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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188005184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-18
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1880
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Grschektt tUtzltiH s UriWM.Tageblatt MUMM»» WIPIWWkrU t» Wocheatägla WO «ach«ttt»S<. LA SM» stlag«srtchht-',.»Ahr. »««»1» fitz r«^ L«uch»e: c.rr. run. ««flage 16,0M. At«>>e»l>l»Pslii Iitntell. üul. Brräaertoha 4 durch d« Post lx-ogcu 4 M. J«d« auzrlac Nummer -» Pf. Belegexemplar 10 Pf Sewihrr» für LxlrabeLg» ahne Postbefitzvenmg « «L Mt Postbes-rverm», 4» «L Anzeiger. DtM str Kilttik, Localgcschichte, Haudelr- md TcschäMakchr. Hatzratz »« »rößar Pettcheü« »» W. riste» laut S«tz «ich h-herr» TtzL(HMMgM WUss» OLM > fIDlllMfikUIW tzte 4- « Juferut« ß»4 stet-and.S-or»«« PI sende». — Rabatt wird «chz gegebeu. Zabl»»oPe»o»om«»»4» »d« «mtz PoßuuchchAß. ^lr 184. Dte-Stag den 18. Mai 1880. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Di« z»m Umbau der PoniatowSkvbrücke in der Lesfinqstraße erforderlichen Erd-, Zimmer-, Maurer- «ud Stemmetzarbelten sollen an ein« Unternehmer in Accord vergeben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen bei unserer Tiefbau-Verwaltung, Rath- tz>»S v. Etage, Zimmer Nr. 18 au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden, vqüglich« Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: „Erd-, Zimmer-, Maurer- und Eteinmetzarbeiten der PoniatowSkvbrücke betr." versehen ebendaselbst und zwar bi- zum S. Juni d. I. Nachmittag- k» Uhr «inzureichen. Leipzig, am 18. Mai 1880. De- Nattzs »er Stadt Letpzt, vaudeputation. öekanntmachuna. ES ist mehrfach vor gekommen, daß Privatpersonen die von un- zur Reinigung der städtischen Schleuß«» angenommenen Arbeiter zur Reinigung der Privatschleußen während der Zeit, für welch« ien« Lrbetter für die Stadt thätig zu sein haben und auS der Stadtcaffe ihre Bezahlung erhalten, verwendet haben, daß sogar der Unrath au- den Privatschleußen durch städtisch« Geschirre abgefahren worden ist. Wir warnen dringend vor dieser unstatthaften Benutzung unserer Arbeiter und Bediensteten zu Privat zwecken, und vor solcher Verleitung der bezeichneten Personen zur Untreue, und glauben, daß diese Mahnung genügen wird und wir der Nothwendigkeit überhoben sein werden, anderweite Maßregeln zur Verhütung der vorgekommenen Ungebührnifle und der dadurch herbeigeführten Schädigung der Stadtcaffe zu ergreifen, Leipzig, am 4. Mar 1880. Der Rath der Stadt Letpzta. vr Georgi. vr. Wangemann. Waldgräserei - Verpachtung. «tttwvch, den 1». Mat «. soll nn Forstreviere Connewitz »ie diesjährige GraSnntzung Par- cellenweise unter den im Termine näher bekannt zu machenden Bedingungen und gegen sofortige Zahlung »er Pachtsumme nach dem Zuschläge meistbietend verpachtet werden. Z»sam«e«k»»s1: I. vormittag- v Uhr am Pflanzgarten nn Streitbolze und II. vormittag« 11 Uhr an der Weißen Brücke auf der Connewitzer Linie? Leipzig, am s. Mai 1880. Des Nattzs Forstdepntatio». Bekanntmachung. Die Fahrbahn der Eutritzscher Stricke zwischen der Gerberbrücke und der Korkstraße, sowie der Ver längerung der Korkstraße zwischen der Eutritzscher und Blücherstraß« soll mit bosstrien Steinen gepflastert und diese Arbeit an einen Unternehmer in Accord vergeben werden Die Bedingungen für diese Arbeit liegen im RathhauS, U. Etage, Zimmer Nr 18 au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Eutritzscher Straße betreffend" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 2«. Mai