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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188008270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-27
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1880
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DM Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Freitag den 27. August 1880. 74. Jahrgang Post- und Trlrgraphemvesen. DM" U» dem Publicum die Möglichkeit zu ge währen, Einschreibbrief sen dünge n zu solchen PssibesörderungSgelegenheiten.welcheaußer- halb der Schalterdienststunden von hier abgehen, bis kur» vor Abgang der betreffenden Eisenbahnzüge und Posten einruliefern, ist bei den hiesigen Post ämtern Nr. 1 (LugustuSp lad), Nr »(Dresdner Bahnhof) und Rr. 3 (vaierischer Bahnhof) sie Einrichtung getroffen, daß derartige Sendungen regen Entrichtung einer besonderen Ein' kieferungSgebührvonLOPfennig für jeden Brief auch außerhalb der gewöhnlichen Dienst- stunden angenommen werden. Ueber die Lage der betreffenden Annahmestellen giebt ein AuShang in den Schalt ervorräumen der genannten Postämter genaue Auskunft, außerdem find nach Schalterschluß d» Zugänge zu den betreffenden Räumen durch be sondere Aufschriften kenntlich gemacht VolkswirthschMches. Vermischtes. * Leipzig, 26 August. Chemuitz-Würschnitzer Eisenbahn-Gesellschaft. In der heute Nach mittag 4 Uhr unter Borfitz deS Herrn Kunath auS Chemnitz stattgefundenen 24. ordentlichen General versammlung, welche von 13 Actionairen besucht war. die LI 2 Aktien mit 34 Stimmen vertraten, wurde auf Verlesen de- Geschäftsberichte- verzichtet und die Justification der JahreSrechnung pro 1878, sowie die Erlheilung der Decharge einstimmig und ohne daß sich eine Debatte entwickelte, ausgesprochen. Seitens de- Herrn Vorsitzenden wurde in einer ausführlichen Schilderung der Verhältnisse der Bahn die Aussicht für das laufende Belriebsjahr als günstig hingeftellt. Die drei auSscheidcnden Mitglieder des Ausschusses und zwar die Herren Julius Harck, Oskar von Hoff man» und Alexander Craven wurden wiedergewählt; Lee durch den Ausschuß zu erfolgende Wahl eines vierten Mitgliedes deS Ausschusses konnte nicht er folgen. da der erster? nicht beschlußfähig war. -u-Reichsbank. Nach der uns heute zugegangenen Wochenübersicht der Reichsbank am 23. August bat der Metallbeftand eine abermaligeAbnahme von 8,122,000^1 erfahren, ebenso hat sich der Bestand an Noten anderer -Pankenum 2,577.000^1 vermindert. DaS Wechselporte- feuille ist um 14,143.000^1 zurückgegangen und hat sich dementsprechend der Betrag der umlaufenden Banknoten um 13,882,000 reducirt. Der Bestand an Lom bardforderungen erhöhte sich um 1,891,000 .^1, da gegen nahmen die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 5,183,000 -41 ab. Chemnitz, L5. August. Mit der hiesigen Stickmaschinenfabrik sind es gegenwärtig noch zwei andere Aktiengesellschaften hier, die sich eines außerordentlich lebhaften Geschäftsganges erfreuen, und zwar eines solchen, der an die besten Zeiten hiesiger Industrie ennnert. Vor Allem hat dieses Bezug auf die Maschinenfabrik Germania <»orm. Schwalbe L Sohn), im Weiteren auf die Chemnitzer Färber«, und Appreturanstalt (vorm. Heinrich Körner). Die erster« von den beiden Gesellschaften, die „Germania", hat sich schon längst eines bedeutenden Rufe- im Dampfkesselbau, sowre m der Einrichtung und Verbesserung von Brauereien er worben und ist auf der Münchener diesbezüglichen Ausstellung vor Kurzem erst mit