Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188008247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-24
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4964 »< dienstete Köchin ist in Pirna wegen dringenden Verdacht«, an dem Raubmord« betheiligt z« sei», verhaftet worden. — Neulich stutz, wie «p» Berlin gemeldet wird, zur Nachtzeit da« dreijährige Söhnchen de« Kaufmann« W. in der Stralauer Straße plötz lich so laut an zu schreien, daß die Eltern dessel ben au- dem Schlafe erwachten und dem im Nebenzimmer schlafenden Kinde zu HUlfe eilten. Lus ihre Frage, wa« ihm sei, erwiderte da« Kind, daß e« gebissen worden, und zeigte auf seine blu tenden Lipven. Al«bald bemerkten die Eltern ein Flattern im Zimmer und sahen eine Fleder mau« sich ängstlich hin und her bewegen. Die selbe wurde ergriffen und in Freiheit gesetzt. Die Lippe de- Kinde« schwoll so dick auf, daß ärztliche Hülfe alsbald in Anspruch genommen werden mußte. Telegraphische Depeschen. Berlin, 22. August. Sr. M. S. „Freya" 8 Geschütze, Commandant Corvettencapitain v. Hippel, ist am 2l. d. M. in Hongkong eingetroffen. München, 22. August. Se. K. K. Hoheit der Kronprinz ist mit der Frau Erbprinzessin von Meiningen gestern Abend 7'/« Uhr in Oberammer gau eingetroffen und von der zahlreich herbeige strömten Menschenmenge mit enthusiastischen Kund gebungen empfangen worden. Kissingen, 12. August. Der CultuSminister von Lutz und der Minister de« Auswärtigen, Baron von Crailsheim, trafen heute Nachmittag 2 Uhr 10 Min. mittelst Extrazug« hier ein und begaben sich nach der oberen Sanne zum Besuche de- Fürsten BiSmarck. Pari-, 22. August. Dem Bernehmen nach würde der König von Griechenland vor seiner Rückkehr nach Athen eine Zusammenkunft mit dem Könige von Italien haben. London, 22. August. Nach einem Telegramm aus Simla war in Quetta daS Gerücht verbreitet, die Garnison von Kandahar habe einen Ausfall gemacht und dabei dem Feinde starke Verluste zu- gefügt. Ferner verlaute von einer Ansammlung afghanischer Stämme im Norden von Khojatz, von denen ein Angriff aus die Verbindungslinie mit Pischin beabsichtigt werde. London, 23. August. Förster ist hieher zu rückgekehrt. Die gestrigen Landmeetings in ver schiedenen Theilen Irlands sind ruhig verlaufen. London, 23. August. Der „Times" wird auS Skutari vom 20. d.'gemeldet: Riza Pascha rückte heute Abend hier mit 20«0 Mann Truppen ein und wurde von dem Ausschuß der Liga empfangen. Alle ChefS der^Albanesen und die Mitglieder der Liga sind zu einer Versammlung für künftigen Montag eingeladen. Andere 2000 Mann unter Riza blieben in Dulcigno und bezogen ein Lager gemeinsam mit den Albanesen auf den die Stadt beherrschenden Anhöhen. lieber die Errichtung der Lettenschifffahrt auf dem Main, die vntstehun« der Kette,»schiff- fahrt im Allgemeinen und die »ettenschisssahrt aus der «lbe im Besonderen. -ff Dresden, 22. August. Dem verdienstvollen Director der Kelten-Schleppschifffahrt der Ober-Elbe, Herrn E. Bellingrath in Dresden, welcher in den weitesten Kreisen