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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188008260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-26
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1880
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Grscheinl täglich früh 6^/. Uhr. Lrtocü», «ch Lrpettlt-» JohaauiSgast« SS. B-ttchst»»te, d« »Mutl«,: vormittag» 1U—12 Uhr. Nachmittags 4—L Uhr. Mr Xr IttKl-ad« rtn-riandter smvl« »achr stq dt« ««dacttoa »tcht verbtndUch. Nnuahme der für die nächst- wlaende Nummer bestimmten Znscrale an Wochentagen bis L Uhr Nachmittags, an Sonn- «td Festtagen frühbts V,9 Uhr 2, de, Filiale, fiir 2^.-A«nch«r: Ott» Klemm. UuiverfitLtSstr. 22. L«ü« Äsche, Lothariueustr. 18,p. nur bis '^8 Uhr. KiM-er.TaMaü Anzeiger. Orzan für Politik, Localgeschichtc, Handel-- md GeschästSderkehr. »ustagr lS.tL». ^d»»«»e»t»prei§ v!ertrl!.4'/,ML^ mcl. Bringerloha S ML, durch die Post bezogen 8 ML Jede einzeln« Nummer 2L M. Belegexemplar 10 Pf- Gebühren für Extrabeilage» Ohne Postbefbrderung »:> ML Mt Postbefbrderung 4s ALL Jafrrate Laesp. Prtttzeil« 2o Ps. Grbßrrr Schriften laut nuferem Preisverzeichnis —Tabellainfcher Satz nach höher«» Larü »erlamr, mUrr de» »edarNamSnch di« SpaltM 40 Pf. Inserate find stet» an d. Lr»e»Ut«l 1» senden. — Rabatt wnd nicht gegeben. Zahlung pr»auiuuaa»»>s» oder durch Postvorschutz. 264. Donnerstag den 26. August 1886. 74. JahrganK Versteigerung von Bauplätzen an der Bismarckstraße. Die der Etadtgemeinde und be». der TbomaSschuIe ««hörig« 14 vonplätze der zur Bebauung in aeschloffener Häuserreihe bestimmten Baublöcke I und II an der BtSmarckstratze, nämlich nach dem betreffenden ParcellirungSplane: vaublock I zwischen Hauptmann- und Marschner-Straße, begreifend die Bauplätze: ä. zu 888,7« qm excl. der abgerundeten Ecke, i L. zu 616,60 qm, ö. - 816,00 - I p - 658,37 . excl. der abgerundeten Ecke, c. . «87,88 - I 0. - 8S4,77 . v. . 1360,88 - I «aublock II »wischen Marschner- und David-Straße, begreifend die Bauplätze: n. zu 801,89 qm excl. der abgerundeten Ecke, , »I. zu 801.39 qm excl. der abgerundeten Ecke, I. - «16.00 - I ki . 939.40 - II. . 618.00 . > 0. . 940.07 . L. - «16,00 . I sollen zu« verkons »ersteigert werden, wozu wir 8 Versteigerungstermine im «roß« Saole der^Alte« Waage. Katharinenstraße Nr. 89. 3. Stockwerk, anberaumen und zwar 1) für den vaublock I auf Donnerstag, tzen S. September tz. I., von vormittags 10 Uhr a«, 8) für den vaublock II auf Freitag, den 10. September d. I., von vormittags Ist Uhr an. In beiden Terminen wird zuerst der Baublock im Ganzen, daun aber werden die dazu gehörigen 7 Bauplätze nach einander einzeln auSgeboten werden. Die Versteigerung wird pünctlich zur angegebenen Stunde eröffnet und sowohl bezügl. der im Ganzen auSgebotenen Baublöcke al- bezügl. eine- jeden der einzeln auSgebotenen Bauplätze geschloffen werden, wmn darauf nach dreimaligem AuSrufe kein weitere- Gebot mehr erfolgt. Die Versteigerung-- und allgemeinen Berkauf-bedingungen sowie der ParcellirungSplan und die von unS unterm 84. Juli d. I. als obrigkeitliche- Bauregulatw bekannt gemachten Bauvorschriften für da- zu versteigernde Areal liegen in unserem Bauamte, Tiefbauverwaltung (Rathhau-, 8. Stockwerk, Zimmer Nr. 18) zur Einsichtnahme au-, wo auch Exemplare derselben gegen Bezahlung abgegeben werden, und zwar die Bedingungen und Bauvorschriften für je 20 der Gesammt-Parcellirung-plan für 1 die Specialpläne der einzelnen «aublöcke für 80 4. Leipzig, den 