I. S. Bach in Altenburg. Von Hans Löffler (Dobitschen, Kr. Altenburg). Seit bekannt geworden, daß Seb. Bach anläßlich einer Orgel prüfung 1724 in Gera weilte und etliche Jahre später (1732) in Stöntzsch, in der Nähe von Meuselwitz, lag die Vermutung nahe, daß er auch nach anderen Orten des östlichen Thüringens (im weiteren Sinn) gekommen ist, vor allem nach Jeitz und Altenburg. Was Jeitz betrifft, so ist uns hier der Name des Schloßkantors G. Chr. Schemelli in Erinnerung, seit 31. 1. 1737 in dieser Stel lung, an dessen Gesangbuch von 1736 S. Bach beteiligt war und dessen Sohn 1740 (24. II.) ein Zeugnis Bachs erhielt. Drei Jahre später schrieb der Bürgermeister von Jeitz an Seb. Bach um ein „Kunst probestück auf alle Stadtpfeiser Instrumenta"/) das dann freilich —nach Änderung des Namens Bach in Görner — auch von I. G. Gör- ner in Leipzig geliefert wurdet) 1744 (13. II.) kam Bachs Lieblings schüler I. L. Krebs nach Jeitz. Ein Aufenthalt Bachs in Zeitz ist aber trotz dieser Beziehungen bis jetzt nicht nachweisbar geworden. Auch zu Ronneburg im östlichen Thüringen hatte Bach Be ziehungen, insofern er mit dem 1731 dort angestellten Kantor Joh. Wilhelm Koch aus Buttelstedt im Briefwechsel stand. 1739 soll Koch u. a. Pränumeranten für den 3. Teil der Klavierübung gewinnen, Bach und sämtliche Familiengliedcr lasten ihn grüßen; ein Gevatterstück Kochs wird auf dessen Gesundheit verzehrt; man lädt den Ronnc- burger Kantor zur 1. Meßwoche nach Leipzig ein; Elias Bach be richtet an Koch über einen Besuch FricdemannS in Leipzig. 1741 bittet Koch Sebastian Bach um ein Baßsolo und erhält von ihm die eingesandten Canons zurück, zu deren einem, großen, Bach eine Anmerkung schrieb?) Ein Aufenthalt Bachs in Ronneburg ist zwar bisher nicht nachgewiesen, aber nicht undenkbar. 0 B^Zahrb. 1906, S. 132. 0 A. Werner, Städtische und Fürstliche Musikpflege in Zeitz, 1922 S. 47. 3) Nach Pottgießers Mitteilungen in der „Musik" 1913; vgl. B.-Jahrb. 1912, S. 148 ff.