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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188005201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800520
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800520
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-20
- Monat1880-05
- Jahr1880
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1880
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3092 Hamburg übermittelt und die Eisenbahnzüge be- sört ' ----- - ^ - Pfingfltageu Tausende van r»ch-ruhe.die nicht nach Friedrichs'ruhe. die nicht allein förderte» au de» beiden durch den idyllischen Reiz de» im frischesten Grün praugmden Sachsenwalde» anaezogen wurden. Der Neugierde wurde nicht Genüge gethan; Kürst viBuarck kam trotz aller Vorbereitungen nicht dort» hin und nach den Berichten von Augenzeugen soll die Enttäuschung der braven Hamburger recht groß gewesen sein. Ob der Kanzler gefürchtet hat. daß die Bürger der Hansestadt ihm nicht «ehr mit denselben freundlichen Gefühlen begegnen würden, wie vor Jahren ? Scherzhaft wurde gestern in Friedrich», ruhe behauptet, wenn der Fürst noch im Lause de» Tage» einträfe, werde er zu einer großen Demo», stration gegen die Zollanschlußpläne gerade recht kommen. Natürlich unterblieb diese Kundgebung, aber die Besucher von Friedrich»ruhe konnten sich wieder einmal überzeugen, welcher persönlichen Be liebtheit sich Kürst Bismarck bei den Insassen seiner auHgedehnten Besitzungen im Lauen burgischen erfreut, wenn dieselben auch den politischen und namentlich den finanzpolitischen Ideen und Maß regeln de» Reichskanzler» noch so gram sein mögen. Rur da» kürzlich erlassene Verbot, im Sachsen walde, der beiläufig 82,000 Morgen schönsten Hoch» Walde» umfaßt, zu rauchen, können sie auch dem G«t»herrn nicht verzeihen?' Die „Kölnische Zeitung" bringt das folgende temerkenswerthe Dementi au» Berlin: Fortschrittliche Blätter melden und nationalliberale stuckern r» ibnen nach, daß Fürst Bi-marck am nach Schluß de» Reichstages Herrn v. Ben nigsen, der bei dem Reichskanzler MittagSaast war, erklärt habe, er werde seine Steuerzuschläge im nächsten Reichstage unverändert wieder Vorbringen. Die Thatsache de» Mittagessen» ist ganz richtig, aber die Hauptsache falsch. Eine Erklärung wie die angedeutete ist nicht gefallen, und e» ist geradezu unmöglich, daß eine irgend ein FortschrittSblatt tränkende LMelle über den Inhalt der Unterredung zwischen dem Reichskanzler und Herrn v. Bennigsen gut un terrichtet sein kann. Herr v. Bennigsen ist wenige Stunden nach jenem Zusammensein nach Hannover abgereist und bi- dahin ln ganz sicherer Gesellschaft gewesen, und der Reichskanzler wird auch schwerlich dem Berliner FortschrittSorgan eine falsche Nachricht geschenkt haben. Wer den Inhalt jene» Gespräche» kennt — die» werden zur Zeit nur Wenige sein — muß au» dem Mitgetheilten darüber einen jener Lärm- und Hetznotiz ganz entgegengesetzten Eindruck empfan gen haben. Liese Andeutung durste zunächst genügen, um Quelle und Zweck jener Erfindung begreiflich zu machen. Wir glauben zu wissen, daß zu er neuernde Steuervorlaaen wie ein verdächtiger Groschen doppelt auf ihre Echtheit geprüft werden, ehe sie wie der vorgelegt werden, und auch bezüglich