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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186701319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-31
- Monat1867-01
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1867
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hauptsächlich -nur mit der Anfertigung von Hofkleidern und Män teln beschäftigt. Er zählt, wie sein Advocat sagt, unter seinen Kunden „die Aristokratie von ganz Europa", und zwar ,-von der Prinzessin Dagmar an bis zur Herzogin von Perfigny" und tiefer herab. Der Advocat (eS ist OrLnämanebs äs veaulieu, in der Übersetzung wörtlich: „Groß-Aermel v. Schönort"; wahr scheinlich wählte ihn der Schneider seine- Namens halber) giebt Kenntniß von der Rechnung der Frau v. Perfigny; sie larttet: Herr A. Maugar, Hofkleider und Mäntel. Der Frau Herzogin von Perfigny geliefert: Januar 1866: Kleid von weißem, mit Gold besetztem Taffetas, mit weißem AtlaS und reichen Spitzenkragen und Aermeln verziert . Ballkleid von kastanienbraunem, mit Silber durchwirktem Tüll, garnirt mit blauen und silbernen Schmetterlingen und mit Tasfeta- unterlegt .... Domino a. kastanienbraunem TaffetaSrc. Schwarzseidenes Costume, mit Schmelz, Bändern u. s. w. verziert .... Februar - Fr. »00. März 1200. 350. 700. Der Advocat Grandmanche de Beaulieu findet, daß, bedenkt, welche theuren Kleider Herr Maugas liefere, die Rechnung der Frau Herzogin nur eine Bagatelle sei; auS den Büchern deS Herrn Schneidermeister- (er präsentirt dieselben den Richtern) könne man ersehen, daß daS HauS MaugaS Roben zu 3200, 3280, 3400, ja selbst 7000 Franken liefere, welche letztere Summe ein Kleid der Prinzessin Dagmar von Dänemark gekostet habe". Er findet eS daher „ganz unverschämt", daß man für die 3050 Franken, auf welche sich die Rechnung der Frau von Perfigny belaufe, nur 2500 Franken bezahlen wolle. Zugleich rheilte der Advocat den Briefwechsel mit, den der Schneidermeister Maugas mit der Herzogin geführt hat. Letzterer tritt darin sehr hochmüthig auf und sagt, „da die Herzogin elegante Sachen ver langt habe, sie auch nicht auf den PrerS sehen dürfe"; zugleich droht er mit einem Proceß. Der Advocat der Herzogin verlangt eine Expertise. Er findet eS ganz ungeheuerlich, daß ein Schnei dermeister einer der höchsten Damen deS Kaiserreich-, der Erbin eine- der größten Namen Frankreichs (Frau von Perfigny ist eine geb. Ney, Tochter de- Fürsten de la Moskowa) gegenüber so un gebührlich aufzutreten wage, weil diese sich weigere, ihn über Ge bühr zu bezahlen. In seinem Schreiben bemerkte der Schneider meister, „daß, da die Herzogin gesagt, man möge ihr daS Elegan teste anfertigen, was eS gäbe, und sie dabei den Preis nicht be stimmt habe, sie auch bezahlen müsse, was er (der Meisterschneider) verlange". Der Advocat der Herzogin sieht in diesem Passus die Absicht vorliegen, seine Clientin zu prellen, oder was dasselbe, ihr ganz nach Belieben den Arbeitslohn zu berechnen. WaS den Ton betrifft, welchen Herr Maugas in seinen Briefen angeschlagen, so macht der Advocat der Frau von Perfigny, und wohl mcht mit Unrecht, darauf aufmerksam, daß er sich dadurch bei seiner fürst lichen Kundschaft sehr schaden werde, und jedenfalls würde er wohl bester gethan haben, 550 Franken von feinem Gewinne ab- zulaffen, als die allgemeine Aufmerksamkeit in solcher Weife auf sein Thun und Treiben hinzulenken. Da- Civil-Tribunal ent sprach übrigen- dem Gesuche der Herzogin. ES ordnete an, daß eine Expertise stattsinde, und ernannte die Schneiderin LaferriLre zur Sachverständigen. „1.68 loups ns so mavgent xas entrs eux." Die Rechnung der Herzogin wird deshalb, wie man an nimmt, nicht sehr