18. August 188«. Der «ath Per Stabt Leipzig. vr. Trönblin. Cerutti. Bekanntmachung. Da- Agottze Verger'sche Sttpe»bt«rm für einen „armen Studenten zur Erlangung der Meisterwürde" t« Betrage von 28 SO ist zu Michaelis d. I. zu vergeben. . . ^ ^ , Bewerber um dieses Stipendium werden avfgefordert, ihre Gesuche nebst den erforderlichen Bescheini gungen bi- zum 1. September b. I. bei un- einzureichen. Leipzig, den 80. Juli 188". Der >ath per Stabt Leipzig. D e. Tröndlin. Harrwitz. Feldverpachtung. Folgende der Stadtgemeinde Leipzig und bez. d«n ^obanni-ho-pttalr gehörigen Aelpstücken: 1. — K» 80 98 » 1 Acker 139 (HR. sogen. Schmale am Dösener Wege, Parcelle Nr. 847S. 8. 8 - 46.77 - 11 - 806 - die auf der Oftseite der Südstraße gelegene Parcelle Nr. 3807, 1« per Flur Ltubrua« 3. 8 - 19.58 ----- 3 - 390 - sogen. Rodeland, Parcellen Nr. 708 und ein Theil von Parcelle Nr. 358 einschließlich 4.80 » 83 d>R. zeith. Lebmabfuhrweg, sollen zum Feldbau, also mit Ausschluß jeder anderen Benutzung-weise, auf bte «eu« Jahre 1881—1889 an Ralh-ftelle Sovnabeub, he« 18. September h. I.. vormittag- 11 Uhr an die Meistbietenden auhermeil verpachtet werden. Die Verpachtung-- und Lerfteigeruna-bedingungen sowie die Situation-PILne liegen in der Expeditton unserer Oekonomie-Jnspectton im alten JohanmShoSpitale zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 81. August 1880. Der «arh her Statt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Gcwölbkvermiethung. In dem UuiversttStSgeböube. UuiverfitatSstratze «r. 18. soll da- erste, recht- vom Hau-emgang« befindliche Grwölhe nehft »ellerraum und 1 vodeukammer sowie 2 hesaatzereu Keller abt-etl»»^« vom 1. «prtl 1881 ab auf drei Jahre meistbietend, ledoch unter Vorbehalt der Au-wahl unter den Licitanten. anderweit vermiedet werden. Miethliebhaber wollen sich hierzu Freitag, »e« S. September 1889 varmtttag» 11 Uhr im UniversitätS-Rentamte (vorder Paulinum, Nordflügel, 1. Etage) einsinden und ihre Gebote abzeben. Die LicitationSbedingungen find daselbst zur Einsicht au-gelegt. Leidig, am 24. August 1880. «uiversitöts^keutamt. Graf. Vom Petrrspsruvig. Der Heilige Vater und die Unzahl von unthä- liger Priestern, welche die »ach Tausend« zählmde Bevölkerung de- VatjemwS bttb«, »erd« vou der Mildthäligkeit der Gläubig« unterhalt«, da da» Papstthum von der ihm durch da- italienische Ga rantiegesetz zugefichertm Civilliste keinen Gebrauch macht. So große Summ« auch nach Rom wan dern, sie rinnen in ein Sieb und in den päpstlichen Caffen herrscht stet- Ebbe; kein Wunder also, daß jetzt ein „allgemeiner Verein für den täglichen Peter-Pfennig" gegründet Word« ist, der sein« Hauptsitz in Rom und die von demselben abhän gig« Sammel- und Leitungspuncle in der ganzen Welt Hab« soll. Dieser Verein hat soebm durch die katholische Presse aller Länder einen „Ausruf an den katholisch« WeltkreiS" (der Mund wird in Rom bekanntlich immer recht voll genommen!) gerichtet, worin die Katholiken ausgeforvert werd«, täglich ein« Pfeauig als Tribut für den armen h. Vater aufzubring«. Selten ist un-, selbst von römischer Seite, eine größere Dreistigkeit voraekommen, al- diese Zumuthung. Jener Ausruf gesteht selbst zu, daß sie italienische Regierung dem Papst eine jährliche Dotation angewiesen habe, aber jme Dotation wird, obgleich sie nicht weniger al« 3,225,000 Lire jährlich veträat, lügeahaster Weise „unbedeutend" gmanut und behauptet, „Gründe der Würde und de- Anstandes, die er dem Ansehen seiner eigenen Person schulde", hätten