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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188008204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig: Titelblatt fehlt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-20
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1880
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»« hat Arbeit- ! «Kg« ' Krille ßeilage zum Leipzign Tageblatt und Anzeiger. fierung Droge armen, i Folge tlichm Kabul einige And. zeigen inder; »Hertz» keinen nach ', dc« m. ob »erlich uriick- inrt«- denen ischen Nom imzia 258. Freitag den 20. August 1880. 74. Jahrgang. >rige gen- de» rück bis- VolksmrthschaMches. Let»jt». 18. August. *— Segen der neuen Zölle. Wie ein Dresdner Blatt meldet, hat unser König Albert am vergange nen Sonnabend in besonderer Audienz eine Devuta tion der Töpfer von Kamen», Bischofswerda, Elstra, KönigSbrück und PulSnitz empfangen, welche ihm den Druck schilderten, der seit Eintritt der neuen gölte in Deutschland auf unserer Töpferei liegt. Bekanntlich haben deren Erzeugnisse einen großen Abfluß nach Böhmen und Oesterreich; nun werden aber jetzt die Waaren durch den (Srenzzoll so vertheuert, daß diese Lbflußquelle, wenn nicht ganz einzugrhen, so doch bedeutend vermindert zu werden droht. Unser König ließ sich auf das Genaueste infor- miren und entließ die Herren — es waren die Töpfer meister Töring-BischofSwerda, PollakKamenz Tilly- KönigSbrück und Sperling und Petzold PulSnitz — mit der Zusage, daß daS Möglichste getban werden solle, um dem geschilderten Uebelstande baldigst Ab hülfe zu schaffen. *— AuS Osch atz wird der „Soc.-Eorr." ge schrieben: Ueber die hiesige industrielle Lage läßt sich augenblicklich nur Günstiges berichten. Nicht allein die beiden großen Wagensabriken, Gevr. Psitzer und Kopp L Haberland, ron denen die erste« über 3'X), die letztere ca. 70 Arbeiter beschäftigt, haben flott zu thun, auch die anderen gewerblichen Etablisse ments sind vollauf mit Arbeit versehen. Zunächst se, die Filzmanufactur von Ambros Marthaus erwähnt, welche durch ihre Fabrikate (Satteldecken u. dal m., ferner alle Arten Filzwaaren) beinahe weltbekannt ist. Im Frühjahre hatte genannte Firma große Bestellungen für die englische Armee, gegen wärtig wird mehr Winterbcdarf an Filzschuhen ge fertigt. und haben außer den Fabrikarbeitern noch viele Schuhmacher im Hause für die Fabrik zu thun Hiernach sei die Tuchfabrik von Gelbricht erwähnt, welcher in der Neu an läge eines derartigen Etablisse ment- eine Rivalin erwächst. Nun, schaden kann eS entschieden nicht, daß die Industrie hierorts noch mehr Boden gewinnt. Das Baufach ist in diesem Jahre sehr belebt. BiS jetzt sind schon 8 Neu- resp. Umbauten vorgenommcn worden, für ein Städtchen wie Oschatz gewiß nennenSwerth. Die Löhne sind mittelmäßige. Schlosser verdienen pro Woche 10—1« .6, d. b. je nach Leistung, da Alle rm Accord flehen; Hutmacher, Schuhmacher und sonstige Arbeiter der MarthauS'scben Fabrik dürsten im Wochenlobn ersteren gleichkommen, ebenso die Tuchmacher. Daß es aber im Baufach mit dem Tage lohn trübe auSsieht, ist sehr zu bedauern. Wurden doch kürzlich Maurer für 1.60—1.80 gesucht! Es ist daS für einen Familienvater sehr wenig; meistens verdient indeß noch die Frau; entweder geht sie mit in die Ernte oder arbeitet für eines der beiden hiesigen Wollwaarengescbäfte. Genannte Firmen tabriciren alle Bedarfsartikel in Wollenkleidunq und beschäftigen außer ca. 200 Mädchen in ihren Fabriken noch viele Frauen, die sich die Arbeit inS HauS holen. Biel Verdienst ist nicht dabei, aber