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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188008042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-04
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1880
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- -^ -— Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. «tdattl,, ,u» «rPk»ttto, Johannisgafie SS. L»«chß»,tt> »er »rdartteur vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag- 4—S Uhr. Mr dt« «ück,»d« etng«tandtrr vkana» wrt»u »acht ftch dt« «rdäutoa nicht »«rvtndlich. Annahme der für die nächst- folgende Nummer bestimmten Inserate au «ochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, au Sonn- und Festtagen früh dt« V,S Uhr. 2» »k» FiUatt, fSr 2ns. Tanahwr: Otto Klemm, UniverfltLtSstr. 22. Laut« Lösche, Latharinrnstr. 18,p. um dl« '/»3 Uhr. UchMr.TaaM« Anzeiger. Organ für Politik, Localgrschichtc, Handels- vnd Geschäftsverkehr. Auflage 18.1b«. Ata»»e«e»1»»rri« vtortrtt.4^-ML, mel. Bringerlohn L ML. durch die Post bezog« 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Txtrabeilag» ohne Postbefbrderuag S» ML «tt PoftdefSrderung 48 Mt. Z»ser,t« Laefp. Petitzeile 20 M- Srvßere Schrift« laut unserem PreiSverzeichuiß.—Tabellarischer Satz nach höhere« Tarif. Lreta»» »»Irr »r, »ebacllomstchch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stet« a» d. Lrrebttto» zu send«. — «abatt «erd »icht gegeben. Zahlung praannmanmä» oder durch Posivorschuß. 242. Mittwoch den 4. August 1880. 74. IahlMK. Bekanntmachuna. Beim hiesigen Etadtkrankenhause soll ein »weiter Apotheker mu einem Gehalte von jährlich 750 und freier Station vom I. Oktober d. I. an angestellt werden. Bewerber um diese Stelle wollen ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bi- zum 15. August d. I. schriftlich bei unS einreichen. öeüqig. den 5. Juli 1860. Der «ath -er Stadt Letvztg. vr. Georg». Messerschmidt. Bekanntmachung. Der Surkenmarkt wird von Sonnabend, den 7. August d. I. ab bi- auf Weitere- auf dem Fleisch«» Platz hier abgehallen. Leipzig, den 89. Juli 1880. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Bekanntmachung. Das Agathe verger'sche Stipendium für einen „armen Studenten zur Erlangung der Magisterwürde", tm Betrage von S5 60 ist zu Michaelis d. I. zu vergeben. Bewerber um diese» Stipendium werden avfgefordert, ihre Gesuche nebst den erforderlichen Bescheini gungen bi- zum 1. Septemder d. I. bei unS emzureichen. Leipzig, den 30. Juli 1880. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Bekanntmachung. Die Stelle eines Hülssaufsehers für Strasteubauteu bei unserer Tiefbauverwaltung ist sofort zu besetzen. Die Stelle ist für jetzt nicht etatmäßig; die Anstellung erfolgt gegen einen Wochenlohn von 84 und monatliche Kündigung. Bewerber, welche die für die Stelle eine- Straßenbauaufsehers erforderliche technische Vorbildung haben müssen, werden veranlaßt, sich unter Beifügung ihrer Zeugnisse bis zum 14. August vr. bei unS zu melden. Leipzig, den 87. Juli 1880. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Bekanntmachung. DaS von NicolauS Schlautiz, Bürger zu Leipzig, im Jahre 1518 gestiftete Stipendium von jährlich 39 18 ist von Michaelis d. I. ab an einen Studirenden aus dem Geschlechte der Schlautiz, in deren Ermangelung an hiesige BürgerSsöhne, von uns auf 2 Jahre zu vergeben. Diejenigen Herren Studirenden, welche sich um diese- Stipendium bewerben wollen, veranlassen wir, ihre Gesuche nebst den erforderlichen Bescheinigungen bis zum 1. September d. I. schriftlich bei um» einzureichen. Spätere Bewerbungen können Berücksichtigung nicht finden. Leipzig, den 3u. Juli 1880. