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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188008220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-22
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1880
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Erscheint tLgltch früh 6'/. Uhr. RtballlßH »b EePeANsa JohamüSgaflr SS. Htznchß,»NI »er Ne»«ttt»»r Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—0 Uhr. WM »N »<kl,ad« «ln«ja»dlrr «»m» »«cht^^dtk «edactto« aicht der sür die rrächft- Nummer bestimmten an Wochentage« bis I LHr NachmMag«. an Tonn- «ck-estta-ea früh bi« '/,3Uhr. >» M» FtUatr« sie Z»l. )i»»ah««: Otto Klemm. UniverfitLtsstr. 22, > Lösche, »atharincustr. I8,p. «rr di« Uhr. 26V. Vchngcr.TagcblaN Anzeiger. Orgill für PMk, 8»calgkschichtr, Handels- und Geschäftsverkehr. Sonntag den 22. August 188V. Auflage 16.1LV. KdoammeatoPeelo oäerlils. iml. Bringerloha S Mt., dnrch di« Post bezogen «PL Jede einzeln« Nummer 2« Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbestrderung »» Mt. Mit PoDestrderuag 48 Wik. Znsemtr Sgesp. Petrtzeil« 20 PH. Größere Schtisie» laut uns Pr«Sverze«hniß. — LabeLa, Satz »ach h-herem Lar Rettame, mtter de» Stevatttmustrich di« Gpaltzeile 4« Pf. Inserat« ft»d sttt« an d. «emdttto» zu senden. — Nabatt »ird chcht gegeben. Zahlung »der «mH Poftvmschuß. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Bei der hiesigen Ober-Poftdirection lagern die nachstehend verzeichnet«» «ubesielbare» Poftseudunge«, deren Absender nicht zu ermitteln gewesen find. " " ^einzig: an P. Förster in Taucha v. 11./5. 79, «n Larl Jordan in alle a./E. v. 18 /11. 79, an L. Mosch in Leipzig v. 5./5. 80, an Buch- AuS L v. 18/9. 79, an H Nowigk in Ha! u Gutsbesitzer i Iran AndrL in Eutritzsch v. S0./7. 79, an Liebig een. in Leipzig v. 13./8.79, an Eonrad Reuter in Hanke in Berlin v. 1./18. 79, an M. Eh. Rothenberg in Meseritz b Warschau 80 8ch/4.797 an.. Berlin v. 5./10. 79. an Juftizrath Hanke in Berlin v. 1./18. 79, an , . . v. 1./18. 79, an Rud. Hube in Romny v. 14./8. 79, an L. Kunze in Plagwitz v. 19./1. 80, an Joh. Gottl. Dust in Söbitz b. Zeitz v. S./3. 80, an S. Heine in New York d. 18 /13. 79, an Frl. Clara Eichhorn in Gera v. 3S./3 80, an Jos. von Csoma in Enes (Ungarn) v. 9 /3. 80, an Redlich, Rückkaufsgeschäft in Berlin ». 19./4. 80, an Weber Franz Groß in Reichenbach i. V. v. 31./4. 60. AuS Leipzig: an W. Müller in Berlin «./8. 7» über 31 an Kreuzer in Dresden v. 12 /1. 80 über 8 ^l, aus Leiujlg-Neutznitz: an Taubert in Braunschweig v. 3 /3. 80 über 8 ^l, auS GchW«r»e«bers 1. E.: an Freund in Mainz v. 4./13. 79 über 9 ^l, auS Glaucha«: an die König!. Steuerhebestelle in Halle a. S. v. 19./4. 80 über 10 ^l, auS Lrtmmttschau: an daS Hauptsteueramt m Berlin v. S./8 80 über 9.70 AuS Leipzig: an Klein: Zoller in München v. 30./4. 80. — Ferner lagern hier 3 Packete ohne Aufschrift, von welchen daS eine mehrere Paare Straminschuhe, daS andere farbige Leinwand enthält. Wenn nach Verlauf von vier Wochen, vom Tage deS Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, die zur Empfangnahme der Sendungen Berechtigten bei der Obti-Postdirection oder bei dem Postamte, bei welchem die Aufgabe der Sendung e,folgt ist, sich nicht melden, so wird der Betrag der Postanweisungen, sowie der Erlös für den Inhalt der alsdann zur öffentlichen Versteigerung kommenden Packete der Post- unterstützungScaffe überwiesen werden. Leipzig, den 18. August 1880. Der Kaiserliche Lber-Pofttztreetor. I. B: Ealame. W. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, am 25. August ». e. Abends «'/, Ahr 1« Saale Ser I. «Srgerschule. Tagesordnung: l. Bericht der Ferien-Commission über die Verwilligungen für den Barackenbau zur Unterbringung deS neuen Infanterie-Regiments. II. Gutachten deS Oekonomie- und VerfaflungS-AusschuffeS über die Bedingungen für die Anlage von Straßeneisenbahnen. III. Gutachten deS Oekonomie-Ausschusses über s. eine Nachforderung zu dem Budgetpostulat für Reparatur deS FluthstegeS am Schleußiqer Wege; d. Herstellung einer Brücke unterhalb der Schützen de- KopfwehreS; e. die Umpflasterung der Färberstraße; 8. Wiederaufbau deS abgebrannten Kuh- stallgebäudeS im Rittergute Stötteritz: e. Reparatur deS Kirschwehres; s. Herstellung eines Fußweges vom hölzernen Landweg nach dem Berliner Bahnhof. IV. Gutachten de- Bau«, Oekonomie- und Finanz- bei. Stiftung--Ausschusses über » Arealverkauf an der Jacobstraße; d. Lösung deS Kaufvertrages über die Plätze 8 und 1 an der Stephanstraße: e. Entschädigung de- Johanni-ho-pitalS für da- zum Erweiterungsbau der Nicolaischule abgetretene Areal: 6. dte Fortführung der Mendelssohnstraße von der Weststraße nach der Schreberstraße V. Gutachten deS Bau-AuSschuffeS über ». die Umgestaltung der WaflerleitungSanlagen in der Pleißen- gaffe; d. die Rechnungen der Stadtwafferkunft auf die Jahre 1878, 1877 und 1878. VI. Gutachten des GaS-AuSschufses, GaSrohranlagen in der Straße I deS südwestlichen Bebauungsplanes. zu zahlenden MiethzinseS; c. die Bufwärterstelle beim Lagerhofe. Bekanntmachung. in der Pleitzengasse Schleußenneubauten bez. Umbauten vorzunehmen z 1879 die Besitzer bez. gleichzeittser Unter . . „ Umlegung von Bet- schleuste« «uoerzüglich und bis spätesten- zum 1. September I. bei unS Anzeige zu erstatten, damit die Legung der Fallrohre und Beischleußen gleichzeitig mit dem Bau der Hauptschleuße auf Kosten der Ad- jacenten erfolgen kann. - Im Falle der unterlassenen Anzeige haben die Säumigen außer Verwirkung einer Geldstrafe bis zu 80 zu gewärtigen, daß die vorstehend gedachten Arbeiten Ivon RathSwegen auf ihre Kosten au-geführt werden. Leipzig, den 11. August 1880. Der «ath der Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Mefferschmidt. Bekanntmachung. Für den Termin Michaelis d. I. sind vier AuSstattungSsttpentzte« im Betrage von 77 ^ 8 87 ^1 45 und zweimal 40 47 an hiesige unbefcholteue arme vürgerstöchter, welche sich seit Michaeli» ». I. berhetrathet haben, von uns zu vergeben und sind schriftliche Gesuche darum unter Beifügung der EheschltetzungS-veschetntgung eines von zwei hiesigen Bürgern bei Bürgerpflicht aus gestellten AeugntfseS über die Unbescholtenheit und Bedürftigkeit der Bewerberin sowie, was daS eine, nur an ehelich Geborene zu vergebende Wiederkehrer'scbe Stipendium von 40 47 ^ anlangt, einer GebnrtSbeschetuigung bis zum 31. August d. I. auf dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 15 einzureichen. Leipzig, den 18. Augst 188«. Der «attz der «radt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Im Auftrags äsr vorgvsetrtsn vsdüräs maebt äsr vnterreicbuoto bioräurel» boknnnt, 4o« äio 8edul« ibrv Dbätigksit erst sillttvo««!», «t«m LS. V All»» nisäor nuknedmvn kann. In kolgs der laug« »nbaltenden nugaustigsn Witterung and versobiedvnor nsdar vorawma- sedoader »ocb eu deseitigvador Hemmninns davon dis manniedfaekou daaliebsn Arbeiten im Lekal- gebLudo trotr der angSZtrengtesten Tdtttixlrslt äor Oerrorkon (dei vorlLnzortor ^isioitLneit) inuordald äor LnderLumten krist nicdt völlig devLltigt vsräon können. Xm läaedmittog äss 25. August noräen äis plaamLZgigen k.setionell ä«3 VIvmntmx - Kacdmittogs ahgedaltso