gerade der Um stand, daß die Frau diese Arbeit nebenher zu Hause verrichten kann, ist für viele Familien von Bortbeil und gewährt ihnen einen nicht zu verachtend n Zu schuß zur Einnahme. -u Ueber das Project einer normalspur,gen Eisenbahn minderer Ordnung zwischen Meuselwitz und Gera liegt uns eine im Auf- irage und unter Mitwirkung des ComileS von dem herzogl. Bauraih Ferdinand Pleßner verfaßte ziemlich umfangreiche Denkschrift vor, der wir Folgendes ent nehmen: Ein Blick auf die Eisenbahnen im Oster lande und die durch sie vermittelten Transporte zeigt, so dicht auch schon die Maschen jenes Babnnetzes ge flochten, doch noch eine ganz auffallende Lücke durch dos Fehlen einer directen Bahn zwischen Meuselwitz und Gera. Dicht bevölkert, mit beinahe 7000 Ein wohnern per Quadratmeile, reich an landwinhschaft- lichen Producten und werthvollen Fundgruben von Baumaterial, bildet dieser Landstrich die direkte Ver bindung zwischen dem gewerbthätig so hoch entwickel ten Gera mit seinem reichen Hinterlande und den Fundstätten der Kohlen in Meuselwitz, von welchem lenes auf dieser Linie nur 27'/, Kilom. entfernt ist, oegen 40", Kilometer vis Zeitz, sowie eS nur «3'/, Kilometer von Gera über Meuselwitz nach Leipzig ist, gegen 73 Kilometer über Zeitz und gegen 88 Kilo meter v>» Altenburg. Wenn man weitere Be ziehungen in Betracht nimmt, so ist eS zunächst der abgekürzte Verkehr mit der Weimar-Geraer Bahn, ganz besonder- aber derjenige nach dem Süden, also Gera-Plauen rc., und später nach der doch in nicht mehr ferner Zeit zu erwartenden Vollendung der Linie Mehltheuer-Weida die ganz direkte, fast lineal- gerechte Verbindung Leipzig- mit dem nördlichen Baiern. Die Bahn wird sonach nicht nur dem localen Verkehr der an ihr gelegenen Ortschaften dienen und den großen Bedarf von Meuselwitzer Braunkohlen noch Gera und seinem Hinterlande vermitteln, son dern später auch »inen namhaften Theil deS durch gehenden Güterverkehr- auS dem Süden nach Leipzig mit aufnrhmrn können, sobald man sich Mehltheuer- We da fertig und mit Gera-Meuselwitz und Meuselwitz Leipzig im Betriebe vereinigt denkt. Aber auch dann schon wird die geplante Bahn obigen Zweck erfüllen können, wenn die sächsische StaatSbahn die Eurve bei Pförten abbaut und sich von Ronneburg und Gera selbstständig vi, WolfSgefärt den Weg zu ibren südlichen Linien geschaffen haben wird. Die nächsten Beziehungen ober wird die Linie Meuselwitz-Sera zur Weimar-Geraer Bahn erhalten, deren natür liche Fortsetzung sie ist und in deren Bahnhöfe in «Hera sie auch einmünden soll. Die Bahn wird der überwiegenden Hauptsache nach rin« sogenannte Schleppkahn, welche Massengüter von geringem Einzel- Werth« auf abgekürztem Wege ihrer Bestimmung zu führen und dadurch etwa- billiger an den VerbrauchS- ort bringen soll. Sie wird dagegen nicht viel Stück gut zu bewegen haben und einen ganz untergeordne ten Personenverkehr. Au- diesen Gründen genügt eine normalspurige Bahn minderer Ordnung, welche einen genügend starken Oberbau erhalten muß, um den durchgehenden Güterverkehr ousnehmen zu können, aber, um sie billig in der Herstellung zu machen, in ihren Steigung?