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Bekanntmachung. Freitag, den 6. August s. c. Vormittags 9 Uhr sollen an der Lessingbrücke einige Reißighaufen, Scheit holz und em starker Lindenklotz an den Meistbietenden gegen sofortige Zahlung und Abfuhr öffentlich ver steigert werden. Leipzig, den 31. Juli 1880. DeS NatheS der Stadt Stratzenbau Deputation. Bekanntmachung. Dem Apotheker Herrn Hermann Nobert Blaser ist von der königlichen KreiShauptmannschaft Coucesston zur Errichtung einer Apocheke am Bairischen Platze hier ertheilt worden, welche unter dem Namen „Zum rothen Kreuz" am 15. vorigen MonatS eröffnet worden ist. Leipzig, dm 2. August 1880. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Kretschmer. Bekanntmachung. Die am 13. März l. I. verstorbene Frau Caroline Henriette vcrw. SteueramtSassiftent Helsig ged. Neuhau» hat der hiesigen Armenanstalt ein Vennäcktncß von 600 auSgesetzt. Nacddem dasselbe zur Auszahlung gelangt ist, bringen wir dieS mit dem AuSdrucke deS herzlichften DankeS hierdurch zur öffentlichen Kenntmß. Leipzcg, den 31. Juli 1880. DaS Armendireetoriu«. Ludwig-Wolf. Hentschel. Parlamentarische Lage. lm Berlin, 3. August. Bon den Vorlagen zur VerwaltunySreform, welche für die nächste Session de- preußischen Landtage« angekündigt werden, muß der KreiSordnungSentwurf für Schleswig- Holstein nach den damaligen Aeußerunaen deS interimistischen Minister- deS Innern vr. Frieden- Ihal schon vor nahezu drei Jahren fertig gewesen sein. Man nimmt in unterrichteten Kreisen an, daß derselbe gegenwärtig nur geringfügigen Aen« derungen unterzogen werden wird. In den Elbherzogthümern liegen die Verhält nisse für die Einführung der Selbstverwaltung verhältnißmäßig um günstigsten, weit günstiger als beispielsweise in der Provinz Posen, wo nach Allem, waS man hört, seitens deS Minister- de- Innern besondere Cautelen in Erwägung genommen sind, um eine Majorisirung des deutschen Element- durch den polnischen Großgrundbesitz in den weni gen Kreisen zu verhüten, wo der letztere zur Zeit noch überwiegt. Für Hannover besteht die hauptsächlichste Schwierigkeit darin, die bi« jetzt vollständig getrennten Städte und Landgemeindeämter zu KreiScommunalverbänden erst zu vereinigen — übrigens haben auch in den Provinzen Rheinland und Westfalen die Kreise nur eine sehr geringe kommunale Bedeutung — und die AmtShauptleute, welche bi- jetzt regelmäßig den zumhöherenIustiz- oderVerwaltungSdienst befähigten Kategorien angehören, dem gewählten KreiSau-schusie als Berufungsinstanz unterzuordnen. Als unum gänglich wird sich hierbei «ne Vermindern«« der jetzt sich auf 10t belaufenden Zahl der Armier Herausstellen; nach der Absicht des Grasen Eulen- bürg soll etwa '/, derselben geopfert werden, eine Maßregel, die schon jetzt in der Weise vorbereitet wird, daß bei event. Vakanzen keine Neubesetzung, sondern stellvertretende Verwaltung durch den benachbarten AmtShauptmann erfolgt. Uebri- gen« scheint auch dort durch die Einflüsse rungen allzu zaghafter Gemülher die Befürchtung erweckt werden zu sollen (hoffentlich ohne Erfolg), daß in den Selbstverwaltungsorganen der KretS- und Provinzialordnung die im großen Grundbesitz stark vertretene Welfcnpartei einen überwiegenden Einfluß erlangen könne. Für Rheinland und Westfalen ist bekanntlich diese