Johann Ambrosius Bach. 145 kungskreis angesehener Namensvettern, will ihn gerne in seiner Stadtmusik beschäftigen. Er bittet also, fortfahrend in obigem Ge suche, um seine Entlassung aus dem Dienste Eisenachs: „Nachdem ich nun nacher Crffurt unter die Musikalische Compagnie Be: rufen, alwo ich keine Gesellen noch frembt Gesind halten darff, Vnd also mit den Meinigen viel sparsamer vnd vergnüglicher Leben kan, als bin ich nechst Gott gantzlich entschlossen, sobald Crffurt von der ausgeftandenen Contagioitt) wieder aufgethan wird mich mir den Meinigen dahin zu wenden. Welches ich schuldiger maßen Ew. Wohl. Edl. Wohlehrenv. groß- vnd Vorachtb. Weißh. vorhcro vnterthänig hierdurch eröffnen vnd darnebst bitten wollen, zu desto besser Forrkommnung mich mit einem guten Abschied zuversehen vnd vcrhoff, es werde mir großg. «erstattet werden, meine Dienste noch etliche Wochen, biß zu meinem Abzüge, zu verrichten. Sage inzwischen vnterthänig Danck, nicht allein vor die beschehene Beför derung, sondern auch, daß Sic mich bey solchem Dienst biß dato gclaßen vnd mir alle hülffleistung großgl. wieLerfahren laßen, Welches ich die Zeit meines Lebens werde zu rühmen wißen, vnd solches vnterthänig zuverschulden bin ich ieder Zeit willig und crbötig. Geben Eisenach, den 2. Apr. Anno 1684. Cw. Wohl. Cdl. Wohlehrenv. Groß- vnd Vorachtb. Weißhl. Dnterthäniger Johann Ambrosius Bach 2) Stadt Pfeiffer." Aus Bachs Plänen ist nichts geworden! Eisenach hätte ein gutes Stück seines Rufes eingebüßt, wenn die Übersiedlung nach Erfurt erfolgt wäre. Es könnte sich nicht Sebastians Geburtsftadt nennen. Und warum trat sie nicht ein? Vom 21. deS gleichen Monats, in welchem obiges Schreiben eingereicht worden ist, liegt ein Erinnerungsschreiben Bachs vor, in welchem die Bitte vom 2. nochmals begründet wird, und zwar 1. wegen des geldlichen Ausfalles, der Landestrauern halber; wobei von Borgen und Sorgen die Rede ist; 1) Der Dank für die Beendigung dieser Seuche — sie ist bis in die Um gegend unserer Stadt Eisenach vorgcdrungen, diese selbst aber blieb verschont, — wird nach einer Kirchcnbuchnotiz am 22. Juni 1684 „gleich einem hohen Fest" zum Ausdruck gebracht. Das in Erwartung derselben erbaute Haus zur Ab sonderung etwaiger Kranker wurde später durch den Stadtrat Joh. Christoph Bach als Wohnung angeboren. 2) Die charaktervolle Handschrift dieses Gesuches ist nicht von Bach; sie kehrt in anderen Schriftstücken wieder und dürfte von einem Berufsschreiber stammen.