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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187009056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-09
- Tag1870-09-05
- Monat1870-09
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1870
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ger ids die »st sem ßig rnd di« «ich tN- d«n iren »ach -der der cken ion hn- »rit- ÄgS tigt tät! lttch >ro- !»l«N -ren Ich- rt. wir bei den urch Heer Netz ca. nach legie egen »hn- D«r Liu- .sich . di« tach- iedi- an ftmd viele nm, nilly lelen thrt. di« ein.) nge» d«m rken, i der welle man G 'S K wird einer i die lber r fi« sch« sch« >ri» ^ d« nae» r 0! Sa- zriss, auch Ä Das Ganz« «acht eher d«n Eindruck eines Lagers englischer Frei- willigen beim PreiSschußen, al- eine- ArmeecorpS, das so zu sagen vor dem Feind« steht. Die Behörden betrachten, wl« ich höre, dre Mobilgard« al- eine größere Gefahr für die Hauptstadt als die Preußen selbst, und wenn eS zum -lappen käme, so glaub« ich, daß die Wackern sich möglichst im Lorderlreffen und wenn es die imperialistischen Generale so einrichten können, an einem Orte befinden werden, von dem wenig« lebendig wieder- kehren. Wird die Hauptstadt belagert, so wird die Nationalgarde während der Zeit, daß die äußeren Fort- auS halten, den wenig gefährlichen Dienst auf der inneren Umwalluog haben, im offenen Felde wird st« indessen nicht kämpfen. Die Zahl der Linien- truppen in Pari- scheint täglich zuzunehmev, doch hält mau sie möglichst au- den Augen, da ihre Gegenwart da- Volk erbittert und die Klage wieder rege macht, die Regierung opfere den Interessen der Dynastie den Erfolg der Truppen im Felde. General Trochu trifft ernste Maßregeln gegen Vagabunden und Dirnen, aber damit wird Pari- noch kein haltbare- und wider- standfähigrS Lager, und wenn eS wirklich zu einer Belagerung kommt, so bin ich fest überzeugt, die Pariser werden sich nicht lieber unter den Trümmern ihrer Häuser begraben lassen, alS auSreißeu. Di« zum Kampfe aufgelegten Leute sind die Arbeiter der unteren Claffen. denen man Waffen vorenthält. Die Bürger- class« ist vielleicht da- selbststsüchtigst«, unpatriotischeste Volk in ganz Frankreich. AuS Straßburg melden neuere Nachrichten, daß das ehr würdige Münster daselbst nicht ganz au-gebrannt, sondern nur bedeutend beschädigt ist. Am 28. August brannte der Dachstuhl theilweise ab, wodurch da- Schiff der Kirche und die astronomische Uhr vielfach beschädigt wurden. Der k. preuß. Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten erläßt folgende Bekanntmachung an sämmtliche Handels vorstände: „Unter den von der französischen Regierung auS- gewieseuev, jetzt in da-Vaterland zurückkehrevden Deutschen befindet sich auch eme große Zahl von Arbeitern, di« in Frank reich bisher in den verschiedensten Industriezweigen beschäftigt gewesen sind. Ihrer Erwerbsquellen beraubt und meist ohne genügende Subsistenzmittel gehen diese Unglücklichen einer sorgen vollen Zukunft entgegen. Die deutschen Regierungen haben sich angelegen fein lassen, durch Bewilligung freien EisenbahntMlS- portS und von Reiseunterstützungen die Noth deS Augenblicks zu mindern, nachhaltigere Hülfe bleibt noch zu gewähren. ES kommt darauf an, den AuSgewiesenev wieder Gelegenheit zu lohnender Arb«it, zur Begründung einer neuenHeimathzu verschaffen; hierzu ist nur der Handels- und Gewerbestand in der Lage. Die französische Industrie hat vielfach ihre besten Kräfte be kanntlich von deutschem Boden entnommen; schon da- eigene Interesse dürfte unsere Gewerbtreibenden dazu anregen, sich diese jetzt frei gewordenen Kräfte zu eigen zu machen. Aber nicht