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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188007142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-14
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1880
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Erschein tigltch früh 6»/. Uhr. NGoctto« «ü L»»rdvt»» JvhaimiSgafle SS. >»nchß »>r, »kr U«öacN»«r vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—« Uhr. Mr Me NMkgad« eM«eja»v»rr «»m»> icrt-tr »acht ftch die Redacttou »Ich« »krvtatltch. »er für dte »öchst- Nummer hestimmtrn an Wochenta-n, hi« Nachmittags, aa Sonu- zen früh bis'/.»Uhr. I» tze» «walk» flir Z»s.-1t»»oh»e: Ott» klemm. UniversttätSstr. 22. LoiS Stiche, Katharmarstr. 18.P. «nr »iS '/L Uhr. Orzan für Politik, Lvcalgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16.150. Ld-,«»e«l>»rrii viertelj.4'/,M, incl. Bringerloh« S Mt. vnrch die Post bezogen S Mk. Jede einzelne Nummer LS Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen »hne Postbefürderung S« Ml. mit Postbefürderung 48 Mk. Inserate ügesp. Petitzeil« 20 Pf. Größer« Schriften laut unsere« PreiSvrrzeichniß. —Tabellarischer Sag nach höherem Tarif. UerUnoe, ,,t«r de» »r»«a»«strhtz di« Spaltzeile 40 Pf. Inserat« find stets au d. «weöüto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»«i»tUL»>mt« oder durch Postvorschuß. L2l. Mittwoch dm 14. Juli 1880. 74. JghMNg. Bekanntmachung, dte staatliche Einkonnraensteaer betreffend. In Gemäßheit de- Finanzgesetzes vom 8. März diese- Jahre» und der Au-führung-verorönung dazu von demselben Lage ist der zweite Termin der diesjährigen Slaatseinkommenstcuer ^ ^ .. Pen Id. Jult diese- Jahre in eine« DrttttheUe »es «esammthetrageS fällig. Die hierorts Steuerpflichtigen werden daher aufgefordert, ihre Steuerbeträge ungesäumt und spätestens »tnneu »ret Wochen von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Steuereinnahme, Brühl 81, 8. Stock, bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen eintretenden gesetzlichen Maßnahmen abzufübren. Leipzig, den v. Juli 1860. Der «nt» »er Sta»t Leipzig vr Georgi. K»ch. Bekanntmachung. Die Mitglieder des Rathes und des Stadtverordneten-Eollegiums werden zu einer Freitag, den 1«. p «. »dends «»,. «hr 1« Saale Per l. »ürgerfchnke abzubaltenden gemeinschaftlichen öffentlichen Sitzung eingeladen. Zweck der Sitzung ist Beschlußfassung über die Unterbringung eine- neuen, vom 1. April 1881 an nach Leipzig zu verlegenden Infanterie-Regiment-. Leipzig, den 18. Juli 1880. Der »ath »er Stadt Leipzig vr. Georgi. Mefserschmidt. Bekanntmachung. Die Entschädigung für die in der Zeit vom 31. Maffl. Juni bis 13. Juni d. I. au »er «rtmmat- sehe» Straste, am «ewand-, «oldha»»- un» kupsergSfzchen, Markt, an »er Magazingaffe, am Reu- markt, «tkolatkirchhof. an »er «ikolaiftratze, am Petersktrchhof, au »er «ttterstratze, am Schuh- «achergiitzchen un» an »er UnttzerfitätSstrage allhier einquartiert gewesenen Unteroffietere un» Manu- schasten vom königlich sächsischen 8 Jnsanterte-Negtment „Prinz Johann Georg" Nr. Ist? kann in den nächsten 8 Tagen bei unserm Quartieramte, Katharinenstraße Nr. 39, I. Etage, Alte Rathswaage, erhoben werden. Der den Quartierzettel Borweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 10. Juli 1660. Der «ath »er Stadt Leipzig vr. Georgi. Lamprecht. Bekanntmachung, die katholische Kirchen- und Echulanlage betreffend. Zur Deckung de- Bedarf- für die