138 Fritz Nollbsrg, Judica 1686 eine 5/4 Steuer. Zur Reise der beiden fürstl. Prinzen: 3/4 Steuer; zur fürstl. Schloßbau-Kaffe: 1/2 Steuer. Baptist 1686: für die fürstl. Chestsuer-Kaffe: 1/2 Steuer. Michaelis 1686: zur Werbung^von Mannschaften! 1/1 Steuer. Trinitatis 1687: Fräulein Steuer nach Sachsen-Lauchstcdt: 1/2 Steuer. In der Zwischenzeit war Balthasar Schneider gestorben. Seine Witwe ist an gleicher Stelle mit gleichem Steuerbetrage aus geführt. AmbrosiuS aber steht weiterhin als Hausbesitzer in der Fleischgasse, zahlt auch diesmal seine 6 g. Schoß regelmäßig. Wieder folgen die Einmietlinge, alphabetisch geordnet, gesondert nach. (Johann Christoph Bach wohnt diesmal in der „Georgen- Gaß" als Hausbesitzer und zahlt 1 fl. 6 g. 6 Pfg.) Was der Vorgänger und Nachfolger sehnlicher Wunsch war, was der an der Georgenkirche amtierende Großonkel Sebastians Johann Christoph jahrelang erstrebt hat, eigener Hausbesitz, war für Ambrosius frühzeitig Erfüllung geworden. Ob er ihn an gleichem Ort bis zu seinem frühen Tode behalten hat? Hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage Bachs geben noch einige Angaben Ausschluß. Zunächst einiges über die feste Jahresbcsol- dung. Sie betrug durchschnittlich 40 fl., cs kommen aber Schwan kungen nach oben und unten vor, nämlich: 1672/73 — 57 fl. 6 g. 5 Pfg. (Für mehr als ein Jahr; s. o!) 1673/74 u. f.! 40 fl. 4 g. 8 Pfg. C. W. (Kammerwahrung.) incl. 24 fl. Addition. 1679/M: 41 fl. 19 g. 9 Pfg. 1690/91: 30 fl. 19 g. 3 Pfg. Die letzte Eintragung dürste im Gegensatz zu der vorangehenden Markwährung Kammerwährung sein. Zu dieser festen Summe kamen eine Reihe von Sondcreinnahmen. Als erstes und hauptsäch lichstes die „Acci-dcnticn", d. h. die Gebühren für Aufwartung bei Hochzeiten, Taufen u. a. Deren Erlangung freilich war durch die rücksichtslose Handlungsweise der „Bicrsicdler", der unzünftigcn, nicht berechtigten Musikanten, die bei allen Gelegenheiten den Bür gern ihre Dienste aufdrängtcn und so den Hausleuten ihr Brot Wegnahmen, stark in Frage gestellt. Die ineisten der Eisenacher Hauslcute haben daher einen lebhaften Kampf gegen die Bierfiedler geführt, denn der Rat und selbst der Landessürst haben nicht ver mocht, deren unberechtigtes Musizieren zu unterbinden. Es findet sich daher ein Satz über sie gleich im Anftcllungsbricf; weiterhin wird von Bachs Verdruß über sie noch die Rede sein.