einer hervorragenden Auszeichnung bedacht resp. prämiirt worden. Auch die andere Branche (die Baumwollenspinnerei) dieses umfangreichen und dabei gut geleiteten Unternehmens hat einen sehr lebhaften Geschäftsgang zu verzeichnen. Bezüglich der anderen Gesellschaft, der Färberei (vorm. H. Körner), so ist die Lage dieses Unternehmens eine gleichfalls ungewöhnlich vortheilhafte zu nennen, da dasselbe seit Begmn deS neuen Geschäftsjahres (l. Januar) fast so zn sagen Tag und Nacht beschäf- :rgt war und gegenwärtig noch ist, und aller Voraus sicht nach dieser so lebhafte Geschäftsgang keinen Ab bruch erleiden dürfte, da auch hier daS gute Renomms d«S Etablissements eine hervorragende Rolle spielt. Beide Gesellschaften dürften nun aber auch ihren Actionairen für daS laufende Geschäftsjahr gute Dividenden zahlen Dresden, L6. August. Ter soeben fertig- gestellte Rechnungsabschluß der sächsischen StaatSeisenbahnen weift für das Betriebs- jahr 1878 eine Einnahme von 59,705,840.98 -41 (gegen 59,863,235.83 »i im Jahre 1878), eine Aus gabe von 37,980,088.48 (gegen 39,124,355.98 >t). sonach »inen Reinertrag von 21,715,558.51 gegen 20.758,879.37 im Vorjahre nach. Ungeachtet dessen, daß also die Einnahmen gegen daS Vorjahr uoch um 177,594 -41 zurückgegangen sind, ist dennoch gegen daS Jahr 1878 ein Mehrüberschuß von 958,879 Mark erzielt worden, wodurch sich die Verzinsung deS gegen 1878 um nahezu 13', Millionen gesteigerten A»lagecapitalS an 549,778,294 -4l von 3.87 Piocent im Jahre 1878 auf 8.95 Procent im Jahre 1879 erhöht hat. Diese- außerordentlich günstige Ergebniß bat unsere tztaatSeisenbahnverwaltung nur durch äußerste Sparsamkeit und thunlichfte Beschränkung der Ausgaben ermöglicht. Die Ausgaben verringerten sich, trotz eine» Zuwachse- von 62 Kilometern, um nicht weniger als 1.134,273 ^1 gegen da- Vorjahr; «der pro Kilometer um 6 Proc. Fast in allen Zwei gen wurden Ersparnisse erzielt, beispielsweise an Reparaturkostrn für Transportmittel ca. 273,000 X, «n der Locomotivheizun« ca. 180.000 ^l, an der Be leuchtung 127,000 ^1, beim Personal über 145,000-41 u. s. w. Voraussichtlich haben die ungünstigen Ver- kehrSrefultate der letzten Jahre nunmehr ihren tiefsten Punct erreicht und steht für daS laufende Jahr, für welche- bereu- eine nicht unbedeutende Mehreinnahme den Eintritt günstigerer Lerkehrsverhältnisie consia- tirt, ein weitere- Steigen der Erträgnisse unsere- StaatSeisenbahnnetzeS zu erwarten. -»-verbandStag und Ausstellung deutscher Bäcker und Eonditoren. Von den sächsischen Ausstellern wurden prämiirt: F. Krietsch in Wurzen mit der goldenen Medaille, vr. L. Naumann, Dresden Plauen, OScar Wender, Dresden, W. Hromadka L Jäger, Plauen, Ferd. Rob. Friedrich, Dresden, mit der silbernen Medaille. Aug. THümmel. Freiberg, Ot o Beck, Herrnbut, Traugolt Poppe, Windorf bei Leipzig, und Earl Leiftner, Leipzig, mit der broncenen Medaille. Ä A«S Thüringen, 25. August. ES scheint sich zu bestätigen, daß von dem großherzogl. sächs. SlaatS- ministerium, Departement deS Innern, mit der Di- rection der „Weimar-Geraer Eisenbahn" Vereinba rung über demnächstige generelle Vorarbeiten für eine schmalspurige Eisenbahn von Mellin gen nach Blankenharn getroffen wurden. Dabei sind zwcr mögliche Richtungen, die eine über Magdala und Rolldorf, die andere über Berka an der Ilm, zu prüfen und fest,»stellen. — Da eS sehr häufig vorge kommen, daß Personen, welche denManifeftationS- eid geleistet, fernerhin Eredit gesucht und Credit ge funden