« und KrümmungS- verhältnissen sich thunlicbst an daS Terrain ansckmicgt und nah« an dieienrge Linie heruntergeht, welche dre deutschen Eisenbahnverwaltungen al- die Grenze für Vollbahnen minderer Ordnung (normalspurige Local- bahnen) vereinbart haben. Die Babn müßte bei möglichst großer Leistungsfähigkeit so billig alS möglich gebaut und zwar mit eigenen Betriebs mitteln auSgerüster, aber einer Nachbarbahn oder einem BelriebSpächter in Betrieb gegeben werden. DaS Natürlichste wäre dabei in erster Linie die königl. sächs. StaatSeisenbahn-Verwaltung und in zweiter dl« Weimar-Geraer Bahn — Die Bahn beginnt am westlichen Ende des Bahnhöfe- Meuselwitz in einem LuSziehgeleise der Gaschwitz- Meuselwitzer Bahn und führt die Grenze zwischen Acker und Wiese haltend nach der Zuckerfabrik in Spora, sucht von hier auS die Thalrinne der Kaina'- schen Schnauder in mehrfach gewundener Linie auf. um einigen erheblichen Höhen auSzuweichen, steigt aber nicht ganz zur Thalsohle berab, sondern hebt sich in der Nähe der Rothenfurter Mühle wieder, um daS Plateau von Kaina zu erreichen, auf dessen Höhe ern Bahnhof für diesen Ort erbaut wird. Diese hohe Lage muß angehalten werden, um mit der gewähl ten Maximalsteigung von 1:60 über die Pölziger Höhe zu kommen. Be, Pölzig, und zw»r nur «00 Meter westlich deS Ortes, wird Wiede, um ein Bahn hof ongeleat, die d rt ge Thglfalte überschritt, n, um immer noch steigend die Höhe bei Groitschen (Anhalle- pumt» zu gewinnen. V n hier beginni der Abslicg ns Brahmet'al. Ti se nicht unschwere Aufgabe > den die geneiellen Vorarbeiten durch eine recbtS- eitige AuSbieg. ng und Forcirung deS tiefen aber ckmalen Sölmiber SeitemhaleS bei Tulm und schffeß- ijchen Niedergang bei Zschippach zu loien cesucht. Es ist selbftverstäak lich, d-ß v.r Beginn des Baues auch noch eine Versuchslinie untersucht wird, welche sich, in Caasen abzweigend. den Abstieg inS Brahmethal gleich auf dessen linker Seite zur Aufgabe stellt. Schwierig bleibt diese Partie rn allen Fällen. Von Zschippach aus bleibt die Linie im Thale, überschreitet den Bach und bleibt links dessel ben bis in die Nähe von Tinz. Einfachste Halte stellen werden überall eingerichtet, wo Verkehr zu er warten (z. B. Spora, Kaina, Pölzig, Wiltgendork, Röpsen, Dorna, Tinz:c.). Bei Tinz wird das Elster thal erreicht. — Man mußte, um über dem Hochwasser zu bleiben, die Bahnkrone nicht zu niedrig halten und führt die Linie deshalb an einen» Leitdamme hinter dem fürstlichen Schlöffe ent lang, entwickelt sich dann parallel der Thü ringer Bahn, begleitet solche einige hundert Meter und hebt sich auf dieser Strecke zu einer Rampe von ausreichender Höhe, um mit einem großen mehrtheiligen Bauwerke, sowohl die Thü ringische. als gleichzeitig die Weimar Geraer Bahn und noch einen Communalweg zu überschreiten und auf der Südseile der letztgenannten Bahn mit ähn licher Entwickelung herabzugehen. Nachdem solches geschehen, führt dre Linie die Weimar-Geraer Bahn entlang und mit dieser durch eine noch disponible Oeffnung der großen mehrtheiligen Ueberführung hindurch, um sich hinter derselben in passender Weise mit dem Personen- und Gütergeleise jener Bahn selbst zu verbinden. Die Bahn erhält 28 Kilometer Betrtebslänge, bedarf aber nur eines eigenen BaueS von 27', Kilometer. Die Kosten der selben, einschließlich der zunächst benöthigten Betriebs mittel, sind auf 2,120,( 00 berechnet. Wenn freilich daS halbe Baucapital — wre solches wahrscheinlich — durch 4'/, proc. Prioritäten beschafft werden muß, dann treten mindestens für ein Jahr 4',, Proc. Bau zinsen von 1,100,000 oder rund 50,000 ^ zu. Daß inzwischen die Strecke Meuselwitz-Spora schon gebaut wird, kommt dem ganzen Project nur zu Statten, wenn jenes Stück, wie doch anzunehmen, mit gekauft resp. verschmolzen wird; denn da diese Strecke voraussicht lich bei 2'/, Kilometer Länge nur 85 — 90.000 X (excl. Betriebsmittel) kostet, also pro Kilometer nur rund 38,000 so gereicht dieser Vorausbau dem ganzen Unternehmen zum Vortheil. Die