beschnitten werden. Dabei fällt mir ein, daß, als eines Tage- eine solche Expertin die Rechnung einer ihrer Colleginnen, di« sich auf nahe an 300 Franken belief, prüfen sollte, sie herausfand, daß man „nur fünf Franken zu viel" be rechnet hatte. Die Kosten der Expertise selbst betrugen allerding- zwanzig Franken. Verschiedenes. re. Leipzig, 30. Januar. Große Umwandlungen im Betriebe der Stadtpost und des Oberpostamts. Unsere Stadt wird binnen 14 Tagen einen vollständigen Umschwung im Betriebe der Stadtpost und deS königl. Oberpostamts vor ihren Augen sich vollbringen sehen, der, wenn erst einige Zeit verstrichen sein wird, um die neuen Einrichtungen den vielen neuangestelltcn bei denselben fungirenden Beamten und dem Publicum selbst ver traut zu machen, für unfern Verkehr von weittragender Bedeutung sein wird. Vom 15. Februar an erhalten, wie verlautet, die Filialpostexpeditionen insofern eine größere Selbstständigkeit, als sie von dem Tage an ohne fernere Vermittelung de- königl. Ober- postamtS unter einander direct correspondiren, sich die verschiedenen aufgegebenen Stadtpostbriefe rc. achtmal de- Tage- unmittelbar zu- sühren, als sie ferner sämmtlich vollständig zur Annahme von Geld sendungen und Packeten eingerichtet sein und die beiden BahnhofS- postexpeditionen Nr. 1 und Nr. 4 (am Leipzig-Dre-duer und am Bayerischen Bahnhof) zur directen unmittelbaren Abspedirung der bei denselben aufgegebenen Fahrpostsachen auf die betreffenden Bahnen Fr. 3050. „wenn man (wohl mit verkürzter Schlußzeit?) angewiesen sein werde». Wie in Dresden, so wird hier ein au- gegen zweihundert Fahrt« täglich bestehender großartiger Carriolpostverkehr der einzeln« Expeditionen und de- Oberpostamts inS Leben treten, so daß von einer.einzigen Expedition täglich zwischen fünfzig und sechzig solcher Postwagen expedirt werden müssen. Wie in Dresden wirv man von nun an mit Leichtigkeit mehrere Male de- Tage- von einem Ende der Stadt bis ans andere Ende mit seinen Geschäfts freunden correspondiren und die acht Austragungen der Briefe in allen Expeditivnen vollkommen au-nutzen können. — Ehe freilich diese segensreiche, lange ersehnte und wahrlich mühselig genug vor bereitete Neuerung vollständig in den rechten Gang kommen wird, wird e- eine Weile dauern und das Publicum, wie in Dresden, anfangs Nachsicht üben müssen, wenn vielleicht die vielen Hundert Räder deS neuen postalischen Uhrwerk- nicht gleich correct und sicher arbeiten sollten. Eine kurze Zeit Geduld, und der Seg« der neuen Einrichtungen wird sich m der überraschendsten Weise offenbaren. DaS königl. Oberpostamt behält natürlich alle seine bisherigen Expeditionen auch noch bei, nur daß dieselben wohl hinfüro geringer» Umfang annehmen. Der größte Verkehr wird mit Recht bei der BahnhofSpoftexpedition Nr. 1 (am Leipzig-Dre-d- ner Bahnhofe) erwartet, dieselbe hat daher in neuester Zeit die größtmöglichste Erweiterung erfahren. ES wird hoffentlich noch ein kleiner Vorbau daselbst angebracht werden, der den darin herr schenden starken Zug zu beseitigen geeignet wäre. Vorstand dieser wichtigen Expedition ist der durch seine Umsicht und eiserne Energie bekannte Oberpostsecretair König geworden. Herr Postmeister Lenk ist Vorstand der Expedition am bayerischen Bahnhofe. Von ihm kann man sich wohl daS Gleiche versehen. vs. Leipzig, 30. Januar. fK. Verordnung, die Postsen dungen der im Königreiche Sachsen stehenden k. preußischen Truppen betreffend, j Das Amtsblatt der k. sächsischen Post anstalten macht einen Nachtrag zu dem Vertrag vom 30. October über die Taxirung und sonstige Behandlung der Postsendungen „der gegenwärtig im Königreiche Sachsen stehenden k. preußischen