haben, weil die Thatsache dem Publicum nicht bekannt geworden ist. so bezeichnet eS die Han delskammer zu Arnstadt, theilS zum Schutze der Handelswelt, theilS um einer leichtfertigen Ableistung dieses Eide- entgegenzutreten, als sehr erwünscht, daß auf den Antrag der Gläubiger die Veröffent lichung der Namen derjenigen Personen auf amt lichem Wege erfolgen könnte, welche den Manift-fta- tionseid geleistet haben. Man würde nach der An sicht der Arnftadter Handelskammer damit der Agi tation auf Wiederherstellung der Schuldhaft, die durch den Mißbrauch deS Maniftt'tationscideS vorzugsweise genährt wird, die Spitze abbrechen. *s* Berlin, 25. August. Fürsorge für die Arbeiter. Die neueste officiöse Ausklärung über das Schicksal des Haftpflichtgesetzes ist eine höchst belehrende Illustration zu dem guten Willen der Reffortinstanzen, die Verheißungen deS Fürsten Bismarck auS der Herbftsesfion 1878 für die positive Verbesserung der Loge der Arbeiter wahr zu machen, an welche wir kürzlich erinnert haben. DaS Haft pflichtgesetz von 1871 war eine Nachgeburt, die auch »n liberalen Kreisen bei Weitem nicht die Wünsche besonnener und von socialistischen Anwandlungen weit entfernter Männer befriedigt hat. Insbesondere ist eine alte Klage der durch kein sachliche- Motiv ge rechtfertigte Unterschied, welcher zwischen Elsenbahn- und Fabrikunternehmungen gemacht ist, indem die ersteren für jede in ihrem Betriebe vorkommende Beschädigung haften, wenn sie nicht ein Verschulden deS Beschä digten Nachweisen, während der Haftpflichtanspruch gegen die Fabrikunternehmer davon abhängig ge macht ist, daß ein Verschulden desselben oder seiner Vertreter nachgewiesen wird. Wenn eS für recht und billig zu erachten ist, daß der Fabrikbesitzer den Unternehmergewmn ziehe, so muß er doch auch den Unternehmerverluft tragen. Wenn es Jeder auf sein Verlustkonto schreiben muß, falls ihm auS zufälligen oder nicht nachweisbaren Gründen ein Pferd fällt oder ein Dampfkessel springt, so ist es damit unmög- ich zu vereinigen, daß der Arbeiter, dessen ArbeitS- raft ebenso nach dem Gesetz von Angebot und Nach- rage als Betriebsmittel gebraucht wird, UnglückS- älle, die er nicht selbst verschuldet bat, auf seine und einer Familie Existenz nehmen soll. *4* Weichselstädte-Äahn. Wenn auch von einem eigentlichen Nothstand in Westpreußen kaum wird gesprochen werden können, so geht doch die allgemeine Meinung, auch seitens der zuständigen Behörden, dahin, daß positive Maßregeln, um nament lich der ärmeren Landbevölkerung Arbeitsgelegenheit zu verschaffen, nicht zu umgehen sein dürften. Wie eS heißt, sollen denn auch im Verkehrsmmifterium Schritte unternommen werden, um die Vorarbeiten zum Bau der Weichselstädtebahn, die am rechten Weichselufer eine Parallele zu der Linie Bromberg- Dirschau herzustellen bestimmt ist, so zu fördern, daß die Ausführung noch im laufenden Jahre beginnen kann. Auch ist man zuständigen OrtS dem Gedanken näher getreten, die Pommersche Centralbahn von Könitz auS biS nach Graudenz weiterzuführen, ein Projekt, dessen finanzielle Sicherstellung indessen wohl kaum von dem im Herbst zusammentretenden Landtag zu erwarten sein dürfte. (di. I.. 0.) Die „Nordd. Allg. Ztg." behandelt das Verlangen nach Suspension oder Aufhebung der Getreidezölle, die sich in Jahren der Miß ernte in ihrer vollen Schädlichkeit zeigen, als ein Attentat auf die Landwirthschaft. Da die Landwirthe selbst in erster Linie unter der Mißernte leiden, müsse man an