d. I. Nachmittag- b Uhr einzureichen. Leipzig, am 1L. Mai 1880. Des Raths her Stadt Leipzig Straßenbaudepntatto». Vermiethung in der Landfleischerhalle. Wir haben den Zuschlag der am 10. Avril ds». IS. zur Vermiethung versteigerten «bttzettnng «r. S8 »er Lanbfietschertzale am Planen'scheu Platz abzulchne« beschlossen und entlassen daher in Gemäßheit »er VersteigerungSbedingungen hiermit die Bieter ihrer Gebote. Gleichzeitig beraumen wir zu der »o« 8. Juni »ss. IS an gege» eimnonatliche Kündigung zu erfolgenden Vermiethung der gedachte» «bttzetlung einen ander weiten vertznqe rungstermin auf Sonnabend, de« S2. ds». M1S., vormtttags 11 Uhr an, zu welchem Miethlustige an Rathsstele sich emfinden und ihre Mietbgebote tbun wollen. Die Versteigerung- und BermiethungSbedingungen liegen auf dem Rathhau-saale, 1. Etage, schon vor de« Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 4. Mai 1880. Der Rath der Stadt Leipzig. . vr. Georgi. Etöß. Waldgräserei-Vkrpachtung. Mittwoch, den SS. Mat d. I., sollen im Forstreviere Burgau die dieSjähriaen GraSnutzungen, sowie 4 Hectar 90,89 Ar Fluthrinne parcellenweise unter den im Termine näher bekannt zu machenden Be dingungen und gegen sofortige Zahlung der Pachtsumme nach dem Zuschläge meistbietend verpachtet werden. Zusammenkunft: l. Vormittag» 9 Uhr an der verschlossenen Brücke, und II. Vormittag- '/,11 Uhr an der Leutzsch-Wahrener Brücke. Leipzig, am 10. Mai 1880. De» Rath» Korstdepntatto». P-lMschr «rbersicht. Leipzig. 17. Mai. Da» körperliche Befinde« de-Reichskanzler» soll. wie Berliner Blätter melden, wieder vor. trefflich sein. Fürst BiSmarck gedenkt denn auch Bis zur Mitte de- nächsten Monat- in Berlin zu verweilen. Zur parlamentarischen Lage wird der .Köln. Ztg." von dort geschrieben: „Wenn «au die Dauer de» am 20. d. zu eröffnenden HaudtageS aus mindesten« sechs Wochen anschlägt k wird Fürst BiSmarck während der halben Session sich hier befinden; aber daß er den Sitzungen deS Landtages beiwohnen werde, wäh rend er denen de- Reichstages fern geblieben ist, liegt nicht in seinen Gewohnheiten, und eS beruht uur auf einer Vermuthung, daß er die Vorlage über die Maigeseke durch eine feierliche Rede «inbringen werde. Dieser Gesetzentwurf ist übrigens festgestellt und eS werden jetzt die Motive auS- aearbeitet. Inzwischen betreibt der Reichskanzler die ha«burgischen Angelegenheiten mit solchem Eifer, daß der BundeSrath in diesem Jahre um seine Pfingstferieu kommt. Die Mitglieder der Reich-commission, die sich zur Begutachtung der neue» Zollgrenze in Hamburg an Ort und Stelle begeben haben, werden am Montag, dem zweiten Ferertag, hier zurückerwartet. Am Dienstag soll hierauf die letzte Berathung der Ausschüsse statt- finde», am Donnerstag der BundeSrath zu einer Pleuarfitzuug sich in der hamburgischen Angelegen heit entscheiden. Am Ende der nächsten Woche wird der BundeSrath seine größeren Ferien an« treten. Dann wird auch der bayerische Ge- sandte Herr v. Rudhart seinen Urlaub an- «wcten; seine Entlastung wird, wenn eS überhaupt azu kommt, erst im Herbst erfolgen." Die ausländische Presse beschäftigt sich noch «nmer mit der großen Staatsrede ve« Fürsten Bismarck. Französische und englische Blätter besonder-wollen au-den Ausführungen de- Reichs- bauzler- auf die geringe Festigkeit des deutschen Ratronalstaates schließen. So wenig bedeutsam nun in praktischer Hinsicht die Urtbcile d«S Ans tande« über unsere gegenwärtige Lage sind, so gleichgültig uns der Hohn und Spott oder das henchlerische Mitgefühl unserer Nachbarn sein köune«, fatal bleibt