dloS an die- Interesse, auch an die oft und erst neuerdings so reich bethätigte Opfer Willigkeit unserer Industriellen, wende ich mich mit der Aufforderung, den AuSgewieseuev hülfreich« Hand zu bieten und ihnen ein« ihre Subsistenz sichernde Beschäftigung zu Th«il werden zu lassen." (Unternehmer, welche etwa Arbeiter au- den Kreisen der AuSgiwiesenen zu engagiren geneigt find, mögen sich mit ihren Offerten an die Handelskammer zu Köln wenden.) AuS München kommt uuS ein Aufruf zu, welcher alle In dustriellen und Fabrikanten Deutschlands auffordert, den auS Frankreich auSgewiesenen deutschen Arbeiter« in ihren Etablissement- Beschäftigung zu gewähren. Der Aufruf führt u. A. an-, eS seien in den Tausenden von deutschen Flücht lingen, welche jetzt täglich die schweizerischen, deutschen und belgi schen Grenzen von Frankreich her überschreiten, nicht blo- die stammverwandten Brüder zu erkennen, welche Anspruch auf unsere Theiluahm« haben, sondern ganz besonder- auch die Männer, deren industrielle Qualification ein« Gewähr für die Gründung neuer GewerbSzweige sowie für die Verbesserung mancher be stehenden bilde. Daß dies« Ansicht ihre vollste Berechtigung hat, ist nicht zu bestreiten; in der Thar ist jede Förderung der Nieder lassung dieser StammrSgenoffen nicht bloS ein gebotener Act nationaler Wohlthätigkeit. fi« ist zugleich «ine Thal, deren Früchte unserem gesammten VerkehrSleben zugute kommen. Die auS Frank reich zurückkehreuden deutschen Arbeiter führen unS Elemente zu, di« unserer Industrie vielfach noch fehlen, ein feinerer Geschmack, ein ausgebildeter Formensivu, elegantere und mannigfaltigere Arbeit sind die guten Eigenschaften dieser Arbeiter, die zu ver- werihen unserer Industrie immerhin von Nutzen sein dürfte. Daß überhaupt derartige nationale DiSlocationen von guten Folgen sind, ist bekannt; in Jedermanns Erinnerung stehen die Industrieplätze Hanau, Pforzheim, Friedrichsdorf, Ei langen und viele andere als die sprechenden Folgen einer AuSweisungSmaßregel der franzö fischen Regierung (unter Ludwig XIV.). Zur praktischen verwirk lichuna der Bestrebungen, den auS Frankreich vertriebenen deut scheu Arbeitern hülfreich beizustehen, ist in München bereit- ein Central-Nachfragebureau für Süddeutschlaud errichtet worden, welche- im Interesse der Vertriebenen Nachfrage und Angebot vermitteln will und es ist dringend zu wünschen, daß auch für Norddeutschlaud oder einen größeren Theil desselben eine ähnliche Organisation geschaffen wird. Von der zweiten deutschen Nordpolarexpeditiou, welche bekauntlich am 1b. Juni v. I. von Bremerhaven auSging und auS dem Dampfer „Germania", Eapt. Kolvewey, sowie au- tzem Segelschiff „Hansa", Eapt. Hegemann (Begleitsch ss), bestand, ist dem Cornits zu Bremen folgendes Telegramm au- Kopenhagen zugegaugen: Kopenhagen, den 1. September. Die „Hansa" wurde am IS. Ocrober 1869 an der Ostkuste Grönland- unter dem 71« N. B. vom Eise zerdrückt. Die Mannschaft ist gerettet und wohlbehalten hier angekommen. Hegemanu." -f Leipzig. 4. September. Bon Sr. Majestät dem König« Johann ging noch gestern Abend an Rath und Stadtverordnete auf den von denselben telegraphisch entsendeten Glückwunsch fol gende Antwort ein: „Meinen herzlichen Dank für Ihren Glück wunsch. Johann." * Leipzig, 4. September. Die Worte, welche gestern Abend nach 9 Uhr Herr Bürgermeister vr. Koch vom Balcon de- RathhauseS herab den auf dem Markiplatze befindlichen dicht ge drängten Massen zurief, lauteten folgendermaßen: „Unserem siegreichen deutschen Heere in seinem heldenhaften ruhmgekröuteu Königlichen Feldherrn, seinen erlauchten und erleuchteten Führern, seinen braven, todeSmuthigen Truppen au- dankerfülltem Herzen ein dreifache- Hoch!" r. Leipzig. 