eme Minderung der auf ihrer Production lastenden Steuern denken, wenn man das Brodkorn von den bestehenden Abgaben befreien wolle. Wer dagegen die Grenzzölle abschaffen wolle, gehe mit der Absicht um, den finanziellen Ausfall auf die direkten Steuern und damit auf die deutsche Landwirthschaft zuzulegen. Wir haben kürzlich mit den Worten kon servativer Politiker, selbst Stahl'-, nachgewtesen, daß die Grundsteuer eine Reallast ist, deren Beseitigung e,n ungerechtfertigtes Geschenk an die ländlichen Grundbesitzer, mindestens an die Ritterguts besitzer, bedeuten würde. Wir sahen dagegen in der Höhe der Communalzuschläge eine schwere Be lastung des Grundbesitze-, deren theilweisem Ausgleich durch die Börsensteuer und andere indirekte Steuern man wohl zuftimmen könne. Nur darf der ländliche Grundbesitz nicht vergessen, daß mit den hohen Gemeindesteuern eine Grundlage seiner ausschließ lichen Berechtigung in den ländlichen Gemeinden und Gemeindeverbänden hinfällig wird Damit würde für die Dauer eine Erleichterung „der auf der Ge- treideproduction lastenden Abgaben" geschaffen, di« berechtigter und für den Eonsumenten weniger belastend wirkt, als die den Preis des ganzen Ge treideverbrauchs erhöhenden Zölle. Sie verschlimmern in Zeiten der Mißernte die Lage der geschädigten auf Kosten der glücklicheren Bezirke, gewiß eine schreiende Ungerechtigkeit Schon jetzt muß mancher Landwirth Getreide kaufen, im bevorstehenden Winter wird das in noch Höherem Grade der Fall sein. Da werden dann viel« ländliche Besitzer ein richtigrs Urtheil über die Deelamationen der „Nordd. Allg. Ztg." und anderer agrarischer Blätter gewinnen. Der rechte Weg zur Abhülfe augenblicklicher Noch kann neben der Suspension oder Beseitigung der die freien ländlichen Arbeiter und die schwer geschädigten Besitzer unverhältnißmäßig belastenden Gelreidezölle nur die Stundung oder der Erlaß von direkten SraatSsteuern sein. Di« Recepte de- freiwillig gouo-rnementalen Blattes würden di« Lage vieler Leidenden nur verschlimmern. -o- Exportvergütung für deutsche- Mehl. Bei der Ausfuhr von Mehl auS Deutschland, welche- ganz oder theilweise aut ausländischem Getreide be reitet ist, wird der EingangSzoll für da- zur Ver wendung gelangende auSILndische Getreide m einer dem LuSbeuteverhältniffe entsprechenden Gewichts- menge nachgelassen. Man hat jedoch Unterlasten, be sondere Vergütungssätze auch für andere Getreide arten, als Weizen und Roggen, aufzunehmen. Die deutschen Mehlexporteure verlangen nun — wie uns auS Berlin berichtet wird — eine diesbezügliche Er weiterung deS ZolltarifeS, ferner wird auch die Crei- rung verschiedener Feinheitsstufen deS Mehle- ver langt Letztere- auS dem Grunde, weil eine starke Bevorzugung deS groben MehleS stattfindet. — Die Erhebungen über die Einfuhrftatiftik deS laufenden JahreS werden mit großem Eifer und ganz besonderer Gründlichkeit betrieben. Wie man hört, stehen die bisher gewonnenen Resultate den Lobgesängen über den Segen deS neuen Zoll tarifs sehr wenig zur Seite. Man war wohl in An sehung deS Umstände-, daß große Waarenquantitäten vor Eintritt der neuen Zollsätze in daS Land geschafft worden, auf nicht sehr glänzende Resultate gefaßt; offenbar aber scheint man selbst hinter bescheidenen Erwartungen Zurückbleiben zu müssen. Man darf begierig sein, in welcher Weise diese doch nicht zu verheimlichende Erscheinung gerechtfertigt oder be schönigt werden wird -o Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands. Die