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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188005240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-24
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1880
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Drscheütt iLzlich . früh 6"/. Uhr. m» IohamliLgaff« »«. AMchß»»«e» «er vormittag« U»—12 Uhr. Nachmittag« 4—« Uhr. Mr tt« kt»,rj««dtrr » Mchtr «»chl kch »» Urd-cN»« »rrtludllch. »er kür dir nächk- Nmnmrr tzeittmmren «u «mdrntggri» dt« «hmtttaao. »n San», zeu trÄ di« '/.2 Uhr. H» di» FMMe» fdr I,s I»»«tz»e. VU» Klemm, Unwersttatsstr. 22. »«< LSschc.rathariuenstr. 1«,p. uur ' Uhr. 17V. Achiigcr JaMM Anzeiger. Orzau für Politik, Localzeschichtt, HaudelS- und GeschLstSdnkhr. Montag den 24. Mai 1880. Auflage 16,OVO. Xd»»»r»r»t»»rri» viertelt. 4*/,KL, Mkl. Vriaaertoh« 5 Mt-, durch di« Post bezogen « KL Jede einzeln« Nummer 2L Ps. Belegexemplar Io M GebÄren für Extrabeilage» ohue Postdrsbrdcruug 39 KL mtl Poßdrfvrdcnmg 4« KL Lajeralk Saesp. Petttzelk 20 W. Größere Gchrilten laut uuferr» Preisverzeichniß.—LabeSaVsch« Satz oach HSHero» Lach. ariloma »»Irr de» Lrd«1t»»»ßrlch die epattzeil« 40 Pf Jufcrat« st« stet« au d. Gyrtttt», zu fcudes. — Rabatt wird » ' «egrdru. Aahluaa pmaimm«»» oder durch Postvorfchaß. 74. Jahrgang. Die bei dem hiesigen Leihhaus« in den Monaten Mai, Juni, Juli und August 187- versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Verfallzeit noch bis fetzt eingelöst worden find, auch nicht bi« zum 31. Mai ». e. eingelöst werden, sollen den 1. Juli d. I. und folgende Tage im Parterre-Locale de- Leih Hauses öffentlich versteigert werden. ES können daher die in den genannten Monaten versetzen Pfänder >«ch dem 31. Mai d. I. und s»iiteste«S a« S. Juni e. nur unter Mitentrichtung der Auction-koften von 4 Pfennigen von feder Mark de- Darlehns etngelöft oder nach Befinden erneuert werden: vom 4. Juni d. I. an, an welchem Tage der AmtionSkatalog geschloffen wird, kann lediglich die «iultzsung derselben unter Mitentrichtung der AuctionSkoften von 4 Pfenn gen von jeder Mark der g»«<e« Korderuug de» Leihhaus«- stattfinden, und zwar nur bi- zum 25. Juni d. I., von welchem Tage ab AuctionSpfänder unwiderruflich weder ringelSst «och Prolougirt werden können. Es hat also vom 2«. Juni d. I. an Niemand mehr daS Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu ver langen, und können dieselben daher von den Eigentbümern nur auf dem gewöhnlichen Wege de- Erstehen- wieder erlangt werden. Dagegen nimmt das Geschäft de- EinlösenS und Versetzen- anderer Pfänder während der Auktion in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den Ik. Mai 1580. Tes Rath- reputatto« für Leihhaus «ud Sparkasse. Bekanntmachung. Die Herstellung von Mosaikpflafter auf den Fußwegen läng- der 7. Bezirk-« und 7. Bürgerschule soll »n einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen im RathhauS, II. Etage, Zimmer Nr. 18 au- und können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Mosaikpflaster in den Straßen des großen Johannisgarten-" versehen ebendaselbst und zwar bi- zum Ld. Mai d. I. Nachmittag- 8 Uhr einzurrichen. Leipzig, am 18 Mai 1880. Des Nath« Strasteubaudepotatto«. Bekanntmachung. Wegen Pflasterung der Harkortstraste wird der Tract dieser Straße zwischen Nonnenmühle und Pleißengaffe vom Dienstage, den 25. tz. M. an bi- auf Weitere- für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 22. Mai 1880. Der «ath der Stutzt Leipzig vr. Georgi. öar^mtz^ Bekanntmachung. Die Herstellung von Granit-Trottoir- läng- der 7. Bezirks« und 7. Bürgerschule soll an einen Unter nehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen im RathhauS, U. Etage, Zimmer Nr. 18 au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „«rantt-DrottotrS im großen JohanntSgarteu" versehen ebendaselbst und zwar bi- zum LS. d. M. Nachmittag- 5 Uhr emzureichen. ^ 1880. Des «ath« ^ ' Leipzig, am 18. Mai 1880. Des «ath« Stratzeutzautzeputatlou. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, die Ausführung verschiedener PflasteruugSartzetten an einen Unternehmer zu ver geben. Die Bedingungen liegen im Gemeindeamt zur Einsichtnahme au- und wolle man Offerten versiegelt mit der Aufschrift „Pflasterungs-Arbeiten" bis zu« 5. Juni 188V ebendaselbst einreichen. Gohlis, am 3L. Mai 1880. Der Gemetutzerath. Paulu». !>' P-lMschr Uedrrsich». Leipzig, L3. Mai. DaS die Stellungnahme der Fraktionen de- preußischen Abgeordnetenhauses zu der kirchenvolttischen Vorlage anlangt, so läßt siöh zur Zeit nur so viel darüber sagen, daß einer seits die Conservativen, andererseits die Fortschrittspartei, die Einen für unbedingte Annahme, die andere für unbedingte Verwerfung mit ihrem Votum im Reinen sein dürften. Die »rohe Mehrheit der nationalliberalen Partei steht der Vorlage mit den allerschwcrsten Bedenken gegenüber und hält dieselbe ohne sehr wesentliche Einschränkungen und Modifikationen nicht für annehmbar. Eine ähnliche Auffassung herrscht in der freiconservativen Fraktion vor. Da- Cent rum befindet sich dem Gesetz entwurf gegenüber, der die dort gebegten Erwar tungen weit übertrifft und, wie man einräumt, sehr werthvolle Concessionen enthält, in einer nicht geringen Verlegenheit. Als Anzeichen dafür mag eS gelten, daß der Vorschlag, sich der Abstimmung u enthalten und aus diese Weise neutral zu blei ben, nicht bloS gemacht ist, sondern in sehr ernste Erwägung gezogen wird. Ueber die geschäftliche ^Behandlung der Vorlage scheint festzustehen, daß dieselbe am nächsten Freitag zur ersten Lesung gelangen und demnächst an eine Commission von 21 Mitgliedern verwiesen werden wird. Mit der Einrichtung einer Zollgrenze auf der Elbe wird e- allem Anschein nach schnell Ernst werden. Man wird damit, wie die „N.--Z." meldet, auf dem Verwaltungswege Vorgehen und also ohne Elbschiffsahrts-Acte und ohne den Reichstag da- Ziel erreichen können. Wenigstens versichert man in parlamentarischen Kreisen, ein solche- Vorgehen stehe unmittelbar zu erwarten. Nun bestimmt freilich die Elbschifffahrts - Acte, eS dürfen auf der Elbe keine Zölle erhoben werden, und ein Einspruch Oesterreichs gegen die bei treffende Maßnahme läge nicht außerhalb der Möglichkeit. Indessen scheint man einen solchen Einspruch nicht zu besorgen oder sich im Voraus versichert zu haben, daß derartige Bedenken nicht erhoben werden! Jedenfalls werden sich die Ham burger zur Abwehr eine- neuen lehr bedenklichen Angriffs zu rüsten haben; ob sie gleichen Erfolg, wie bei der Behauptung St. Paulis als Zoll- erclav« zu hoffen haben, ist natürlich sehr zwei felhaft. - * Preußischer Landtag. Berlin, LS. Mai Da- Abgeordnetenhaus erledigte in seiner heutigen Sitzung bei Fortsetzung der Berathung über daS L»ndeSverwaltung»gesetz zunächst die 88- 1, 3-8 und 7, und ging dann zu Abschnitt IV, Behörden für den Stadtkreis Berlin, über. Zu 8 42 erste- Alinea, welcher für Berlin dem Oberpräsidenten die sonst dem Regierungspräsidenten zuftehendrn Ge schäfte und Befugnisse überträgt, lagen Amendement- de- Abg. Zelle vor, wonach einmal auch die landeS- polizeilichen Functionen de- Berliner Polizeipräsi denten an den Oberpräfidenten übertragen werden sollen, dann aber in einem eingeschobenen 8- 4L, die Zusammensetzung eine- Berliner Bezirk-rath« geregelt wich. Nach länoerer Debatte mußte wegen Zweifel haftigkeit d«S Abstimmungsergebnisse- über 8 «2, zur