Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1867

- NWM Anzeiger. SmNlÄI d-S Wm,1. BqiMjcrichlS md d<« RW drr Stadt SeWg. M US. Dienstag dm 23. April. Bekanntmachung. 1867. Die Unterzeichnete ImmatrieulationS - Commission macht hierdurch bekannt, daß die akademischen Vorlesungen im bevorstehenden Sommer-Semester am 24 April L867 beginnen werden. Gedruckte Verzeichnisse der angeküudigteu Vorlesungen sind in der Canzlei de- UniversitätS-GerichtS und in der Universität--Buchhandlung, Querstraße Nr. 30, zu erlangen. Leipzig, den 12. April 1867. Die Immatrikulation-- Commifflo«. von Burgsdorff, vr. KahniS, vr. Nötiger, K. Reg. Bevollmächtigter. d. Z. Exrector. in Stellvertretung des Universität- - Richters. Bekanntmachung. In den Fleischhalle« der Seorgenhalle sollen Mittwoch den 24. dies. Mo», von Vormittag- LL Uhr an vier Marmortafeln, wovon Eine in 3 Theilen, nebst den zugehörigen Schränken unter den im Termine bekannt zu machen den Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Der Rath der Stadt Leipzig. lvi. Ce Leipzig, den 13. April 1867. vr. E. Stephai erutti. Bekanntmachung. Folgende zur Bestellung mit einem Futtergewächfe sich eignende Flächen: 1) link- der Plagtvitzer Straße 286 LUR. auSgcfüllteS und mit gutem Boden überfüllte- alte- Elfierflußbett, 2) recht- derselbe« 200 IHN. mit gutem Boden aufgefüllte frühere Wiese, 3) ebendafelbft zwischen dem Wege nach der Schwimmanstalt und dem neuen Kuhstrangwasser LOS OB. dergl., so wie ferner die frühtt als Feld benutzten 4) recht- am Eingänge der Waldsiraße gelegenen Bauplätze von ca. 263 OB. Flächeninhalt und 5) hinter den Grundstücken Waldßraße Skr. 43 — 46 nach der Funkenburg zu güegenen Bauplätze von ca. L Acker 34 OB. Flächeninhalt sollen auf da- laufende Jahr einzeln verpachtet werden und fordern wir Pachtlustige auf, bi- zum 26. d. M. ihre Pachtgebot« darauf an BathS Kelle anzubringen, woselbst auch über die Lage und sonst gewünschte Auskunft ertheilt werden wird. Leipzig, den 20. April 1867. De- Math- der Stadt Leipzig Oekouomie-Deputation. Bekanntmachung. Die für den 29. April, 3V. April und 1. Mai d. I. anberaumte Versteigerung verschiedener bei der Unterzeichneten Dorsch uß- bank verpfändeten Effecten wird nicht, wie in Nr. 103 dieses Blattes bekannt gemacht worden, im städtischen Lagerhofe, sondern im Leihhaufe Hierselbst abgehalten werden. Leipzig, den 20. April 1867. Die Dorfchußbank der Stadt Leipzig. Florentin Wehner, Bevollmächtigter. Sitzung der Stadtverordneten am nächsten Freitag den 26. April 1867 Abend- 6t,, Uhr. Tagesordnung: Wahl eine- VicevorsteherS de- Collegium. Wahl zweier Stadträthe. Die Leipziger Lank. Durch des Geh. Rath- Poppe Tod ist die Leipziger Bank ihres Hauptchefs, der thätigen Kraft, die diese- Institut leitete, verlustig gegangen. Die Bank verdankt ihm hauptsächlich ihre Begründung und die Blüthe, in welcher sie mehrere Jahrzehnte hindurch ehren voll dastand. Leider ist jedoch diese- Institut in den letzten Jahren von dieser Blüthe herabgesunken. Man klagte allgemein, daß die Bank in einer gewissen phlegmatischen Trägheit verharre, die Ge legenheiten, ihren Wirkungskreis zu erweitern und ihre Thätigkeit nach den Setten bin, die ihr gesetzlich eröffnet waren, zu ent falten. unbenutzt ließ, der Bequemlichkeit und den Wünschen de- Publikums nicht bereitwillig entgegen kam und keinerlei Anstren gungen machte, um der Concurreuz der anderen, nach und nach hier veuerrichteten Geldinstitute die Spitze zu bieten, und daß sie somit dem wahlberechtigten Interesse der Actionaire nicht in er wünschter Weise Rechnung trug. Wenn diese Umstände in dem derzeitigen niedrigen Eours der Actien und den verhältnißmäßig gegen sonst geringer» Geschäfte», die die Bank jetzt macht, ihre Bestätigung sind«« und demnach nicht abgeleugnet werden könne»: so tritt nunmehr an die Actionaire dre ernste Erwägung gebieterisch Hera», auf welche Weise diesem Institute wieder aufgeholfen, das selbe wieder zum Aufblühen gebracht werden könne. Ei« Haupt- hirderniß de- Aufblühen- und der Prosperität deS Institut- liegt jedenfalls in der Verfassung desselben, die in der frühen» Zeit, wo die Leipziger Bank da- einzige Institut dieser Art hier war und gewissermaßen das Monopol und den Zwava hatte, genügte, jetzt aber, wo so viele andere ähnliche hiesige Institut« mit ihr cvncurriren, sich in der Praxi- als unzweckmäßig erweist. Der hauptsächlichste Uebelstaud ist i» dieser Hinficht, daß, während andere ähnliche Geldinstitute von zwei Drrectore» geleitet werden, die Bank ein D rectorium von 7 Personen besitzt. Sie hat nämlich statutenmäßig (§ 75,78, -0) einen vorfitzenden, einen vollziehenden, und sechs sogenannte journierende Direktoren, welche letztere monatlich »ach einer bestimmten Reihenfolge in der Mitverwaltung und Leitung der laufenden Geschäfte abwechselu, und in neuester Zeit, in Folge eines Directorialbeschlusse», sogar »och einen Stellvertreter de- vollziehenden Direktor-, so daß demnach acht Personen die Directonal - Verwaltung des Instituts führen. Die natürliche» Folgen dieses zahlreichen Direktorium- sind zunächst Kostspieligkeit der Verwaltung und Schwerfälligkeit de- Geschäfübetriebs. Da- Direktorium kostet der Bank jährlich circa 10,000 und daß eine Verwaltung, in welche acht Personen Hineinzurede» haben, dem prompte» und expedite» Betrieb der Geschäfte hinderlich sei»