auf den 8. und 7. «. nach Köln einberufene Generalversammlung wird außer einer Reihe mehr interner Angelegenheiten namentlich die neuesten Abänderungen des EisenbahnbetriebS-ReglementS, die AuSfübrungSbestimmungen zu dem Gesetz über die Denaturirung zu g werblichen Zwecken gebrauchten Spiritus und die Frage der Unfallversicherung zum Gegenstand ihrer Beratbung machen. Zu biesem letzten Thema sind zwei Anträge deS Herrn Direktor Körner über „Haftpflicht und Unfallsversicherung", und deS Herrn Dumont über „Die Bildung eines Unfallversicherungs-VerbandeS der chemischen In dustriellen Deutschlands" angemeldet. u Preußische Im m o b i l i e n -B a n k in Berlin. In den Aktien dieser Bank hat neuer dings eine nicht unerhebliche CourSsteigerung stattge- funden. Wie auS Berlin gemeldet wird, ist der Ab schluß für daS 2. Quartal so weit fertig gestellt, um constatiren zu können, daß die Miethsüberscdüsse den Erwartungen entsprechen und einer Verzinsung deS Aktienkapitals von über 7'/, Proc. gleich kommen. Bekanntlich besitzt die Bank außer den in den ent fernteren Stadtlheilen belegenen Häusern auch die sogenannten früher fiskalischen Dammmühlen, und eS sei aus den Verhandlungen d»r Stadtverordneten be kannt, daß es der Direktion gelungen ist, die darin befindlichen Räume des Polizeipräsidium- für 42,000 Mark auf 5 Jahre zu vermiethen, während der frühere Besitzer nurx25,000?>c für .dieselben Räume erhielt. -x-. — Berlin-Görlitz. Der „Berl. Act." schreibt: Die Direktion pflegt in dieser Jahreszeit eine Schätzung der wahrscheinlichen Resultate des Ge- sammt-Jahre- aufzustellen und zu veröffentlichen, bei» der sie zedoch mit ganz eminenter Vorsicht vorzugehen > pfl gt. Pro 18?9 erwartete die Direktion in der vor einem Jahr geschehenen Publikation einen Ueberschuß von 338,216 der eine Dividende 2 Proc aus das St.-Pr-Actien-Capital von 16,500,000 -41 ergebe« haben würde. In Wahrheit betrug die Dividende aber bekanntlich 3'/, Proc. Dies vorausgeschickt, geben wir aus den Aufstellungen folgenden Auszug. Die Direktion schätzt die Einnahme deS 1. Semesters jetzt mindestens auf 2,784,938 d. s. circa 92,000 Mark mehr als provisorisch ermittelt wurden, und circa 100,000 mehr als die Einnahme deS 1. Semesters 1879 geschätzt worden ist Die Ein nahme des 2. Semesters will die Direktion nur auf 3,000,00» »l annehmen, d. i. gleich ihrer Schätzung für da- 2. Semester 1879, die aber von der Wirk lichkeit um 28 l,000 -41 überboten wurde. So gelangt die Direktion dahin, die gesammte Einnahme von 1880 auf 5,784,838 zu veranschlagen, d. s. etwa 200,000 weniger als in 1879 thatsächlich erzielt worden sind. Dre Ausgaben deS Betriebe- dagegen werden auf 3,308,919 veranschlagt, d. s circa 17,000 mehr alS pro 1879 verausgabt wurden. Endlich sind angenommen: -kgtn 1871» ibariäidUch -41 Reserve- und ErneuerungSf. 476,828 498,723 Prcoritätendienst .... 1,855,587 1,854,812 und es bleibt damit ein schätzung-weiser Ueberschuß von 377,883 oder etwas mehr als 2 Proc. des Stamm - Prioritäten - Aktien - EapitalS. Wir wieder holen, daß im Vorjahr die Schätzung von 2 Proc. Dividende durch die Thatsachen auf 3'/, Proc. er gänzt worden ist. — Bei obigen Rechnungen ist die ZcnSersparniß von Proc. auf die 5proc, in 4'/, proc. convertirten Prioritäten unberücksichtigt ge blieben, weil dieselbe mindesten- diesmal für Deckung der LonvertirungSspesen zu verwenden ist. Dem Re servefonds dürften in Folge der Wolkenbrüche vom Juni Ausgaben von circa 90,000 