Auszählung des Hauses geschritten werden, die einen fchr bedenklichen Zwischenfall herbeiführte. Bevor der Präsident da- ZählunqSergebniß verkündigt, große Erregung im Haus«, Hmdrängen zurTribüne, vergebliche Versuche,zumWortezu kommen. Nach derVerkündigung, daß der Antrag Zelle mit 137 gegen 135 Stimmen abgelehnt s«, entspann sich eine sehr lebhafte Debatte zur Geschäftsordnung, auS welcher der folgende Sachverhalt festzufiellen ,ft. Der Präsident soll, nachdem die Mitglieder durch die beiden Thüren mit „Ja" und „Nein" an den Zählern vorbeipassirt find, nach einem Zeichen mit der Glocke di« Abstim mung für geschloffen erklären. Das Zeichen mit der Glocke hat der Präsident, wie er selbst zugab, nicht gegeben, es ist aber vor dem jedenfalls nicht formge rechten Schluß der Abstimmung durch die Thür mit „Nein" noch eine größere Zahl Abgeordneter einge treten und gezählt worden, während zu gleicher Zeit an der Thür mit „Ja" die Zähler ihre Function be reits eingestellt hatten und etwa 8 Abgeordnete durch >en Verschluß der Thür verhindert waren, an der Abstimmung theilzunehmen. Wir nennen die Abge ordneten Bädecker, Gringmntb, Borck und Schütt unter den Äetheiliaten. Obgleich dieselben aber im Hause den Sachverhalt, wie angegeben, con- tatirten, prallte da- Ersuchen, da- von der linken Leite des Hause- an den Präsidenten gestellt wurde, >ie Abstimmung wegen des vorgekommenen Ler chen- zu wiederholen, an dem Widerspruche der Rechten und des CentrumS sowie an der entschiedenen Weigerung deS Präsidenten erfolglos ab. Ganz ab gesehen davon, daß die excludirten 8 Stimmen das äbstimmungSergebniß in sein Gegentheil verkehrt >aben würden, war die Abstimmung deshalb, weil eine Anzahl von Mitgliedern an der Ausübung ihres Stimmrechts durch eine fehlerhafte Handhabung der Geschäftsordnung gehindert wurde, eo ipso ungültig. Dadurch, daß der Präsident da- Abstimmungsresultat vei kündigt, ohne einen Widerspruch zu beachten, können doch solche Formfehler nicht als beseitigt gelten, lieber den weiteren Verlauf der Sitzung ist noch hinzuzufügen, daß der zwerte Zusatzantrag Zelle zum 8- 42 mit geringer Mehrheit ange nommen und demnächst die 88- 43 bis 48 ohne wesentliche Debatte erledigt wurden. Die Fortsetzung der heutigen Tagesordnung findet Montag statt. Die durch die TageSorgane verbreitete Mitthei lung. daß dem preußischen Landtage in der Nachsession Vorlagen zugehen würden, welche die Frage des Steuererlasses behandeln, glauben die Ossiciösen als unrichtig bezeichnen zu müssen, da in orientirten Kreisen über dergleichen Vor lagen zur Zeit Nicht- bekannt sei; dagegen wird derselben Quelle zufolge die Herabminderung der Matricularberträge für daS Deutsche Reich, welche für Preußen allein 4,800,000 Mk. betragen dürfte, Veranlassung geben, die Frage der Steuerreform in festerer Form als bisher ins Auge zu fassen. Schon jetzt läßt sich übersehen, daß eine Steuerreform, wie sie im Sinne der preußischen Regierung liegt, erst dann durchführbar werden wird, wenn aus der ReichScasse möglichst hohe Deckung-mittel in die Lassen der Enrzel- staaten fließen können. Ueber die Behandlung der Steuerreform in den letzteren scheint der preußische Finanzminister sich durch Benehmen mit den übrigen LandcS-Finanzverwaltungen schon jetzt verständigen zu wollen. Nach einem Telegramm auS Rom hält die vatikanische „Aurora" den auszugsweise tele graphisch nach Rom mitgetheilten Gesetzentwurf bezüglich der preußischen Maigesetze, durch welchen statt Abschaffung derselben eine nur ge ringe Milderung der verhaßten Gesetze bewirkende Diktatur der Regierung in Dingen zwischen der Kirche und dem Staate geschaffen würde, für un annehmbar. Zn dem ReichStagS-WahlkreiS