e« immer, daß die deutsche Einheit, die wir durch die Politik BiSmarck'- für ein» roedor äo dronee halten mußten, abermals g»f de» große» Markt der DiScusfion gezerrt wird, Symptom, welche- übrigen- doch, wenn man der Feiusühligkeit de- Neide- und Hasses trauen bars, «ehr al- manche- andere die gefährliche Sfitnatio» unserer inneren Lage andcutct. Und in ei»e« solchen Augenblicke können Deutsche ernsthaft den Rücktritt de- Kanzler- wünschen! „Wir denke» nicht, schreibt da- Organ Ben nigsen'-, der „Hann. Courier", daß eine Mothwendigkeit, den allgemeinen Wunsch de- AuS- '"en, vorliegt, wenn ander- der Fürst ge zu wandeln, die er ' ' ^aß der und eS liegt in seiner Hand, diesen'Willen durch eigene Mäßigung sich noch geneigter zu machen Anderer seits wird e- aber die Pflicht aller liberalen Elemente sein, in diesem Moment alle klein lichen Particmariotereffen und Meiu«og-differeuzeu »ände rest entschlossen ist, die D t» seiner großen Rede angedeütet hat. Daß Dille da ist, ihn z» unterstützen, weiß er, un> vorläufig bei Seite zu lasten, damit der Kanzler dem Reich erhalten bleibe, er. der Schöpfer und Schirm Dessen, wonach wir Jahrhunderte lang ohne seine Hülse umsonst gerungen habm, unsere- höchsten politischen Gute-, der nationalen Einheit." Die Centrum-partei verharrt dem Libe ralismus gegenüber im Kriegszustände. In der am Donnerstag stattgefundenen Katholiken- Versammlunq in Dortmund sind laut der ultramontanen Zeitungen 3000, laut der „Wests. Zeitung" nur etwa 1000 Theilnehmer erschienen. Ein von Vertrauensmännern vorher festgestelltes Programm in acht Resolutionen wurde in der Hauptversammlung angenommen. Die vier ersten Resolutionen betreffen die bekannte« ultra montanen Forderungen hinsichtlich der Schule, die augenblicklich nicht auf der parlamentarischen Tages ordnung stehen. Die 5., 6. und 7. Resolution betreffen die Maiaesetzgebung und besonder- die in der nahen Nachsesston veS Landtages zu erwartende kirchenpolitifche Vorlage zur Erweiterung der „diScretionären Gewalt für die Staatsverwaltung". Diese Resolutionen, welche da» meiste TageSintereste bieten, lauten in ihrer festgestellten Wortfastung: 6. Die Versammlung verlangt von Neuem m Uebereinftimnlung mit den seit Jahren von den Bischöfen wie von den Vertretern des katholischen Volkes ausgestellten Forderungen durchgreifende Aen- derung der kirchenpolltischen Gesetzgebung. Die Heran bildung des Klerus muß Sache der Kirche bleiben; die Berufung zu geistlichen Stellen muß in der Haud der geistlichen Obern bleiben; die Ausübung der kirchlichen DiSciplin muß dem apostolischen Stuhle und den Bischöfen unbehindert belasten bleiben; die Thätigkeit der geistlichen Orden und Congregationen muß im Geiste und nach den Bestimmungen der Kirche ermöglicht und gUflegt werden. 6. Dagegen soll der Austritt aus der Kirche ohne jede Einmischung de» Staates nach der freien Ent schließung des Ein,einen erfolgen dürfen. 7. Die Versammlung erklärt, daß sie in derUeber- tragung einer diScretionären Gewalt, durch welche die StaatSregierung ermächtigt würde, die kirchen politischen Gesetze nach Gutdünken anzuwenden oder ruhen zu lassen, eine Anerkennung der Maigesetze, ein unheilvolles Zugeftändniß an den LbsolutlSmuS, «ine Vernichtung der von Sott der Kirche gegebenen Rechte, eine unerträgliche Einengung der bürgerlichen Freiheit der Katholiken erblickt. Wir ergreifen die durch die heutige Versammlung unS gebotene Gele genheit, freudig und laut »u erklären, daß wir al» ' n Kirche un» rückhaltlo» enigen Entschließun unterwersen, welche »ur H««A«tna