de» Anträge» auf Abänderung der Reich-Verfassung ist ein geflügelte» Wort bekannt geworden, wonach dieser Gesetzentwurf wie eine Art Revolver zum Selbstschutz für Nothfälle in der Tasche gehalten werden so! pstück Tage Diese Kennzeichnung stimmt dem Sinne nach so sehr mit anderen ebenfalls wvhlbezeugten AuSspistlchen, daß wir unsere Leser getrost darauf Hinweisen können. Bon der Marine wird der „Weser-Zeitung" au» Kiel vom 17. Mai geschrieben: „Wie wir au» sicherer Quelle erfahren, beabsichtigt die kai serliche Admiralität, die Schifte der ostasia tischen Station, sobald die kriegdrohenden Verhältnisse zwischen China und Rußland eine ihrem Anscheine nach ernsteren Charakter annehmen, durch Zu» sammenziehuna der übrigen tranSoceanischen Sta tionen zu verstärken. Für alle Eventualitäten soll mit dem Ablösungsschifte „Hertha" sresp. „Leipzig") die „Leipzig" (resp. „Hertha") sich zugleich nach den chinesischen Gewässern begeben. Ein Krieg Rußlands mit China würde wahrscheinlich eine Blokade seitens des ersteren Staate- aller an der chinesischen Küste belegenen großen Han delsstädte zur Folge haben, wodurch der englische überseeische Handel in erster Linie, der deutsche in zweiter Linie, wie auch der dänische, französische und amerikanische arg geschädigt werden würde; ein Umstand, der zu flrertigcn Angelegenheiten so fort die Veranlassung bieten dürste. DaS Ober kommando der Schifte auf der asiatischen Station soll, sobald die beabsichtigte Vermehrung der Schiffe sich zur Nothwendigkeit gestaltet, dem Capitän zur See Grafen Mont» übertragen werden, mit dem, nebenbei bemerkt, die obligate Versöhnung seitens de- Chef- der Admiralität, Generals von Slosch, bereit- erfolgt ist." vr. Techow s. Man schreibt un» au» Ber» lin vom DienStag: „Nicht gänzlich unerwartet kommt die Trauerkunde, daß der preußische Land tagSabgeordnete Stadtrath vr Techow heute früh fernen längeren, schweren Leiden erlegen ist. Kür die nationalliberale Partei, welcher der Verstorbene, nachdem er an ihrer Begründung einen hervorragenden Antheil gehabt, vr» zuletzt angehörte, ist fern Hinscheiden ein schwerer, schmerz licher Verlust. Die Bedeutung seiner parlamen tarischen Thätigkeit eingehend zu würdigen, behal ten wir un» vor: einstweilen wollen wir nur hervorheben, daß vr. Techow, am lk. December 1807 geboren, seit 184S Direktor de» Gymnasium» zu Rasteuburg. im Jahre 1858 al» Vertreter de» Wahlkreise» Kriedland-Rastenburg-Gerdauen in da» Abgeordnetenhau» eivtrat. Zuerst Mitglied der Fraktion Bincke schloß er sich später der Fort» fchrittspartei an, vi» er im Jahre 18«6 die Nationalliberale Partei begründen half. Seine Hauptthätigkeit al» Abgeordneter entfaltete er bi» rum Jahre 18S6 in der Vudgetcommission, später m der Unterricht-cqmmission, deren vor- sitzender er seit 1857 geblieben ist. Bon 1871 bi» 1878 war vr. Techow zugleich Mitglied de» R tag» für Lennep-Mettman. Reben seiner va »entarischen Thätigkeit wird ihm die Energie «nd Entschlossenheit, mit welcher er unter den Führern im Kampfe gegen die kirchlich« Reaktion wacker gestritten hat, in den weitesten Kreisen ein dauern de». ehrenvolle» Andenken sichern. Ll» Mitglied de» Gemeindekirchenrath» vou St. Iacobi, al» Vorstandsmitglied der KreiSsyuode Berlin-Kölln, al» Mitglied