Tübingen Rottenbnra-Reutlingen hatte der früher der deutschen Reich-Partei angehörige Abgeordnete von Geß sein Mandat niederlegen müssen, weil er zum Rath am Reichsgericht ernannt worden war. Zn diesen Tagen hat dieNachwahl statt- gesunden, bei welcher Herr von Geß wiederum als Candidat auftrat. Derselbe unterlag jedoch nach vorläufigen Ermittelungen mit einer sehr bedeu tenden Minorität gegen den Candidaten der lüd deutschen Volk-Partei Payer. ES wird abzu- warten sein, ob diese- Symptom eine- Wieder- erfiarken- de- demokratischen ParticulariSmuS in dem dauernd von heftigen Gegensätzen bewegten Württemberg vereinzelt bleibt. Den national ge- innten Elementen möchten wir an da- Herz egen, zu prüfen, ob sie an dieser Wandlung ohne Schuld sind. Der „Kölnischen Zeitung" ging, wie erwähnt, ein Telegramm aus Berlin zu, m welchem u. A. von dem seit Zähren bekannten Overbeck'schen Souverainetätsrecht aus einen Theil der Nordkllste von Borneo die Rede ist und u. A. gesagt ist, am Montag werde zu Berlin eine Versammlung stattfinden, in welcher da- Erscheinen der Herren v. Bleichröder, v. Hansemann und anderer Finanzmänner erwartet wird und in welcher über die Frage berathen werden soll, ob das noch nicht aufgegebene Samoa-Unternehmen nicht mit der Colonisirung von Borneo zusammen inS Auge gefaßt werden könnte. Die „N. A. Z." erklärt die Nachricht für unbegründet. Eine Mittheilung der „Weser-Zeitung", daß „für alle Eventualitäten wahrscheinlich „Hertha" und „Leipzig" sich zugleich nach den chinesi schen Gewässern begeben sollen", wird von der „Kieler Zeitung" angezweifelt. Die „Hertha" wird, so schreibt da- Blatt, einer so gründlichen Reparatur unterzogen, daß dieselbe erst nach Mo naten beendet sein kann. Auch „Leipzig" befindet sich in der Reparatur und wird auch kaum vor Ablauf eines MonatS in See gehen können. Läge eS im Plane, schnell ein Schiss nach Ostasien zu senden, so würde man sicher die Corvette „Blücher" nehmen, die, gerade für das asiatische Fahrwasser gebaut, jeden Augenblick in See gehen kann. ES ist aller Grund zu der Annahme vorhanden, daß der „Plan" einer Verstärkung unserer Seemacht in den chinesischen Gewässern nur in der Phan tasie de« Corrrspondenten der „Weser-Zeitung" existirt. » * * Die letzten Nachrichten auö London tragen den Charakter deS Sensationellen an sich. Ein Telegramm meldet uns, daß „sicherem Vernehmen nach" in diesen Tagen die iventische Aufforderung der Mächte zur Regelung der armenischen, monte- negrinffchcn und griechischen Frage der Pforte zu gehen werde. Der Ende der Woche in Kon stantinopel eintreffende außerordentliche Bot schafter, Goschen» wird in nachdrücklichster Weise hierfür eintreten. Von der Antwort, welche die Pforte auf die gemeinschaftliche Forderung der Mächte ertheilt, durste e- abhängen, ob eine Nachconferenz in Berlin ftattfinden wird, die sich mit der griechischen Frage zu beschäf tigen haben wird. Für die im Princip von den Mächten bereits acceptirte Nachconferenz ist bisher die erste Hälfte deS Zuli in Aussicht genommen; an den bezüglichen aus Grund de- Art. 24 deS Berliner Vertrages stattfindenden Verhandlungen würde die Pforte nicht theilnehmen. Auch über Pari- wird gemeldet: „Sämmtliche Mächte haben den Zusammentritt einer Conferenz in Berlin acceptirt behufs Lösung der in Folge de- Berliner Vertrage- noch schwebenden Fragen. Die Conferenz wird durch die in Berlin accredi- tirten Vertreter der Mächte unter Vorsitz de- Fürsten Hohenlohe gebildet." Der Telegraph berichtet sehr ausführlich über die Verhandlungen deS englischen Parlament». Zm Großen und Ganzen machte die Opposition deS Oberbause- den Vertretern de- CabmetS die Abwehr ihrer Angriffe nicht gar zu