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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188008297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-29
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1880
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Aedortt»» «lt Gk^rtttt»« JohaautSgaffe SS. Wo«ch-»»»r> der »rdacit«« vormittag« 10—12 Uhr. Btachmlttag« 4—» Uhr. M» dt« Nückzatx rtn,r1anbtrr ««»» tMcht« »ach» ftch dl« ««darrt»» »ich» »«rvtndltch. tmr der für die nächst- Nummer defttuuntta »te au Wochentag« dis tzr Nachmittag». au Soau- n»d Festtag« früh bis '/,S Uhr. H» de» FtUate» fiir Zas. Lavahx: Ott» Klemm, Universttät-str. 22, >»»t» Lösche. Lacharinenstr. 18^. nur bis '/^8 Uhr. Auflage 16.150. Ldsaaemeatchurl» viertelt- 4'/,PL, iucl. Bringerlohn L Mr., durch die Post bezog« « Mk. Jede einzelne Nummer 2t Pst Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» »h»e Postbefvrderung »0 Mt. mit Postbefvrderung 48 Mk. Zuhrote Lgesp. Petttzeil« 20 Pf. Grdgerc Lchriften laut uusttr» PreiSverzrlchniß.—TabeLarifchcr Satz nach höherem Tarif. Netta»« «Irr te» »<t«1t»«ßNch die Spaltzeil« «0 Pf- Inserate sind stet« au d. SeoeöMo, zu senden. — «abatt wird M«ht gegeben. Zahlung prnauumaenuch» oder durch Postvmeschuß. 267. Sonntag den 29. August 188V. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Ei« im Hause Nr. LSI» der Windmühlenfkaße hier gehaltener grauer, russischer Etehheutuub. 1'/, Jahre alt und männlichen Geschlecht-^ ist in der Nacht vom 8L. »um LS. laufenden Monat- in der erd, viej ..... Lin ... auf dem von der Waldstraße nach GohIiS führenden Wege, sowie auf einer zur großen Funkenburg ge hörenden Wiese gesehen worden, an demselben Tage aber gegen 4 Uhr Nachmittags, nachdem er seinem Herrn, dessen volle Adresse am HalSbande angebracht war, wieder zugesührt worden war, nochmal- und zwar ohne Maulkorb entsprungen und durch die Nürnberger, Quer-, Stützen- und Taucbaer Straße ver folgt und nach Verlauf von 3',« bi- 3 Stunden von einem unbekannten Burschen, angeblich au- Abtnaun dorf, seinem Eigenthümer zurückgebracht worden. Am 18. ist der gedachte Hund wieder fortgelaufen und au- Thonberg von einem nachgeeilten Dienftmann »urückgeholt worden. Am 18. hat sich derselbe abermals ,ntf«rnt und auS der Mühle zu Mölkau abgeholt werden müssen. Borstehendes veranlaßt unS in Gemäßheit de- 8- 38 des ReicbSgesetzeS vom 23. Juni laufenden Jahre-, die Abwehr und Unkrdrückung von Biebseuchen betreffend, die Festlegung Der Hunde aus IS Wochen. «If» bis «tt be« 15. November dieses Jahre», bergeftalt zu »erhängen, daß während dieser Zeit t« Hiesigen Gtabtbejtrke. also auch im Nosenthale und in brr sonstigen Umgebung der eigent liche« Stadt, Hunde nicht frei umherlaufeu, sonder« nur bann auf öffentliche Straften, Wege ober Plätze gebracht werben dürfen, wenn sie mit Maulkorb «esbauut find, autzerhalb des Trottoirs und »er Ssnnwege beoba _ ege »ersehen find, und soweit sie nicht an an den Grundstücken htnlausenben unde genau zu »ege au kurzer Leine geführt werde«. Alle Hundebesiyer haben übrigen» ihre H chten und bei Wahrnehmung irgend welcher verdächtigen Erscheinungen an denselben sofort die nöchigen Vorkehrungen zu treffen und bei unS Anzeige zu erstatten. Wer diesen Anordnungen zuwiderhandelt, beziehentlich denselben nachzuaehen unterläßt, wird nach 8 6K,4 deS angezogenen Gesetze» mit 10 bis 150 Geldstrafe oder mit Haft nicht unter einer Woche bestraft werden, sofern nicht nach den bestehenden aesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist. Ueberdie» kann die sofortige Tödtung der Hunde polizeilich angeordnet werden, welche diesen Vor schriften zuwider frei umhertaufend bettoffen »erden. Leipzig, den