dem Papst nicht erlaubt, dieselbe anzunehmen. Zugestaud« wird ferner, duß „alle Söhne der katholisch« Kirche in eia. müthigem Eifer einer bisher unerhörten Groß- muth dem gemeinschaftlich« Later zu Hülfe eilten, um seine Armulh zu unterstützen", so daß er „der dringendsten Noth für sich selbst und die ihm an- vertraute Heerde entgegentreten konnte". Diese bisherigen Beiträge soll« auch nicht etwa auf hör«; der Eifer der Gläubig« soll vielmehr in Zukunft wegen „der fortschreitend wahnsinnig« Duth der Revolution" noch größer werden. Unter d« zahlreich« Bedürfnissen und Ver pflichtung«, dm« „da- Haupt der ganz« Chri stenheit" (welche Anmaßung!) vachzukomm« habe, werd« u. A. die Congregatiou« und die „Pro paganda" genannt, Institute, die notorisch von den eingehenden Sporteln resp. von ihrem Grundbesitz leben. Auch gegen „die Gefahren einer gottlos«, ungezügelten Presse, einer unmoralischen und ver kehrt« Erziehung" soll durch „Verbreitung einer gesund« Literatur und Errichtung christlicher (!) Schul«" ein Damm aufgerichtet werden. Und um die« Alle- zu bestreit«, soll« ebm alle Katholiken täglich einen Psmnig beitrag«: „Ihr werdet ein seh«, daß von eurer christlichen Liebe keine großen Opfer beabsichtigt sind. Da-, was verlangt wird, ist wenig, e- kann von All« ohne Unterschied ge geben werd«. ES ist nur ein Pfennig täglich. Der, für dm eS verlangt wird, ist der h. Vater. Indem e- dem Papste gegeben wird, giebt man e« dem erhabensten Armen der Welt." In der Thal kein übel berechneter Plan! 200 Millionen Katholiken soll cS bekanntlich aus der Erde geben. Wenn also jeder von ihnen täglich einen Psmnig, monatlich 30 Pf. und jährlich 3 ML 60 Pf. spendirte, so würde da- im Jahr die hübsche Summe von 720 Millionen Mork er geben! Der „arme" Papst würde damit der reichste Mann auf Erd« ! Glücklicher Weise hat die Sache doch noch ein« kleinen Haken. Wenn die bi-herige PeterSpfennig- sammlung« ergiebig genug ausgefallen wären, würde man sich wohl nicht zu diesem »men all gemeinen Bettelbrief entschlossen haben. Aber da liegt eben der Hase im Pfeffer! Lr ist eine Thatsache, daß der PeterSpfennig, besonder- in den rein katholisch« Lände«, von Jahr zu Jahr weniger eingetragen hat. Die „Anrora", da» päpstlich-osficröse Blatt, welche- d« „Aufruf au dm katholischen Weltkreis" zuerst veröffentlicht bat, steckt unS in dieser Beziehung da- richlige Licht auf. „Alle-, waS groß und mächtig ist", so jammert sie in der Einleitung, die sie dem Ausruf vorauschickt, „ent fernt sich von Gott und seiner Kirche. Der Glaube findet seine Hauptzuflucht in der Seele des Volke» uud der Arm«. ES ist deshalb nützlich (!), sich zu den Geringen zu weud« und ihn« Gelegen heit zu bieten, auch durch äußere Handlung« ihr« Glaub« zu beweisen." Also, weil die Reichen müde geworden sind, den Schwindel fortwährender Beiträge zu dem Hofhalt de- „armen" Papste» mitzumach«, soll« tu Zukunft die Armen auS- gebeutet werd«. Etwa- unverschämt freilich, den arm« Leut« noch da- Wmige, waS sie haben — man bedenke: im Jahr 3 Mark 60 Pf.! — an- der Tasche zu lock«, aber nach der Gewohn heit der päpstlich« Curie, die sich ja seit jeher durch Verkauf von Ablaßbriefen und bergt, auf Kosten de- arm« Volks bereichert hat; auch im Einklang mit dem modern« Grundsatz: „die Mmge muß es bringen." Wrr fürchten nur, daß mau sich in Rom dies mal etwa« verrechnet hat. Sollt« nicht selbst die Schafe de- römisch« Oberhirten doch noch Ver stand genug haben, um zu berechnen, eine wie ungeheure Last man