alS eine hervorragende wissen schaftliche Autorität auf dem Gebiete der Binnen schifffahrt geschätzt wird, war vor Kurzem von dem Comitl- für Errichtung der Kettenschifffahrt auf dem Main der schmeichelhafte Auftrag geworden, an das selbe einen gutachtlichen Bericht über die „Reform der Mainschlstfahrt" zu erstatten. Die hochinteressante, mit seltenem Scharfblick und großem Fleiße ausgeführte Arbeit deS Genannten liegt uns gegenwärtig vor. Dieselbe umfaßt ein un schätzbares Material gediegenen nautischen Wissen«, eine werthvolle Sammlung praktischer Erfahrungen, wie bezüglich der Binnenschifffahrt in solcher Viel seitigkeit bisher noch nicht zusammengetragen worden. Der Verfasser entwirft im Eingänge seines um fänglichen Werkes, unter Benutzung zuverlässiger historischer Quellen, ein übersichtliches klare- Bild über die Geschichte der Mainschifffahrt und beleuchtet dabei die hindernden Einflüsse, den politische Verhält nisse und Zölle auf die Entwickelung der Mainschiff fahrt vordem auSgeübt haben. Die weiteren Abschnitte de- Bellingrath'schen Werke- verbreiten sich über den früheren und letzigen Verkehr und die Ursachen deS Rückganges der Mainschifffahrt, ferner über die Schiffbarkeit deS Mainstromes in seiner jetzigen Ge stalt, über die einzuführende Reform deS Echlfffahrts- vetriebeS und die localen Bedingungen für die Aus führung der Kettenschifffahrt aus dem Main, Anlage und Betriebskosten ,c. Die Rentabilität der Ketten schifffahrt de- Mains wird deS Weiteren gründlich nachgewiesen und mit Zahlen überzeugend belegt. lieber die Entstehung der Kettenschifffahrt entnehmen wir dem Bellingrath'schen Berichte Fol gende« : „Die Franzosen nennen die Kettenschifffahrt mit Vorliebe eine ausschließlich französische Erfindung. ES darf den französischen Ingenieuren das Verdienst, dieselbe zuerst zur umfangreichen praktischen Ver- werthung gebracht zu haben, nicht bestritten werden. Indem dieselben zedoch als den Urheber der Idee den Marschall Moritz von Sachsen bezeichnen, welcher schon im Jahre 1732 bei Straßburg Versuche vornehmen ließ, so führen sie unbewußt, wie ich schon anderwärts dargethan habe, die Erfindung auf die deutsch« Urquelle zurück. Bor dem Eintritt des Herzog- Moritz in französische Dienste lag derselbe be sonders den Studien der Befestigungskunst und der mathematischen Wissenschaften ob und muß hierbei unzweifelhaft mit dem in Dresden lebenden Mathe matiker Marperger in Berührung geksmmen sein. In bissen sch»n 1723 erschienenen Werke: „Wasser- fahrt auf Flüssen und Eanälen" befindet sich nun blgenke Stelle: ..W-r können nicht umhin, der von dem de« rühmieii Mechamco und Math. Prof. Herrn Rico lau- Molwitz zu Magdeburg zwar angegebenen, Petersburg, 21. August. Die Herzogin von Edmburg und der Großfürst Sergius Alerandro» witsch sind heute nach dem AuSlande abgereist. Konsta u tinopel, 22. August. Der ameri kanische Geschäftsträger hat am Freitag der Pforte eine Note überreicht, in welcher Klage über die Verzögerung der Aburtheilung der Mörder