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Die Entwicklung der modernen Buchkunst in Deutschland
- Titel
- Die Entwicklung der modernen Buchkunst in Deutschland
- Autor
- Grautoff, Otto
- Verleger
- Seemann
- Erscheinungsort
- Leipzig
- Erscheinungsdatum
- [1901]
- Umfang
- [4] Bl., 219 S., [10] Bl.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Technol.B.176.m
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5025844671
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id502584467
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-502584467
- SLUB-Katalog (PPN)
- 502584467
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Vergriffene Werke
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Zwoelftes Kapitel. Die Schrift, Der Satz, Das Papier
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieDie Entwicklung der modernen Buchkunst in Deutschland -
- EinbandEinband -
- TitelblattTitelblatt -
- KapitelWidmung -
- KapitelVorwort -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- KapitelErstes Kapitel. Einleitung. Die Buchkunst Um Das Jahr 1880 1
- KapitelZweites Kapitel. Das Ausland 15
- KapitelDrittes Kapitel. Der Umschwung Im Deutschen Buchgewerbe 29
- KapitelViertes Kapitel. Thomas Theodor Heine 45
- KapitelFuenftes Kapitel. Der Kuenstlerisch Illustrierte Buchumschlag 59
- KapitelSechstes Kapitel. Die Aesthetische Gestaltung Des Buchinnern Und ... 72
- KapitelSiebentes Kapitel. Archaisten 97
- KapitelAchtes Kapitel. Fidus 108
- KapitelNeuntes Kapitel. Eugen Diederichs 127
- Kapitel[Zehntes Kapitel. Der Jungbrunnen Und Die Insel] 142
- AbbildungMarmorpapier „Jugend“, erfunden von Paul Kersten, gefertigt von ... -
- KapitelElftes Kapitel. Der Bucheinband, Das Vorsatzpapier Und Das ... 161
- KapitelZwoelftes Kapitel. Die Schrift, Der Satz, Das Papier 183
- KapitelDreizehntes Kapitel. Die Pariser Weltausstellung Im Jahre 1900 207
- RegisterLiteraturverzeichnis 213
- RegisterAlphabetisches Kuenstlerverzeichnis 217
- RegisterVerlags- Und Kunstanstalten 219
- EinbandEinband -
- Links
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ZWOELFTES KAPITEL, m DIE SCHRIFT, DER SATZ, DAS PAPIER, m m m m m S eit ungefähr einem halben Jahrhundert sind die Bestrebung*en für eine einheitliche, deutsche Orthographie und für eine einheitliche, nationale Druckschrift im Fluss; sie haben aber bis heute noch zu keinem endgültig*- befriedigenden Resultat geführt. Unsere grössten und bedeutendsten Dichter und Denker haben sich schon mit dieser Frage beschäftigt und auf den gegensätzlichen Zwiespalt zwischen deutscher Schreibschrift und Druckschrift und auf den völlig unphonetischen Charakter der deutschen Orthographie hin gewiesen; manche von ihnen, u. a. Klopstock, Bürger und Jakob Grimm, ver suchten gegen diese Missbräuche anzukämpfen, aber vergebens. Nicht allein träge Gewohnheit steht allen derartigen Bemühungen als ein schlimmer Feind gegenüber, sondern vor allem die unerhörte Schwierigkeit, einem einmal ein gelernten Setzerpersonal, das heutzutage in fliegender Eile arbeiten muss, neue Regeln vorzuschreiben und neue Gewohnheiten beizubringen, und ferner die bedeutenden Kosten, die der Schnitt und Guss neuer Typenformen er fordert. Wohl haben sich immer grössere Schriftgiessereien zur Herstellung* neuer Typen bereit gefunden; aber der Konsum neu entworfener Lettern, deren Güte noch nicht praktisch erwiesen ist, beschränkt sich immer auf einen engen Kreis grösserer Druckereien. Die Werkdruckereien der Provinz, die zum Teil gerade sehr stark beschäftigt sind, auch gerade für grössere Verlagshäuser, haben ihr Renommee sich durch billige Ausführung ihrer Druck arbeiten verschafft, die ihnen durch niedrig*e Lohnsätze und durch solide Einfachheit und anspruchslose Schlichtheit möglich wird. Experimente mit neuentworfenem Schriftmaterial liegen ihnen fern; sie verfügen meistens nur über eine geringe Auswahl von verschiedenen Schriftkörpern, deren Charakter einem vulgären Durchschnittsgeschmack an gepasst, bedeutend nur in der Quantität ist. Gegen diese traditionellen und noch dazu wirtschaftlich be gründeten Gewohnheiten anzukämpfen, erscheint fast als ein Unding. Aber noch ein nicht zu unterschätzendes Hindernis lieg*t den Bestrebungen für eine einheitliche deutsche Druckschrift im Wege: die Verworrenheit der Begriffe über den Charakter der deutschen Schrift. Man unterscheidet gemeiniglich zwischen deutscher und lateinischer Schrift und meint damit die Fraktur und die Antiqua. Die Alldeutschen, aber auch jeder g*ute Patriot und ferner diejenigen, die ihr höchstes Ideal in der boden ständigen Heimatskunst erblicken, treten für die Erhaltung der Frakturschrift ein und ereifern sich für sie, in der sie eine nationale Eigentümlichkeit und eine spezifisch deutsche Besonderheit erblicken wollen. Wie die lateinische Sprache im frühesten Mittelalter eine Art Welt sprache war, vor allem aber die Gelehrtensprache, die ihre Verbreitung* durch die Kirche fand, also wurden auch die Schriftformen der lateinischen Ver kehrssprache durch die Klöster in Deutschland eingeführt. Abgesehen von
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