der brandenburgischen Provinzial- leichö- varra-- synode «nd der anßerordentlichen Geveralsynode ist vr. Techow ebenso mit Festigkeit und Unerschrocken heit. al» mit Besonnenheit für die liberal-kirchliche Richtung und die Reckte der Kirchengemeinden eingetreten. Auch in jene Kreise reißt der Tod de» Manne», um den wir trauern, eine schwer anSzufüllende Lücke." Graf Ta affe fitzt fest im Sattel, denn wie e» heißt, befindet sich Oesterreich in einer Cabi- net-krise, die aber keinen Systemwechsel in sich schließt. Wie man dem „Pester Lloyd" au» Wien meldet, würde Graf Taaffe sofort nach Erledigung de- Budget» im Herrenhause und Vertagung de- Reich-rathe- die Demission ve» Gesammtcabi« net» geben. Man zweifelt nicht, daß Taaffe mit der Neubildung de- Cabinet- betraut werden wird. Ausscheiden werden die Minister Stremayr, Horst und Krieg-au. Die Verhandlungen mit Besttny wegen Uebernahme de» Finanzporte- feullleS blieben resultatloS; die Rechte candidirt den Ackerbaumiuister Grafen Falkenhayn für die Stelle, jesoch kaum mit Erfolg. Das Montan wesen soll au- dem Ackerbauministerium ausae- schieden und mit dem Handelsministerium vereinigt werden. — Die Erbitterung in Böhmen ist auf da» Höchste gestiegen; daher rüsten sich denn auch die Deutschen zu ent sprechender Abwehr. Der Universität Prag solle und müsse ihr deutscher Charakter gewahrt bleiben. So sprach vei der jüngsten akademischen Feier in Prag der Decan der philosophischen Facultät, Professor Willkomm: ,Mer dächte nicht heute an den Stifter unserer Universität, an Kart lV.f Er war ein deutscher Mann und die» wäre Grund genug, um zu erweisen, daß diese Universität eine dem deutschen Volke gewid mete ist. Karl IV. kann sich rühmen, die erste Uni versität im Deutschen Reiche gegründet zu haben; daraus geht hervor, daß er sie für das ganze deutsche Vaterland gegründet hat. Die deutsche Universität Prag ist Jahrhunderte lang eine Leuchte deutscher Wissenschaft und Cultur gewesen — sorgen wir dasür, daß sie e» auch ferner bleibe!" Wir stellen nachfolgend eine Reihe Tele- ramme zusammen, welche uns das Wolff'sche ureau au» Konstantinopel vom DienStag ^ugehen läßt: Die Pforte hat noch keine Mitthei- ung über den angeblichen Vorschlag England», betreffend den Zusammentritt einer europäischen Conferenz, erhalten. — Hier verlautet, der König von Griechenland werde sich per sönlich wegen Regelung der griechischen Frage an die Großmächte wenden. — Die Nach» richt der „TimeS", daß Frankreich wahrschein lich die Initiative ergreifen werde, um von der Pforte die Annahme einer internatio nalen Commission zur Ueberwachung der türkischen Verwaltung zu verlangen, wird m gut unterrichteten Kreisen al» unrichtig bezeichnet. — Der Finanzminister Edibb ist von seinem Posten zurückgetreten und zum Generaldirektor der indi recten Steuern ernannt worden; da- Finanz ministerium übernimmt an seiner Stelle Zoubhi. Fürst Milan wird sich im nächsten Monate zum Besuche des kaiserlichen HofeS nach Wien begeben. Dagegen sind zwischen Rumänien und Bulgarien m aller Stille die diplomatischen Beziehungen abgebrochen worden. Der rumänische Agent Stourdza hat schon vor einigen Tagen Sofia mit Urlaub verlassen und zwar wegen Differenzen bezüglich der mohamedanischen