de« amerikanischen Missionair« geführt und dringend verlangt wird, die Pforte möge die Mörder nach Konstantinopel dringen lassen, um zu deren Ver urteilung zu schreiten. New. Bork, 22. August. Nach hier einge gangenen Nachrichten wurde durch den Orkan, der am 12. und 13. d. M. Texas verheerte, die Stadt BrownSville fast vollständig zerstört, in Matamo- raS wurden gegen 300 Häuser der Erde gleich gemacht, die benachbarten Städte erlitten ebenfalls großen Schaden. Mehrere Dampfschiffe sind in Folge de- OrkanS gescheitert. Nach Schluß der Redaktion eiugegaugea. Berlin, 23. August. In einem Leitartikel der „N. A. Z." bezüglich der Auslassungen Gambetta's in Cherbourg heißt e«: Die Aeußerungen Grevy's und Freycinet's in Dijon und Montauban geben zu lebhafter Befriedigung die Gewißheit, daß in der auffälligen Rede deS Kammerpräsidenten nicht Frankreich, sondern Gambetta persönlich gesprochen hat. Der Artikel beleuchtet den Begriff von Gam betta's angerufener Gerechtigkeit, welche sich auf die Raubkriege Ludwig'S XIV., aus die Schwäche der inneren Zerrissenheit Deutschland« gründe, und erinnert an die seit 200 Jahren von Frankreich in Deutschland gemachten Einfälle. Bisher schienen die Staatsmänner der französischen Republik, in richtiger Würdigung der Thatsache, daß die Mehr heit der französischen Nation sich kaum je für den Krieg erwärmt, wenn sie nicht durch einen An griff dazu gezwunden ward, und ihrerseits fried lichere Wege gehen würde als die Bour bonen und die bonapartistischen Kaiser. Nament lich hatte Gambetta sich den Ruf eines Freun des, man kann fast sagen der Bürgschaft, deS Friedens erworben. Wenn nun die Rede vom 9. August zeige, daß er diesem Berufe entsagt, so habe dies in Deutschland zwar keine „Panik", aber dock Verwunderung und aufrichtiges Bedauern erregt. Deutschlands Politik wird deshalb genau so friedliebend bleiben wie bisher, aber daS Ver trauen auf die Dauer des Friedens hat durch die Kundgebung Gambetta's einen harten Stoß erlitten. Wir setzen in Folge derselben nickt etwa Ver wickelungen voraus, aber die Kundgebung beweist doch, daß die Kriegspartei auch unter den Repub likanern bedeutende Anhänger hat. Wolle daS republikanische Frankreich unter Gambetta's Führung die Traditionen Ludwig'S XIV. und der Kaiser Napoleon des Ersten und Dritten uns gegenüber fortsetzen. so müssen wir uns leider mit dem Gedanken vertraut machen, daß der Friede aus der Westgrenze unsicher bleibt; nur muß die friedliebende Mehrheit beider Na tionen wissen, wer den Frieden heute bedroht. Deutschland wird nickt müde werden, in der na tionale» Politik den Beweis zu liefern, daß e- Frieden halten will und den Krieg verabscheut. Wir bedauern, daß der kriegerische Geist, welcher unsern Nachbar heute wie seit 300 Jahren beseelt, un« zwmgt, die Sicherheit in einem starken und schlag, fertigen Heere zu suchen. Mehr als die Sicher heit suchen wir nicht, aber wir haben den Willen und da- Vertrauen, sic zu finden. Wetterbericht ä» v»ck äoff»d« -er 8ee«-»rt« noä eigenen Depeeekeo vom AA. 8 reep. 8 Dkr Aorgen». 