römisch-katholischen Kuchen und Schulen der Erblande ist für da- laufende Jahr eine Parochialantage nach Maßgabe der Verordnung vom 4. April 1879 in Höhe von LS Pfennigen von jeder Mark des normalmäßigen Einkommensteuersatzes als katholische Kirchen anlage und »st - von jeder Mark de- normalmäßigen EinkommensteuersayeS alS katholische Echulnnlnge «« 1». Juli dieses Jahres zu erheben. Die hierzu beitragspflichtigen katholischen Glaubensgenossen werden andurch aufgefordert, ihre Zahlung-« Pflicht »innen »ret Wochen, von dem Termine ab gerechnet, bei unserer Stadt-Steuereinnahme, Brühl 5l, zu erfüllen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegen die Restanten daS vorgeschriebene Mahn- und LxeculionSverfahren einzuleiten ist. Leipzig, den S. Juli 1880. Ter «ath »er Stadt Leipzig. De. Georgi. Koch. Bekanntmachung. Die Entschädigung für die in der Zeit vom L8./87. April bis 8. Mai d. I. an der Auen-, Färßer«, Frankfurter-, Gustav-Adolph-, Jacob-, Leibntzstrahraize, «auftädter Steinweg un» «aldstratze allhier einquartiert gewesenen Unterosstctere und Mannschaften vom königlich sächsische« 8. Jnsauterte- «egiment ..Prinz Johann Georg" Nr. Ist? kann in den nächsten 8 Tagen bei unserem Quartieramte, Katharinenstraße Nr. 89, I. Etage, Alle Rathiwaage, erhoben werten. Der den Quartierzettel Vorweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am io. Juli 1880. Der «arh »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lamprecht. Bekanntmachung, die Beitrage zur Handels- und Gewerbekaneneer betreffend. Mit dem am IS. Juli dieses Jahres fälliaen zweiten Termin der staatlichen Einkommensteuer ist ergangener Verordnung deS Königlichen Finanz ministeriums vom 10. vorigen Monats zu Folge behufs Deckung des Aufwandes der hiesigen Handels- und Gewerbekammer von den behelligten Handels- und Gewerbetreibenden ein Steuerzuschlag von »ret Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes, welcher nach »er tm Einkommensteuergesetze enthaltene» Scala auf das in Spalte a des Einkommensteuer-Katasters eingestellte Etnk»«men »er vettragspsttchtlgen entfällt, zu erheben. Diese Bekanntmachung gilt als legale Benachrichtigung der Beitragspflichtigen. Den betheiligtrn Steuerpflichtigen wird der entfallende Zuschlagsbetrag bei Abführung der Einkommen steuer an Einnaymestelle bekannt gegeben werden, -S ist ihnen jedoch auch unbenommen, sich die Höge des von ihnen zu »nveichtenden Zuschlag- von heute ab aa Emaah,nestelte bekannt machen zu lassen. Dieser Zuschlag ist Pinne« »ret Wochen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Steuer« einnahme, bei Vermeidung der sonst eintretenden gesetzlichen Maßnahmen, abzusühren. Leipzig, den S. Juli 1880. Der «ath »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung. Die Eutrttzscher Stratze wird des dort in der Ausführung begriffenen Schleußenbaues wegen auf der Strecke zwischen dem Gohliser Wege und dem in der Nähe des EhausseehauseS von der Eutritzscher Straße nach dem Gohliser Wege führenden EommunicationSwege vom 14. diese- Monat- ab bi- zur Fertigstellung deS Baues für schwere» Fuhrwerk gesperrt. Letzteres wird hiermit auf den gedachten Eommunicatwnsweg gewiesen. Leipzig am 13. Juli 1880. Der «ath »er Stadt Leipzig. Vr. Georgi. vr. Wangemann. Submission der Kohlenfuhren von den Bahnhöfen bis in die Gasanstalt. Die in der Zeit vom 1. September 1880 bis einschließlich 31. August 1881 erforderlichen Kohlenfuhren und