Zum periodischen Prinzip bei Johann Sebastian Bach ll 9 der i. Satz: (4) +24+12+25 der 2. Satz: 23 + 22 der 3. Satz: 35 +24 + 38, der sowohl als Symmetrie form wie auch als Proportionsform (Außenglieder : Mittelglied = 3:1) angesprochen werden kann. In der Sonate C-Dur weisen wir hin auf den 1. Satz: 16 + 34 + 21+12 + 21 + 16 + 35 50 + 54 + 51 und den 3. Satz: 12 + 16 + 14 + 16 + 14 + 16 + 16 + 14 + 14 + 16 + 14 + 1 12 + 76 + 75 In der Sonate G-Dur schließlich ist der 1. Satz zu erwähnen, der mehrere Möglichkeiten bietet, in symmetrischer oder proportionaler Weise aufge schlüsselt zu werden: 2° + 53 + 54 + 34 + 20 = 72 + 54 + 54 (4:3 : 3) = 20+53 + 54+ 54 = 20 + 140 + 20 Soweit die Ergebnisse unserer Analysen. Leicht könnte der Eindruck entstehen, es handele sich bei diesen Analysen um eine einseitige Überbetonung des formalen Elementes oder wenigstens, diese Überbetonung trete als unbeabsichtigte Begleiterscheinung auf und versperre den echten Zugang zum musikalischen Kunstwerk. In der Tat wurden bisher kaum Fragen der inhaltlichen Deutung angeschnitten. Die Eigenart der hier behandelten Fragen musikalischer Analyse verlangte aber zunächst nach einer ihrer Art gemäßen, also rein numeralen Darstellung. Nun, da im Überblick eine Kenntnis der Fakten besteht, muß nach deren Bedeutung und Deutung gefragt werden. Zunächst: handelt es sich um eine bewußte kompositorische Absicht Bachs oder um absolute Zufälligkeit? - Eine rechnerische Vorausplanung ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Rechnerische Restbeträge wären sonst unwahrscheinlich, auch müßten sich wenigstens hie und da Taktzählungen in den Autographen finden. Auch allgemein und grundsätzlich widerspräche es dem heutigen Bachbild. Eine absolute Zu fälligkeit liegt ebenfalls nicht vor, da sonst nicht bestimmte Werkgruppen besonders hervortreten würden und diese nicht mit so zahlreichen Belegen. Die Zahl und Vielfalt der gefundenen „Stimmigkeiten“ berechtigt dazu, sie im Rahmen des Bachschen Gesamtwerkes als, wenn nicht typische, so doch als maßgebliche personalstilistische Erscheinung anzusprechen. Eine Sinn deutung kann also nur zwischen Absicht und Zufall, zwischen bewußter kompositorischer Maßnahme und „reinem“ Ergebnis liegen. Es sei nach folgend versucht, einer solchen Sinndeutung um einige Schritte näher zu kommen.