8t»tion«il oßs -L" » ° L r 2 Z, Viuä V,tt«r SS* bliülisskwor« . 766 8V »tili beäeckt -I-l6 kkeräeea. . . 78« K leicltt bcäcclct -i-12 «1 s. Okkiiti»i>»k»llä 762 V8V lri-ick Kedel st- 12 8 Lopeak»geo . 783 VKV leiekt volkenl. -l- 18 «» -rZ 8toekkv>m . . 781 ML leickt deäeckt -l- 18 s L k»p»r»»ä» . . 759 KV leickt Keiler -i- 8 keter»t>Llx . . 758 V »tili Kid. deä -»-15 Koik»ll. . . . 757 L ,'ill VOlKlU -t-16 s. torvi» . . . . 784 L m»»»ix voikig -l-17 r- Z 6re,t 759 8L,ckv»ek beäectlt -«-16 ^ Z keläer . . . . 784 KL »tili Keiler -s-17 763 V »tili deäeclct -s-18 «o ksmdiuL . . . 764 K leickt molken». -t-16 8«-in«mSi,ä» . 783 ML »tili «-oikevl. -s-19 K«vl»krH»»»i«r 783 K leickt Keiler -i- 20 dleme! . . . . 761 ML leickt volkir -t-18 k»ri» 760 KL .t>» beetecltt -t-17 ölüliiter. . 783 L.KL »till «-cilllenl. ^ 16 lt»rl«rnk» . . . 782 8 V leickt deäeckt -t-1» Vie»drä«o . . 763 ML »till deiter -hl? Aünckea . . . 784 8V mii»»ig Kid. deä. -i-16 L 1>eipri>s . . . . 783 88V »till ') rvolkenl. -t-17 L ?I»uen . . . . — »till ») Kedel -i- 8 2itt»» — V leickt Kedel ^-15 ^on»d«:rz. . . — 8 »ck«-»ck beäecltt -n13 Dre»ä«n.... 783 »till Kedel -h 13 öerlio 763 L »M MvttltNl. > 19 Vien 781 KV »till deäeclct -t- 17 kte,I,o . . . .j 783 MV leickt «atkeril -I- 17 . - lt« ä'äi» . . . 761 8L,ck»e»ck «rottli- -t-I9 Kir»» 780 K »rill Dun»t -t-24 V in«»» 781 »till volkenl. -«-23 *) K»cdmitt»g» Donner. *) 2e»t« litittag Oevitter. Vedersiekt äer Witterung. Del runekwenäem Luktärucic unä s»»t vollcenlosem Vetter äs»ert üder Korä- unä lfiitteläeotscklsnä öle VolksivirthschaMches. aber nicht zum Gebrauch gekommenen Maschine, vermittelst welcher die schwer beladene die Elb hinauf kommende Schiffe durch etwan 5 biß 8 Mann, da vermählen wohl 50 nölhig sehn, über den schnellen Wasserfall unter der Magdeburgischen Brücken hätten herauff gezogen werden sollen, noch einmal zu gedenken, es besteht aber solche Ma schine in 2 liegenden Wellen, worauff die Taue oder kune» 1'rsclorii gewickelt werden, und zwar vermittelst sechs auswechselnder Vecliuin üomoroäromorum, oder gleich auff lauffender Hebel, wobey denn dieser Umbstand, daß die Tauen, wie sie umb die vordere Welle umbge- schlagen werden, sich immer wieder von derselben ab und auff die Hintere auff- wickeln, die gantze Maschine aber auff einen Ponton oder Prahm gar füglich kann angebracht werden." Mit dieser Beschreibung ist das Princip der heu tigen Kettenschifffahrt dargestellt, denn di« Winden- vorrichtung der Kettenschlffe unterscheidet sich von den aewöhnlichen Schiffswinden nur dadurch, daß zwei Trommeln vorhanden sind, welche es ermögli chen, die gleiche Länge, welche auf der einen Seite aufgewickelt wird, auf der anderen Seite abzuwickeln und somit an einer Kette von unbegrenzter Länge einen continuirlichen Betrieb herzuftellen. Von einem inzwischen verstorbenen Ingenieur wurde mir mitgetheilt, in der königl. Bibliothek in Dresden sei ein Bericht, der den Nachweis enthalte, daß die ersten praktischen Versuche mit