zwar ca. 835,000 Eentner von dem Kohlenbahnhofe der königlich sächsischen Baierischen Bahn und ca. 470,000 Eentner von dem Thüringer Bahnhofe bis in die Gasanstalt sollen im Ganzen oder gelheilt an den Mindestfordernden, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Submittenten und jeder sonstigen Ent schließung, vergeben werden. Die Bedingungen sind im Bureau der Gasanstalt einzusehen und die Offerten längstens »iS zu« SS. Juki e. AdendS S Uhr versiegelt und unter der Aufschrift: „Offerte für Kohlenfuhren der Gasanstalt" auf der Nuntiatur der Rathsstube abzugeben. Leipzig, den 18. Juli 1880. Des Nath» per Sta»t Leipzig Deputation zur Gasanstalt. Bekanntmachung. Wegen Vornahme dringlicher Wasserbauten wird der Elstermühlgraben hier von der Lessingstraße ab vom 81. dsS. Mls. an auf ungefähr 8 Tage abgeschlagen. Indem wir die- zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir die Adjacenten hierdurch auf, innerhalb dieser Zeit die etwa erforderlichen, ihnen obliegenden Bauten und Reparaturen an Ufern, Brücken u. s. w. ausführen zu lassen. Leipzig, den 13. Juli 1880. Der «alt, der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Wangemann. Amnestie in Frankreich. Die französischen Republikaner schwelgen in Wonne, die Gambettistische StaatSraison hat ge siegt. die Amnestie ist erlassen! Da« vielgenannte Gesetz ist mit einer Schnelligkeit, als handle e« sich um die Herstellung einer Fabrikarbeit, durch Kammer und Senat gepreßt und unmittelbar nach seiner Berathung vom Präsidenten vollzogen wor den. Durch die soeben erfolgte Publleation des AmuestiedecretS wird, mit ganz vereinzelten Aus nahmen, dem unheimlichen Schwarm der verur- theilten Communard« die Straflosigkeit und freie Rückkehr eröffnet. In Frankreich herrscht über dies Ereigniß be greiflicherweise eine sehr lebhafte Aufregung; hat s,ch doch auch seit langer Zeit kein Vorgang ruge- tragen, der von entscheidenderem Einfluß auf die fernere Gestaltung und Entwickelung der öffent lichen Dinge in unserem Nachbarlande werden muß. Die Radikalen grollen einigermaßen Uber da- Deere t, weil eS von der vollständigen Amnestie immer noch einzelne Ausnahmen festsetzt. Inner lich aber haben sie alle Ursache zu jauchzender Freude; denn ein eklatanterer Sieg deS Radikalis mus hätte nicht errungen werden können. Die Republik hat »n einer der wichtigsten Principien- fragen die Forderungen der Demagogie anerkannt nud erfüllt und sich damit, wie man fürchten muß, auf die bekannte schiefe Ebene begeben, auf der kein Stillhalten mehr, sondern nur ein weitere- Hinabgleiten möglich ist. Wir fürchten, mit der Heimkehr der verbannten Mordbrenner bereitet sich eine Wendung vor, die für die politische Zukunft Frankreich« von sehr kritischer Bedeutung werden könnte. Wer die Ent wickelung der Dinge jenseits der Vogesen in den letzte» Jahren verfolgt hat, dem kann daS schritt weise unaufhaltsame vordrängen eine- direct so- cialistischen oder hart an den Sociali-muS strei fenden RadicaliSmn« nicht entgangen sein; in dem Amnestiedecret liegt die öffentliche Anerkennung von der fortschreitenden Macht dieser Bewegung vor, »nd da- letzte Zugeständniß wird die- Decrel schwerlich gewesen fern. Für un- in Deutschland haben alle Vorgänge in Frankreich und namentlich auch die in dem radikale Bewe- edeutuna. DaS wer- esürchten haben, daß, wie in den Zeiten der großen französischen Revolution, au- den anarchischen Unterströmungen