Besorgniß hinsichtlich der Ultramontanen der Grund gewesen, die schon im Jahre 1874 ange- bahnte Einführung der Kreisordnung zu sistiren. Oder vielmehr dem Fürsten Bismarck, der sich noch heute nicht recht mit der Verwaltungsresorm befreundet hat und ihr damals beinahe feindlich gegenüberstand, kam diese Besorgniß ungemein ge legen, um sich ans« Eiligste hinter ihr zu ver schanzen. Daß er dieselbe im Grunde nicht theilte, geht wohl am besten daraus hervor, daß er keinen Anstand nahm, den Elsaß-Lothringern eine unend lich weiter gehende Autonomie zu gewähren, al- sie die preußische Berwaltungsreformgesetzgebung eutbält. Uebrigen« war der jetzige Herr Minister de» Innern auch in der vorigen Session neben dem der öffentlichen Arbeiten der einzige, der mit Befrie digung auf eine ersprießliche und erfolgreiche Thätig- keit zurückblicken konnte, und sein Ressort ist dermalen das einzige, in welchem man ein klares, feste- und zielbewußte- Handeln zu erblicken vermag, bei dem auch die Erfolge nicht ausbleiben können. ES ist auch dasjenige unter den eigentlich politischen Res sorts, in welchem eine grundsätzliche Abweichung von den Zielen der jüngsten Vergangenheit am wenigsten zu Tage getreten ist. Bon Vorbereitungen in anderen Ministerien für sie Landtagssession verlautet noch nicht- Zuver lässige-. Im Finanzministerium scheint man erst den weiteren Gang der Reichssteuerreform ab- warten zu wollen, ehe man die LandcSsteuerreform n die Hand nimmt, und von Vorlagen auS dem CultuSministerium haben wir hoffentlich so bald überhaupt nicht wieder Etwa- zu hören. Politische Urbrrlicht. Leipzig, 3. August ES wird ^jetzt in Ischl das erste Mal sein, daß ich die Kaiser von Deutschland und Oester reich, seit sie offen als Politische Verbündete sich erklärt haben, persönlich begegnen, und die augen blickliche Lage der Dinge im Orient läßt sich allerdings fast so an, als könnte der BUndnißsall für die beiden Mächte eintreten. Kommt es auch vielleicht zu keiner Action der Mächte gegen die Türkei, so liegt eS doch zu Tage, daß Rußland bei Montenegro, Serbien und Bulgarien zur Er hebung gegen die Pforte hetzt für den Fall, daß Griechenland die Waffen ergriffe, um sich in den ihm von den Mächten zugesprochenen Besitzstand auf dem Balkan zu setzen. Oesterreich aber kann eS am allerwenigsten gleichgültig sein, daß der allgemeine Sturm gegen die Türkei nochmals loSbreche, ohne daß es, Oesterreich, selber fortwäh rend in der Lage bliebe, bei Feststellung von neuen Verhältnissen das ausschlaggebende Wortzusprechen. Brechen alle Staaten und Halbstaaten wieder gegen die Türkei lo-, so wird die Folge die Erreichung des einmal glücklich vereitelten Vertrages von San Stefano sein. Will Oesterreich ein solche- Ergebniß verhüten, so muß eS zum mindesten Serbien im Zaun halten, denn ohne die BundeS- lenoffenschaft Serbien- dürfte sich der König der Hellenen hüten, die türkische Grenze zu überschreiten. ,at Oesterreich seine bosnische Occupation in der hat so ehrlich gemeint, wie eS sie dargestellt hat, so kann e- da- jetzt beweisen. Hat eS aber die Hintergedanken gehabt, die man ihm vielfach zu schrieb, so wird wahrscheinlich der Sturm gegen die Pforte auf- Neue loSbrechen und Oesterreich sich de» Löweuantheil von der Beute sichern, falls Rußland ibm hierbei nicht zuvorkommt. Ist eS beiden Kaisern um die Ruhe Europa- und die Erhaltung der Türkei als europäische Macht zu thun, so werden sie (wie auch osficiöS ange deutet wird) dem Fürsten