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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.01.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070131022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907013102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907013102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-31
- Monat1907-01
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Kiirgrr, Arlicilcr, Kaiimi-Drutsihk! In nnserem Wahlkreis steht rin Sozialdemokrat gegen einen nationalen Kandidaten in Stichwahl! Don ^'latdkliivtlaleii inird „nt unerhörler Verhetzung gekä »pst. trügen über Linen werden verbreitet gegen Kaiser und strich, gegen unser Heer, gegen die Tapferkeit unserer Soldaten, gegen die Kolonien. - »5 Feinde kann inan lernen. Am Tage nach der NeichStagSanflösimg beschwor der französische Sozialipeniuhrer Jaurös seine Landsleute, alle Wünsche im Busen zu verbergen, keine Hvssmmgen laut werden ru lagen, damit pi der deutsche Patriotismus nicht gereizt und das Spiel unserer Noten und Schwarzen nicht veldorben werde! Offen rückte dagegen die englische Presse mit der Sprache heraus. Sie lobte die schwarz-rote Mehrheit vom 13. Dezember über den grünen Klee und wünschte den Sozialdemokraten alles Gute im Wahlkampf. Der praktische John Bull weih immer ganz genau, was ihm zum grünten Vorteil gereicht, nämlich', ein von der revolutionären Phiase benebelter, zersrörungSwütiger und in den Sumpf des unsinnigen ZukunslSslaaleS hinein- taumelnder deutscher Michel. Wer diese unseren alten Feinden im Auslände wohlgefällige 2 chlasm ii h e nicht sein will, der stehe aus und wähle den nationalen Kandidaten — und wer noch nie gewählt hat, muß diesmal heran. Was die Sozialdemokraten der gegenwärtigen Staatsordnung vorwrrfen, ist meistens Wahlschwindel. So zum Beispiel, wenn sie behaupten, von dem zunehmenden Reichtum Deutschlands hätten nur die Kapitalisten etwas gehabt: Seit dem Jahre 1875 ist die Zahl der Sparkassenbücher um 400 Prozent gewachsen, die Silnimc der Einlagen gar »in 1000 Prozent. Und wer benützt die Sparkassen: Der kleine Mann! Und nicht der KapilaUn! Und während sich die Sparkassen vermehrt haben, sind die Psandleihanstalten znrückgegangen — trotz allen Wachstums der Bevölkerung. So sind in Berlin im Jahre 1802 die Psandleihanstalten in 210 000 Fällen in Anspruch genommen worden, 1005 aber nur in 152 000 Fallen. Ebenso maßlos übertrieben ist daS meiste, was die Sozialdcnioktalen den Arbeitgebern vorwcrfen, die alle mitsamt, kleme und große, bloß Jlritzbeuter und Erpresser sein sollen: Wehe aber, wenn einmal ein Sozialdemokrat Arbeitgeber wird! Wie hat der „Vorwärts" seine Arbeiter behandelt? Diel schlechter als die meisten bürgerlichen Betriebe! Und der Vorsitzende der Preßkommission der Parteidruckercie», ein Mitglied des MaunrvclbandeS, meinte, man könne den Buchdruckern die Löhne nicht erhöhen, sonst weiden die Druckschriften für die Maurer zu teuer, worauf die Buchdrucker meinten, da könne man ja auch sagen, man müsse den Maurern einmal „auf den Kopf spucken" damit durch ihre höheren Löhne die Mieten nicht zu teuer würden. Derselbe Vorsitzende sagte, er könne nicht ver stehen, daß in Paitcigeschästcn die älter und unbrauchbarer werdenden Leute auch noch Zulage verlangen. DaS ist die Arbkilersreundlichteit dergleichen Leute, wenn sie Arbeitgeber werden! Und wie mit den Löhnen, so steht eS in der Praxis mit der Freiheit: die sechs VorwärtSredakteure hat man an die Lust gesetzt, weil sie ihre Ueberzcngung sagten; für die streckenden Leipziger Krai'kenkassenärzte, die weniger bekamen für einen Gang als ein Dlenstmann, hat man in ganz Deutschland nach Streikbrechern gesucht: das taten die gleichen Leute, welche, wenn sie selber streiken, die Streikbrecher in Grund und Boden verdammen Alles nur Hetze. Was sind aber die wahren Leistungen der Sozialdemokratie? Was dt ult die Sozialdemokratie über die Bauern? Wenn cs nach Bebel ginge, würden die Bauern überhaupt vom Erdboden verschwinden: er nennt sie „die dümmste und bornierteste Kaste" von der Welt. Was denkt die Sozialdemokratie vom Mittelstand? Daß er verschwinden soll, je eher, je besser! Engels, der sozialdemokratische Parteigelehrte, sagt: Es ist ein gutes Werk, die kleinen Handwerker und Kauflente zu vernichten! Der brshcrige NcichStagsabgeordncte Bock-Gotha hat gesagt: Uns kann der Untergang deS sogenannten Mittelstandes gleichgültig sein — wir können ihn nicht früh genug hcrbeiwünschen. Was denkt die Sozialdemokratie über die Religion? Bebel: die Sozialdemokratie erstrebt die Gottlosigkeit! Liebknecht: In der Zeit, wo die Sozialdemokratie herrschen wird, wird die Kirche ein Märchen der Vergangenheit sein! N. s. w. DaS genügt! ^ ^ ^ Und wie steht es mit den A r b e i t e r n!! Die Sozialdemokratie erkühnt sich, sich als einzige wahre Interessenvertretung der Arbeiter aufzuspielcn. Eine schöne Vertretung! An keinem einzigen der Gesetze, die zum Wohle der Arbeiter bestimmt waren, hat die Sozialdemokratie milgcarbeitet: Die Sozialdemokratie stimmte 1883 gegen die Krankenversicherung, 1884 gegen die Unfallversicherung, 1880 gegen die JnvalidilätS- und Alters versicherung, >800 gegen das Gesetz, belr. Einführung der Gewerbegerickite. 1801 gegen daS Arbeitersckmtzgcsctz, 1801 gegen die erste Börsciistrner-Vorlage, 1803 gegen die zweite Börscnstener-Vvrlage, 1805 gegen das Gesetz zur
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