sich eine mächtige kriegerische Aktion nach außen entwickelt. Dazu ist der deutsche Grenzwall zu fest und stark geworden I Die Bewegung wird sich, wenn ihr kein Einhalt geschieht, vielmehr im In nern entladen, in heftigen Parteikämpfen, und in ihren letzten Consequenzen im Bürgerkrieg sich offenbaren. Allein die Rückwirkung deS Fort- schreiten« einer socialistisch-radicaten Bewegung in Frankreich könnte sich auch in Deutschland fühlbar machen. Man weiß za, wie mächtig das Beispiel der Commune, zu erner Zeit, da die Hochfluth nationaler Begeisterung doch gegen solche Anwand lungen hätte wappnen sollen, auf dre revolutionä ren Bestrebungen auch deS deutschen Sociali-muS einwirkte, wie dieser bemüht war, bei seinen An hängern, den Bebel, Most und Hasselmann, Be wunderung und Nacheiferung jener wüsten und blutigen Ereignisse hervorzurufen. ES ist ein außerordenttrch merkwürdiger Gegen satz: in Frankreich da- Amnestiedecret al- Prei- für eine täglich zügelloser werdend« anarchimsch- revolution re Bewegung; in Deutschland ein Aus nahmegesetz, welches jede laute Kundgebung der entsprechenden Gesinnungen aufs strengste meder- hält. Man wird vielleicht bald interessante Ver gleiche darüber austellen können, welche- System da- bessere ist: da- freie Waltenlassen dieser Agi tation, der Versuch, diejrlbe durch Eoncessionen einigermaßen zu gewinnen und zu versöhnen, sie durch Entgegenkommen zum Wohlverhatten zu be wegen, oder da» andere System, Staat und Ge sellschaft zum Kampf gegen die Bestrebungen de- revolutionarren Umstürze» aufzubieteu und zu bewaffnen. Wrr glauben, daß die Gegner de- Socialisten- gesetzt- keinen Anlaß haben »erden, an- den Vor gängen in Frankreich »ud dem Verhalten der dortigen staatlichen Faktoren neue Argumente für ihre Behauptung zu schöpfe», daß derartige Be- wegungen, wenn mau sie nur frei gewähren läßt, ohne weiteren Schaden an ihrer eigenen Unver nunft zu Grunde gehen. Allerdings pflegen sie schließlich an ihrer eigenen Sinnlosigkeit und der wieder kehren den besseren Einsicht unterzugehen, aber häufig erst dann, wenn sie ihre zerstörende Kraft in furchtbaren Explosionen kundgegeben haben. Die Pariser Commune lebt doch noch in zu frischer und entsetzlicher Erinnerung, al» daß »an ohne Besorgniß sehen könnte, wie ihre mit Schmach be deckten Helden massenhaft in da- schöne Frankreich einziehen und mit offener Verherrlichung empfan gen werden, und wie die staatserhaltenden Faktoren m der Nachgiebigkeit gegen eine immer mehr an- schwellenbe Umsturzbewegung daS Mittel sehen, ihre Impotenz gegen dieselbe zu verhüllen. Die loyale Mehrheit de- deutschen Volke- aber wird gut thun, die Folgen de- Amnestiegesetzes mit ArguSaugen zu bewachen. Politische illebersicht. Leipzig, 13. Juli. Die griechisch-türkische Verwickelung ist in hohem Grade kritisch geworden. Ein Telegramm au- Athen berichtet unS, daß die Vertreter Englands und Frankreichs dem Ministerpräsidenten TrikupiS mittheilten, daß gegenwärtig, also noch vor der Ueberreichung der Collectivnote, vertrauliche Verhandlungen der Mächte mit der Pforte statt finden, um dieselbe zur Annahme der Conferenz- beschlüsse zu bestimmen, und ersuchten demzufolge TrikupiS. die Mobilisirung der Reserve einige Tage aufzuschieben, um der Pforte keinen Vorwand zur Ablehnung zu liefern. TrikupiS erklärte, diesem Verlangen entsprechen zu wollen, ohne jedoch die Vorbereitungen zur Mobilisirung zu suspenbiren. UebrigenS