Banden, rlche — nach Meinung Bulgarien» — unter Be lustigung der rumänischen Verwaltung sich in der obrudscha gebildet hatten, um in Ost-Bulgarien einzufalleu. Wie nun weiter au» Sofia gemeldet wird, hat nunmehr auch der bulgarische Agent in Bukarest, Georgjew, seine Entlassung gegeben und ist nach Sofia zurückgekehrt. So weit die Ergebnisse vorliegen, sind die italienischen Wahlen dem Ministerium Cairoli günstig ausgefallen. E» sind eine große Anzahl von Stichwahlen nothwendig geworden, die am Sonntag erfolgen; e- ist aber schon in diesem Augenblicke gewiß, daß der innerhalb der libe ralen Partei auSgedrochene Zwist zumeist der Rechten, den sogenannten Constitutio nellen, zu Statten kommt. Die Dissidenten der Linken, welche ihre Losung von CriSpi, Nicotera und Zanardelli erhalten, werden allerdings auch in der neuen Kammer in der Lage sein, da- Ministerium Cairoli» Depreti», falls sich dasselbe an der Regierung erhält, in die Enge zu trerben. Da diese Fraktionen sich aber nicht der Ueberzeugung verschließen können, daß ein weiteres Experiment, durch einen parlamentarischen Handstreich in den Besitz der RrgierungSgewalt zu gelangen, leicht zu einem entscheidenden Siege der Consorterra führen würde, so bleibt ab zuwarten, ob CriSpi unv Nicotera ihre Intriguen be zuwarten, ob CriSpi gegen da» Cabinet sogleich wieder Intriguen eginnen oder vorziehen werden, durch eine Aussöhnung mit dem letzteren ihre Bestrebungen zu fördern, lieber den Verlaus der Wahlen liegen folgende telegraphische Mittheilnngen vor: Rom, 18. Mai. E» sind bi- jetzt im Ganzen SS« definitive Wahlen bekannt; von den gewählten Depntirten gehören 117 der konstitutionellen unv 156 der ministeriellen Partei an, während «3 Gewählt« Dissidenten find. Von den erforderlichen 147 Stich» Wahlen dürften voraussichtlich 54 zu Gunsten der Eonftituttonellen, 74 zu Gunsten der Ministeriellen und 1» zu Gunsten der Dissidenten auSsqllew Au» einigen SO wahlcollegien fehlen die RrtuI tat, noch; bei etwa 15 gewählten Deputaten läßt sich di« Parteistellung nicht mit Sicherheit an- geben, weil sie in den Listen verschiedener Parteien al» Eandidaten ausgestellt waren. — Bisher verloren dt« Dissidenten 18 frühere Sitze und gewannen 3 neue, die Ministeriellen verloren SO Sitz« und ga- wannen 15 neu«, die Eonftitutionellen verloren 5, gewannen dagegen 85 Eitze. Die Darteiverhältnisse m der neuen Kammer hängen von dem Ausfall der Stichwahlen ab. Pariser Berichte betonen, daß der Rücktritt de« französischen Minister» de» Innern, Lepsr«, und dessen Ersetzung durch den bisherigen UnterstaatS-Gecretair Constan» ohne Bedeutung für die politische Signatur und die allgemeine Politik de» Eabinet» sein wird. Offiriö» werden al» Gründe für die Demission Lepäre'S dessen ge schwächter Gesundheitszustand, sowie der Mangel an Autorität über die Fraktion der „Union RS» publicaine" angegeben, welche letztere LepSre vertrat und die in neuester Zeit der Regierung scharfe Opposition macht. Die fortschrittlich-radikalen und ebenso die konservativen Kreise verhalten sich dem Ministerwechsel gegenüber gleichgültig oder spöttisch. Constan» ist entschiedener Opportunist undGarn- bettist, wird aber zugleich von denjenigen Personen patronisirt, welche die Regierungspolitik