Gesammt- einnahmen werden pro Jahr auf 260,000 oder rund 9200 .4t pro Jahr und Bahn Kilometer geschätzt, während die GesammtSauSgaben incl. der Rücklagen in den Reserve- und ErneuerungSfondS auf 140196 Mark berechnet worden sind. Die Ausgaben würden also circa 54"/. Proc. der Einnahmen, also pro Bahnkilometer und Jahr rund 5000 betragen, mit welchen man unter allen Umständen auSkommen wird. Es verbleiben 119,804 ^l, welche auSreichen, da- ganze Baucapital mit noch etwa- über 5 Proc. Zinsen auSzustatten; und wenn solches auch nicht gleich in den ersten BetriebSjahren der Fall sein wird, so compensirt sich der Ausfall reichlich mit der gesteigerten ErwerbSthätlg- keit, sowohl der Endpuncte, alS insbeson dere der neu aufgeschlossenen LandeStheile, ferner durch die Steigerung deS Boden- wertheS und nicht zum Wenigsten durch den int,!« lectuellen WerthszuwachS, welchen jede Bahn dem von ihr aufgeschloffenen Landrstheil zuführt, endlich aber besonder- im Zeitzer Kreise, welchen die Bahn 15 Kilometer lang schneidet resv. aufschließt, durch die Entlastung der überaus stark in Anspruch genomme nen Landstraße«. verlt«, 18. August. ES ist lehrreich, angesichts der lebhaften DiScusfion über den Au»nahmetarif für oberschlesisch« Kohlen, mit welchem sich in diesen Tagen eine hier zusammengetretene Eonferenz von Ersenbahndirectoren und Koblengrubenbesitzern beschäftigte, die näheren Umstände sich in» Gedächmiß »urückzurufen. unter denen vor zwei Jahren dieser Ausnahmetarif zu Stande kam. Man wird daraus ersehen, waS eS mit der officiösen Behauptung auf sich bat, daß jene exceptionellen Sätze „nicht unter die Transportkosten binuntergehen". Der eigentliche Urheber der Ausnahmetarife ,st bekanntlich der west- preußische Abgeordnete v. LySkowSki, welcher einen darauf bezüglichen Antrag an» 10. März 1878 im Landtage einbrachte und ihn hauptsächlich mit dem großen Consum begründete, auf den in erster Linie die Landwirthschaft WeftpreußenS zu ihrer Fortent wickelung angewiesen sei. In der interessanten De batte über diesen später amendnten und vom «boe- ordnetenhause angenommenen Antrag erklärt Ge heimer ReaierungSrath Fleck: „Bezüglich der Selbst kosten darf ich wohl sagen, daß bei den jetzigen Tarife schon zum Tbeil die Kosten nicht gedeckt wer den .... Ich fürchte. cS wird nicht möglich sein, die Tarifen berabzusetzen, ohne der Rentabilität der Staatsbahnen zu nahe zu treten." Die» waren die Worte deS Regierung-- Commiffars am 18. März 1878, also zwei Monate vor dem Inkraft treten der AuSnahmelarise. Man weiß nicht, soll man mehr über daS Dementi staunen, welches die sachgemäßen Ausführungen de- Geh. Rath» Fleck durch die späteren Maßnahmen fanden, oder über die seltsamen Versuche, diese Maßnahmen als mit einer gesunden WirthskbaftSpolitik im Einklang be findlich hinzuftellen. Inzwischen find nun allerdings die Tarife seit dem März 1880 um 15 Proc. erhöbt worden, aber der Ertrag der Erhöhung ,st kaum ge nügend, daS Gleichgewicht in den Einnahmen der Ober schlesischen und der Ostbahn herzustellen: der eigentliche Zweck der Maßregel, die Verdrängung der englischen Kohle von dem westpreußischen Markt, ist doch nicht erreicht worden. Eonferenz von Kohleninteressenten. Unter dem Vorsitz deS GeheimrathS Pape, Präsidenten der königl. Eisenbahndirection. fand vorige Woche in Berlin eine Konferenz der Kohlenintereffenten statt, deren eigentlicher Gegenstand die Erörterung der Frage war: „in welcher Weise gegenüber dem zu nehmenden Import englischer Steinkohlen in Berlin und Umgegend der Transport der deutschen Stein kohlen zu