ihn« mit der täglich« Steuer eine- Pfennig- auflegm möchte? Werden sie nicht noch weit rher al- die reich« Leute müde wer den, eine solche auf die Dauer unerträgliche Last zu trag«? Werd« sie nicht denk«, daß sie mit vm bi-herigm Beiträgm für „gesperrte" Geist lich« rc. genug leist«, daß ihn« da- Hemd jeden falls näAr ist, al- der Rock ? Sei dem iadeß, Me ihm wolle, es wird nicht ohne Nutz« sei», den Erfolg dieser neuest«, dm ganz« WeltkreiS umfassend« römischen Bettelei zu coutrolir«. Al- vor ungefähr 2 Jahr« in Italien besondere PeterSpfennigt-Comit-s gebildet wurd«, da wurde von der Livilta cattolica die Spendung von Gab« al- Prüfstein nicht blo- für da- Christenthum, sondern auch für den Patrio tismus der Italimer hingestellt. Heute verkündet die „Aurora" in ähnlicher W-ise, der PeterSpfennig sei „ein wahrer Act der Treue, ein ausdrück liche- Anerkenntuiß, daß PetruS wahrhaft in dem römischen Papste lebe, daß auf ihm, wie auf einem unerschütterlich« Fels«, die Kirche «he." Der Erfolg oder Mißerfolg de- neu« allgemein« PeterrpfennigvereinS soll also ein Gradmesser für die Treue unv den Glauben der katholischen Christenheit sein. Nun, wir denken: hat da< Fia-ko, welche- die italienisch« TomitL« gewacht Hab«, bewies«, daß die Italiener kotu« Christen und Patriot« uach dem Sinne der Iesnilen sind, so wird mau auch in dm ander« Lände«, beson der- in Deutschland, zeig«, daß e- mit der Treue gegen den römisch« Papst nicht so weit her ist, als die Eentrum-partei in ihrer lärmenden Manier durch Parlament, Presse und Priesterschaft aller Welt weiß mach« möchte! Politische Uebersicht. Leipzig, 25. August Die ultramontane Partei gerirt sich schon seit langer Zeit wieder als die eigentliche Regie rungspartei tn Preußen. Herr v. Puttkamer erscheint der Iesuttmcliqne in Berlin durchau- alS der geeignete Mann, um dm Reichskanzler von seiner Verstimmung gegen Windthovst zu heilen, ja gewissermaßen als ein Werkzmg in der Hand Sr. Heiligkeit. Ist doch neuerdrngS wieder die Rede von der Zurückberufung der abgesetzten Bischöfe „im LerordnungSwege", und zwar im Zusammenhänge mit der Wiederbesetzuna der er ledigten Pfarreien. Daß e- zur Zurückverusung der Bischöfe eine» Gesetze» bedarf, hat die Regie rung durch die Vorlage am 19. Mai zugestanden, die ja auch die Unterschrift de- Kaiser- erhalt« hat. Die Ultramontanm und ihre Helfer-Helfer schein« indessen vor dies« papiern« Hindernissen nicht zurückzuschreckm. Wird doch allen Ernste- behauptet, die Reise de- Uaterstaat-secretair- im Cultu-ministerium, Her« von Goßler, nach Kissingen stehe mit diesen Frag« in Ver bindung. Daß irgend eine neue Verschwörung im Werke ist, verräth schon die Tonart, in der sich neuerdiagS die Eentrum-blätter vernehmen lasten. Ja ihrer letzten Wocheurundschau stellt die „Ger mania" die rührmdstm Betrachtungen an über den Schaden, dm der Culturkampf dem deutsch« Reiche zugesügt hat. „Wmn al-bald nach Grün dung de» estrigen Reich» von dem Geiste, der stet verneint, eine PreiSaufgabe ausgeschrieben wäre, um d« ««zeitigsten, verkehrtest«, verderblichsten Rathschlag für die beginnende Reich-Politik zu finden, dann hätte der Erfinder de« „Cultur- kampfs" unstreitig gekrönt werden müssen." Nach der „Germania" aber ist der Erfinder des Cul- turkampf- der „Liberali-mu-"! Eine frechere Verhöhnung der historischen Wahrheit ist undenk bar; aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Angesicht- dieser Vorgänge gewinnt dt« Annahme die Oberhand, daß man vor einer