L6. August 1880. Ser «ath der Stadt L vr. Georgi. etpztg. Kre! tschmer. Bekanntmachung. Da «S wünschenSwerth ist, daß dem «attoualfesttage Deutschlands, dem L. September, in unserer Stadt auch äußerlich ein festliche» Gewand gegeben werde, so richten wir an die Bewohner unserer Stadt daS Ersuchen, an diesem Tage die Gebinde m würdiger Weise »tt Klaggenfch««ck z« »ersetze«. Leidig, am L3. August 1880. Der «attz »er Stadt Leipzig vr. Georg». Harrwitz. In Gemäßheit von S lagen in Privatgrundstücken Bekanntmachung. Instruction für die Ausführung von Waffenohrleitungen und Wafferan 1. Juli 1880 machen wir bekannt, daß der Klempnermeister H» August Thtelemau» hier, Elisenftraße Nr. 4, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei un» sich angemeldet und den Besitz der erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, am L3. August 1880. Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Nitzsch«. Bekanntmachung. btflur Leipzig, »st bei unS eingegangen und liegt nebst den dazu gehörigen EroquiS m der r Steuerabtheilung, Brühl Nr. 51, 3. Stock, Zimmer Nr. 6, »o« 81. Jnlt dt» «tt o. in den Stunden »o« 1» dt» IS Uhr des vormittag» und 8 bi» 5 Uhr des «ach» Der aufgestellte «utwnrf zu« FlurbuchS-Nachtrage, u«sasseub eine« nach Sübwest gelegenen Ttzeit der Stadtffur Leipzig, ist bei unS nngegangen und liegt nebst den dazu geyö ' Kanzlei unserer ------ 8t. August ». c «tttags zur Einsichtnahme für die betheiligten Grundbesitzer auS. Etwaige begründete Einwendungen gegen den Entwurf haben die Interessenten bei deren Verlust binnen acht Tagen nach abgelausener AuSIeaungSfrist und längsten- dt» «tt 9. September ». o. bei unS schriftlich oder mündlich zu Protokoll anzubrinaen. Nach Ablauf dieser 8tägigen ReclamatwnSftist werden sie mit ihren Einwendungen nicht weiter gehört, vielmehr wird der Entwurf zum FlurbuchS-Nachtrage alsdann für von ihnen amrkannt erachtet werden. Leipzig, den L8. Juli 1860. Der «attz der Stadt Letpztg. vr. Tröndlin. Renker. Fürst Karl in Lerlin. Berlin sieht heute iu seinen Mauern einen Mann, ff« Name im letzten orientalischen Kriege mit hoher Achtung genannt wurde, den tapferen Fürsten Karl von Rumänien. An seiner Seite erscheint seine Gemahlin, die Fürstin Elisabeth, au» dem Haule Wied. Die hohe Frau betritt die kaiserliche Residenz überhaupt nun ersten Male, ihr Gemahl zum ersten Male seit seiner Thron besteigung. Man glaubt mit Recht annehmen zu dürfen, daß dieser Besuch nicht ohne hohe poli tische Bedeutung und keineswegs allein durch die verwandtschaftlichen Beziehungen de» Fürsten zum deutschen Kaiser Hause geboten sei. E» beißt, derselbe hänge unter Ander m mit der Rege- de» regierenden Fürsten, Diesem folgen zu lasten, weil die Ehe de- FürstevpaareS kinderlos »st. Der Fürst habe, so heißt eS weiter, die erforderlichen Abreden mit seinem Vater, dem Fürsten von Hohen- zollern, bereits getroffen, und nur die Zustimmung de» Kaiser», de» Oberhauptes der Familie, stehe noch auS. So wenigsten- wird in polnischen Kreis« angenommen, wie weit mit guten Gründen, mag dahin gestellt bleib«, lieber die Bedeutung de» Besuche- wird un» auS Berlin geschrieben: ,,E« ist nicht zufällig, daß die Rückkehr deS Fürsten BiSmarck nach Berlin zeitlich mit der An wesenheit de» rumänisch« Fürstenpaare- zusammrn- trifft. Wenn der Besuch de» Letzter« wirklich den Zweck hat, die Zustimmung de» Familienhauptes zur Nachfolge eine» Neffen de- Fürst« Karl auf besten jetzt unabhängigem Thron einzuholm, so würde der Kaiser ferne Entscheidung gewiß nicht ohne eiue vorhergehende Berathung mit seinem Münster de» Auswärtigen treffen wollen. Indessen heißt e» mit ziemlicher Bestimmtheit, daß dir» nicht der einzige Grund sei, der den