unterstützen sein möchte". Erweitert wurde dieser BerathungSgegenftand dadurch, daß im Zu sammenhangs damit discutirt wurde, bis zu welchem Grade die schlesische, die westfälische und die sächsische Koblenindustrie Berechtigung hat. Berlin als Absatz gebiet für sich zu reclarmren. Es gelang, wie daS „Berl. Tagebl." meldet, nicht, einen Ausgleich drr divergirenden Interessen herbeizuführen. Beschickt war die Eonferenz außer von den königlich preußischen Eisenbahndirectionen von Vorständen von Privat bahnen, von Kohlenintereffenten aus Schlesien. West falen und Sachsen, sowie von dem Aeltestencollegium der Berliner Kaufmannschaft. *— Entwickelung deS MusterregisterS. Im Jahre 1880 sind bis Ende Juli Bekanntmachungen über 27.887 Muster be»w. Modelle <9227 plastische und 18.660 Flächenmuster) >m „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht worden. Von diesen Mustern sind 91 von Ausländern (56 von Oesterreichein, 80 von Franzosen, 5 von Engländern) niedergeleat worden. — Seit Eröffnung der Musterregifter (1. April 187«) sind Bekanntmachungen über 190,125 Muster bezw. Modelle (41,388 plastische und 148,737 Flächenmuster) publicirt worden, darunter 137 ausländische (5« öster reichische, 5« französische, 22 englische. 2 nordameri kanische, 1 schwedische-). *— Magdeburg-Halberftädter Eisenbahn. In der stattgehabten Generalversammlung führte der Präsident deS Eisenbahnamts den Nachweis, daß der Staat den eingegangenen Verpflichtungen den Actionairen gegenüber nachgekommen sei und führte u. A. an, daß dem Aufrufe auf Abstempelung von Aktien in so weit nachgekommen worden, als von den 102,000 Actien l.it. ä 91,102, von den 146,000 Actien l.it. 8 30,918 und von den 100,000 Actien l.it. c 18,714 zur Abstempelung präsentirt worden seien. Die mehrseitig erwartete Anregung zu einer Debatte über das Verhältnis der Actien tzit. 8 wurde nicht gegeben (N-Z.) *— Bergisch-Märkische Nordbahn-Priori täten. Laut Plenar-Beschluß der Sachverständigen- Commission in Berlin werden die Bergisch Märkischen Nordbahn-Prioritäten, früher 5 Procent, jetzt in 4'/, Procent convertirt, welche per 1. Januar noch einen 5-Procent-Coupon haben, unter Zurückhaltung dieses Coupon» abzüglich 4'/, Procent Stückzinsen biS I. Januar 1881 geliefert. * Köln, 19. August, früh 1 Uhr 30 Min. Die englische Post vom 18. Aiigust früh, planmäßig in VervierS um 8 Uhr 21 Mm. Abend-, ist auS- geblieben. Grund: Zugverspätung auf belgischer Seite. uOelS-Gnesener Eisenbahn-Gesellschaft. Einer unS zugegangenrn telegraphischen Mitlheilung zufolge sind die Anmeldungen aus die 4'/,procentigen Priorität» Obligationen so zahlreich eingelaufen, daß bei den Berliner Anmeldestellen auf d»e gezeichneten Beträge über 10.000 50 Proc. entfallen, während die Summen bis dabin voll berücksichtigt werden. -u- Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und West-Hartlepool. Nachdem die neuen Dock- und Hafenarbeiten in West-Hartlepool nun mehr ihre Vollendung erreicht haben, ist damit eine Einrichtung geschaffen, welche den Schiffsverkehr zwischen dem Hafen und der See zu jeder Fluth und Ebbezeit gestattet. Ein neu erbauter großer Speicher bietet mit den bereit- vorhandenen Lager häusern jede Bequemlichkeit zur Lagerung aller Arten von Gütern. Um den Verkehr m,t Hamburg noch mehr zu fördern, hat die West-Harilepool-Dampf- schifffahrtS-Gesellschaft (an Stelle der „Gipsy Queen") einen neuen, speciell für diesen Verkehr gebauten Dampker, den „Kaiser", 1000 Ton- aroß mit 130 Pserdrkräften nom. in die Linie eingestellt, welcher mit jedem von Passagieren beanspruchten