reeräoo. I^oiprig, äon 21. ^ugnZt 1880. vr. VlR. VoxvI. Bekanntmachung, V«en«attsche Bierdrnckapparate betreffend. Da- Königliche Ministerium de- Innern hat zur Vermeidung von GesundheitSnachthnlen die mit dem Genuffe von mittelst pneumatischer Bierdruckapparate verschänkten Bieren in Folge ungeeigneten Material-, mangelnder Reinlichkeit, unzweckmäßiger Aufstellung rc. verbunden sein können, Folgende- angeordnet: 1) ES dürfen die Rohrleitungen, insoweit da- Bier damit in Berührung kommt, weder auS Kautschuk, noch auch auS solchen Metallen bestehen, welche bei ihrem möglichen Nebergange in das Bier, durch Auf» lösuna mittelst der in letzterem enthaltenen oder unter gewissen Bedingungen sich darin bildenden Säure, dem Biere gesundheitsschädliche Eigenschaften ertheilen würden, also namentlich nicht auS Blei, Kupfer, Messing, Zink, vielmehr letztgltch aus reine« Ztnn oder Gla». 3) Es ist dafür Sorge zu tragen, daß das im Fasse enthaltene vier nicht mittelst einer rückläufigen Be wegung in den Üuftkeffel treten kann, weil eS, dort hinerngeiangt, sich daselbst zersetzen und dadurch der in diesem Gefäße enthaltenen Luft, wenn diese auch ursprünglich von reiner und guter Beschaffenheit war, ge« sundheitSnachtheilige Eigenschaften ertheilen würde, die auch auf da- in dem Fasse enthaltene Bier bei dem Betriebe de- Apparates nicht ohne üblen Einfluß bezüglich seiner Qualität bleiben würden. Eine solche rückläufige Bewegung tritt leicht bei stark mousstrenden Bieren ein, sobald nämlich der Druck der in ihnen sich entwickelnden Kohlensäure größer wird, als der in dem Luftkeffel enthaltenen Luft. Die an den Kesseln und zwar an deren Bödm jetzt vielfach zu dem Zwecke angebrachte Vorrichtung, um dieselben öffnen, daS eingedrungene Bier entfernen und den Kessel hierauf reinigen zu können, ist deshalb wenig deS Kessel-an der betreffenden empsehlenSwerth, weil da- Oeffnen und da- nachherige luftdichte Verschließen Stelle eine viel zu umständliche und zeittaubende Operation ist, die nur von sachkundiger Hand unter nommen werden rann, und deshalb und weil auch mit Kosten verbunden, viel zu häufig unterlassen wird. 3) ES ist aber nothwendig, daß die Bierrohrleitungen mtubestens «Ie acht Doge et«««1 grünbltch Gereinigt werben» um den in ihnen auS dem Biere sich allmälig absetzenden Schlamm zu entfernen. Am gründlichsten und zuverlässigsten erfolgt diese Reinigung mittelst Durchleitung von unter starkem Druck stehenden Wafferdampf und durch Nacyspülen von kochendem, später von kaltem Wasser. Wo eine derartige Einrichtung nicht beschafft werden kann, empfiehlt eS sich, eine Lösung von kohlensaurem Natron in heißem Wasser (in dem Verhältnisse hon 1 Kilogramm Soda auf 50 Liter Wasser) mit darauf folgender Nach- spütung mit kaltem Wasser zur Reinigung zu verwenden und zwar am zweckmäßigsten und einfachsten auf die Werse, daß der sogenannte Stehhahn m ein Faß, welche- mit der beißen Sodalösung gefüllt ist, ein geschränkt, hierauf diese Lösung durch die Bierrohrleitung mittelst der Luftpumpe getrieben und schließlich auf dieselbe Weise die Nachspülung mittelst kalten Wassers bewirkt wird. 4) In Bezug auf die Aufstellung der betreffenden Apparate ist darauf zu sehen, daß dem Apparate stet- eine reine Luft zugeführt werden kann. Entweder ist daher dt« Lupfpumpe an einem Orte aufzustellen, der an sich schon diese Gewähr bietet, oder eS ist, wenn sich wegen localer Verhältnisse solche- verbietet, an der Luftpumpe ein Saugrohr anzubringen und diese- bis an einen solchen Punct zu leiten, daß die Zu führung reiner Luft möglich wird. Solche- wird