Die Söhne von Johann Christoph und Johann Ambrosius Bach auf der Eisenacher Schule. Von vr. Hermann Helmbold (Eisenach). Im Jahre 1905 hat der Gymnasialdirektor Weniger in den „Mitteilungen für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte" ein Bild von der alten Eisenacher Lateinschule gegeben, wie sie nach dem dreißigjährigen Krieg, in den Jahren 1656—1707, gestaltet war. In diesen Zeitraum fallen die Jahre, während deren die Söhne der beidm Eisenacher Bachs, des Johann Christoph und des Johann Ambrosius, die Schule besucht haben. Weniger hat, wie der Ort seiner Veröffentlichung schon vermuten läßt, das Schulgeschichtliche in den Vordergrund gestellt, dabei aber nicht vergessen zu berichten, was über den jungen Johann Sebastian aus dem Schülerverzeichnis zu entnehmen ist. Auch den älteren Bruder Johann Jacob erwähnt er, auch „einen" Johannes Fridericus. Jetzt, La die Teilnahme an der außerordentlichen Familie viel lebhafter geworden und die Nachforschung immer tiefer in die Familienzusammenhänge eingedrungen ist, sind einige weitere An gaben über Eisenacher Schüler aus dem Bachschen Geschlecht viel leicht nicht unwillkommen. Zuvor einige Worte über die Schule. Die Anstalt, die den kleinen Johann Sebastian für 2 bis 3 Jahre aufgenommen hat, ist dieselbe, der Luther als Fünfzehn- bis Achtzehnjähriger, bis zum Übergang zur Universität, angehört hat. Diese „Pfarrschule zu St. Georgen" wurde nach der Reformation gemäß den Anweisungen Luthers und Melanchthons zu einer vierklassigen evangelischen Schule, haupt sächlich zur Heranbildung von Geistlichen, umgestaltet. Der Besuch nahm zu, mehr und mehr schickten die Eisenacher Bürger ihre Jungen in die Lateinschule, so daß 1619 eine 5. und 1658 eine 6. Klaffe Bach-Jahrbuch >9;o. 4