von Serbien, der ja gleichfalls nach Gaffe in kommen soll, zur Ruhe rathen und den König von Griechenland auf bessere Zeiten vertrösten lasten. Die Verhältnisse im Reichslande behaupten sich andauernd im Vordergründe de- politischen Interesse-. Demjenigen, aaS dessen Gedäcktaiß eS etwa entschwunden sein sollte waS die Aera Heinrich v. Mühler in Preußen eigentlich be deutete, kann nicht dringend genug empfohlen werden, die Verwaltung de« Feldmarchalls v. Manteuffel in Schule und Kirche aufmerk sam zu verfolgen. Man muß in der Thal an nehmen, daß die Reichslande zu einer Versuchs station bestimmt seien, um zu erfahren, wie sich ein Pact mit dem UltramontaniSmuS in der Praxis ausnehmen würde. Jetzt, wird gemeldet, daß ein von dem LandesauSscbuß unter dem Datum de« 5. März formulirter „Wunsch" aus „Abände rung de- bestehenden Schulgesetze- in einer der vor 1870 bestandenen Gesetzgebung entsprechenden Weise" wirklich Aussicht auf Erfüllung habe. DaS würde einfach bedeuten: „Die Ausschließung der Altdeut schen auS dem Schuldienst der ReichSlande, die Aussicht de- KleruS über das gesummte Schul wesen, die Wiederaufnahme der Thätigkeit der Schulschwestern, endlich die Einführung deS Fran zösischen als obligatorischer Unterrichtssprache." ES kltngt unglaublich, daß der Statthalter geneigt sein soll, auf diese bescheidenen Desiderien der Vetternschaft seine« getreuen LandeSausschuffeS ein zugehen, aber e« klingt nicht unglaublicher als die gleichwohl gut bezeugte Nachricht, daß eine Anzahl von Beamten, die sich nickt überreden können, die Reichslande möchten auf diesem Wege dem Deutsch thum zurückgewonnen werden, täglich ihrer Absetzung entgegensehen. Berliner Parlamentarier unter ziehen sich bereit- der Aufgabe, das Material zu sammeln und zu sichten, um alle diese auf« Aeußerste beunruhigenden Dinge in der nächsten Reichstagssession zur Sprache bringen zu können. Seltsam muß auch die Nachricht berühren, daß der Statthalter den Beamten untersagt hat, ihre Beobachtungen privatim oder auf anderem Wege zu weiterer Kenntniß zu bringen. Wie seine Kirchen- und Schulpolitik an Mühler, so erinnert diese liebenswürdige Bevormundung in nicht sehr angenehmer Weise an die Tage de- verflossenen preußischen Iustizminister« Grasen zur Lippe. Der Zweck deS Besuchs de- Grafen Wilhelm BiSmarck in Straßburg scheint wirklich nur der gewesen zu sein, sich beim Statthalter und den übrigen hohen ReichSbeamten zu verabschieden, denn, wie glaubwürdige Berichte auS Kifsingen melden, ist der Gras bereits am Freitag daselbst wieder eingetroffen, so daß der Kanzler jetzt mit seiner Gemahlin und seinen beiden Söhnen zu sammen weilt. Der älteste ist bekanntlich im diplomatischen Dienst bffchästigt, während der jüngere demnächst einen vacanten Landrathsposten, wenn auch nicht in der unmittelbaren Nähe de« väterlichen Sachsenwalde-, erhalten soll. Vom LandrathSamte auS kann später jeder höhere Ber« wattungSposten erreicht werden. * * » Da« politische Hauptereigniß de- Tage« ist die Nachricht von einer, anscheinend nicht ganz unbedenklichen, Erkrankung de- englischen Premierminister- Mr. Gladstone. Von einer, mit Fieber verbundenen Lungenentzündung befallen, hat Mr. Gladstone dem letzten Conseil nicht bei wohnen, seinen Einfluß auf die Leitung der ge pflogenen Berathung daher nicht selten» machen können. Das Zeitalter der EaviuetSintriguen liegt allerdings hinter unS; heute wird die Politik durch die realen Verhältnisse bedingt, immerhin aber von Persönlichkeit« gemacht, und insofern ist eS für den Gang der Ereignisse nickt gleichgültig, ob der Staatsmann, in dessen Hand die Fäden de- ganzen System- zusammenlaufen, zu persönlicher Unthätigkeit genölhigt wird oder nicht. Man hat sich daran gewöhnt, die dermalige Orientpolitik Großbritanniens als da- eigenste Werk Mr. Gladstone'S anzusehen, hervorae- gangen mindestens ebenso sehr auS den Impulsen seine- leidenschaftlichen Temperament-, als aus den Erwägungen seines ParteistandpuncteS. Daß eine vielleicht längere Zeit hindurch währende notb- gedrungene GefchäftSenthaltung Mr. Gladstone'S m der auswärtigen Politik Englands nicht empfunden werden sollte, ist kaum anzunehmen, zumal in Be rücksichtigung der kritischen Lage des afghanischen ExpeditionScorpS und der daraus resultircnden Lähmung der politischen Initiative des Whig- cabinetS. — Dafür, daß es der ernsten Zeit auch au Erheiterung nicht fehle, sorgt da« Parla ment, welches sich gegenwärtig mit der zweiten Lesung der sog. „Hasen- und Kaninchenvorlage" beschäftigt. Gelegentlich derselben kam eS in der Freitagssitzung zu einem komischen Zwischenfall. Gladstone erhob sich in seiner gewohnten ernsten Weise und legte eine Petition zu Gunsten der Vorlage von 127 Pächtern auS Haddingtonshne — dem Wahlbezirke de- conservativen Lord Elcho, eines der Hauplgegner der Vorlage — vor. Alle« lachte. Gleich daraus erhob sich Lord Elcho, um eine Petition gegen die Vorlage von Sir Thomas Gladstone, dem streng toryistischen älteren Bruder des Premierminister-, vorzulegen. Nun lachte da- Haus erst reckt, der Premierminister nicht ausge nommen. Seitens der englischen Militair- und Flottenbehörd en werden bereit- die umfassend sten Vorkehrungen für die Entsendung der erfor derlichen Verstärkungen für Indien getroffen. Eine Brigade wird Port-mouth so vald als möglich verlassen. Die abzusendenden Verstärkun gen werden nebst den gewöhnlichen AblösungS- truppen die indische Regierung in den Stand setzen, Uber eine weitere Streitmacht von 1800 bi- 10,000 Mann zu verfügen. Die in Port-mouth liegenden Truppenschiffe werden in aller Schnellig- keit segelsertig gemacht, mehrere hundert Arbeiter sind damit beschäftigt. Die „Oronteo" Capitaia R. G Kinahan. soll zuerst mit Verstärkungen ab- gehen, voraussichtlich heute (Dienstag); sie ver mag 1500 Mann an Bord zu nehmen und dürste die Reise nach Bombay (via Suez-Canal) in >5 Tagen zurllcklegen. Die „EuphrateS", welche nahezu 2000 Mann fassen kann, wird am 6. August, 14 Tage früher al« in Aussicht genommen worden war, Port-mouth verlosten. Die „Dumna" wird am 4. segeln. „Erocodile" und „SerapiS" find nicht so weit vorgeschritten und werden nicht vor Oktober segelfertig sein. Da« Resultat der in Frankreich stattgefm»- denen Wahlen zur theilweisen Erneuerung der Generalräthe ist für die republikanische Partei, so weit bi- jetzt zu ersehen, günstig ausge fallen. Bi- jetzt sind 618 Wahlen bekannt, aus denen 427 Republikaner und 158 Conservative hervorgegangen sind, während noch 33 Stichwahlen stattfinden müssen; die Republikaner haben 95 <Ntze gewonnen. Im Ganzen mußten 1712 General räthe austreten, von welchen 668 der republikani schen, 744 der conservativen Partei anaehören. AuS den oben mitgetheilten Resultaten der Wahlen läßt sich annehmen, daß die Berichte vorzugsweise auS den größeren Städten und Departement-Haupt- orten Vorgelegen haben, aus da« Gesammtresultat
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