wird vurc» den erwähnten Bericht der technischen Commission der Berliner Con- ferenz ojficiell bestätigt, »aß Rußland der letzteren ein Amendement zu dem fran zösischen Vorschlag der griechisch-linkischen Grenze vorgelegt hat, welche- «uf der epirotischen Seite eine stark nach Norden auSbiegende Trace zur Annahme empfiehlt. Diese ausnehmend warme Verwendung im griechischen Interesse mußte im Gegensatz zu dem russischen Verhalten i« Jahre 1878 doppelt auffällig fein. Im Frieden von San Stefano, al- e» in der Lage war, die Psorte so weit zu zwingen, al- nicht der positive Wider spruch der übrigen Mächte drohte, hat da- russische Cabinet e» Unterlasten, irgend ein Zugeständmß zu Gunsten Griechenland» zu erwirken, da mals offeubar zur Strafe dafür, daß Griechen- anv in der Krise de» Kriege- von 1877 ich durch England hatte abhalten lassen, seiner eit- die Piorte anzugreifen. Gegenüber dem n der 13. Eongreßsitzung gestellten französisch, italienischen Anträge gab Fürst Gortschakoff eine unbestimmte Erklärung ab, die sich anscheinend auf Seiten der abschwächenden Auslassungen Lord BeaconSfield'S hielt, während Graf Schuwaloff eine von dem letzteren gemachte Andeutung, daß den Hellenen die Aufgabe zufalle, auf der Balkan halbinsel dem slavischen Element da- Gleichgewicht zu halten, nicht ohne eine von sittlicher Entrüstung getragene Verwahrung bingehen ließ. Hat als» Rußland vor zwei Jahren die Gelegenheit, aus kürzestem Wege den griechischen Ansprüchen gerecht zu werden, augenscheinlich mit gutem Be dacht nicht benutzt, so ist seine heutige Dienstbe flissenheit in der Sache, die so west gmg, daß zu letzt der russische Bevollmächtigte in der Commis sion sich dem einmülhigen Votum der anderen Mächte gegenüber der Abstimmung enthielt, nur zu sehr geeignet, den Verdacht rege zu machen, daß ihm heute die griechische Angelegenheit zum Hebel dienen soll, um die kaum beruhigten Zustände auf der Balkanhalbinsel wikder in Bewegung zu bringen, ja, daß e» damals auS keinem anderen Grunde die Sache in der Schwebe gelassen hat, als um dieselbe für eine ihm gelegenere Zeit in Bereitschaft zu halten. Uebrigen- ist auS dem Bericht auch ersichtlich, wie der Ausdruck de- französisch-italienischen Anträge- vom 5. Juli 1878, „daß diese Grenzberichtigung dem Thale (la ral 6e) des Satamyria- auf dem Abhang nach de in AegäischenMeere und demjenigen des kalama» auf der Seite de- Ionischen Meere folgen könnte , zu dem Zweifel Anlaß gegeben hat, ob damit der Thalweg der beiden Flüsse, oder deren Thalbecken, also bi- zu den nördlichen Wasserscheiden hin gemeint sei. Der rufsi che Grenzvorschlag berichte auf der letzteren laterstelluna. Die Commission bemerkt gaaege» « Nr. 34 ihre- Bericht-, da- 13. Protokoll de» Berliner CongresseS sei niemals in dem Sinne der vollständige» Abtretung der ganzen Becken au-ge- legt worden. Die Commission scheint vielmehr von der Absicht au-zugehen, daß die fragliche Un bestimmtheit von Seiten der Antragsteller keine unbeabsichtigte gewesen, indem sie ihrerseits de« „Geiste" de- 13. Protokoll- dadurch am nächsten zu kommen glanbt, daß sie auf der Seite de- ka- lama» den Thalwea aus der Seite de« SalamyrraS die nördliche Wasserscheide oe« Thaldrcken» als Grenzlinie nimmt. In den Meldungen über den Rücktritt deS Staat-secretair- Herzog zeigt sich beiden- jenige« Bcättern, welche von der einen oder an-
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