Vier unbekannte Quittungen J. S. Bachs und ein Briefauszug Jacob von Stählins Mitgeteilt von Hans-Joachim Schulze (Leipzig) Vier eigenhändige Quittungen Bachs zum sogenannten „Nathanischen Legat , das satzungsgemäß von der Leipziger Tischlerinnung verwaltet worden ist, mußten 1963 als verschollen bezeichnet werden, 1 obwohl das Quittungsbuch, in dem sie sich noch 1935 befunden hatten, in amerikanischem Privatbesitz wieder aufgetaucht war. Inzwischen hat sich auch das vermißte Blatt angefun den und kann dank freundlichem Entgegenkommen des jetzigen Besitzers hier - wie bereits angekündigt 2 - im Wortlaut veröffentlicht werden. Text- und Kommentargestalt folgen im wesentlichen dem in der Reihe „Bach-Doku mente“ gebräuchlichen System. Daß Herr Johann Daniel Schwahn, und Herr Johann Christian Senckcisen, als Inspectores des Nathanischen Legati mir heüte dato 5 fl. aus besagtem Legato vor die Thotnas-Sdmic wegen des in der Thomas-Kirche abgesungenen Lei- chen-Gedächtnüßes ausgezahlet: bekennet hiermit und qvittieret zugleich danckbarlich darüber. Leipzig den 25 Octobr: 1723. Job: Sebast: Bach Cantor tnpria Daß Herr Johann Christian Senckeisen als Inspector des Nathanischen Legati mir heüte dato 5 fl. aus besagtem legato vor die Thornas-Schuie wegen des in der Kirche zu S. Nicolai abgesungenen Leichen-Gedächtnißes ausgezahlet: be kennet hiermit und qvittieret zugleich danckbarlich darüber. Leipzig, den 26. Octobr. 1724. Job Seb: Bach Cantor I Daß Herr Johann Christian Senckeisen als Inspector des Nathanischen Legati mir heüte dato 5 fl. aus besagtem legato vor die T homas-Schuie wegen des in der Nicolai-Kirche abgesungenen Leichen Gedächtnißes ausgezahlet, bekennet hiermit und quittiret zugleich danckbarlich darüber. Leipzig den 25 Octobr: anno 1725. Job: Seb: Bach Cantor 1 Dok I, S. 192. 2 Dok III, S. 631.