Das Thema in der Fuge Bachs. Zweiter Teil. Von Or. Marc-Andre Souchay (Berlin). Einleitung. Will man das Schaffen eines Meisters nach Kräften erschöpfend behandeln, so genügt es nicht, daß man deduktiv von einer ganzen Gattung zu den einzelnen Typen gelangt und als Beispiel das eine oder andere Werk herausgreift. Es muß auch der entgegengesetzte, induktive Weg eingeschlagen, es muß versucht werden, vom Einzel werk zum Typus und von dort zur Gattung zu kommen. Hierbei tun sich wesentliche Probleme auf, die bei der anderen Methode vielleicht hin und wieder berührt, nicht aber systematisch entwickelt werden durften. Die Ausgabe unserer Arbeit gleichen Namens, die im Bach- Jahrbuch 1927 erschien, eines ersten Teils also, bestand darin, das große Land der Bachschen Fuge als „seiendes" zu durchforschen. Jetzt sollen — in mehrfachem Sinne — seine Grenzen gezogen werden. Dazu ist eine Kenntnis der Nachbarstaaten unbedingt nötig. Eine Geschichte des Landes zu schreiben, es als „werdendes" zu betrachten, müssen wir uns aus Raumrücksichten für einen dritten Teil Vorbehalten. Mit anderen Worten: I. Was ist Fuge, was Nicht-Fuge im Bachschen Werk? II. Was ist Fuge für die Vor- und Umwelt Bachs? slll. Was ist zweifelhaft, was ist unecht unter den Fugen Bachs? IV. Was ist Früh-, Reife- und Spätstil in der Bachschen Fuge?^ Für Leser, die den oben erwähnten Aufsatz nicht kennen, sollen dessen wichtigste Ergebnisse in aller Kürze zusammengefaßt werden: Dach-Jahrbuch is;o. 1