erwachsen. Der Bau ErgänzungSfond- besitzt m Effecten 2,000.100 >1, in Baar 145.000 ^l Dazu werden am 1. Oktober 12,300 >1 für auSgelooste Prioritäten 0 treten. Da gegen sind 127,900 ^l für 6 bedeckte und 39 offene Güterwagen zu verausgaben. Gänzliche oder auch nur theilweise Begebung der noch vorräthigen Prio ritäten l.ii. 0 ist daher nicht erforderlich, zumal der Vertrag mit der Niederschlefisch - Märkischen Bahn wegen Mitbenutzung de- Bahnhofes Rixdorf auf 3 fernere Jahre verlängert wurde, daS Anschlußgeleise Treptow - Rixdorf (Präliminare 870,000 >R) sonach vorerst nicht zu bauen ist. *— Der jüngste Genossenschaftstag über di« Wechlelfähigkeit. Auf dem diesjährigen,n Altona abgehaltenen LI. VereinStage de» Allge meinen VerbandeS der deutschen Erwerbs- und WirthschaftSgenoffenschaften stand neben anderen BeratbungSgegenständen die Stellung der Genossen schaften zu der von einigen Reichstag-Mitgliedern in» Leben gerufenen Agitation für Beschränkung der Wechsenähigkeit auf der Tagesordnung. Der Referent KualerOffenburg betont«, daß eS ein schwächliche» Bestreben sei, sogleich Beschränkungen der Freiheit zu verlangen, wenn dieselbe gemißbraucht werden könne. DaS hieße so viel, als dem Arbeiter daS scharfe Werkzeug zu verbieten, weil er sich davni verletzen könne. Wer weiß, welch« hochbedeutende Rolle der Wechsel alS Verkehrsmittel spielt, wird auch ermessen können, welch« Einbuße die deutsche Wirtschaft durch Erschwerung diese- Ver kehrsmittels erleiden müßte. Hierauf wie- der An walt der deutschen Genossenschaften, Herr vr. Schulze- Delitzsch, rach, daß sämmtliche Culturstaaten, nur Ausnahme von Altrußland, Spanien und dem schweizerischen Eanton Aarau, Beschränkung der Wechselfähigkeit nicht kennen. Herr llr. Schulze- Delitzsch stellte Einsetzung all' seiner Kräfte in Aus sicht, falls an der letzigen Art deS WechselverkehrS gerüttelt werden sollte. Nachdem auch eme Reibe anderer Redner in gleichem Sinne gesprochen, wurde einstimmig der folgende Antrag deS Mitte l- rhemischen GenoffenschaftSverbandeS angenommen. In Erwägung -) daß die Wiederaufrichtung der Zins- jchranken und insbesondere die Beschränkung der allgemeinen Wechselfähigkeit einen beklaqenSwerthen Eingriff in die Vertrag-- und Verkehrsfreiheit, keineswegs aber ein gesunde- BekämpfungSmtttrl deS Wuchers enthalten; d) daß dagegen durch diese Maßnahmen die auf Selbsthülfe beruhenden deut schen Erwerbs - und WirthschaftSgenossenschästen, in deren immer weiterer Ausdehnung daS wirksamste Mittel zur Bekämpfung deS Wucher- gegeben ist, in ihrer Entwickelung und Wirksamkeit gehemmt werden, erklärt der allgemeine BereinStag, daß diese Be- schränkungen durchaus zu verwerfen und ihrer Ein sührung durch die Gesetzgebung auf daS Entschiedenste entgegengewirkt werden müsse." *— Magdeburger Hagelversicherungs- Gesellschaft. Wie man der „B. B.-Z." mittheill, stellt sich das Resultat der diesiährigen Campagne ungefähr so. daß nach Regulirung oller Schäden außer den Reserven vier Fünftel deS effektiv einge zahlten Aktiencapitals alS verloren betrachtet werden müssen. Da dre Gesellschaft mit dem verbliebenen Rest ihre Geschäfte nicht weiter fortführen kann, so soll schon zum nächsten Monat eine außerordentliche Generalversammlung einberufen werden, um wegen der Beschaffung neuer Geldmittel, d. h. wegen An forderung einer weiteren Einzahlung auf die Aktien Beschluß zu fasten. *— Kölnische Hagelversicherungs-Gesell schaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Ent schädigungen der gegenwärtigen Campagne biS auf einen geringen Rest an die Beschädigten auSgezahlt und daß bezüglich der letzteren jetzt OrdreS zur An zahlung »an die betreffenden Hauptagenturen er gangen sind. * Bteteseld. 24 August. Der Geschäftsumsatz der Reichöbankstelle zu Bielefeld betrug nach dem Berichte der hiesigen Handelskammer ,m Jahre 1879: 189,273,000 X. 1878: 173,044,800, 1877: 188,275,200. 1876: 154,287,700, 1875: 181,841,400. 1874: 179,148,000, 1873: 181,631,800, 1872: 157,558,700. 1871: 131,038,400, 1870: 111,487,600 AuS diesen Zahlen erhellt die interessante Thatsache, daß der diesseitige Geldumsatz an der Reichsbank im Jahre 1878 dem bedeutenden Umsätze deS geschäftlich be lebtesten der letzten zehn Jahre, 1873, kaum nachsteht, daß die Höhe der Umsätze, bis zu welcher der Ber kehr im Jahre 1873 plötzlich und vorübergehend emporschnellte, nunmehr auf dem Wege fortschre- tender Entwicklung der hiesigen notebene freihänd- lerisch gesinnten Industrie erreicht worden ist. V. tzydtkuhnen, 24. August (preußisch-russische Grenze). Der Verkehr auS Rußland ist immer noch sehr gering, denn selten kommen in einem Tage 80 Waggon- hier an. Ladungen meistens auS Holz, Lumpen, FlachS, Hanf, Hede und Fellen bestehend. Mitunter kommen auch Leinsaaten an. — Wegen Paßformalitäten werden jetzt fast gar keine Passagiere mehr zurückgewiesen und die- ist ein deutlicher Be weis dafür, daß die russischen Grenzbehörden di,- früher so häufig voraekommenen sogenannten Paß- scheerereien gänzlich fallen gelassen und an deren Stelle eine große Coulanz eingeführt haben, waS sehr dankend anerkannt werden muß. ES ist sogar d,e sichere Aussicht vorhanden, daß der Grenzverkehr für daS reisende Publicum in kurzer Zeit noch bedeutend erleichtert werden wird. ö Der „Oefterreichische Oeconomift" schreibt: „Wenn eS noch eine-Äeweises bedurft hätte, daß verdeutsche Consument den Getreidezoll zu tragen hat. so hat ihn der Wiener Saatenmarkt in klarster, bün digster und unwiderleglichster Weise geliefert. Slovo kischer Weizen wurde mit 10.50—1125 Gulden ab Station, russischer Weizen mit 9 Gulden ab Podwo- lycziSka verkauft. Böhmische, deutsche und Schweizer Käufer concurrirten im Einkauf«; die Verkäufer aber machten keinen Unterschied. Der Preis war fest, für Alle gleich, nur daß der deutsche Käufer auch noch den Zoll zu tragen hat. Thalsächlich wurde russischer Weizen loco Dresden zu 230 — 232 verzollt und 220 — 222 ^l unverzollt geschlossen; loco böhmische Stationen calculirte dieselbe Waare 216 — 220 X Für den deutschen Konsumenten, bemerkt der „Oefterreichische Oekonomift", ist die Lersteueruna eine noch größere, denn der Zwischenhändler must nicht bloS den Zollbetrag, sondern auch die Ver zinsung desselben bereinbringen. 15 n Pr«», 25. August. Prag Dürer Bahn DaS Handelsministerium hat der Prag-Duxer Bahn die Einführung de- SecundairbetriebeS auf der Strecke Brüx-Kloftergrab unter der Bedingung gestattet, daß die Fahrgeschwindigkeit der Züge bei der Bergfahrt 18 Kilom und bei der Thalfahrt 16 Kilom. nicht übersteige. Dem entsprechend wurde mit 15. August, alS dem Tage der Einführung deS SecundairbetriebeS, eine Lenderung der Fahrordnung der in der genann ten Strecke verkehrenden gemischten Züge Nr 1 und 4 vorgenommen. 15 o. Pra,. 25. August. Die Dampfmühle in Niederwiesa, Besitz der Firma Gebrüder Heller ,n Prag und Dresden, welche Sonntag ein Raub der
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