Truppen" bekannt, wonach alle QuittungS- und Bestellgebühr« für ab geh ölte Sendungen aller Art der Commandostellen, Officiere, Mrlitairbeamten und Mannschaften in Wegfall kommen; ferner den Militairs die Aufgabsfcheine, beziehentlich Postanwei- sungScouvertS für abgehende Sachen gebührenfrei gewährt wer den sollen (es werden sog. ex vlüeio - Scheine beziehentlich Baar- einzahlungScouvertS auSgefertigt und abgegeben). Die Sendungen der Militairs müssen auf dem Adreßcouvert besonder- als solche ausgezeichnet sein. — Die Portoermäßigung für Packet« ohne Werthdeclaration bis zum Gewichte von 6 Pfund excl. wird er höht, indem solche für Packete von 6 Pfund incl. zugestchert wird. rv. Leipzig, 30. Januar. (Juristische Gedächtniß- feier.) Domherr Hofrath vr. jur. Hänel, der derzeitige Decan unserer Juristenfacultät, hat ein interessantes akademisches Ein ladungsprogramm veröffentlicht, welches sich auf die Gedächtniß- feier deS weiland fürstlich schwarzburg - rudolstädtifchen Hofraths Chn. F. Kees bezieht. Kees vermachte 1837 unserer Hochschule testamentarisch ein Capital von 15000 Thlrn., dessen Zinsen je weilig vier bis fünf Doctoren, Docenten oder außerordentlichen Professoren der Rechte auf je 6 Jahre zu Gute kommen sollen. Am Sterbetage deS Testators hat eine akademische Gedächtnißfcier ftattzufinden, bei welcher Einer oder der Andere der Stipendiaten eine Rede zu halten hat. Wir kommen seiner Zeit darauf zurück. DaS obenerwähnte Programm Hofrath Hänel'S ladet zu dieser Feier ein, indem eine Abhandlung über eine Stelle in Ciceros Brutus (XXVII, 106) vorausgeschickt wird. Domherr Hänel er wirbt sich das Verdienst, diese Stelle, welche sich auf «nen von Cicero nur ein einziges Mal gebrauchten und auch sonst nicht vorkommenden Ausdruck der Gerichtssprache bezieht, auf eine eigen- thümliche Weise zu erklären, beziehentlich die Lesart zu verbessern. Zu diesem Behufe hat er nicht bloS die betreffenden Handschriften verglichen oder vergleichen lassen, sondern auch die ersten Aus gaben- deS BrutuS zu Rathe gezogen, ja selbst die ersten Commen- tare der Reihe nach über diesen Punct befragt. Domherr Hänel glaubt die Lösung gefunden zu haben, indem er auf die antike Stenographie zurückging und fand, daß das stenographische Zeichen der alten Abschreiber ganz ähnlich sei einem andern, da- etwas ganz Verschiedenes bedeutete, aber vortrefflich hierher paßt. ES handelt sich um die yuL68tione8 perxetuae, die nun Hänel in das gäng und gäbe xublicae verwandelt, und gewiß mit gutem Grund. * Leipzig, 30. Januar. Zu den Puncten, welche wegen ungenügender Beleuchtung nicht gefahrlos zu begehen sind, gehört in erster Linie der Johannisplatz, wo an einem Puncte die Straße einerseits nach der Dresdner und Hospitalstraße sich scheidet und andererseits von der Linie Kirchgaffe-Querstraße durch schnitten wird. Der Verkehr ist hier so lebhaft, wie kaum an einem andern Puncte und baldige Abhülfe dringend zu wünschen. Eine einzige Flamme, an geeigneter Stelle zwischen der Ecke der Kirchgaffe und der Stadt Dresden angebracht, würde dm Nebel- stand heben. k'. —v. Leipzig, 30 Januar. Der Verein „Klapperkasten", der seine Mitglieder bisher durch stets neue und originelle Abende überrascht Interesse Publicun zufolge u noch nie 4. März dem huv Carneval Narren - zum Nar kalten, wirklichei Abenden wiegend, * L. über da der bayl diese W rückt wi sich jen, che- de zogenen * L spielhal die bel' so wen * i heilans statt, d schmack durch lerinn, votthe alle K meine Münc Frar empio der L' Elevi Aben ter, B-kl unter 3ug< Fein virtu berv> Con Mer men und Erf scher lieb heit wie sehr erfr Gr w
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