gaordneter kirchlicher Verhält- unser« «ÄnlLMt fassen wird, ichl« Rosolntio« bringt ein Vertrauens votum für da- Centrvm in Land- und Reichs tag. E- folgen nun politische Forderungen von » Ki ll, welche mcht- Originale- haben als die wider spruchsvolle Zusammeuschweißung aus bunten Bruchstück« der fortschrittlich«!, der liberalen und der konservativen Parteiprogramme. Bei ihrer widerspruchsvollen Vielseitigkeit kann da» Centrum nur sortsahren, in den Parlamenten bald mit dieser, bald mit jener Fractton zu stimmen; Ver trauen uckd dauernde» Zusammengehen wird eS. wie auch bisher, bei keker politischen Partei ge winnen können. Erhebliche Bedeutung vermögen Ubriaen- die rheinischen Blätter. bA ... .Köln. Zta ", der Dortmunder Versammlung nach keiner Seite beizulegeu. genyeit, sreuvig uno iaur,u erklären, treue Söhne der katholischen Kirche u, wie stet», so besonder- allen denjenigen gen de- h. apostolischen Stuhle- untern derselbe V, sonder- DaS Ministerium Ta affe muß die Erfahrun machen, daß, waS Wind sät, Sturm ernten mus In Böhmen ist eS bereit- zuEpcesscn gekommen, die sich al- eine Folge der „Sprachenfrage" dar stellen. In Prag demonstrirten vor Kurzem cze- chische Studenten vor den Wohnungen der deut schen Professoren Kleb- und Mach, warfen Fenster ein, johlten, pfiffen, Pereat rufend. Die Ursache der Demonstration ist, daß deutsche Pro fessoren bei dem Festbanket der Burschenschaft „Carolina" betonten, den deutschen Charakter der Prager Hochschule zu wahren. Die „R. F. Pr." bemerkt zu diesen Scandalm: „Die Aera der Katzenmusiken ist in Prag wieder ange brochen. Die Vergewaltigung, welche die crechischen Landboten im Vereine mit ihren polnischen und ultramontanen Genoffen gegen die deutsch-liberale Minorität geübt haben, hat auch der mit dem süßen Straßenpöbel alliirten czechischen Studenten schaft der böhmischen Hauptstadt den Kamm schwellen gemacht, und die erste Heldenthat dieser sonderbaren CulturkLmpser bestand darin, daß sie zwei deutschen Universitäts-Professoren, die auf dem FestcommerS der „Carolina" ihrer deutschen Gesinnung Ausdruck gegeben hatten, eine solenne Katzenmusik mit obligatem Fenstereiuwerfen darbrachten. Die Dinge beginnen also in Prag denselben Charakter amunehmen, wie iu der Aera Belcredi und Hohenwart und man darf erwarte«, daß bet Berathung de» Wahl reform-EntwurfeS im Landtage sich ähnliche skandalöse Scenen in und vor dem Landtagsgebäude abspielcn, thätlich inlul- tirt und mißhandelt wurden. So ist die Versöh nung der Völker beschaffen, die Oesterreich der CoalitionS-Aera dankt." schreiben überreichen wird. Derselbe erhielt bereits die Besuche de- Ministerpräsidenten, Freiherrn von Haymerle, sowie der Botschafter Italien«, Ruß lands und der Türkei. — Der „MontagSrevue" zufolge hat sich Oesterreich bereit- dem engli schen Rundschreiben, welche« gemeinsame Schritte in Konstantinopel betreffs der montenegrinischen, griechischen und armenischen Frage bean tragt. im Principe angeschlossen. Der Bettritt Deutschland- und Rußland- sei zweifelt»-. In Pari- wird Lord Lyon-, welcher nächster Tage dorthin zurückkehrt, da« englische Circular über geben; doch dürfte, wie au« Wien gemeldet wird, die Antwort der Pforte aus die letzte Bi der Bdtschaster früher erfolgen, ehe die i« projecirte identische Note zwischen den vereinbart ist. Da« „Bi-chen Albanien" kommt dem frie- denSbedürstiaen Oesterreich sehr ungelegen, iu der Voraussetzung, daß sich aus dem montenegri nisch-albanesischen Zwischenfalle ernstere Verwickel ungen ergeben könnten. In ihrer drastischen