schwer; von beiden Seiten befleißigte man sich eine- ruhigen, leidenschaftlosen Tones, und die DiScussion schloß, ohne daß eine weitere Folge daran geknüpft worden wäre. Auch in der Unterhau-debatte spielte der Gladstone'sche Brief seine Rolle. Mr. Glad- stone selbst nahm da- Wort behufs Erklärung der von ihm gebrauchten Ausdrücke und bemerkte noch, daß Graf Karolyi nicht den Wunsch nach Ver öffentlichung seines eigenen Briefe- kundgegeben habe. Die Unter-StaalSsecretaire deS Auswärtigen Amte« und der Colonien ertheilten Aufschlüsse in Betreff einiger taaeSpolitischer Fragen, auS denen die Welt jedoch Nicht- erfährt, wa- dem bereit» Bekannten etwa- Neues binzufügen würde. Nach telegraphischen Mittheilungen auS St. Pe tersburg hat sich Stadthauptmann Surow in einem vom 20. c. datirten Tagesbefehl von den Beamten seines Ressort- verabschiedet. — Zm Processe wider Michailoss, Weimar und Gen. fand am Freitag die Beweisaufnahme über die den Ankauf eines Revolver» durch vr. Weimar und die Besorgung von Gift durch denselben be- l>essenden Anklaaepuncte statt. Die in gerichtlicher Verwahrung befindliche Droschke und oas Pferd, auf welchem nach der Anklage der Mörder Mesenzeff'S entfloh, wurden als Beweisstücke den Zeugen vor Augen gestellt. Aus ÄaLt uu- Lau-. * Leipzig, 23. Mai. DaS fünfundzwan- zigjährigeZubilä um der Maschinenfabrik und Eisengießerei von Karl Krause mLeip« »ig und Crottendorf, welches am gestrigen Tage begangen wurde, gestaltete sich zu einer erhebenden Feierlichkeit. Schon früh brachte der unter dem Personal des Etablissements bestehende „Krause'sche Gesangverein" dem Jubilar in der Wohnung (Jnselstraße) ein Ständchen. Zn den ersten Vor mittagsstunden erschien dann eine Deputation de- technischen, deS Bureau- und des Arbeiter-Perso nals, deren Führer, Herr Bureauchef B. Holder, eine treffliche Ansprache an den Jubilar richtete. Die Deputation nahm darnach Herrn Krause in ihre Mitte und führte ihn nach der Fabrik in Crottendorf, die festlich geschmückt war. Hier fand nun der eigentliche FestactuS statt, den der obengenannte Gesang-Verein «öffnete. Der erste technische Stellvertreter im Etablissement, Herr Gustav Ho es er, hielt darnach vor dem ver sammelten Personal eine wirkungsvolle Ansprache, in welcher der Redner auf da« Entstehen und stete Fortschreiten de« Etablissements und vor Allem aus daS gute Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitern hinwieS, dabei auch betonte, daß seither alle socialistischen Tendenzen serngehalten worden seien, und daß Die» auch in Zukunst so gehalten werden würde. E« wurde vanach von einem der Arbeiter im Namen des G-sammtpersonal» dem Jubilar eine prächtige Votivtafel überreicht, welche nach den Ent würfen de- Vorstände- de- technischen »ud Lo»- ftructionS« Bureau, Herrn Otto Enga», von de» Herren Scheele und Krauße auSgkfiibrt wor den war und u. A. da< Bild der ersten Anfä»ge de- Jubilars in seiner kleinen bescheidenen Werk stätte, sodann die Fabrik in der Jnselstraße »ud zuletzt die stattliche Anlage in Crottendorf zeigt. Der sichtlich gerührte Jubilar nahm sodann noch zahlreiche Glückwünsche von verufSgenoffen, von Freunden und Bekannten entgegen und vereinigte später in den Nachmittagsstunden da« Gesammt- personal seine- Geschäft- — auch die Frauen der Arbeiter nicht ausgeschlossen — zu einer materiell sehr splendid und gut ausgestatteten Festtafel in den „Drei Mohren" zu Anger, welche durch ge haltvolle Toaste der Herren Stadtrath Krause, Kaufleute Wapler, Jul Haeckel, BiayoSck und de- Zubilar« selbst angenehm gewürzt wurde. Ein darauf folgender Ball hielt die Feftthrilnehmer noch lange beisammen.
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