Fürsten Karl zur Reise nach Berlin bewogen habe. Der alte Wunsch nach der König«kröne ist in Bukarest aus- Reue rege gewordm, und der Fürst persönlich ver spricht sich von dieser Erhöhung seiner Würde, die »hm auch, dm thatsächlichm Machtverhältnissen «ach, neben dem König von Griechmland, füglich nicht vorenthalten werden könnte, eine moralische Stärkung seiner Position. LS kann wohl nicht bezweifelt werden, daß der Schlüssel ^ " iu Berlin hier au» würde von all« Cabiueten entgege kommend aufgmommm werden, weil die politischen Ziele iu sehr delicater Weise hinter zarte ver- «aadtschaftliche Juterrff« zrnückgestellt werden köaut«, und so eine Ablehnung gleichbedeutend wäre mit persönlicher Verletzung. Doch steht wohl noch «suche» Hindern»ß zwischen Wunsch »ud Er- N immer schwebt die Donauschifffahrtlfrage als ungelöster Streitfall zwisch« d« Mächten. Fürst BiSmarck möchte viellncht mehr Werth darauf leg«, dem zuerst durch di« „Greuzboteu" erlheilten Wink iu persönlicher Vorstellung etwa» mehr Nach druck zu geben und dem Fürsten Karl eindringlich zu «ach«, daß ein correcte» Verhalt« seiner Re gierung iu dieser Frage die unerläßliche Vcnbe- diagung jeder moralischen Unterstützung von Seit« Deutschland» wie Oesterreich-Ungarn- sein wird Endlich dürste e< vielleicht etwa-mehr Noih »hau, als die optimistisch« Darstellung« der osficlösen Organe wollen glauben machen, ein« Blick in die Dinge zu thun, die sich in Bulgarien und Serbim entspinnen, wenn auch der englische Ent wurf der Antwortnote so vollkommen unschädlich ist, daß darum Fürst Bismarck seine Fertenreise gewiß nicht zu unterbrechen braucht." Graf Hatzfeldt, der deutsche Botschafter in Kon- flantinepel, hat übrig«- bereits am Donnerstag da- erwähnte diplomatische Aktenstück im Namen de- diplomatisch« EorpS der Berliner Congreß- Mächte der Hohen Pforte überreichen last«. Jeden falls bietet der Besuch de- Fürsten Karl in Berlin dem Reichskanzler willkommme Gelegenheit, sich über die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel auf da« Genaueste insormir« zu können. Seine Orient- Politik erhält dadurch möglicherweise eine noch entschiedenere, den europäisch« Fried« gewähr leistende Haltung, und in diesem Sinne soll der Rumäniersürst dem deutsch« Bolle als Gast deS Kaiser- besonder- willkommen sein! Politische Uebersicht. Leipzig, L8. August Nicht nur auS Berlin, sondern auch au- der Schweiz verlautet friedliche Kunde. Gegen wärtig tagt zu Bern die Gesellschaft für Reform und Codification de« Völker recht-, größtmtheilS aus hervorragend« Recht» DaS Haupt der Eidgenossenschaft, der t We ' tret« Bunde«Präsident' Welti, er öffnete die Ver handlung« alS EHrenpräsivent, uno der Präsident de- scbweizerischen JuristmvereinS, Professor Gustav König, gab eine treffliche Charakteristik der Gesellschaft. Sie strebe möglichste Freiheit de- BerkehrS an, damit alle Kräfte der Völker zur frei« Entfaltung gelangen können. Einrichtung«, welche den gemeinsamen Interessen der civilisirien Welt dimm, soll« durch gemeinschaftlich« wirk sam« Schutz den Zufälligkeiten «tzog« werden, den« sie durch vorübergehende Störungen auSgesetzt sein können. Auf die von einer Hie Sitten mildernd« Eivilisation kaum berührt« Staat« soll die europäische RechtSorduuug mit Macht au-gedehnt werden, der Europäer sein Recht vor emem ottomamsch« Gericht nach den gleich« Grundsätzen find«, wie bei einem europäisch«. Im Kriege soll« die Regeln fest- gehalten werden, der« Beobachtung civilifirte Völker auch dann einander schuld«, ebenso die Gesetze, welche uncivilisirt« Völker« gegenüber zu beobach ten find und die kein sich selbst achteude» Bolk miß- achten darf. Wen« die Wahrheit gefunden unv erkannt ist, beginnt die