Johann Ambrosius Bach. Stadtpfeifer zu Eisenach von 1671—169ö. Von Fritz Rollberg (Eisenach). Zu den Städten thüringischen Landes, für welche das „musi- kalisch-Bachische Geschlecht" durch mehr als hundert Jahre zahlreiche Kräfte zur Besetzung geistlicher und weltlicher musikalischer Acmtcr stellte, gehört Eisenach in mehrfacher Hinsicht 9. Hier war Johann Christoph Bach bis 1703 Organist an St. Georg; sein Nachfolger Johann Bernhard und dessen Söhne hielten daS Amt bis 1797; hierher kam Johann Christian von Erfurt, um als HauSmannS- gcselle sein Brot zu erwerben; hier verlebte Johann Ambrosius seine Mannesjahre und fand früh seine letzte Ruhestätte. Johann Sebastian aber, sein Sohn, hat die ersten zehn Jahre seines Lebens hier verbracht und in reinem Kinderglück Straßen und Plätze des Städtchens samt seinen Geschwistern und Altersgenossen mit frohem Spiel erfüllt. Von 1566 bis nach 1800 sind Namen und Schicksale der Eise nacher Hausmänner — in Thüringen war dieser Name für die Stadtpfeifer ziemlich allgemein üblich — durch weitgehende Quellen studien festgelegt. AuS dieser langen Reihe hebt sich die Persönlich keit des Johann Ambrosius in jeder Hinsicht auffallend heraus. Es sind unter den Stelleninhabern recht mäßige Musiker und stark schwankende Charaktere gewesen; das Lebensbild des Ambrosius ist reine Harmonie. Und vermißte seinerzeit Spitta noch jegliches Urteil über die Leistungen des trefflichen Mannes, so werden im nachstehenden derer eine ganze Reihe angeführt. DaS Bild des Kreises, dem Johann Sebastian seine tiefsten, bedeutungsvollsten Eindrücke dankt, rundet sich mehr und mehr und gewinnt an wün schenswerter Klarheit. 0 Die folgenden Mitteilungen stützen sich auf Erstveröffentlichungen in der Beilage „Luginsland" der Eisenacher Jeitung vom Januar 1928.