mermann genannt, wobei außerdem ein Leutnant, der Trompeter Schmidt und der Pauker Simon Paten waren. Trotz der verhältnismäßig günstigen Stellung, die Ambrosius in Eisenach bekleidete, — von seiner Mitwirkung in der Hofkapelle wird weiterhin zu reden sein — blieben auch für ihn die Sorgen nicht aus. ES ist ja ein damals allgemein zu beobachtender Zug, daß Rat und Fürsten sich wohl ihre musikalischen Kräfte verschrieben, sie aber dann oft jahrelang auf die ihnen zustehenden Besoldungs- stücke warten ließen. (Für einzelne Mitglieder der Hoskapelle z. B. ziehen sich Besoldungsstreitigkeiten über Jahrzehnte hin.) 1684 scheint die Sorge im Hause des Ambrosius dringend Ab wehr erfordert zu haben. Wir dürfen annehmen, daß Bach, im Gegensatz zu seinen AmtSgenossen, sich nur schwer zu Eingaben an den Rat entschlossen hat. Er schreibt am 2. April inhaltlich folgendes Vor nunmehr 12 Jahren bin ich zum hiesigen Stadtpseiferdienst berufen worden. Jetzt fällt es mir von Tag zu Tag schwerer, das Amt zu behalten; denn 1. sind Weib und sechs Kinder zu versorgen, 2. kommen hinzu drei Gesellen, ohne die Lehrjungen, die wegen der Musik gehalten werden müssen; das kostet im Jahr viel Geld. 3. Die vielen einfallendcn Landestrauern bringen es mit sich, daß ihm die „Accidenticn" bei Hochzeiten usw. gänzlich ent gehen; von der Besoldung allein aber zu leben, hält schwer: gar kümmerlich muß er sich mit den Scinigcn behelfen. 4. Mancher Hochzeiter zahlt die vorgeschriebcnen „Stimmgelder" sehr schlecht, mancher nur zur Hälfte, andere geben gar nichts. 5. Immer lind immer wieder bleibt der Zank mit den „Bier- fiedlcrn", mit denen die Widerwärtigkeiten nicht enden wollen, „daß man also bey so gestalten Sachen gantz ungeduldig und verdrossen wird". Kann man's Bach verdenken, wenn er unter solchen Umständen Ausschau hält nach einem Orte, an dein ihm bessere Dascins- bedingungen winken? Erfurt, die schon bekannte Stätte, der Wir- *) Archiv der Cis. Kirche: l! XXV i; 1.