Manier bemerkt die „N. Fr. P ": So entscheide zwischen Beiden die ultima ratio der Waffen. Da« ist die einfachste und für Europa auch die unbedenklichste Lösung; sie wird noch einfacher, wenn man erwägt, daß die Montenegriner sich aller Wahrscheinlichkeit nach hüten werden, den Ruf ihrer Tapferkeit im Kampfe mit den Albane sen zu verlieren. Wer aber nicht muthig genug ist, sei». Reckt sich zu erkämpfen, wer von Andere» begehrt, daß sie ihm die Kastanien an- dem Feuer holen, Dem geschieht eS bescheiden muß von ihm da- Wort — AuS Belgrad, 10. Mai, aeheu der „R. A. Z." nachstehende briefliche Mitthenungen zu: Die Bewegung in Albanien macht der ser^ bischen Regierung nicht geringe Sorgen, denn ma» befürchtet mcht blos den Einbruch verstärkter Ar- nautenschaaren, deren Zurückweisen neuerdings blutige Opfer fordern wird, sondern auch, daß die Albanesen des serbischen Gebiete- sich erheben, um mit den eindringenden Schaaren verbunden die ser bische Herrschast abzuschütteln: besonder- au- den Dlftricten von Dranja und Kurschumlje meldet man eine hochgradige Erregung. In Folge dieser Zustände sollen milttairische Maßregeln zur besseren Sicherung der Grenzen ergriffen werden und hofft man d»e Aufregung der auf serbischem Gebiete lebenden Albnesen durch gerechte aber auch strenge Anwendung der Gesetze zu beschwichtigen und na mentlich die auS der Türkei kommenden Albanese« sollen genau überwacht werden. Die Strike« in Frankreich haben einen in hohem Grade beunruhigenden Charakter angenom men, trotz der Ableugnuug der französischen Re gierung. In Roubaix hatten sich am Freitag mehrere Tausend Männer, Weiber und Kinder auf dem Boulevard de Pari« versammelt. Bon dort zog eine Schaar Arbeiter unter Absinaung der Marseillaise und unter Geschrei und Drohun gen zum großen Platze, wo gelärmt und getobt wurde. Die Mairie ward durch Gendarmen und Chasseur« zu Pferde geschützt. Nach Ankunft eine« von Lille yerbeiaerufenen Bataillons wurde ein Tavallerie-Angriff auf die tobende Menge auSge- führt; die Arbeiter zogen sich zurück, kehrten aber unter wüthendem Geschrei wieder und erst um Mitternacht wurden die Masten zerstreut. Eine Anzahl von Fenstern wurde eingeschlagen. Die Aufregung ist, wie die „K. Z " meldet, groß. Die letzten Nachrichten lassen erkennen, daß dre cialistische Partei dabei ihre Kräfte erprobt und die Arbeitermassen für einen gege so hat und die Arbeitermassen zur einen gegevenen Moment di-ciplintrt. Die Lohnfrage ist nur eiu Vorwand, der politische Charakter der Strike« ist vorherrschend und dadurch wird die Be deutung derselben eine viel größere. — Die anaekündigte militairische Feier bei der Berlheilung der neuen Fahnen, welche der Minister ans den 20. Juni festgesetzt wissen wollte, wird, wie die „N.-Z." au« Pari« meldet, hauptsächlich auf Anrennng GaAßetta'- am 14. Juli, also demselvtti Tage, wie daS große Natioualfest » Iah« 17S0 stattfinden und wird hiermit die Aeistuna der Offiziere auf Republik und Ver- ,a verbunden werden. Ei, GesetzeSvorfchlag glich der vereidiguna der Offiziere, den schon seit längerer Zeit Senator Testelin einaebracht hatte, soll deshalb schleunigst durch die Kammer perfect gemach« werden. AuS Italien find Bericht« Über die Wahlen zu erwarten. Die Zeit, welche den Wählern w Italien zur AnSerlesuna ihrer Deputaten zur 14. Legislaturperiode gelassen wurde, ist eine überaus kurze. Am 2. Mai erfolgte die Auslösung der Kammer«, am 18. fanden bereit- die Neu wahlen statt, am 23. sollen die Stichwahlen statt- ..
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