sich daher überall dort nöthig machen, wo die Luftpumpe, z. B. in dem Keller, in der Gaststube oder in einem sonstigen zur Luftentnahme ungeeigneten Raume aufgestellt ist. 5) Bei den Kohlensäureavparaten fällt nur die Sorge für Reinheit der zugeführten Lust hinweg. Da gegen haben die übrigen Vorschriften in Bezug auf da- Material der RohrleUungen und die Reinhaltung der Apparate auch bei der vorgedachten Art von Apparaten zu gelten. Auf Grund der Seneralverordnung der hiesigen königlichen Kreishauptmannschaft vom 30. vorigen Monat» wird hiermit «len hiesige« Schaukftatteninhabern, dte sich pnenmattfcher vterbri»ckatzpar«te Hellenen, Sie genaue Beobachtung Ser borfteheutzen BorsichtSmatzregeln zu verneeibuug bon veltz« strafen bi» zu 150 sür jede« ZuwitzerhanblungSsail ausgrgebe«. Unsere Rath-wache wird darüber, daß dieser Anordnung nachgegangen wird, durch öftere Revisionen gehörige Aussicht führen. Leipzig, am 14. August 1860. Der »ath der Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Kretschmer. Logisvermiethung. In dem un»oernrarsgr«noft«ae «oerhestrahe «r. v soll ein Logis m 4. Wage aus Vorsaal, S Stube«, Küche sammt übrigem Zubehör, von Neujahr 1881 an auf bret Jahre meist bietend, jedoch unter Vorbehalt der Lu-wahl unter den Licitanten, anderweit vermiethet werden. Reflectanten haben sich hierzu Sonnahenb, den 28. August b. I., vormittags 11 Uhr im Universitäts-Rentamts (Vorder-Paulinum, Nordfl. 1. Etage) einzufinden und ihre Gebote abzugeben. Die Llcitationsbedingungen liegen daselbst zur Einsicht aus. Leipzig, am 30. August 1880. «uibersitStS-Nentamt. Graf. n dem UntberfitötSgrnndftücke Goethestraste Nr. 0 soll ein LogtS in 4. Etage rechts, bestehend Italien und Oesterreich. atze, welcher zwi- besteht und der seit Bei dem ausgeprägten sche» Italien und Oesterreil längerer Zeit die Ursache lebhafter Beunruhigungen zwischen beiden Ländern geworden ist, ja sogar zu diplomatischen Aktionen Veranlassung gegeben hat, muß e» auffallrn, daß die Regierung König Hum« bert'S in der Behandlung der orientalischen Frage eiue dte österreichischen Bestrebungen auf der Bal- kavHalbinsel fördernde Haltung bewahrt. Man sollte glauben, Italien habe ein Interesse daran, die Stellung de- mächtigen Nachbarstaates, wo e« immer möglich sei, zu erschweren. Noch bis vor verhältvißmäßig kurzer Zeit glaubte mau, Italien strebe danach, selbst oneutalischen Besitz zu er werbe», um zu verhindern, daß Oesterreichs Ein- siaß in den ostitalischen Gewässern steige. Davon ist eS jetzt still yewordeu, und im Gegentheil be fürwortet man m Rom eine Regelung der Balkan- gebietsfragen, die unzweifelhaft Oesterreich in seine« Südostea immer mehr fördert und ein slußreich macht. Eine ausreichende Erklärung für diese wunder- same Erscheinung findet man, wenn man eine Analogie der italienischen Politik im Orient mit derdentscheu aufsucht. Wie Fürst BiSmarck Oesterreich »ach dem Osten gedrängt hat, um ihm die Mög- lichkeit zu nehmen, sich m die deutschen Angelegen heiten zu mischeu und e- den deutschen Interessen willfährig zu machen, so thut Italien jetzt da- Gleiche, um auS den wachsenden Ver pflichtungen Oesterreich» im slavischcn Osten den Zwang herbeizuführen, daß eS sich möglichst der ihm auS Italien drohenden Gefahren entledige. Man glaubt in Rom offenbar, daß Oesterreich, mit dem Zündstoff de- SlaviSmuS in höherem Maße als bisher gefüllt, und gezwungen, ale findenden Funken avzuwehrev, welche die übrigen Solk-elemente in Brand setzen könnten, geneigt sein müsse, die natioualitalienischen Forderungen zu er fülle». Je weiter Oesterreich