wieder mehr nach dem linken Centrum hinzudrängen suchen. Unrichtig ist, wie eS heißt, daß in seiner Ernennung die Symptome eine» Zurückweichen» in der gegen die geistlichen Genossenschaften einge- lageuen Politik zu sehen seien. — Wir geben im luß noch da» folgende Telegramm au» Pari», 18. Mat. Der Bischof von Poitier», Eardinal Pie, ist gestorben — Der Minister de» Innern, Tonst an», hat sich heute nach Reim- be geben, wo die Arbeitseinstellungen einen ziemlich be denklichen Charakter angenommen haben. — In Roubaix dauert die Arbeitseinstellung noch wie bisher fort; die Hoffnung auf eine Besserung rt sich nicht erfüllt. Einige Arbeiter, welche die rbeit in der letzten Woche wieder ausgenommen hatten, haben sie auf» Neue niedergelegt; die Streiken den scheinen nach bestimmten Anweisungen zu handeln. Der belgische Bischof Dumont ist vom Papste seine- Amtes entsetzt worden. Dieser hoch gestellte Prälat, der zu dem klerikalen Kriege gegen da» Schulgesetz in Belgien die eigentliche Losung und Weisung au-gegeben und durch seinen brennen den Eifer sämmtttche Bischöfe mit fortgerissen hat, kündigt plötzlich, nachdem die Kirchenzucht gegen ihn persönlich angewandt worden ist, dem Papste oder, wie er jesuitisch unterscheidet, dem von dem öttlichen Rechte abgefallenen Cardinal P e c c i den Gehorsam, ja, die Achtung, und spricht von dem Oberhaupte der Kirche in Ausdrücken, wie sie au- dem Munde von Freidenkern und Atheisten nie erhört worden sind. Ist der Mann geisteSverwirrt, wahnsinnig, verrückt, wie Diejenigen behaupten, welche ihn auS dem Amte gestoßen yaben, so war er e» auch schon damals, al- er den „Schulkrieg" entflammte und im Namen der unfehlbaren Kirche die Gläubigen gegen den Staat hetzte. Ist er aber bei Verstände, wie er e- immer gewesen, ist er nur einer Partei unbequem und unleidlich ge» worden, wie kommt er dazu, sich jetzt gegen den unfehlbaren Papst aufzulehnen? So Zrägt ein Correspondent in einem Berichte aus Brüssel an die „K. Z.". DaS „B. T." enthält über den er wähnten Vorgang folgende Depesche: Brüssel, 18. Mai. Seit Luther'» Zeiten erlaubte sich noch kein Prälat dem Papste gegenüber, wa» verwegen angeblicher Geisteskrankheit abgesetzte Bischof von Tournah, Dumont, in einem Schreiben an ein liberales Blatt sich gegen Papst Leo Xlll. herau»- nimmt. Bischof Dumont beruft sich in seinem Schrei ben auf die Gesetze der Natur und will, wie er sich au-drückt, „Pecci (Familienname de» Papste» > vor Gericht belangen", weil derselbe ihn (Dumont) für wahnsinnig ausaiebt. Spanien ist ein schwer zu regierende» Land. Auch jetzt wieder steigen am Horizonte de- Mini steriums Wolken auf, die Herrn Canova» del Castillo zu denken geben. Von Madrid aus wird telegraphirt, die sämmtlichen liberalen dyna stischen Parteien hätten sich vereinigt, um da- Cabinet Canova» zu bekämpfen. Tue radikalen und demokratischen Fraktionen der Linken seien nunmehr isolirt. Die parlamentarische Schwenkung mache eS möglich, daß ein Ministerium der liberalen Monarchisten an» Ruder gelange. Dazu hat, um einem „längst gefühlten Bedürfnisse*' abzu- belfen, die Insel Cuba sich von dem In urgenten- sührer Calirto Garcia mit einer repub ikanischen Regierungsform beschenken lassen. Derselbe, ein alter Rebellenchcf, war vor