4. September. Die Illumination unserer Stadt am gestrigen Abend gab derjenigen, welche im Jahre 186S zur fünfzigjährigen Jubelfeier der Leipziger Völkerschlacht ver anstaltet wurde, nur wenig nach. Damals hatte man sich Wochen laug darauf vorbereiten können, um die großartigsten Effecte zu erzielen, und bekanntlich boten namentlich die Promenaden einen überwältigenden, schönen Anblick; gestern galt eS, in der kurzen Spanne Zeit von Mittag bis Abend- die Anordnungen zu treffen. Mit voller Berechtigung darf man sagen, daß das Mög liche geleistet worden ist. Zu den bereit- im gestrigen Bericht genannten Straßen, welche sich besonder- auSzeichneten, sind noch die Katharinenstraße, Nicolaistraße, PeterSstraße, Weststraße, Querstraße und der Grimma'sche Steinweg hinzuzufügen. Von den öffentlichen Gebäuden waren beleuchtet da- RathhauS, daS Neue Theater, da- Oberpostamt, da- GeorgenhauS, daS Haupt steueramt, da- Dresdner Bahnhofsgebäude, dunkel dagegen blieben die Universität, da- Museum, die städtischen Schulen. Leider war auch in den Köpfen einiger mit nicht ganz harmonischen Gesängen die Stadt durchziehenden MenschentruvpS illumiuirt, in Folge dessen eS zwischen 10 und 11 Uhr am Eingang in die Grimma'sche Straße am AugustuSplatz zu einem bedenklichen Covflict kam, welcher nur durch die Intervention der Polizei ge schlichtet werden konnte. tr. Leipzig. 4. September. Die Illumination und der SiegeSjubel von gestern dauerten bis in die ersten Morgen stunden de- heutigen Tage-. Gegen 1 Uhr blitzten noch Bunt feuer beim neuen Theater auf und erleuchteten rosig die statt lichen Paläste der Goethestraße, und so sah man noch hier und da au den Häusern einzelne Lampen von der Illumination her ersterbend leuchten. Zu den Transparent-, die bereit- er wähnt wurden, kommen eine stattliche Germania mit dcm Adler unter Mantel an der Köckritzschen Restauration und ein schöne- Hermannbild mit der Inschrift „Deutschland hoch!" in der Reudvitzer Straße (Pariser Salon) hinzu. — Endlich ist »och eine Episode zu erzählen, die sich gegen 10 Uhr auf dem Roßplatz zutrug. Ein Musikchor brachte dem Stadtkomman danten Generalmajor Freiherrn v. Wagner im Hotel de Pruff« ein Ständchen mit rauschender Musik, ein Hoch ward ihm, als er eben nach Haus« zurückkehrt«, von der Menge gebracht; er er widerte dasselbe dankend durch eine auf Kronprinz Albert auSge- bracht« Huldigung, die stürmisch begrüßt ward. § Leipzig. 3. September. Im vorigen Monat haben da- hiesige Bürgerrecht 42 Personen — nämlich 16 Inländer, 14 sonstige Norddeutsche und 2 Ausländer — erlangt und »war: 3 Advocaten, 1 Beamter der Leipziger Feuer-Versichern»gS- Anfialt (Norddeutscher), 2 Buchdruckereibesitzer, 1 Buchhändler (Nordd.), 1 Destillateur, der Dirrctor der I. Bürgerschule (Ausländer), 1 Gastwirth 2 Grundstücksbesitzer, 1 Handlung-- agent, 1 HandlungSbuchhalter (Nordd), 1 Handelsgärtner, 6 Hausbesitzer (incl. 2 Nordd.), 1 Inhaber eines Cigarren- und PosamentirwaarengeschäftS, der Inspektor der Hannover schen Leben- VerstcherungS-Bank, 7 Kaufleutc (incl. 3 Nordd.), 1 Leihbibliothekar, 1 Maler und Lockrer (Nordd), 1 Ober- lch«» a» der Thomasschule (AuSl), 2 Restaurateure (>ncl. 1 Nordd ), 1 Schlosser (Nordd.), 3 Schneider (incl. 2 Nordd.), 1 Schuhmacher (Nordd.) und 2 Tischler. Außerdem haben 83 Personen — und zwar 20 Inländer, 9 sonstige Norddeutsche und 4 Ausländer — um Ertheilung deS Bürgerrechts beziehentlich um Verleihung deS sächsischen Unter- IhanenrechtS nachgesucht und 75 Personen — nämlich 42 In-
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