stille, emsige Arbeit der Verbreitung, sie muß alle Kräfte zu ihrem Dienst vereinigen, um de- Erfolgt- gewiß zu sein. — Allerdings kämpft der Verein, wie eia deutscher Redner sich au-brückt, für Frieden, Freiheit und Recht, auch sein Endziel ist die Beseitigung der culturhemmeud« Kriege, aver er hält sich fern von dem utopistisch« Wes« der „Fried«-, liga", welche durch den Sieg de- Radicali-mu- die vereinigt« Staat« von Europa schaff« wM. Der eifrige edeldmkeude Vertreter einer allge mein« Abrüstung im deutschen Reichstage, der Aba. Bühler, hat iu einem soeben vervffeutlichterr Brief da- wunderlich« Unsinn« de- Präsident« der Friedenstiga, eiue Abstimmung der Elsaß- Lothringer über ihr Schicksal zur Vorbedin gung einer Aufforderung zur Abrüstung an Frankreich zu mach«, gebührend zurückgewresm; aber sein Vorschlag eines obersten BölkerschiedS- gerichtS mit oder ohne Frankreich und, falls die- versage, der Erzwingung de- dauernd« Frieden- durch zwei Million« deutscher Soldat« be weist die vollkommene Unvurchführbarkeit seine- Programm- i« unserer Zeit. Ein Krieg in dm furchtbarsten Diurenfiou« lediglich al- Mittel zu dauerndem oder gar nur 10—15jährige« Fried«! Werthvoll ist e-, daß auch er „auf zuverlässigstem Wege" von dm einer europäisch« Fr»edenSrimgung «neigten Gesinnungen Grevy'S Kenntniß erlangt at.— Dagegen sucht der VvlkerrechtSverern in unermüdlicher Arbeit für die Erweiterung der international« Verbindungen zu wirk«, die, wie die Genfer Convention, Post- und Telegraphen- verträge, schon heute ein« großen Thcil der civilr- srrten Welt umschling«. Möchten seine dies jährigen Berathung« einen wenn auch noch so kleinen Fortschritt zu den Zielen de- Verein- be zeichnen. — Ueber den Schluß der Verhandlung« meldet unS das „W. T-B": Bern, 87. August. Die Internationale Gesellschaft für Reform und Eodification de- Völkerrechts hat ihre am L4. d. MtS. begonnenen Verhandlungen, nachdem die meisten TageSordnungSgegenstände er ledigt waren, heute mit der Aufstellung von Resolu tionen geschloffen, welche sich aus die Regelung der Recht-verhLltniffe der »u porteur-Papiere beziehen. Wir sind in der Lage, mittheilen zu können, daß die kürzlich in der Presse angeregte Frage einer Theilung Elsaß-Lothringen- in der Art, daß Lothringen zur preußisch« Rheinprovinz ge schlagen werde, m PrrvalLußerungea maßgebender Person« eine sehr entschiedene Ablehnung gefun den hat. Die Gründe, die vor neun Jahren von einer derartig« Zerschneidung der ReichSlaude ab- jielten, dauern nicht blo- in unverminderter Kraft ort, sondern müssen als wesentlich verstärkt ange- «hen werden durch die Macht stabiler Verhältnisse und derZusammengewöhnung, welche—die ursprüng liche Ungleichheit von Elsaß und Lothringen mag noch so groß gcwesm sein — im Laufe eine- Jahr zehnt- doch e»n organische- Gemeinwesen auS ihnen - hat. - - gemacht Mit Recht wird von Kennern der einschlägigen Verhältnisse geltend gemacht, daß e- hieße, der reich-ländisch« Bevölkerung ein über aus bequeme- uno wirkungsvolle- Agitaiion-mittel in die Hand geben, .wenn man da» Land terri torial zerstückeln wollte. ES ist doch auch zu erwäg«, daß der Zuwach- Lothringens zum preußischen Gebiet sich iu jedem Betracht wie ein Bleigewicht an die Verwaltung uud Ge setzgebung angehängt Hab« würde. Bisher schon sah der Ultramontaui-mu- die Rl Provinz al» seine festeste Burg an Wäre dem staat-feiudlichm Sinn der Klerikal« die d ^^ a- wäre beispielsweise au- der jetzt in An griff genommenen Ausdehnung der Berwaltuog- resorm auf die westlich« Provinzen Preußen- grword«, wen» die Ehbel'schm Befürchtung« vor einer Ueberwucherung der Selbstverwaltung durch den Ultra«ontauiSmu- wenigsten- ein« Schwarzsehe onst so verdimtm