Kurzem mit einigen Abenteurern auf der Insel gelandet und hat sich in die unzugänglichen Regionen der Sierra- del Cabre zurückgezogen, wo ihm der General Blanco hart auf den Fersen sitzt Vergnügen dürfte sonach sein. Die russische Regierung soll in Folge des Beschlüsse« der Pekinger Regierung, den Ge sandten Chunghow enthaupten zu lassen, den Entschluß gefaßt haben, ihren Geschäftsträger au» Peking abzuberufen und ihre Angehörigen in China unter den Schutz der Vereinigten Staa ten zu stellen. Uebrigen« dürfte der unglück liche Chunghow noch mit dem Leben davon kommen. Derselbe soll nämlich, wie da» von der Kaiserin-Wittwe am 3. März unterzeich net« Edikt besagt, erst nach Jahresfrist ent hauptet werden. Solche Urtheile sind in China gebräuchlich und werden „Tschiau»kan»how" genannt, wa» so viel bedeutet, al» im Gefängnisse gehalten und in späterer Zeit Hingerichtei werden. Personen, über welche ein solche» Urthett gesprochen worden ist, haben die Chance, bei besonderen Ge legenheiten, wie z. B. Geburtstagen, Vermäh lungen in der kaiserlichen Familie re., begnadigt zu werde«, und man hält e» für sehr wahrschein» lich, daß Chunghow noch viele Lebensjahre vor sich bat. Die letzten Nachrichten au» Afghanistan lauten ziemlich beruhigend. In Kabul sind, wie der „Daily New»" au» Lahor« vom 13. d. Mt» gemeldet wird, mehrere Botschaften von Abdur- rahm an eingegangrn, welche die Bevölkerung vor jedem Widerstande gegen die Engländer warnen. Abdurrahman hat die vor Kurzem in Badakh- shan ausgebrochenen Ruhestörungen unterdrückt und die Rädelsführer gefangen genommen. Für den Augenblick ist Abdurrahman unbestrittener Herr de- nördlich vom Hindu» Kusch gelegeuen Gebiete». DaS republikanische nicht von langer Dauer »ettzarinru-raßt 3. .,4,«««. osseriren in vorzüglichen Fabrikaten zu anerkannt niedrigsten Preisen: AtllckvrwLLSllckvoboo, KsOZdereokb«»», I'opplod«, IiLakor sto. Idvaäor Löeouar, ^ keieb»»tr»„« 8. x»rviN nn<l ewpseklea krau, ttLllbsr l'bomisbirekknf 1. aoeenmt biili^^ Neuheiten tu und Aüsoksv, Mir. ab Original-Fabrikpreise. prellve Krmier, Rrichslkratzr 5L. von «rteshoge» mit ««sicht von Veipztg. Verlag von v. Tb. 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Telegraphenamt 1 ist ununterbrochen zeöffnet: die anderen (Zweig-) Anstalten habe 'n Poftschalteri geonnet; vre anveren (Zwerg-) »npauen yaoen dieselben Dienftstunden wie bei den Postschaltern. Landwehr-Vvrea» im Schlosse Pleißenbura, Thurm- bau», 1. Etage fink» (über der Wache befindlich). Die Bureauzert ist Wochentag» von 8 bis '/,1 Uhr Vormittag- und Nachmittag» von '/F bi- '-^5 Uhr. Sonn- und Feststag» wie bisher, vessentltche Bibliotheken: V 0 lk - bibli 0 thek ll.(I. Bürger schule) 7-S U. Ab VolkSbibliotbek IV. (Klofterg. S, ll.) 7-8 U. « Pädagogische «eutraldtbltorhek (EomeniuSfttstung) Eidonrenstraße 51, geöffnet Mittwoch u. Sonn abend von L—4 Uhr. Stähttfche» Museum, geöffnet von 10—4 Uhr. Ein tritt-gelb 50 /L. (DaS im Erdgeschoß neben dem Earton-Saal befindliche Kupferstich - Eabinet von 10—S Uhr. — Eintritt unentgeltlich.) Del verchto'S Kunst - SuSstelltMg, Markt Nr. 10 Kaufhalle, 8—5 Uhr. Pateutschrtsteu liegen au» Neumarkt 18, >. (Handels kammer) 8—1L, 3—5 Uhr. 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