Comfort auSgestattet ist. *— Swine-Haff-Canal. Am 20. d. M. wird ein daS Pommer'sche Haff mit Swinemüude (unter Umgebung der Swine) in unmittelbare Verbindung fetzender Canal, der Kaseburger Durchstich oder, wie die osficielle Bezeichnung lautet, die „Kaiserfahrt" dem öffentlichen Verkehr übergeben. Der Canal ist nach fünfjähriger Arbeit mit einem Kostenaufwand« von circa 3 Millionen Mark vollendet worden. Braunschtvetg, 18. August. Braunschweiger Zuckerraffrnerie. Heule fand eine vierstündige Verhandlung vor dem Amtsgericht statt. Die officiclle Bilanz schließt, wie der „Magd. Zt." mitgetheilt wird, mit 643,058 Deficit. Der Betrieb ist bis jetzt fort geführt mit 5290 Ctr. Rohzucker auS Banklombard, wofür 171,000 .4i bezahlt sind. AuS dem Zuckerver kauf gelöst sind 110.000 ^4l Die neuen ConcurS- verwalter sind Wechselsensal Ramdohr und Advocat Semler hier. Der neue GläubigerauSschuß besteht auS den Herren Wrede OscherSleben, Knauer-Mattier- »oll, Seeliger-Wolfenbüttel, Benndorf. HauSwaldt, Salomon, Gerhard hier. Der Betrieb hört auf, wenn AlleS vrrwerthet ist. *— Nürnberger Actrenbierbrauerei, vor- mal» Heinrich Henninger. Ueber diese- wett und breit bekannte Etablissement wird dem „Fränk. Cour." vom 17. d. M. au- Nürnberg berichtet: Wie ich erfahre, hat die hiesig« Actrenbierbrauerei in den ersten 10 Monaten ihre- laufenden Geschäftsjahre-, also bi» Ende Juli 1880, deren- 9000 Hektoliter vier mehr verkauft al- in dem betreffenden Zeiträume von 1878/79. In Folge dieser Vergrößerung de» Umsätze- und von Verbesserungen im Betriebe dürf ten die durch die inzwischen gestiegenen Preise deS Hopfens und der Gerste, ferner durch die neue bairische Braumalzfteuer entstandenen Mehrkosten der Production reichlich gedeckt sein. Da außerdem die Beliebtheit deS Productes zunimmt, so ist für da- ablaufende Geschäftsjahr eine höhere Dividende zu erwarten, als für da- vorhergegangene. *— In den Tagen de» 28. bi- 30. August d. I. findet in Leitmeritz die General- resp. Wander - Versammlung der Gesellschaft der Bienenfreunde in Böhmen, ver bunden mit einer internationalen bienenwirth- schaftlichen Ausstellung und einem Bienen-Pro- ducten-Markte statt. Am ersten Tage ist Zusam menkunft in der Elbschloß-Restauration und Be» grüßuna der Theilnehmer, am nächsten Tage erfolgt die Eröffnung der Ausstellung auf der Schützen-Insel und die Generalversammlung selbst. Für letztere sind folgende BerathungSgeqenstände aus die Tagesordnung gestellt worden: 1) Wer soll Brenen züchten und waS ist bei dem Anfänge einer kleinen Bienenzucht zu beachten? Einleiter: H e r l i tz e-Ruscholka. 2) Wie läßt sich die Bienen Weide heben? Einleiter: R Mayerhöffer-Prag. 3) Besitzt der Prinzftock wirklich die gerühmten Vortheile? Einleiter: Pfarrer Schumann-Triebsch. 4) Welche Erfahrungen sind über fremde Bienen-Racen in Böhmen gemacht wor den? Einleiter: Herlitze-Ruschoika 5) Wie soll man bei der Einwinterung Vorgehen? Einleiter: R. Mayerhöffer-Prag. Am 30. August findet die Fortsetzung der Ausstellung, die PreiSvertheilung und Verloosung, in den Nachmittagistunden aber eine Festfahrt mittelst DampfbooteS nach Czernosek und ern Besuch der dortigen berühmten Gräflich Nostik'schen Kellereien, in der siebenten Abendstunde die Rückfahrt nach Leitmeritz und zum Beschluß em Abschieds-Commers im dortigen Gemeindehause statt. *— Dup-Bodenbacher Actien. DuxBoden- bacher Actien sind jetzt mit dem Dividendenschein per 1. Juli 1881 lieferbar, derjenige per 1. Juli 1880 kann fehlen, da er, laut Beschluß der Börsen kammer in Wien alS werthloS erklärt, dort