der oben be schriebenen Maschine in Dresden ftattgefunden batten, doch ist eS mir bis jetzt nicht gelungen, einen solchen Bericht ausfindig zu machen. Die Straßburger Versuche de- Marschalls von Sachsen fanden nachher in Frankreich öftere Fort setzung und in den Stromschnellen der Rhone leiste ten von einem Göpelwerk getriebene Tauschiffe gute Dienste. Der erste Ingenieur, der in den zwanziger Jahren die Dampskraft auf ein Seitenschiff zu über tragen sucht« und die Grunvzüge der heutigen Ket- tenschifffahrt entwarf, war Touraffe, doch fand daS Svstem damals wenig Anerkennung; 1839 wurde endlich der erste erfolgbringende Kettendampfer ge baut und im Innern von Paris bis zur Porte-ö- l'Lnglai- in Dienst gestellt." In Bezug auf die Kettenschifffahrt der Elhe sagt der Bericht: „In Deutschland wurde rin erste- Versuch-schiff 1888 vom Director der Bereinigten Hamburg Magde burger DampfschifffahrtScompagnie Herrn Grass für den Localdienst durch die Magdeburger Brücken in Dienst gestellt. Die erste Ausdehnung auf eine größere Strecke de- nicht canaUfirten ElbftromeS fand durch die Kettenschlevpschifffahrt der Ober-Elbe statt: 1889—1871 v»n Magdeburg bi- zur böhmischen Grenze auf 331 Kilom., dann 1872 von der böhmischen Grenze bi« Aussig durch die Prager Dampf- und Sc>elschiffsahrtS-Gesrllschaft auf 39 KUom., 1870—1874 von Magdeburg biS Hamburg durch die Vereinigte Hamburg-Magdeburger DampfschifffahrtS-Eompagnie aus 298 Kilom., so daß seit 1874 die Elbe mit 888 Kilom. Kette belegt ist, an welcher gegenwärtig 28 Dampfer laufen. Auf der unteren Saale schließen sich noch 22 Kilom. an. Der finanzielle Erfolg ist zufriedenstellend. Die Ketten-Schleppschiffsahrt der Ober-Elbe, welche biS vor 2 Jahren ausschließlich dem Kettenbetriebe oblag, zahlte nach Ueberwindung großer technischer Schwie rigkeiten folgende Dividenden: 1870 2'/, Proc., 1871 2 Proc., 1872 5'/, Proc., 1873 8-,. Proc., 1874 4 Proc., 1875 6'/, Proc., 1878 7 Proc.. 1877 7^, Proc.. 1878 5'/, Proc., 1879 8'/, Proc., mit Ausschluß der Ein richtungsjahre also durchschnittlich 6'/, Proc. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Gesellschaft einer kräfti gen älteren gut fundwten Raddampfer-Concurrenz gegenübersteht. Im wasserarmen Jahre 1674 war die Gesellschaft die einzige, welche aus den Betriebs- ergebniffen eine Dividende überhaupt zahlen konnte. Das Unternehmen genießt allgemeines Vertrauen, wie schon daraus hervorgeht, daß der CourS der Actien zur Zeit der Krisis nicht unter 92 ging, während der selbe jetzt seit lange über 130 steht. Die Bedeutung für den Verkehr hat sich auf der Elbe in überraschender Weise dargethan. Während der Zeit deS commerziellen Niederganges nahm doch die Schifffahrt einen enormen Aufschwung. In Hamburg entwickelte sich mit den Orten der Ober- Elbe folgender Schifffahrtsverkehr: thalwärts «»gekommen: 1874 : 3472 beladene Fahrzeuge mit 5,340,048 Ctr. 1875: 3422 - . - 5,981,781 - 1876 : 3699 - - - 6,974,088 - 1877: 5460 - - - 10.212,385 . 