um« inner« Krist» steht, die in der nächsten Session deß preußischen Abaeordnetmhause- zum Austrage komme« dürfte. E- wird sich mehr und mehr zeigen, daß die Annahme des Iuligesetze- die Lage M keiner Weise geklärt hat. E» liegt gleichsam in der Luft, daß neue Ver handlungen mit d<r Curie sich vorbereit«. Gerüchte, die gestern demenlirt worb«, tret« heute in anderer Gestalt aus- Neue auf. und man kann trotz d«S größt« Mißtrauen» nickt sagen, wie weit sie «ne- Dementi würdig sind ober inwiefem die nächste Zukanft ihren Schalt« vor auswirst. Jetzt heißt e-, daß Rom (vielleicht gegen die Concession einer Hinllberleilung der preußisch« Maigesetzc auf d« „Verordnung« weg" ?) aeneigt sei, bezüglich der Anreigepflicht nachzugeb«. Auch diese- Gerücht ist völlig micontrolirbar, aber eS verdient bemerkt zu werd«. ES mag au» diesem Anlaß daran erinnert werden, wie sich die Anzeigepflicht in zahlreichen deutsch« Staat« m der Praxi» gestaltet hat. Die Kirche könnte sich nach dies« Beispielen der Forderung, die Candidate» de» geistlichen Amts dem Oberpräsidenten behufs Anwendung de» Einspruchsrechte« zu benmn«, wie in ander« Staaten so auch in Preußen um so eher fügen, al- in einzelnen preußischen Diöces« die Nomination schon seit längerer Zeit tatsächlich auSgeübt wurde. Rach der Olden burg ischen Verfassung-Urkunde ferner soll die Verleihung geistlicher Aemter nur durch die StaatS- regierung erfolg«. Die Bischöfe von Münster haben diese Bestimmung zwar nicht principiell an erkannt, aber im Wege Gegenseitiger Verständigung sich bereit erklärt, bet Anstellung von Pfarrern der großherzoglichm Regierung die Person bezeichnen zu last« und in die CollationSurkunde die Worte „conssntievtv Llagno vuee Oläondurgeosi" einzu» fügen. Dasselbe Verfahren wurde später via facti d. b. ohne formelle Verbindlichkeit auf sämmtliche übrige Beneficim, welche nicht Pfarrstell« sind, ausgedehnt. Die Regierungen von Lippe- Detmold und Waldeck fordern laut lebereinkunst mit dem Bischoj von Pader- >0«, daß bei Besetzung der Pfarrer« der zu ent- endende Geistliche jede« Mal vorher angezerat und hr etwaiger Einspruch gegen die bezeichnetePerson be rücksichtigt werde. Ein ähnliche- Verfahr« wird in Sachsen-Coburg-Gotha befolgt. Im Groß herzogthum Sachsen-Weimar besteht für den Bischof von Fulda die Vorschrift, alle zur Ver gebung kommenden Pfarrstell« nur mit lande«, herrlicher Genehmigung zu besetz«. Die kirchliche Behörde defignirt den betreffenden Candidatm und versteh«, daß unter diesen Umständen die Curie sich so lange weigern konnte, dem vreußifch« Staat dasselbe Recht zuzugesteh«, welches sie den genaunteu großherzoglich« und fürstlich« Regie rung« hatte eiaräumm müssen. Da» Wittelsbacher Jubiläum hat Seiner Majestät dem Könige von Bayern Veran lassung zu folgender Proklamation gegeben: „An Mein Volk! E- ist Meinem Herz« ein Bedürsviß an dem Tage, welcher zu Ehr« Meine» Hause« festlich begangm wird, vem wahr« und tiefen Dank« AnSdnrck zu geben, dm Ich bei dem Rück blick auf sieb« Jahrhunderte empfinde. Dieser Dank gilt der unwandelbar« Treue und Anhävg- lichkeit, mit welcher Mein Volk dem Throne der Wittelsbacher ergeben ist. Unter den Eigenschaft«, welche dm Ruhm aller Stände Meine» Volke« bilden, steht rein und glänzend die Treue und Anhänglichkeit obman; die Treue ist Mir die Grundlage Meine» Throne», die Anhänglichkeit der schönste Juwel Mcinrr Krone. Mit dem innigsten Dank verbinde Ich die Versicherung, daß da» Glück
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