fehlen darf. n. Prag, 18. August. AuS dem Riesengebirge wird geschrieben: „In der jüngsten Zeit erwärmten sich Berliner und BreSlauer Capitalisten lebhaft für den im Riesengebirge (böhmischen Antherl) vor Alters eingegangenen Bergbau. ES steht zu er warten, daß die Gold- und Silberbergwerke zu Schwär,enthal, die Silberbergwerke in St. Peter, das Elsenbergwerk von HackelSdorf und Andere wieder in Betrieb kommen und der Bergsegen, der nach dem Urtheile von Fachmännern auS ihnen noch nicht ge wichen, rationeller als eS von unseren Vorfahren ge schehen, ausgebeutet wird." V-n. Prag, 18. August. Die Firma Brüder Skrziwan in Prag errichtet in Schandau eine FabrikS-Filiale, wozu sie durch die österreichisch- deutschen Zollverhältnisse, in gleicher Weise wie der Dresdner GlaSfabrikant Siemens, veranlaßt wird. *— Ostrau-Friedländer Bahn. Der „Berl. Act." schreibt: Seit mehreren Jahren amüsirt sich irgend ein Mensch damit, von dem böhmischen Orte Schönlinde auS einen großen Theil der deutschen und österreichischen Presse mit Nachrichten über böh mische Bahnen zu dupiren — und, wa- noch viel merkwürdiger ist, obgleich sein Treiben nun schon seit Jahren beobachtet wird, eS gelingt ihm noch immer, seine Schwindelnotizen in eine oder die andere Zeitung zu bringen, von der auS sie dann regelmäß g weitere Verbreitung finden. Die den deutschen Zeitungen zugehenden, gemeinhin F. Wünsche in Schönlinde*) Unterzeichneten Briefe und Postkarten sind längst berüchtigt, weil die in ihnen enthaltenen Notizen die frechsten Lügen über Eisen bahn - Angelegenyeiten enthalten, nichtsdestoweniger ist dem spekulativen Böhmen gerade jetzt in Sachen Oftrau-Friedland abermals ein guter Tbeil der deut schen Presse aufgesessen Diese Bahn, dieselbe, deren Betrieb in Folge deS Einstürze- der Brücke bei Mähr. Ofttau gegenwärtig eingestellt ist, bat bekannt lich seit 1871 die Führung ihre» Betriebe» derFerdinand- Nordbabn übertragen. Nunmehr stellt da- Wiener „HdIS.-Bl/ die völlige Fusion der Bahn (ri» Schön- linde) mit der Ferdinand-Nordbahn in Aussicht. Die diesbezüglichen Verhandlungen mit den maßgebenden Actionairen seien bereits so weit gediehen, daß die Genehmigung der einzuberufenden General-Ver'amm- lung gesichert erscheint. Die Ablösung der Titre- der Ostrau-Friedländer Babn solle mittelst einer neuen Serie von Nordbahn-Prioritäten erfolgen, und zwar würden die Prioritäten der Ostrau-Friedländer Bahn zum Nominalbetrag, die Actien derselben mit 33'/, Prcc. eingelöft. — ES ist selbstverständlich und auch von Wien au» schon kund gegeben, daß an der ganzen Meldung nicht ein wahre- Wort ist. — Ueber den durch die Überschwemmung angerichteten Schaden meldet die . Wiener AUgem. Ztg." vom 18. d M.: , Auf der Ostrau-Friedländer Bahn ist die Strecke biS Friedek >in 14 Tagen fahrbar, dagegen bedarf die Reconstruction der Strecke Friedek - Friedland noch 6 Wochen. Die gesammten ReconstructiorSkosten dürften sich auf 100.000 fl. belaufen." *— Oefterreichrsche Südbahn. Man schreibt der „W. Lllg Ztg." au» Rom vom 13. August: ,Jm hiesigen Finanzministerium werden Vorkehrungen ge troffen, um zu einer demnächstigen und definitiven Liquidation aller mit der Oesterreichischen Südbahn schwebenden streitigen Puncte zu gelangen, sowohl waS den gegenwärtigen Betrieb der oberitalienischen Eisenbahnen nach deren Uebertragung an den Staat *) Die Postkarten, welche unS au- Schönlinde regelmäßig »»gehen und die stet» in den Papirrkorb wandern, tragen die Unterschrift: Franz Hoffmann. Die Red. d. Leipz. Tagebl.
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