1878: 6088 - - - 11,849,425 - bergwärts abgegangen: 1874 : 3818 beladene Fahrzeuge mit 6,020,614 Ctr. 1875: 3836 . . . 7,518,353 . 1876 : 3940 - - - 8,237.857 - 1877 : 4934 - - - 9,597,421 . 1878 : 5804 - . - 10,513,985 - Diese Zahlen gewinnen an Werth, wenn man be rücksichtigt, daß in demselben Zeiträume der Güter verkehr der Berlin-Hamburger Bahn bergwärts von 7,96«,921 Str. i« Jahre 1874 allmälig auf 7,252,480 Ctr., 6.701,600 Ctr., 6,160,820 Ctr., 5,787,680 Ctr. zurückmng. Noch bedeutender ist die VerkehrSzunahme auf der Ober-Elbe selbst; so passirten in Riesa: t»«l»LrI« «äh,» 1874 2064 mit 1875 284b - 1878 3137 1877 3185 1878 3512 1879 3795 «,r. 5,829,500 9,878,300 11,179,728 12,455,900 14,965,500 18,442,800 d«r-«Lrt« kt»»« «Ir. 1848 mit 1,802,050 2118 2885 2885 3141 »418 2,524,200 2^91,83« 2,525,400 2,337.500 3L40.350 in Meißen: tbalwLrt« »Lbnr Sir. 1874 2126 mit 7,939,000 1875 2613 1878 2610 1877 3830 1878 4041 1879 4040 berg»Lrt« «»»», Sir. 2141 «it 1,808,000 9,933,00» 2378 - 2,214,000 12,485,000 2785 - 2,249,000 14,034.000 »519 - 2,101,000 15,858,000 »501 - 2,088,000 20,780.000 38S4 - 2,837,000 Di« Raddampfschifffahrt, welche vor den umfang- reichen RegulirungSarbeiten mit vielen Schwierig keiten zu kämpfen hatte, mit dem Fortschreiten der selben sich indessen ebenfalls sehr entwickeln konnte, hat an dieser Steigerung deS Verkehr- einen ehren vollen Antheil; doch hätte diese allein di« mächtige letekte »ürälicke di» öitlieke LustMrüwnng fort, »»«kreoä »w L»»»e 4er bei »ckv»eke» »üäveiüieke» Vioäe» verinäerlieke», tkei>Mei,e »ekelige» Vetter kerriekt. Die V«wper»tur i»t i» XUgemelRen oiedt H»e,e»tii«k verünäert, im Koräoeteo Deut,ckl»nä, liegt »ie et«»»» öder «ler norm»!»», iw übrigen D«»t,«k1»aä »»de äer»«Ibe». Leitern ksoäen l» 8»ed»ea «-ieäern» vielk»ek Levitter »t»lt. ^«»«»r»ogell ln -«r A ltt«r»i>g »eit -ew Norgon dl« 2 llbv kiaedmltlsx». D», Vetter i»t »»»«er in 8üän»e»lä-»t»cki»oä, «-o Kegen ei»gelreten i»t, »ligemeio lieiter voä >»»rw. X», 8»ed»e» welärt ?I,ue» deute Aittsg Oenälter. »irr Dtvnut»«, S4. Var»e>8, -„»Letuck voeli Kolter«« Vsttor, später äveslekt aut /auadmo -er LovSIKanx na- a»k VvMlttorrog«,. Vlu-s neknaek aor-- dklllcb o-«r vutliek. leteorologlrok« tzeoditvktiwgev »»k -er Universität»-8teravart« »a L.vtp»lU vom 15. August die 21. äugust 1880 2L z «28 er ? ^ -i « ^ s 2 No»cd»a»>lld»N ck»« ttlmm-I». 15. 16. 17. IS 19 20 21. 8 748.08 -j- 17.3 97 2 748.71 -s- »8.4 98 10 749.8l -t- 18 2 93 8 750.11 2 750.19 10 750.77 -i-17.4! 98 -i-L2 6 70 -f- 18 2 95 8 750.93 -l- 15 6 93 2 751 51 -s-20.0 75 10 752.21 -1-15.2 96 8 752 60 -i- 14.2 2 753.28 -f- 20.4 10 753.29 -1-17.2 8 753.41 -1- 2 753.02 -1- 10 753.04 -h- 6 752.86 -1- 2 752.24 -j- 10 752.09 -1- 98 55 79 12 4 94 208 51 14.2 85 10.2 95 21.7 52 16 5 74 8 752.44 -j- 11.0^ 97 2 751.49 -i- 24.4! 52 10 751.54 -1-14.0! 