im Osten vorrücke, um so «ehr müsse e- feine westlichen und südlichen Grenzen friedlich erhalten, und der Gebietszuwachs, der ihm auS ehemal» türkischen Besitzländern wird, erhöh« die Nothwevdigkeit der Abtretung der an da« italienische Gebiet stoßenden Küsten der Adria. Ob sich Italien tu diese« Anschauungen irrt, Da« zu erörtern tfi vorläufig überflüssig, wo e« sich doch nur um die Erklärung seiner neuesten politischen Haltung handelt. Die hier gegebene Erklärung hat aber die Wahrscheinlichkeit um so mehr für sich, »l« sie vollkommen Ubereinstimmt mit den Beob achtungen, welche seit Jahrzehnten Uber die Len- deinen der italienischen Politik nach Norden hin ge- macht Word« sind. Man strebt auch bei der gegenwärtigen Haltung nach der Erlösung de- „uner- lösten Italic»«", und der Gedanke a» die Abruu- düng der nationalen Grenzen ist in der heutigen italienischen Orieutpolitlk genau so wirksam wie in den gewaltthätigen Aspirationen der revolu- tionairen ,JtLlia irreäeot» *. Politische Uebersicht. LetOzi«, 31. August. Die bekannten Vorgänge in der parlamentari schen Fraction der nationalliberalen Partei bilden da- ständige Thema der Blätter jeglicher Farbe. Da- Geheimmß, mit dem die „Secession de- linken Flügel-" der Fraction von den bethei ligten Personen umgeben wurde, hat auf manche Kreise bis zur letzten Stund« eine gewisse Wirkung nicht verfehlt. Nur so ist «S möglich geworden, daß noch vor einigen Tagen der Correspondent eine- südwestdeutschen nationalliberalen Blatte- die Unverfrorenheit haben konnte, zu behaupten nicht nur, daß Herr v. Forckeubeck mit der Sache nicht-zu thun Hab«, sonder« auch, daß man in Kreise», welche der Fractionßleitung sehr nahe stehen, den betreffenden Zeitungsmeldungen mit unveschreib- lichem Lumor gegenüberstehe. ..Dem gegenüber ist" — so schreibt man unS «u< Berlin — „mit der größten Bestimmtheit zu versichern, daß Herr v. Koickenbeck bei seinem Aufenthalt in München durch Herrn v. Stauffenberg, der als die treibende Kraft erscheint, definitiv für den Ge danken der Trennung gewonnen wurde und nach seiner Rückkehr mit Herrn Rickert in Eorre- spondenz trat. Selbstverständlich wurde Herr v. Stauffenberg ausschließlich durch die häftniffe im Reichstage bestimmt, rend Herr Rickert auS eben so nahellec «er- ahel!eg«char Gründen die Rücksicht auf die vorangehende Session deS preußischen Abgeordnetenhauses in den Vordergrund stellte. Man glaubte zunächst in der Art einen AuSweg zu finden, daß der FractionSverband in letzterem (dem Abgeordneteu- hause) vorläufig erhalten bleiben solle, wie ja auch Herr von Stauffenberg im bairische« Landtage noch mit den Herren völck und von Schaub in einer Fraction fitzt. Man ist aber doch davon zurückgekommen und der Abge ordnete Rickert hat sich zuletzt zur vollständigen Trennung entschlossen. Die neue Gruppe wird für den Reichstag die Losung ViSmarck-Del- brück, für den Landtag ViSmarck-Falk auS- geben, um zu bezeichne«, daß sie den Traditionen der nationalliberalen Partei getreu die alte Po litik deS Reichskanzler- gegen seine neue frst- hält. UrbrigeuS wird bei der Trennung der Partei da- laudSmannschaftliche Element eiue nicht geringe Rolle spielen. Von de» Mit gliedern der Fraction de« Abgeordnetenhauses, welche bei der Schlußabstimmung Uber die kirchen politische Vorlage mtt dem Aba. Rickert votirteo, werden ihm schwerlich die 7 Hannoveraner und auch wohl nicht der ein« Rheinländer, also durch weg nur solche Mitglieder folgen, die den östlichen Provinzen angehvren. Die Vertreter der neuen
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