Manne» noch ungleich wirk- amer erwies«, al- ohnehin schon gescheheu. Man daß e- eine mißverständliche Auffassung de n Betracht kommenden Verhältnisse ist, durch äußerliche und doch eigentlich kleinliche Mittel die Verschmelzung der annectirtm Bevölkerung an Deutschland zu ermöglich«. DaS Orgau Bennigsen'-, der „Hann»- versche Courier", äußert sich iu einem Artikel unter der Ueberschrift „Die Secession" zur Partei tage wie folgt: „Sie ziehen au- auf den heilig« Berg, d. h. zum heiligen Fortschritt, in dessen Arme die Eonsequenz der Dinge sie führen wird. Kein MeneniuS Agrippa darf hoffen, sie zur Rückkehr zu bewegen, denn die Fabel vom Magen und den Gliedern kann kein« Eindruck machen auf jene thaten- und arbeit-lustigen Männer, welche begierig auf Kampf und mühevolle» Ringen find." Der Artikel verbreitet sich dann weiter in sehr scharf« Ausdrücken über die Politik der Secessionisten, denen er die Frage vorlegt, warum sie denn nicht schon vor Jahresfrist gegangen seien, als d»e Kluft innerbalb der Partei so breit geword« war. Nicht- sei se.tdem Neues geschehen, wa- heute ein« plausibel» Grund d«S Austritts dar böte, weder auf wirthschaftlichem, noch politischem, noch kirchlichem Gebiete. Wohl aber sei eS durchaus wenn wertere Angr»ffe der werden. Unsere innere Politik daran, sich weniger um die Gc. den Stände zu bekümmern, weniger ihre Kra. Kämpfen zwischen Eonservativen und Liberalen zu vergeuden, al» dm eminent wichtigen socialen Auf- ab« ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen." Die 'tellung der hannoverschen Liberalen »st die, daß Schutzpartei abgeschlagen itik thäte überhaupt wohl Gegensätze der herrschen- ift in sie in überwiegender Majorität ihrem Führer treu olerbt und im Uebrigen für praktische Schritte da» Pro- ' »stell' ramm der Secessionisten abwarten. „WaS wird dasselbe ringen? Nach der Rrckerl'schen Rede zu urtheilen. zwar wenig stichhaltigen Inhalt, allein auch ohne denselben b> - deutet eS den officiellen Abschluß der Eecesfiont- bewegung. Erkennen wir daraus, wa» die früheren Parteimitglieder von un» geschieden hat, so dürft« zunächst dre Hannoveraner berufen sein, zu prüf«, ob sie mit der bisherigen Leitung ihre» LandSmannS einverstanden find, und wenn — wie wir annehm« —- diese Prüfung ein volle» Einverftändniß ergrebk, würde eS ihnen obliegen, solche- durch einen öffent lichen Beweis ihre- unerschülterten Vertrauen» zu manifeftiren. Am best« wird die» in einer Ver sammlung von angesehenen Männe« der Partei geschehen, die vor dem Provinziallandtage sich hier zusammenfind« könnten. Und möge eine derartige Versammlung zu Stand« komm« oder nicht, dann irren wir nicht, daß eine liberale Politik, welche staatS- männisch «nt den gegebenen Verhältnissen rechnet und ihre Erkenntniß lieber au» den Erfahrung« de» praktischen Leben», als au» doctrinären Abstraktionen schöpft, den hiesigen bürgerlich« Anschauung« in Stadt und Land allein zusagend ist." Die in Berlin erstand«« n.eue social- demokratische Truppe macht «ehr vou sich rede», als ihr sicherlich zukommt. Zwei ausgewiesene Berliner Socialdemokrat«, Kör«er und Ai»», Hab« vom Polizeipräsidium die Erlaubniß zur Rückkebr erwirkt und ihre «eue politische Tbäl'g- keit mit einem Ausruf eröffnet, iu welchem sie zur Absaguna vou dem, wenn »an so sag« soll, uthiltsttschen SocialtSmus ausfordern uud zur Bildung einer Partei der staatstreuen Social- demokratie auffordern. Die beide« genannten Socialist« stad EchutzZMaer und protestier» da gegen, daß «S im Wes« der Socialdemokratie liege, auch geg« die sittlich« Jastitutioue» der Gesellschaft aazukämps«. Man sollt« glau ben, jeder vernünftige Mensch hätte sich
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