98 kt ktktV ML X MV MV X MV kt kt KL ML ML L L L8L KktL 8V ML KL 1 t»«t lrüde 3 trübe 1 molkig') lrüde devölllt wüde») 1 s»»t trübe 2 s»»t trüb« 1 vollcig') 1 k»«t trüb« 2 de^öllct 1 vollcig *) 1 Keiler 2 dervöllct Hveldig deiter Keiler molkig °) ivotilig devölilt Keiler Lrük regnerikck; K»ckmitt»g» unä äbenäs reit- veilig regneriick. *) Von lrük bi» Vor«ilt»g8 */,9 Dkr Kebei uoä regneri8ck; Ksekmittsg» gegen 5 Nkr ferner Donner; äkenä» i/»9—'/^lO Lkr »tnrker Kegen. *) Lrük Kedel. *) Lrük regnerisck, »pster Kedei. °) krakeln-»» Kedel; äbenä« nsek 6 Lkr Vetterleuckten in 8L. Lrük äunstig; K»ekmilt»g» nsck '/,4 Lkr di» 8 vkr Oea-itter in 8V unä L, «tsrker Kegen, etv»» k»gel; äbenäs 10 Lkr Vetterleuckleo in ML, äunstig. Entwickelung nickt zu Wege bringen können, weil ihr der Charakter der Gemeinnützigkeit fehlt. Die Raddampfschifffahrts-Gesellschaften waren auch vorher in Thätigkeit. ohne diese Wirkung her vorzubringen; dieselben schleppten zunächst ihre eigenen Fahrzeuge und andere nur nach Gelegenheit und zu hohen Preisen. Die ungeheure Zahl der Einzelschiffer konnte von der seltenen, theueren und willkürlich ge botenen Schlepvgelegenbeit keinen Nutzen ziehen und der Sächsische Schiffer Verein beklagte noch im Jahre 1889 den Niedergang der Schifffahrt und forderte zu eifriger Unterstützung des KettenschifffahrtS-ProjecteS auf, „das die einzige Möglichkeit hiete, die Schifffahrt vor dem gänzlichen Ruin zu bewahren." Die da malige Situation auf der Elbe war der gegen wärtigen auf dem Main auch in dieser Hinsicht ziem lich ähnlich. Die Kettenschifffahrt, ausgestattet mit einem Halb monopol, daS nur die Ausnutzung eine- bestimmten SvstemS, nicht etwa die alleinige Gestellung der Schleppkraft umschließt, gewährte nun jedem Schiffer ein rasches Fortkommen zu einem nicht nur billigen, sondern auch festen Tarife und jeder Schiffer konnte in Folge dessen dazu übergehen, an Stelle der kleineren Segelsahrzeuge von 2000 bis 4000 Ctr. große Schleppkähne zu bauen von 7000 biS 9000 Ctr. Tragkraft. Hauptsächlich die Einführung der großen Kähne hat die Billigkeit deS Transportes begründet und Rohproducte tranSportfäbig gemacht, die ohne die erzielte Billigkeit ungehoben und unverkäuflich ge- blieben wären. Noch ist die Elbschifffahrt weit von der Entwicke lung entfernt, welche sie bei einer besseren von dem Staate und der Gesetzgebung zu fördernden Organi sation nehmen könnte, gleichwohl sind die Frachtsätze, welche sie jetzt schon zu bieten vermag, wohl beachten-- Werth. ES betrugen z.B. im verflossenen Jahre die Berg frachten pro Centnermeile von Hamburg nach Dresden für Eisen für andere Massen güter . . . . für Stückgüter . . die Thalfrachten von Aussig nach Magdeburg für Kohlen . . . . von Aussig nach Hamburg für Kohlen . . . . von Dresden nach Hamburg für Massengüter . . von Dresden nach Hamburg für Stückgüter. . . Vor zehn Jahren wc mal höher." d»«m »ollschifflgtt, Waffrrft,i»re 0.42-0.50 0.45—0.52 O üS-O.85 ^ keim »ollslbtffitk» Wasserkante 0.33 ^ 0L8 ^ 0.22-0.32 ^ 0.39-0.52 >- en die Frachtsätze »ei« niedri-ke» Wasserkante 0.42-0 4S ^ 0.52-0.55 ^ 0.5S-0.65 ^ »et« ntedrtgke» Wafferkanre 0.46 0.S4 ^L, 0.40-0.44 0.82-0.65 meisten- »wer«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder