Die vierstimmigen Choräle Johann Sebastian Bachs Untersuchungen zu den Druckausgaben von 1765 bis 1932 und zur Frage der Authentizität Von Gerd Wachowski (Rothenburg ob der Tauber) Übersicht A. Vorbemerkung B. Die Ausgaben der vierstimmigen Choräle J. S. Bachs 1. Die Birnstiel-Ausgabe von 1765/1769 2. Die Breitkopf-Ausgabe von 1784-1787 5. Die Breitkopf-Ausgabe von 1832 4. Die Friese-Ausgabe von 1843 5. Die Peters-Ausgabe von 1850/1865 6. Die Bachgesellschaft-Ausgabe von 1892 7. Die Breitkopf-Ausgabe von 1898 8. Die Oxford-Ausgabe von 1929 9. Die Peters-Ausgabe von 1932 C. Einzeluntersuchungen 1. Die Dubletten 2. Zur Authentizität der 185 Choräle A. VORBEMERKUNG Innerhalb des kompositorischen Gesamtwerks von Johann Sebastian Bach neh men die Choräle sowohl unter Berücksichtigung ihrer relativ großen Anzahl als auch im Hinblick auf ihre allgemeinmusikalische Bedeutung eine wichtige Stellung ein. Es sind mehr als 400 dieser Choralgesänge überliefert, hauptsächlich vierstim mige, homophon gesetzte Choräle, aber auch figurierte Choräle und solche mit kleineren oder größeren instrumentalen Zwischenspielen. Der überwiegende Teil dieser Sätze stammt aus den erhaltenen Kantaten, Motetten, Passionen und Oratorien Bachs und ist den BWV-Nummern von 1 bis 252 zuzuordnen. Der andere Teil besteht aus Chorälen, die sich nicht als Einzelbestandteile größerer Vokalkompositionen Bachs nachweisen lassen. Seit dem Erscheinen dieser Choralsätze in der alten Bach-Gesamtausgabe, herausgegeben von Franz Wüllner im Jahre 1892, wird ihre Zahl mit 185 angegeben - eine Zahl, die jedoch nicht ganz zutreffend ist, weil Wüllner als Redaktor dieser Ausgabe sich von unzuverlässigen Kriterien leiten ließ. 1 Im BWV finden wir die „185“ 2 Choräle fortlaufend unter den Nummern 253 bis 438. Als Quellen für diese 185 Choräle dienten bislang die 1765 bis 1787 von Carl 1 Vgl. Abschnitt B6: Die Bachgesellschaft-Ausgabe von 1892. 2 Diese Zahl wird im folgenden als Arbeitstitel beibehalten.