnlich sieht, gestern abend im Peterhofer Parke ein Mordanschlag verübt worden sei. Die Petersburger Tclegraphen-Agentur bat fcjtgestellt, daß die Nachricht voll kommen unbegründet ist. Warschau. Heute nachmittag wurde der hiesige stellver tretende Generalaouveriieur General WonliarljarSkt, alS er in einer Drösche durch die WiejSka-Slraße fuhr, von Unbekann ten erschossen. Die Täter sind entkommen. Riga. (Priv.-Tel.) In der Nacht zum Sonntag sind hier mehrere anarchistische Verbrechen verübt worden. Zwei Eisenträger-masten der Straßenbahn, die aus der Haupt- linie vor drei Tagen den Verkehr eröffnet«, wurden vor dem Gebäude des Friedcnsgerichts durch Pyroxylin-Petarden zu., fürchterlich. Im Friedensgerichtsgebäude . . zertrümmert. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Da noch wurde der Schießstand der Selbstschutz-Vereinigung über- fallen und daS Haus des dort wohnenden Gärtners von Kugeln förmlich durchlöchert. Ein Mitglied der Selbstschutz-Vereinigung wurde verwundet. Ueberall entkamen die Verbrecher. Unter den streikenden Straßenbahnern wurden einige neue Ver haftungen vorgenommen. — Heute früh wurde eine aberma'üac Haussuchung in dem von Juden stark bewohnten Stadt teile vorgcnommen und wieder viele Bomben und Sprengstoff« gefunden. Dort versammelte Anarchisten setzten sich zur Wehr, und Militär beschoß sofort das Haus. Als der Erfolg un genügend war, erfolgte Beschießung durch Maschinengewehre, die noch andaucrt. In der Synagoge fand eine Versammlung statt. Die Synagoge ist zurzeit von Militär umstellt. Di« Nachrichten vom Laiide lauten gleichfalls immer schlimmer. Fünf Räuber, die eine Kronbranutweinbude im Rigaischen Kreise überfallen hatten, wurden ergriffen und bei einem Fluchtver suche von Kosaken erschossen. Riga. lPriv.-Tel.) Ein Haufe von ju ngen Bursch e n 40g lärmend und revolutionäre Lieder singend durch die Straßen. Die Menge drang in ein Wirtshaus und forderte, daß man den Revolutionären Waffen und Munition geben solle. Als ihnen nur ein Revolver ausgelisfert wurde, demo- lierten die Tobenden das Gebäude und zogen zu einer anderen Schenke. Dort t ö t c t e n sie die Frau des abwesenden Wirtes und verwundeten dessen fünffährigen Sohn. Sie steckten das Haus in Brand und ließen den Sohn des Wirtes in den Flammen umkommen. London. (Priv.-Tel.) Dem „Daily Telegr." wird aus Petersburg gemeldet, daß ein Mann namens Leontiew gegen den Polizeichef Gory eine Bombe in dem Mvmente schleuderte, als er im Wagen den NewNky-Prosvekt passierte. Der Wagen wurde nur am Vorderteil erheblich beschädigt. Der Kutscher" sich nur . . . . , verneur von Elizabethpol wurde ein Bomben-Attentat ausgeführt. Die Bombe explodierte jedoch, ohne ihr Ziel zu erreichen und weiteren Schaden anzurichten. In beiden Fällen entkamen die Attentäter. — Der «Tribüne" wird aus Odessa gemeldet, daß ein junge« Mädchen von 16 fahren von der Revolutionspartei abgeordnet worden war. gegen den Genera! Kaulbarsein neue- Attentat zu verüben. Man hatte schon vorher ein halbwüchsiges Mädchen in der Nähe des KaulbarS- schen Palastes bemerkt, das in der Slrahe aiff und nieder ging. Doch maß man der IchmSchtiaen. kindlich gekleideten Person weiter keine Bedeutung bei Plötzlich erfolgt« eine sehr starke Explosion, und eS stellte, sich heraus, daß dem Mädchen ein« Bombe entfallen war. d,e es verborgen gebalten batte. Per- W
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